Sind Objektive optisch besser geworden?

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Werner Gilliam

Guest
Hallo,
würde mich mal interessieren, ob Objektive in den letzten 20-30 Jahren optisch tatsächlich besser geworden sind. Wie sieht das bei Festbrennweiten aus, ist z.B. ein 1.4-50 mm von 2007 besser als sein Pendant von 1980?
Viele "alte" Linsen fühlen sich deutlich Wertiger an als neue. Ist der vordere "Wackeltubus" bei neueren Zooms noch akzeptabel, und wie wirkt sich das auf die Bildergebnisse aus?
 
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also pauschalisieren würde ich das nicht
zooms sind mit sicherheit besser geworden und auch bei den extremen festbrennweiten würde ich sagen, dass die heutigen besser sind
die "normalen" denke ich sind nicht viel besser geworden
mechanisch gesehen sind die alten allerdings wesentlich besser
 
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Die optischen Gesetze sind die gleichen, aber bei den Glassorten und den Beschichtungen wird sich doch bestimmt einiges geändert haben, oder?

Gruss,
Bernd
 
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bk.968 schrieb:
Die optischen Gesetze sind die gleichen, aber bei den Glassorten und den Beschichtungen wird sich doch bestimmt einiges geändert haben, oder?

Gruss,
Bernd

daher meine ich ja bei den extremen brennweiten, grade im telebereich
 
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Gerade bei den Zoom-Objektiven hat sich viel getan.
Vor allem durch bessere Rechentechnik wird es einfacher und vor allem schneller, bessere Berechnungen durchzuführen.

Hier gibt es einen recht guten Überblick, vor allem auch über die Historie.
Klickst Du hier...

jan.
 
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dongil schrieb:
... optisch tatsächlich besser ... fühlen sich deutlich wertiger an ...
Das sind aber jetzt 2 völlig verschiedene Dinge.

Ich habe mal kurz alle meine Zooms durchprobiert. Wackelt gar nichts, nicht einmal die Sonnenblende. Hat aber auch keines unter 1200 Euro gekostet.

Qualitativ ist es z. B. so, dass ich immer wieder böse Blicke ernte, wenn ich über optische Grenzen des 70-200 VR referiere. Ich wage aber aus der Erinnerung den gewagten Schluss, dass es besser ist als seinerzeit das AI-s 80-200mm f/4 war. Das ist zwar kein direkter Vergleich (es liegen fast 2 Jahrzehnte dazwischen), aber ich erinnere mich, die Grenzen des 80-200 durchaus auf 21 DIN Film (ISO 100 sagt man heute) erkannt zu haben. Das 70-200 wäre damals wahrscheinlich die "perfect lens" gewesen, zumal der Ektachrom 100 damals mindestens so körnig war wie heute ein ISO 200 Film.

Dem 12-24 hätte auf Film etwa ein 17-35mm entsprochen. So ein Objektiv wäre damals gar nicht möglich gewesen. Eine 17mm Festbrennweite war vor 30 Jahren schon was und wahrscheinlich nicht viel besser als heute das Zoom.

Andererseits:

50mm Standardobjektive werden heute auf chinesischen Spritzgussmaschinen runter gepresst und dass sie besser sind, als vor 30 Jahren erscheint kaum vorstellbar. Es sind nämlich im wesentlichen die Objektive von damals, nur heute für ein Drittel des Preises produziert. Die Objektivklasse "Dreifachzoom im Kit für 100 Euro Aufpreis" gab es damals noch gar nicht. Die Serie E wurde mit Naserümpfen zur Kenntnis genommen. Naja, Nikon macht jetzt auch schon auf billig. Heute gibt es noch eine Qualitätsstufe drunter eine reiche Auswahl in einem Brennweitenbereich von 18 bis 300mm, mehr als in den 80ern eine ganze Fotoausrüstung umfasst hatte. Damals war man mit Kamera, Blitz und 28mm, 50mm und 135mm in der Fototsche schon recht gut unterwegs.

Fazit:

Computergesteuerte Maschinen zum Schleifen asphärischer Oberflächen hat heute jeder Billigproduzent. Bei den Glassorten und Vergütungen wird die Entwicklung ebenfalls nicht stehen geblieben sein. Ob sich das auch in der Qualität der Produkte nieder schlägt, hängt von anderen Faktoren, wie Marktpositionierung, Absatzaussichten, Kundennachfrage etc. ab. Und da ist es nunmal so, dass die Absatzaussichten für Festbrennweiten am technischen Limit - wie Nikon sie in den 70er und 80er Jahren produziert hat - heute dem Shareholder nicht mal den Aschenbecher, geschweige denn die Zigarre finanzieren können.
 
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dongil schrieb:
Hallo,
würde mich mal interessieren, ob Objektive in den letzten 20-30 Jahren optisch tatsächlich besser geworden sind. Wie sieht das bei Festbrennweiten aus, ist z.B. ein 1.4-50 mm von 2007 besser als sein Pendant von 1980?
Viele "alte" Linsen fühlen sich deutlich Wertiger an als neue. Ist der vordere "Wackeltubus" bei neueren Zooms noch akzeptabel, und wie wirkt sich das auf die Bildergebnisse aus?

Servus Werner,
da ich doch das eine oder andere Nikkor aus dem von Dir beschriebenen Zeitraum besitze, moechte ich auf Deine Fagen etwas detaillierter eingehen.

Es ist nicht so einfach das Wort "optisch" als eine Messgroesse zu beschreiben. Eigenschaften wie Schaerfe, Kontrast, Vignettierung, Farbsaeume, Verzerrungen, Bokeh, Spiegelungen und mehr beschreiben die optische Qualitaet.

Wenn fuer Dich Schaerfe das massgebende Kriterium ist, ist die Antwort ein klares - Es kommt darauf - da manche alte Ojektive Erstaunliches in diesem Bereich leisten.

Wenn jedoch die Summe aller Eigenschaften als Basis der Bewertung genommen wird, dann ist meine Antwort ein klares JA (vielleicht mit ganz, ganz wenigen Ausnahmen). Auch wenn nicht alle Eigenschaften von Generation zu Generation verbessert wurden, so reicht es doch, in einzelnen Bereichen Verbesserungen zu erzielen. Als Beispiel faellt mir das AiS 200mm/2 und AFS 200mm/2 VR und die beiden 200-400mm/4 Zooms ein.

Ein andere Sache ist, ob eine bestimmte Brennweiten/Zommbereich mit gegebener Blende ueberhaupt noch weitergefuehrt wurde. So gibt es fuer das hervorragende 25-50mm/4 keinen Nachfolger mehr. Schaerfe und Kontrast dieses Objektives ist aus meiner Sicht besser als die des vielfach hochgelobten AFS 28-70mm/2.8 - aber ist dieser Vergleich ueberhaupt zulaessig? In diesem Sinne ist fuer mich mein AiS 800mm/5.6 ungeschlagener Champ - einfach weil es keines mehr gibt :)

Ein paar der Serien, die ich in Verwendung habe:

6 verschiedene Modelle aus dem 70/80-200mm/2.8 Bereich - Grosser Sprung zu Beginn, zwischen AFS 80-200 und AFS 70-200 schon kleiner
2 Modelle 200-400mm/4 - Knapp

5 Modelle 50mm/1.4 - Zu Beginn gross, dann kleiner
2 Modelle 85mm/1.4 - Knapp
4 Modelle 105mm/2.8 Micro - Eindeutig
2 Modelle 135mm/2 - Klar
3 Modelle 180mm/2.8 - Knapp

2 Modelle 200mm/2 - Ganz Klar
5 Modelle 300mm/2.8 - Eindeutig
2 Modelle 300mm/4 - Klare Sache
3 Modelle 300mm/4.5 - Eindeutig
3 Modelle 400mm/2.8 - Knapp
2 Modelle 600mm/2.8 - Klare Sache
2 Modelle 800mm/8 - Sehr deutlich
2 Modelle 1200mm/11 - Sehr deutlich


Nicht zu uebersehen ist auch der Trend, dass Linsen die heutzutage eher den Consumerobjektiven zuzuordnen sind, die Profi Objektive (aus diesem Brennweitenbereich ) von frueher in einigen Werten uebertreffen. Das 18-200 und vor allem das 70-300 VR zaehlen fuer mich da dazu.


LG, Andy
 
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Die Frage kann so nur mit "jein" beantwortet werden, es gab vor 30 Jahren hervorragende Objektive, die auch heute noch erste Wahl sind, und es gibt bei den neuen Optiken ebenso wahre Werke der Objektivbaukunst.

Die Verfahren und die Technik, die heute zur Verfügung steht, macht es bedeutend einfacher, hervorragende Objektive herzustellen, beispielsweise die Massenfertigung von Asphären im Blankpressverfahren.

Auf der anderen Seite ist heute der Preisdruck der Mitbewerber oft ein die Qualität begrenzendes Merkmal. Setobjektive zu den Kameras zeigen meist eine hervorragende Auflösung, bei der Vignettierung und Verzeichnung jedoch merkt man sofort, dass an Produktionsfaktoren gespart werden musste.

Ob ein Objektiv aus Kunststoff oder aus Metall ist, finde ich letztlich ziemlich egal, denn die Zeiten, in denen Kunststoffobjektive schneller kaputt gingen, sind vorbei.

Als Vergleich mal Tokina und Tamron: Erstere setzen nach wie vor auf Metall und Glas und die Optiken werden auch hier im Forum von vielen als besonders wertig empfunden. Ich für meinen Geschmack schätze die Tamron Optiken aus guten Kunststoffen persönlich mehr, sie sind stabil, griffig, leicht und schnell zu fokussieren.

Bei den Zoomobjektiven hat sich in den letzten Jahren viel getan, man muss einfach einmal die Nahgrenzen miteinander vergleichen, ebenso Größe und Gewicht der Objektive.

Durch die Digitalsensoren, die andere Ansprüche an die Optiken - ganz besonders im Weitwinkelbereich - stellen, werden neue Anforderungen an die Objektivbauer herangetragen, und die werden viel größer, wenn die Sensoren nur wenig größer werden. Vielleicht ist das auch der Grund, wieso es außer einem Pentax-Objektiv noch keine Weitwinkelfestbrennweiten für Digitalsensoren gibt, die auf diesen ähnliche Abbildungsqualitäten erzeugen, wie die tollen alten Weitwinkelobjektive auf Silberfilm.

Momentan ist meines Erachtens für die Hersteller von DigitalSLR nicht abzusehen, wohin die Entwicklung geht, weil die Marschrichtung zum guten Teil auch von den Forschungsabteilungen der Mitbewerber vorgegeben wird.

Für Nikon konkret geht es z.zt u.a. um die Frage Kleinbildsensor:
Ob überhaupt, und wenn ja, wie? Auch so eine Mogelpackung wie die Eos 5D, oder etwas ganz neues, perfektes. Wenn etwas neues, perfektes, stellt sich die Frage, wie die Anwender auf das dann erforderliche neue Bajonett reagieren: Bleiben sie bei DX, wechseln sie aus Frust zu Canon oder Pentax oder Sony, oder nehmen sie das neue System an. Wie sind die Kapazitäten, ein neues System mit neuer Objektivlinie zu produzieren, denn der Markt verlangt nach einem kompletten System, nicht nach einer Cam und 2,3 Objektiven....
Auf der anderen Seite die durch Umweltstandards ausgedünnte derzeitige Objektivlinie.....
 
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Hallo Andy,
was mir auffällt, bei den meisten von Dir erwähnten Optiken handelt es sich um Tele. Was mich natürlich mehr interessiert sind die wenigen von mir verwendeten Brennweiten 28, 50, 105, 35-70, die alle noch von "damals" sind.
Bin ich zum Beispiel mit einem neueren AF 2.8 35-70 im Vergleich zu einem MF 3.5 35-70/72 besser dran, wenn ich sie an einer F3, also ohne AF benutze, oder hat das neuere (ist ja auch nicht mehr so ganz jung) 2.8 35-70 ausser natürlich der geringfügig höheren Lichtstärke in der von Dir erwähnten Gesamtheit der Eigenschaften die Nase (deutlich?) vorn?
Digital bin ich mit der D40 unterwegs und war ziemlich Überrascht von der Leistungs der Kitlinse, die im Vergleich zu zu dem von mir vorher verwendeten 2.8 20-35 wirklich nicht sooo schlecht abschneidet. Das musste ich bei CA Gefahr auch immer ziemlich weit abblenden.
 
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Furby schrieb:
Für Nikon konkret geht es z.zt u.a. um die Frage Kleinbildsensor:
Ob überhaupt, und wenn ja, wie? Auch so eine Mogelpackung wie die Eos 5D, oder etwas ganz neues, perfektes. Wenn etwas neues, perfektes, stellt sich die Frage, wie die Anwender auf das dann erforderliche neue Bajonett reagieren: Bleiben sie bei DX, wechseln sie aus Frust zu Canon oder Pentax oder Sony, oder nehmen sie das neue System an. Wie sind die Kapazitäten, ein neues System mit neuer Objektivlinie zu produzieren, denn der Markt verlangt nach einem kompletten System, nicht nach einer Cam und 2,3 Objektiven..

Was mir nicht klar ist:
1. Wieso ist die EOS 5D eine "Mogelpackung"? und 2. Warum wäre bei einem Vollformatsensor ein neues Bajonett nötig? Damit wären alle alten Linsen "Out", ode könnte man sie durch einen Adapter ev. weiterverwenden?
 
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Gerade bei den hochwertigen Optiken sehe ich die Qualitätssprünge nicht unbedingt. Extreme Festbrennweiten, insbesondere die langen Tele sind schon lange keine Frage der Berechnung mehr. Auch die Technologien wie ED-Gläser, Asphärische Linsen und apochromatische Korrekturen haben Jahrzehnte auf dem Buckel. Und diese wurden für lange offene Tüten auch so gnadenlos eingesetzt, das oftmals Dunst und Nebel die tatsächliche Qualität des Bildes beeinflußten. Die ersten AF-Nikkor 2,8/80-200 sind knapp 20 Jahre alt und gelten heute noch als praktisch ebenbürtig. Der Vergleich mit dem superedlen 4,0/80-200 ist allerdings wirklich interessant denn dieses Teil gilt ja als legendär.
Bei den gemäßigten Weitwinkel-FB´s ist die Frage dieses Threads berechtigt. Immerhin beruhen diese ja teilweise noch auf den Rechnungen der Serie-E und dürften durch die mechnischen Nachteile des AFs nicht unbedingt besser geworden sein. Da dies praktisch aber schon so dargestellt wird, drängt sich die Frage auf, welche Technologie bei gleicher Rechnung und pappigerer Fassung unterm Strich bessere Ergebnisse bringt. Hierbei muß man ohnehin relativieren. Da ist die bessere Präzision der neuen Fertigung und die daraus resultierende Schärfe eventuell höher zu bewerten als die bessere Zentrierung der alten MF-Fassung.
Wo man für neueste Objektiv-Technologie eine Lanze brechen muß sind Super-Zooms wie das mindestens recht gut 18-200 VR. Solche Optiken wären früher aus gutem Grund für Nikon ein Sakrileg gewesen. Selbst einAF 28-105 wurde erst Salonfähig als Nikon 98 selbst eins gebaut hat. Über die extremen Weitwinkel-Zooms brauchen wir nicht zu sprechen - zumal die aktuellen Versionen für Digi erheblich aufwendiger sein mußten als ein früheres Edelst-Zoom wie das 2,8/20-35, was heute schon milde belächelt wird. Dennoch glaube ich das den Herstellern die Fertigung aus dem Ruder läuft. Wenn man sich die massiven Serienstreuungen anschaut kann man schnell den Verdacht hegen das die heutigen Konstruktionen noch garnicht so ausgereift sind. Denn Serienstreuungen sind nicht nur eine Sache der Sorgfalt beim Zusammenbau. Schon der Entwickler muß seine Hausaufgaben machen, damit am Ende die Toleranzen stimmen können!
 
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dongil schrieb:
Hallo Andy,
was mir auffällt, bei den meisten von Dir erwähnten Optiken handelt es sich um Tele. Was mich natürlich mehr interessiert sind die wenigen von mir verwendeten Brennweiten 28, 50, 105, 35-70, die alle noch von "damals" sind.
Bin ich zum Beispiel mit einem neueren AF 2.8 35-70 im Vergleich zu einem MF 3.5 35-70/72 besser dran, wenn ich sie an einer F3, also ohne AF benutze, oder hat das neuere (ist ja auch nicht mehr so ganz jung) 2.8 35-70 ausser natürlich der geringfügig höheren Lichtstärke in der von Dir erwähnten Gesamtheit der Eigenschaften die Nase (deutlich?) vorn?
Digital bin ich mit der D40 unterwegs und war ziemlich Überrascht von der Leistungs der Kitlinse, die im Vergleich zu zu dem von mir vorher verwendeten 2.8 20-35 wirklich nicht sooo schlecht abschneidet. Das musste ich bei CA Gefahr auch immer ziemlich weit abblenden.

Hey Werner,
du hast gerade 300 Posts und 100 Thanks - Schoene runde Zahlen :)

Leider hab ich nur das AF 35-70/2.8, die anderen faus diesem Bereich ehlen mir noch. Das AiS 105/2.5 ist eines von den ganz feinen Objektiven, mit den 24mm (ich hab 4) hab ich noh zu wenig fotografiert um ein Statement abgeben zu koennen.

LG, Andy
 
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pixelschubser2006 schrieb:
Denn Serienstreuungen sind nicht nur eine Sache der Sorgfalt beim Zusammenbau. Schon der Entwickler muß seine Hausaufgaben machen, damit am Ende die Toleranzen stimmen können!
Ohhhh,
als ehemaliger Spritzgussformenbauer kann ich ein Lied davon singen, dass gerade in der Fertigung sehr viel falsch gemacht werden kann. Wenn Spritzdruck, Kühlmenge und Temperatur etc nicht genau stimmen, fallen die Teile durchaus mal mit Übermaß aus der Form. Wenn da die laufende Qualitätssicherung nur etwas pennt, ist Serienstreuung kein Problem...

jan.
 
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dongil schrieb:
Was mir nicht klar ist:
1. Wieso ist die EOS 5D eine "Mogelpackung"? und 2. Warum wäre bei einem Vollformatsensor ein neues Bajonett nötig? Damit wären alle alten Linsen "Out", ode könnte man sie durch einen Adapter ev. weiterverwenden?

Das Problem beim digitalen Sensor sind die Randstrahlen, die anders als die Strahlen in der Mitte des Objektivs nicht senkrecht auf den Sensor fallen, sondern in einem zu den Randbereichen immer spitzer werdendem Winkel. Dadurch kommt es auf dem Sensor wegen dessen Architektur, zum Rand hin dazu, dass immer weniger Licht den Sensor trifft, es entstehen die Digital-weitwinkelüblichen Vignettierungen. Film hingegen ist hier toleranter.

zu 2. Um eine gleichmäßige Ausleuchtung des Sensors zu erreichen, müssten de Objektive so konstruiert sein, dass möglichst der gesamte Sensor von senkrechten Strahlen getroffen wird, dazu bedarf es eines größeren Objektivdurchmessers und auch einer größeren Bajonettöffnung.


zu 1. Solches hat aber die Eos 5D nicht, deshalb bedient man sich aller möglicher Tricks, um die oben beschriebenen Effekte zu kompensieren, beispielsweise kann man die Randpixel lichtempfindlicher machen, als die in der Mitte des Sensors. Das führt dann zu erheblichen Rauschen am Rand. Man kann die normale Vignettierung (s.o. Vorspann) auch durch die interne Software herausrechnen, was letztlich ebenfalls zu erheblichem Randabfall führt. So gesehen ist auch hier letztlich nur der Teil des Bildes einwandfrei, in dessen Bereich die Lichtstrahlen senkrecht auf den Sensor fallen.


also: Kleinbildformat perfekt mit Objektiven, die den gesamten großen Sensor mit senkrechten Lichtstrahlen versorgen,

oder Kleinbildformatsensor mit guter Abbildungsqualität im DX-Bereich und das Restbild mit Tricks und Software so la la geradebügeln (Mogelpackung).


Die bisherigen Kleinbildobjektive (ganz besonders im WW-Bereich) bieten also nur auf der DX-Fläche optimale Bildqualität, daran kannst Du auch mit einem Adapter nichts ändern.

Eine Möglichkeit, mit der sich vielleicht auch die alten KB-Objektive am digitalen Kleinbildformat verwenden ließen wäre ein konkaver Bildsensor, si konstruiert, dass auch die Randstrahlen der Kleinbildobjektive relativ senkrecht aufträfen, aber ob das auch praktisch gelingt, steht in den Sternen...
 
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pixelschubser2006 schrieb:
Gerade bei den hochwertigen Optiken sehe ich die Qualitätssprünge nicht unbedingt. Extreme Festbrennweiten, insbesondere die langen Tele sind schon lange keine Frage der Berechnung mehr. Auch die Technologien wie ED-Gläser, Asphärische Linsen und apochromatische Korrekturen haben Jahrzehnte auf dem Buckel. Und diese wurden für lange offene Tüten auch so gnadenlos eingesetzt, das oftmals Dunst und Nebel die tatsächliche Qualität des Bildes beeinflußten. Die ersten AF-Nikkor 2,8/80-200 sind knapp 20 Jahre alt und gelten heute noch als praktisch ebenbürtig. Der Vergleich mit dem superedlen 4,0/80-200 ist allerdings wirklich interessant denn dieses Teil gilt ja als legendär.

Das 80-200/4 war alles andere als superedel - mit fast 150.000 gebauten Objektiven, galt es fuer damalige Verhaeltnisse schon fast als Massenware. Es gab jedoch ein AiS 80-200/2.8, von dem nur ca 1.400 Stueck produziert wurden (kein Wunder, bei einem NP von umgerechnet ueber 5.000 Euro). Unter diesem Gesichtspunkt gelten die aktuellen 80-200/2.8er schon fast als guenstig. Wenn Du das Objektiv mit dem aktuellen 70/80-200er vergleichst, siehst Du sehr wohl den Unterschied - Bokeh, CA, Randschaerfe.

Zu den langen "Tueten": Da gibt es ebenfalls Unterschiede, vielleicht manchmal nicht so ueberdeutlich sichtbar, aber bei vergleichender Betrachtung sichtbar - vor allem Ghost, Flare und CA.

Abschliessend: Nanocoating beim 200/2 VR und 300/2.8 VR gabs frueher auch nicht

LG, Andy
 
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Furby schrieb:
oder Kleinbildformatsensor mit guter Abbildungsqualität im DX-Bereich und das Restbild mit Tricks und Software so la la geradebügeln (Mogelpackung).

Wie lösen Hasselblad oder Phase One dieses Problem mit deutlich größeren Sensorflächen? Objektive oder andere Sensortechnik?

Gruß,
Bernd
 
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Furby schrieb:
Das Problem beim digitalen Sensor sind die Randstrahlen, die anders als die Strahlen in der Mitte des Objektivs nicht senkrecht auf den Sensor fallen, sondern in einem zu den Randbereichen immer spitzer werdendem Winkel. Dadurch kommt es auf dem Sensor wegen dessen Architektur, zum Rand hin dazu, dass immer weniger Licht den Sensor trifft, es entstehen die Digital-weitwinkelüblichen Vignettierungen. Film hingegen ist hier toleranter.

zu 2. Um eine gleichmäßige Ausleuchtung des Sensors zu erreichen, müssten de Objektive so konstruiert sein, dass möglichst der gesamte Sensor von senkrechten Strahlen getroffen wird, dazu bedarf es eines größeren Objektivdurchmessers und auch einer größeren Bajonettöffnung.


zu 1. Solches hat aber die Eos 5D nicht, deshalb bedient man sich aller möglicher Tricks, um die oben beschriebenen Effekte zu kompensieren, beispielsweise kann man die Randpixel lichtempfindlicher machen, als die in der Mitte des Sensors. Das führt dann zu erheblichen Rauschen am Rand. Man kann die normale Vignettierung (s.o. Vorspann) auch durch die interne Software herausrechnen, was letztlich ebenfalls zu erheblichem Randabfall führt. So gesehen ist auch hier letztlich nur der Teil des Bildes einwandfrei, in dessen Bereich die Lichtstrahlen senkrecht auf den Sensor fallen.


also: Kleinbildformat perfekt mit Objektiven, die den gesamten großen Sensor mit senkrechten Lichtstrahlen versorgen,

oder Kleinbildformatsensor mit guter Abbildungsqualität im DX-Bereich und das Restbild mit Tricks und Software so la la geradebügeln (Mogelpackung).

Sorry Furby,

das eigentliche Problem ist nicht Vignettierung, sondern die fehlende Randschaerfe bei Weitwinkelobjektiven.

Vignetierung ist fuer die Kamera intern vglw. leicht korrigierbar, Schaerfeverlust hingegen nicht - Das ist das Hauptproblem bei den derzeitigen FF-Sensoren.


LG,
Andy
 
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AndyE schrieb:
Hey Werner,
du hast gerade 300 Posts und 100 Thanks - Schoene runde Zahlen :)
LG, Andy

hallo Andy,
schön gesehen! ..und nu isses schon wieder vorbei..!
 
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bk.968 schrieb:
Wie lösen Hasselblad oder Phase One dieses Problem mit deutlich größeren Sensorflächen? Objektive oder andere Sensortechnik?

Gruß,
Bernd

Anderes (groesseres) Auflagenmass

LG, Andy
 
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bk.968 schrieb:
Wie lösen Hasselblad oder Phase One dieses Problem mit deutlich größeren Sensorflächen? Objektive oder andere Sensortechnik?

Gruß,
Bernd

Mittelformatobjektive decken einen deutlich größeren Bereich mit parallelen Strahlen ab. Auch hier haben die Sensoren zumeist nicht die entsprechende "Vollformatgröße".
 
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