Sigma TC 1.4 Umbau

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ma22646

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Gestern ist mir ein Sigma 1.4-fach Teleconverter zum kleinen Preis über den Weg gelaufen, und ich konnte nicht widerstehen. Er funktioniert zwar optisch und mechanisch mit meinem Sigma 100-300 F4 ond dem Sigma 150 F2.8, aber die D5000 erkennt ihn nicht richtig und verweigert deshalb die Belichtungsmessung, und der AF geht auch nicht.

Laut Sigma sind die alten Teleconverter mit den neueren DSLRs nicht kompatibel, deshalb war das keine grosse Überraschung. Offensichtlich ist die Elektronik des Konverters nicht kompatibel. Wenn der Konverter aber wie ein "dummer" Zwischenring die Objektivkontakte einfach durchschleifen würde, dann müsste das doch funktionieren - nehme ich an. Ich hätte zwar die falschen EXIF-Daten im Bild, aber besser falsche Daten als gar kein Bild.

Also versuche ich gerade, den Konverter umzubauen, und diesmal könnt ihr bei der Operation sozusagen live dabeisein.

Die ersten Bilder gibt´s gleich.
 
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So, hier der TC vor dem Eingriff:


Zunächst entferne ich die 4 Schrauben des objektivseitigen Bajonetts, dann das Bajonett selbst:


Die kleine goldene Feder die für den Massekontakt zuständig ist, sollte man jetzt in Soicherheit bringen, sowas ist schwer zu beschaffen.
 
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Jetzt kann man den oberen Ring abnehmen:


Dann ist noch eine mit zwei Schrauben befestigte Feder zu entfernen:


Danach kann ich den unteren Ring entfernen. Aber Vorsicht, der hängt an der vorstehenden Platine fest, und ich habe ein paar Drehungen benötigt, um ihn ganz abzubekommen.


Und während ihr lest, mache ich mich wieder an die Arbeit.
 
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Hallo!

Warum machst du dir denn so viele Mühe?

Die CPU-Platine sitzt doch immer auf der Seite eines Objektivs oder TCs, die vom Bajonett her zugänglich ist.
Daher brauchst du doch nur von der Rückseite mit dem Zerlegen beginnen.
Die CPU-Platine sieht man ja auch schon auf deinem 4. Foto grün heraus schauen.
Den Chip darauf einfach ablöten und die Leiterbahnen vom vorderen Kontaktblock mit denen zum hinteren Kontaktblock direkt verbinden, fertig.
 
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Auf der Seite geht´s nicht weiter. Sieht so aus als ob ich auf die andere Seite muss, zum kameraseitigen Bajonett.

Also habe ich hier mal drei kleine schwarze Schrauben entfernt, die den Kontaktblock und einen zugehörigen Ring fixieren (Pfeile).


Jetzt lässt sich das zwar etwas bewegen, aber es hängt noch an der Nase, die laut Wikipedia den Index für die maximale Blendenöffnung angibt (Kreis). Die wiederum ist eins mit einem Ring, der die hintere Linsengruppe umgreift, und anscheinend von dieser festgehalten wird.


Das Bajonett als ganzes geht auch nicht ab, wieder hängt´s an der Fassung der Linsen. Anscheinend muss ich erstmal die hintere Linsengruppe abbekommen, aber wie? :nixweiss:

Ich möchte auf keinen Fall mit grobem Werkzeug versuchen, den Linsenkörper loszuschrauben. Das kann nur schiefgehen.

Falls jemand eine Idee hat, ich freue mich über alle Tips.
 
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Hallo!

Du musst zuerst die Schrauben lösen und entfernen, die den Kontaktblock halten - mindestens 2, manchmal 3.
Dann musst du die Schrauben lösen und entfernen, die den schwarzen Ring innerhalb des Metallbajonetts halten - mindestens 2, manchmal 3.
In deinem Fall scheint die Bajonett-Anschlag-Schraube (auf dem letzten Foto vorne neben dem roten Pfeil) die dritte Schraube zu sein.
Dann ziehst du diesen Ring ab, dadurch wird der Kontaktblock erst ganz frei.
Dann erst darfst du die Schrauben lösen und entfernen, die das Bajonett halten.
 
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Hallo!

Du musst zuerst die Schrauben lösen und entfernen, die den Kontaktblock halten - mindestens 2, manchmal 3.
Dann musst du die Schrauben lösen und entfernen, die den schwarzen Ring innerhalb des Metallbajonetts halten - mindestens 2, manchmal 3.
In deinem Fall scheint die Bajonett-Anschlag-Schraube (auf dem letzten Foto vorne neben dem roten Pfeil) die dritte Schraube zu sein.
Dann ziehst du diesen Ring ab, dadurch wird der Kontaktblock erst ganz frei.
Dann erst darfst du die Schrauben lösen und entfernen, die das Bajonett halten.

Das hab´ich auch schon probiert, war es aber nicht. Tatsächlich muss man hier die Fassug der hintersten Linse entfernen. Mit einem improvisierten Wekzeug (Kunststffrohr mit Kreppband beklebt, klebrige Seite nach aussen) habe ich das tatsächlich recht einfach hingekriegt. Einfach aufdrücken und drehen - braucht nicht viel Drehmoment.


Danach fiel mir die Linse in die Hand, und alles liess sich auseinander nehmen Die Schrauben die den Kontaktblock am Bajonett halten habe ich dann wieder eingeschraubt. Die muss man eigentlich garnicht entfernen, das wusste ich aber vorher nicht.

 
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Hallo!

Saublöde Konstruktion von Sigma, wenn das so stimmt. :eek:
Gut, dass dieser Konverter nicht mehr hergestellt wird. :hehe:
Musstest du nur den Schraubring über der hintersten Linse entfernen oder die Linse auch? :nixweiss:

Jedenfalls darfst du dich jetzt ja wohl an die Feinarbeit machen, die Leiterbahnen durch zu verbinden und den Chip samt Drumherum entfernen. :up:
 
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Um zu verhindern, dass die restlichen Linsen sich alle selbständig machen, habe ich die hintere Linse jetzt wieder eingebaut. Bis zum Zusammenbau, spätestens dann muss sie wieder weg ...

Als nächstes habe ich dann den Block mit den Federkontakten zur Platine entfernt. Wieder ist Vorsicht geboten - fünf unersetzliche vergoldete Federchen und winzigkleine Kontaktpins folgen den Schwerkraft und müssen gebändigt werden :hehe:



Ganz erstaunlich finde ich, das die ganze Elektronik ohne Flachbandhkabel engeschlossen ist. Alles geht über Federkontakte. Ich würde gerne mal sehen, wie das industriell montiert wird -ob das Roboter machen?
 
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Hallo!

Saublöde Konstruktion von Sigma, wenn das so stimmt. :eek:
Gut, dass dieser Konverter nicht mehr hergestellt wird. :hehe:
Musstest du nur den Schraubring über der hintersten Linse entfernen oder die Linse auch? :nixweiss:

Jedenfalls darfst du dich jetzt ja wohl an die Feinarbeit machen, die Leiterbahnen durch zu verbinden und den Chip samt Drumherum entfernen. :up:

Du hast recht, die Konstruktion ist "bemerkenswert". Ich musste nur die Linsenfassung entfernen, aber die Linse kam gleich mit. Noch schlimmer, die Fassung hielt nicht nur die hintere Linse, siondern den ganzen Stapel von Linsen und Abstandsringen fest. Eine falsche Bewegung, und ich hätte alles "nach Gefühl" wieder zusammenbasteln können.

Jetzt muss ich noch die Platine losbekommen. Aber erstmal muss ich was in den Magen kriegen. :D
 
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So, Imbiss beendet, es geht weiter.

Einen weiteren Ring galt es noch zu entfernen, aber das war einfach - er war nur duch drei Nasen gehalten, und in der richtigen Winkelstellung passen die durch die drei Aussparungen im Ring.


Jetzt sollte sich eigentlich die Platine abschrauben lassen - wieder ganz vorsichtig, von der anderen Seite gibt´s sicher auch wieder Kontaktfedern :dizzy:

 
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So, hier ist die Platine, einmal von oben und einmal von unten.


Die "lustige" Beleuchtung bitte ich zu entschuldigen - sie hilft mir, durch die Platine durchzusehen, so dass ich die relative Lage der Kontaktpads auf den zwei Seiten sehen kann.

Das Platinenmaterial ist 0.6mm dick - kreigt man sowas zu kaufen? Am lebsten würde ich nämlich die Originalplatine unverändert zur Seite legen und statt dessen eine neue Platine mit einer simplen Durchkontaktierung der Kontaktpads einsetzen. Dann könnte ich den Konverter jederzeit zurückbauen.
 
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Hallo!

Da die Kontaktierung der Platine nur durch die Federn erfolgt, wäre es unsinnig, die Platine zu entfernen und dann an den Federkontakten herum zu löten.
Besser, du baust die Platine nur aus, durchtrennst die Leiterbahnen die von und zu den Kontaktflächen führen, und lötest da dünne (0,1 - 0,2 mm CuL) Drähte zur direkten Verbindung an. Das wäre natürlich eine irreversible Sache.

Oder du nimmst einen versilberten dünnen Draht, wickelst ihn eineinhalb Mal um die Feder herum, ziehst ihn irgendwie isoliert zur gegenüber liegenden Feder, wickelst ihn auch da eineinhalb Mal herum, und überklebst bei deiner Originalplatine einfach die Kontaktflächen mit Tesafilm. Das wäre jederzeit reversibel,
obwohl ich darin keinen Sinn sähe.

Und VORSICHT!
EXAKT arbeiten und vor dem Ansetzen an die Kamera mit einem Ohmmeter die korrekte Polung der Durchkontaktierung sicher stellen!
Da Adern zu vertauschen oder miteinander kurz zu schließen führt u.U. zu schweren Schäden an der Stromversorgungs-Elektronik der Kamera!

P.S.:
Dein 150er Sigma Makro hätte ich auch gerne, obwohl ich bei deinen Fotos stärker abgeblendet hätte, mindestens auf f/11.
 
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Hallo Michael,
keine Sorge, ich will da gar nichts löten. Vielmehr schwebt mir eine neue Ersatzplatine vor, die anstelle der originalen eingebaut wird, und die die entsprechenden Kontaktflächen für die Federn aufweist.

Da ich kein Platinenmaterial zur Hand habe, behelfe ich mir mit dem Plastik eines alten Jugendherbergsausweises - der ist 0.75 mm dick, das kann ich recht einfach auf die notwendigen 0.6mm herunterschleifen.



"Platine" ausgesägt und gebohrt:


Dann habe ich für die Kontakte Langlöcher ausgebohrt und derzeit bin ich dabei, in die Lücken kleine Messingstreifen einzupassen.

Intarsienarbeiten sozusagen :fahne:

...und jetzt spinnt auch noch die EyeFi-Karte und ich kriege die Bilder nicht mahr auf den Laptop. :motz:
 
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So, weiter geht's:

Die "Platine" mit zwei Kontaktstreifen:


Und - bereits poliert und eingebaut, mit allen fünf Kontaktstreifen:


Jetzt durchmessen - alles OK (danke, Michael! ;)
Linse ab, Bajonett drauf, festschrauben, danach Linse putzen und wieder festschrauben:


Umdrehen., andere Seite zusammenschrauben (wär tatsächlich nicht notwendig gewesen, das alles zu zerlegen.)

Und: fertig! :up:


Ausprobiert hab' ich ihn auch gleich - Fotos gehen, nur der AF macht keinen Muks. :dizzy: :nixweiss:

Mal schauen, ob ich das noch hinkriege...

Beste Grüsse an alle Zuschauer, und einen schönen Abend
Manfred
 
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Hallo!
Da ich kein Platinenmaterial zur Hand habe, behelfe ich mir mit dem Plastik eines alten Jugendherbergsausweises - der ist 0.75 mm dick, das kann ich recht einfach auf die notwendigen 0.6mm herunter schleifen.
Bravo!
Sehr erfindungsreich!
Die Abschleiferei von 0,15mm kannst du dir aber wirklich sparen.
:up:
 
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Hallo!
Ausprobiert hab' ich ihn auch gleich - Fotos gehen, nur der AF macht keinen Mucks.
Sind die Objektive, die du daran montierst, etwa solche mit SWM/HSM-Motor, also ohne die AF-Schraubstange?
Dann musst du die zwei fehlenden Pins (zwischen den vier und dem einen) auch noch durch kontaktieren!
Dafür wirst du dann aber wahrscheinlich mit neuen Kontaktblöcken besser auskommen...
 
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Ausprobiert hab' ich ihn auch gleich - Fotos gehen, nur der AF macht keinen Muks. :dizzy: :nixweiss:

Ich hab' den ganzen Kram nochmal durchgemessen, und mir fiel auf dass keine elektrische Verbindung zwischen den zwei Bajonetten des Konverters besteht (ca. 1MegOhm). Die Kontaktpins sind sauber durchgeschleift, aber der Bajonettkontakt nicht - vielleicht braucht der AF das als Erde und geht deshalb nicht?

Wenn jemand mit einem funktionierenden AF-S - tauglichen Konverter mal eben ein Multimeter an die zwei Bajonette halten kännte und mir sagt ob das hoch- oder niederohmig ist, dann wäre mir sicher geholfen.
 
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Hallo!

Sind die Objektive, die du daran montierst, etwa solche mit SWM/HSM-Motor, also ohne die AF-Schraubstange?
Dann musst du die zwei fehlenden Pins (zwischen den vier und dem einen) auch noch durch kontaktieren!
Dafür wirst du dann aber wahrscheinlich mit neuen Kontaktblöcken besser auskommen...

Oh, Scheibenkleister. Klar, alles AF-S bzw. HSM bei mir. Die D5000 kann ja sonst nix. Das bisschen Basteln wär ja kein Problem, aber wo kriege ich neue Kontaktblöcke her? :heul: Ich habe in meinem Schrotlager zwar ein bisschen Optikkram, aber das ist alles noch aus analogen Pentax-Tagen - MF only.
 
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übrigens zu Deiner Frage:

Ja, die beiden Bajonette sind niederohmig verbunden (bei meinem TC-20E III mess ich einen vernachlässigbaren Widerstand).
Aber der TC-20E III hat auch insgesamt 10 Pins, weshalb ich das Nicht-Funktionieren des AFs eher auf mangelnde Kontakte als auf die elektrische Verbindung der Bajonette schiebe.

trotzdem noch viel Erfolg bei Deinem Umbau

Arnie
 
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