Sinn und Unsinn der Groß- und Kleinschreibung

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Re: RE: Sinn und Unsinn der Groß- und Kleinschreibung

Moin Sebastel,

dann bitteschön auch "Elektropost"

Danke, dass Du mich daran erinnert hast.

"Blitzpost" ist der deutsche Ausdruck, den ich eigentlich schon lange verwenden wollte. Er kommt eigentlich aus dem Jiddischen, aber mich stört das nicht. Ich sage ja auch nicht "Meuchelpuffer", "Dachschnauber" und "Viertopfzerknalltreibling".
Merke: Fremdwörter sind immer dann gerechtfertigt, wenn es keinen entsprechenden Ausdruck im Deutschen gibt.
 
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blitzpost?

emmm, natürlich ... Blitzpost?

好的。
merke ich mir ... (wahrscheinlich nicht) ;-)
 
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Moin,

Nachtrag: übrigens sind die Schweden m.W. die einzigen, die die Daddelkiste nicht Computer nennen.
In Schweden sagt man: "Dator".
 
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Re: RE: Sinn und Unsinn der Groß- und Kleinschreibung

... Und dass die Japaner uns überlegen sind, erleben wir ja tagtäglich, schließlich bauen sie unsere Kameras und unsere Fernseher und unsere Stereoanlagen und unsere Motorräder und was weiß ich noch alles.
Nein Uwe, über das Plasik meiner Digi können wir ja gerne verhandeln, aber das Blech meiner Kamera wurde sicherlich nicht in Japan gewalzt. Und ob die Tatsache etwas günstiger herstellen zu können, wirklich etwas mit Überlegenheit zu tun hat, nun, darüber läßt sich sicherlich trefflich steiten.

Ups, jetzt wollte ich für diesen Beitrag nur Kleinbuchstaben verwenden, aber die Finger haben mir einen Strich durch die Rechnung gemacht, die wollen einfach nicht. Ich glaube wenn die Groß- Kleinschreibung abgeschafft würde, ich wäre langsamer auf der Tastatur.

ciao
-- Rüdiger
 
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hi wolle,

darf ich dich korrigieren? im französischen lautet der offizielle begriff "ordinateur" oder "calculateur".
also nicht nur die schweden...

晚安
(abend ruhe = gute nacht)
gruß, sebastel
 
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Hallo Sebastel,

das Totschlagargument mit den Fremdwörtern kannst du mir aber nicht auf den Gesichtserker binden, denn es ist schon recht schwach. Natürlich besteht unsere Sprache von jeher aus einer Menge Fremdwörtern und es ist immer nur eine Frage Zeit, bis sie Sprachanteil geworden sind. Oder sollen wir vielleicht auch noch alles lateinisches, französisches oder gar mongolisches aussortieren? Warum nicht Dinge nach dem Herkunftsland benennen? Das finde ich völlig in Ordnung und bereichert jede Sprache, während die deutsche Sprache durch Kleinschreibung eher verarmt.

Zumal du auch noch selbst zugibst, dass es Mühe macht, sich mit diesem Unsinn korrekt verständlich zu machen.

Aber wir sollten tatsächlich nicht so auf Dummheit und Unvermögen herum trampeln, denn wir reden ja über keine Minderheit im Lande. Und ich wäre selbst intellektuell völlig überfordert, mir für die Dilettanten aus Verwaltung und Parlament, die dauernd an der Rechtschreibung herumstümpern, einen sinnvolle Erwerbstätigkeit einfallen zu lassen.
 
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öööh...

jo, nur falls es dir noch nicht aufgefallen sein sollte:
mein vorschlag mit den fremden worten war eher gedacht als analogie. wenn "original nicht-deutsche" worte (fremdworte, termini technici, wortneubildungen etc.) eine bereicherung der sprache darstellen können, warum dann nicht auch eine konsequente kleinschreibung?

ich wollte dir keineswegs erzählen, daß der begriff "e-mail" unstatthaft sei.

jetzt aber ein (für diesen tag) finales tschüs.
sebastel
 
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Re: RE: Sinn und Unsinn der Groß- und Kleinschreibung

noch etwas zur chinesischen schrift: die läßt sich eben nicht auf unsere sprache anwenden. zwar ist es möglich, die bedeutung im wesentlichen zu vermitteln, da es in der chinesischen sprache aber keine deklination oder konjugation gibt, existieren auch keine schriftlichen mittel, diese darzustellen.


Stimmt. Wobei es im Chinesischen wahrscheinlich deshalb keine Deklinationen und Konjungationen gibt, weil man diese in der chinesischen Bilderschrift eben nicht schreiben kann. Die Japaner lösen das Problem, in dem sie neben den aus China importierten Zeichen, den sog. Kanjii, für Deklinationen und Konjungationen eine Hilfsschrift verwenden, das sog. Hiragana.

Aber: wer Groß- und Kleinschreibung nicht braucht, kann doch sicher auch auf Deklinationen und Konjungationen verzichten, oder?

Yoroshiku onegaishimasu!
Uwe
 
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Ich kommentiere jetzt mal nicht Eure Vergewaltigung der japanischen Sprache - a me 'ne frega, wie der Lateiner sagt.

Da ich selber aber nicht möchte, dass dieses Thema ähnlich ausartet wie in anderen Foren (Kenner wissen, was ich meine...), empfehle ich jedem, nach seiner Fasson glücklich zu werden. Ich selber verfahre ganz einfach:

- die meisten, deren Postings ich gerne lese, schreiben kurioserweise groß - ich weiß nicht, woran das liegt und suche auch kein System darin.

- die paar Knechte, die ich schätze, die aber trotzdem klein schreiben, kenne ich - und quäle mich dementsprechend durch deren Postings (wenn ich Euch aber mal wieder persönlich zu fassen kriege...)

- kurioserweise sind die meisten vernachlässigbaren Threads in Kleinschreibung mit meist auch fehlender Interpunktion erstellt - insofern teilweise auch ein sehr praktisches Auswahlkriterium (ab in Leitz Rund).

Und mal unter uns: seid froh, dass wir eine derartige Sprache haben - ich habe täglich im internationalen Vertrieb mit vielen unterschiedlichen Tierchen zu tun, die als gemeinsame Basis das hier so gerne als Vorbild gesehene Englisch nutzen. Es gibt kaum einen größeren Stolperstein im internationalen Handel wie diese Sprache - eben gerade durch unsere vermeintlich umständlichen Regeln ist eine Aussage auf den ersten Blick in deutsch klar, die ich auf englisch erst mühsam nacherklären muss.

Ich persönlich bin inzwischen so weit, dass ich bei einem Gerät, dessen Handbuch nicht auf Deutsch vorliegt, die Englische meist freiwillig entsorge und z.B. auf die italienische Anleitung umstelle, da auch diese Sprache sehr definitiv ist. Jetzt könnte natürlich kommen "hey, die haben auch keine Groß-(Kleinschreibung!". Ok, ihr habt recht - aber jeder, der des Italienischen mächtig ist, wird Euch lustige Sachen über Endungen und Beziehungen der Worte untereinander erzählen können. Da ist Deutsch dann wieder eine sehr einfache Sprache...

Also, mal sehen, was der Thread noch so bringt :wink:

Gruß Marv
 
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@Marv,

meine Vergawaltigung war aber chinesisch ;-)

so ich korrigiere mich nun

meine Vergewaltigung war aber chinesisch ;-)
 
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@ Frankyboy:

Chinesich oder japanisch - wenn es nicht die originalen Schriftzeichen sind, ist es eine Vergewaltigung! :wink:

Gruß Marv
 
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Einspruch Marv,

die japanischen Kinder lernen in der Schule genauso lateinische Buchstaben und arabische Zahlen, wie auch die drei Symbolschriften. Also in Falle der Japaner keine Vergewaltigung, den diese Sprache hat einfach alles bereits integriert.

Übrigens ist Japanisch so logisch aufgebaut, dass die Groß-und Kleinschreibung als Ausdrucksmittel unnötig ist. Daher lernt es sich auch gut.

Aber zurück zu deinen Erfahrungen. Liederlichkeit im Ausdruck vereint sich allerdings nicht selten mit inhaltlicher Belanglosigkeit. Und wenn schon das Entziffern unnötig Mühe macht, wie soll man dann noch Interesse für den Inhalt übrig haben?
 
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Re: RE: Sinn und Unsinn der Groß- und Kleinschreibung

Liederlichkeit im Ausdruck vereint sich allerdings nicht selten mit inhaltlicher Belanglosigkeit. Und wenn schon das Entziffern unnötig Mühe macht, wie soll man dann noch Interesse für den Inhalt übrig haben?

Jo, wo kann ich unterschreiben?

Gruß Marv
 
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Re: RE: Sinn und Unsinn der Groß- und Kleinschreibung

Moin Jo,

die japanischen Kinder lernen in der Schule genauso lateinische Buchstaben und arabische Zahlen, wie auch die drei Symbolschriften. Also in Falle der Japaner keine Vergewaltigung, den diese Sprache hat einfach alles bereits integriert.

Eben, die Japaner sind sowieso groß darin, eine Sache zu integrieren und dann zu behaupten, es sei eine urjapanische Erfindung (siehe Karate).

Übrigens ist Japanisch so logisch aufgebaut, dass die Groß-und Kleinschreibung als Ausdrucksmittel unnötig ist. Daher lernt es sich auch gut.

So, so. Japanisch lernt sich also gut...

Liederlichkeit im Ausdruck vereint sich allerdings nicht selten mit inhaltlicher Belanglosigkeit. Und wenn schon das Entziffern unnötig Mühe macht, wie soll man dann noch Interesse für den Inhalt übrig haben?

Ich würde sogar noch einen Schritt weiter gehen. Wenn ich meinem gegenüber das Verstehen meiner Aussage nicht so leicht wie möglich mache, zeige ich damit erstens, dass mich meine Gegenüber nicht wirklich interessiert und zweitens, dass ich meine eigene Aussage für unwichtig halte.
 
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Nach japanischem Verständnis wird nicht abgekupfert, sondern etwas Bestehendes verbessert.

Dazu die Weisheit eines Guzzi-Fahrers (Guzzi= Moto Guzzi=italienisches "Moped"), aber nicht von mir:
Wer Motorräder nachmacht, oder fälscht, oder nachgemachte, oder gefälschte in den Verkehr bringt,
ist ein Japaner!

(Japaner dieser Erde seid nicht böse - ist halt nur so ein Spruch aus meiner 2´rädrigen Kindheit und weder repräsentativ, noch verallgemeinerungsfähig - obschon: Bin überzeugt, dass 80% der Fotografen aus diesem Forum Schwierigkeiten hätten, eine Harley (´ne echte!) aus der Vielzahl der "nachempfundenen" Modelle von Kakaspaki und Satziki zu identifizieren.

Nagahuschi zu Abendessischo angerichto! Kay
 
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Im 16. Jahrhundert brachte ein Schiff eine Schwarzwälderkuckucksuhr nach Nagasaki. Der örtliche Fürst kassierte das Ding als Zoll. Wenig später kam der Nachbarfürst zu Besuch, fand die Uhr toll und lieh sie sich für ein halbes Jahr, um eine Kopie machen zu lassen....... Und am Ende gehörte für mehr als 200 Jahre eine Kuckucksuhr zu jedem guten Samuraihaushalt.

Nach dem zweiten Weltkrieg regte eine amerikanischer Besatzungsoffizier ein japanisches Unternehmen für militärische Optiken an, doch sich einmal deutsche Kameras an zu sehen und etwas ähnliches auf den Markt zu bringen. Dir Firma hieß, so glaube ich, Nippon Kongatsu oder so ähnlich........

Und so haben wir dann doch wieder den goldenen Bogen zum Kern des Forums geschafft! Genial, oder?
 
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Nahezu jedes Industrieland hat mal mit Kopien erfolgreicher Vorbilder angefangen. Auch und ganz besonders Deutschland. Im 19. Jh. sind Heerscharen deutscher Ingenieure nach England gereist und haben dort an Konstruktionen kopiert, soviel sie konnten. Dies ging so weit, dass in England ein Gesetz erlassen wurde, wonach deutsche Waren mit der Beschriftung "Made in Germany" versehen werden mussten. Auf diese Weise sollten englische Verbraucher, die an hochwertigen Industriewaren interessiert waren, vor den schlechten und billigen deutschen Kopien englischer Produkte geschützt werden.

Die japanischen Optikhersteller haben bereits nach dem 1. Weltkrieg die Chance genutzt, deutsches Know-how ins Land zu holen. Nach dem ersten Weltkrieg durften in Deutschland keine Rüstungsgüter mehr hergestellt werden. Viele der nun arbeitslosen Experten, auch viele Optikspezialisten, wurden von japanischen Betrieben angeworben. Nikon soll ca. 20 deutsche Ingenieure eingestellt haben.

Nach dem 2. Weltkrieg war auch in Japan Schluss mit Rüstung. Nikon wurde zerschlagen, und in der letzten Fabrik, die übrigblieb, durften nur noch zivile Produkte hergestellt werden. Die Entscheidung, eine Kamera nach Vorbild der deutschen Contax zu bauen, ist aber offenbar intern gefallen und war wohl schon während des Krieges vorbereitet worden. Soweit ich mich erinnere, war in "PhotoDeal" einmal ein Leserbrief eines alten Zeiss-Ikon-Mitarbeiters zu lesen. Danach war während des 2. Weltkrieges eine hochrangige japanische Delegation in Dresden und bekam dort wichtige Zeichnungen ausgehändigt. Dies im Rahmen des damals bestehenden deutsch-japanischen Militärbündnisses.

Gruß
Uwe
 
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