Sigma bringt ein 1,8/50-100mm für APS-C

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Das ist ja ein Traum. Ich finde den Brennweitenbereich mit 50-100mm super für Portraitaufnahmen. Laut Herstellerseite soll das Objektiv in Bildqualität einer Festbrennweite nichts nachstehen. Ich bin sehr gespannt. Ca 1250€ soll es laut Sigma kosten, was ich angemessen finde. Sehr cool!
 
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Ich hab mir das Objektiv seit einer Woche geliehen von Sigma, um mir klar zu werden ob ich es haben will.

Das Gewicht und das Packmaß sind schon ziemlich heftig. Man nimmt das nicht so einfach mal mit. Es wiegt zwar dann auch nicht viel mehr als 50mm, 85mm und 105mm Festbrennweiten ähnlicher Lichtstärke zusammen, aber man muss ja oft auch nicht alle Brennweiten dabei haben. Andererseits enthält es die meisten an DX wichtigen Porträtbrennweiten in einem Objektiv bei f/1.8 durchgehend, und die Flexibilität, die das mit sich bringt, ist schon enorm. Ich hab dann mal zwischendurch aufs 85/1.4 gewechselt zum Vergleich und war dann prompt zwei Minuten später in der Situation, dass die Brennweite zu lang war, ich aber auch nicht mehr zurückweichen konnte.

Ich empfinde das Teil angesichts des geringen Zoomfaktors von 2x und der hohen Lichtstärke tatsächlich auch mehr als mehrere Festbrennweiten in einer, statt als normales Zoom. Neben dem Ersatz der genannten 50/1.8, 85/1.8 und 105/2 bietet es außerdem Brennweiten dazwischen, die man sonst gar nicht mit 1.8 bekommt. Oder hab ich am Markt sowas wie 60/1.8 oder 70/1.8 übersehen? Zwischen 50 und 85 gibt es ja doch eine relevante Lücke am Markt. Ich sehe da mit Autofokus und mindestens f/2 nur das Nikon 58/1.4 (teuer, optisch auch nicht perfekt) und das Tamron 60/2 Makro (kein AF-S, furchtbares Bokeh).

Außer dem Gewicht stören aber noch einige andere Dinge. Ich bin z.B. gar nicht mehr gewohnt, dass sich bei einem Tele-Zoom das Sucherbild nicht stabilisiert, wenn ich den Auslöser antippe. Bei Porträts ist das zwar nicht so ein Problem, weil man sowieso selten mit längeren Verschlusszeiten als 1/125 pixelscharfe Ergebnisse bekommt, aber ungewohnt. Hier nehme ich aber im Zweifelsfall lieber das Objektiv so wie es ist, als noch teuer und dicker und schwerer mit Stabilisator.

Zweitens ist da diese Stativschelle. Die zu bedienen ist zwar ein Traum, aber sie ist nicht abnehmbar und im Freihandbetrieb oft im Weg. Wenn man sie weg dreht, ist wiederum der Drehknopf zur Arretierung irgendwo im Weg. Zur Funktion der Stativmontierung ist diese sehr nah am Objektiv dran, so dass die Finger nicht zwischen Zoomring und Montierung durch passen. Man kann sich dran gewöhnen, aber trotzdem wäre es besser, sie wäre abnehmbar.

Was noch lästiger sein kann, ist die fehlende Abdichtung. Soweit ich weiß, sind alle Objektive aus Sigmas Art-Reihe nicht abgedichtet gegen Wettereinflüsse. Soll ich jetzt bei einsetzendem Regen einpacken, obwohl es gerade was zu fotografieren gibt? Oder eine Plastiktüte drumwickeln? Bei dem Mietobjektiv wollte ich natürlich erst recht kein Risiko eingehen, und ich musste dann manchmal auf Bilder verzichten wenn das Wetter wechselte.

Wenn man sich mit all diesen Dingen in der Praxis rumgeärgert hat (wobei allerdings die Bedienung der Mechanik ein Genuss ist), entschädigen jedoch die Bilder nachher bei der Sichtung der Ergebnisse. Hammer. Das Objektiv ist klar auf maximale Offenblendleistung optimiert. Ich muss das nochmal direkt vergleichen, aber vom Gefühl her muss ich mein altes AF 85/1.4 auch auf 1.8 abblenden, um annähernd die gleiche Schärfe zu bekommen. Man kann den ganzen Blendenbereich von Offenblende bis zur Grenze der Beugungsunschärfe zu kreativen Zwecken nutzen, ohne an die optische Leistung denken zu müssen beim Aufblenden.

Beispielbilder liefern ist jetzt gar nicht so einfach, weil ich mit offener Blende bislang fast nur Porträts gemacht habe und die Personen gar nicht erst um Erlaubnis fragen will oder kann. Alles andere ist eher so bei f/5.6 bis f/8 entstanden. Ich muss mal noch ein paar repräsentative Testbilder machen, bevor ich das Objektiv wieder abgebe. Irgendwelche Wünsche? Zum Vergleich hätte ich 50/1.8 AIS, AF 85/1.4, AF-S DX 16-85, Sigma EX 105/2.8 und 70-200 VR I da.

Zusammenfassung Positiv:
* großartige Optik, Mechanik und Haptik
* konkurrenzlos in der Flexibilität für Porträts, nützlicher Brennweitenbereich

Negativ:
* hohes Gewicht, langes Packmaß
* keine Abdichtung gegen Feuchtigkeit
* nicht abnehmbare Stativschelle stört
* Stabilisator wäre schön
 
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Hi,

Mich würde tatsächlich ein Bokehvergleich bei 70 und 100 mm, f2,8, mit dem 70-200 VR I interessieren. Am liebsten ein Porträt Kopf/Schulter.
Ich habe selbst das ältere Sigma 50-150, dessen Bokeh ich sehr liebe - es ist mein bevorzugtes Porträtobjektiv.
Nachdem ich jetzt aber schon selbst erfahren habe, wie großartig das 18-35 ist, bin ich mit der Schärfeleistung nicht mehr glücklich. Da reizt mich natürlich das 50-100, zumal ich es mit dem Dock selbst feintunen könnte.
Bin allerdings auch gewillt, das 50-150 einzsenden zur Justage.
Aber so ein 70-200 ist auch reizvoll, und das VR I ja noch eher bezahlbar.
Also, wenn du ein geneigtes "Opfer" findest ... Sonst geht auch eine Puppe vor geeignetem Hintergrund :)
 
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Hmm, Mist, jetzt ist mein 70-200 zum Service. Hab nicht an den Vergleich gedacht vor dem Wegsenden. Ich versuche mal eine reproduzierbare Situation zu bauen und liefere die 70-200 Bilder dann nach.
 
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Ich hab jetzt eine geduldige flache Puppe mit Whiskyflaschen im Hintergrund mit einigen verschiedenen Objektiven fotografiert und Blenden zwischen 1.4 und 5.6. Die Whiskyflaschen wegen des Bokehs, ich habe da Reflexe mittels zweitem Blitz produziert.

Damit ihr jetzt nicht meine persönliche Schärfung etc. beurteilt (außerdem sind das einige Bilder), schaut euch am besten selber die RAW-Files an (mit D500). Download (575 MByte). Details sind ja in den Exif-Daten. Berücksichtigt, dass die anderen Objektive auch alle schon älteres Baujahr sind.
 
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Danke das du uns den Aufwendigen Vergleich zur Verfügung stellst Maik.
Vom Bokeh her gefällt mir das Sigma genauso wie von der Schärfe schon ab Offenblende. Klar, es ist große es ist schwer, hat dummerweise noch einen 82mm Filterdurchmesser aber es macht auch Spaß, weil man bei Portraits durch den Zoom flexibler ist.
 
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Hi,

auch von mir vielen Dank. Ich habe deinen Beitrag nicht früher bemerkt, sorry.
Es ist schon beeindruckend, was Sigma da gebaut hat, das zeigt deine Testreihe eindrucksvoll.
Ich habe mir das Objektiv gestern mal kurz an die D7000 geschnallt. Das ist schon echt eine Hausnummer, was das Gewicht angeht. Ich bin ja das alte 50-150 durchaus gewöhnt ... ist aber halt noch eine Schippe drauf :)
Und, ja klar wäre ein VR am langen Ende hilfreich, das habe ich beim 50-150 auch manches Mal gedacht. Aber das 50-150 mit VR war für mich keine Alternative. Auch wieder zu groß, zu teuer (für meinen Bedarf).

Und ... jetzt habe ich ein paar Aufnahmen auf einem Geburtstag gemacht ... mit D500, Sigma 18-35, Nikon SB 910. Da kommt schon was zusammen :)

Die ersten Tests mit dem 50-150 sind an der D500 recht vielversprechend. Das dämpft den Reflex, das 50-100 haben zu wollen, neben dem Gewicht auch noch etwas :)
 
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heute wurde es geliefert, das 50-100/1.8 :p
Erster Eindruck an der D500:
- fettes Teil; groß, dick und schwer :D
- die Haptik ist perfekt. Die Sigma Art-Linie sind feine Handschmeichler
- der Einstellring für die Brennweite läuft satt und geschmeidig
- die Stativschelle ist Mist. Sie stört mich beim Ändern der Brennweite
- das 50-100/1.8 hat nicht das Problem mit den äußersten AF-Felder wie das 18-35/1.8
- vom AF spürbar längsamer als das Tamron 70-200 VC USD bei einem kompletten Fokusdurchlauf

Beispielbilder für die AF-Felder. Bilder wurden von Quer- auf Hochformat gecropt. Dazu noch in Ansicht 50%. Der Schärfebereich ist gut an den Füßen vom verschrapperten Feuerwehrmann zu erkennen. AF-Ziel war die Brust von dem Kameraden.
äußerstes linkes AF-Feld
links.jpg

zentrales AF-Feld
mitte.jpg

äußerstes rechtes AF-Feld
rechts.jpg


Bokeh-Killer; Hecke und Bäume im Hintergrund
bokeh.jpg
 
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habe das sigma 50-100 seit gestern an meiner D500 und bin von der schärfe bei offenblende mehr als enttäuscht. von 'schärfe' kann eigentlich keine rede sein. erst ab 4 oder besser noch 5.6 wird alles knackscharf, aber offen bei 1.8 eine enttäuschung. und das wo ich gelesen habe dass das sigma klar auf offenblende konzipiert wurde.

ich zeige nachher mal ein paar fotos.

AF-speed super, kein problem mit irgendwelchen fokusfeldern, aber eben die schärfe bei 1.8

vielleicht hat jemand schon eine idee. danke.

bis dann...

Alex
 
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so, hier mal zwei testbilder:









das sind jpegs direkt aus der kamera, jeweils bei 1.8 und bei 5.6, keine bildbearbeitung am rechner.

sonstige einstellungen:
100mm brennweite
iso 100
stern: 1/6400s bei 1.8 und 1/640s bei 5.6
haus: 1/3200s bei 1.8 und 1/320s bei 5.6
picture control standard mit schärfe 5

die 'schärfe' bei 1.8 ist doch wirklich nix, oder?

gruss
 
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@gnaps:
Man kann die Bilder auch in groß einbinden, da gibt es hier im Forum ne Anleitung zu.
Sind die Bilder mittels Sucher fokussiert? Teste es mal mittels Stativ und Liveview. So kannst du zumindest ausschließen, dass es ein Fokusfehler ist. Solltest du da Unterschiede zwischen Liveview und Fokussierung über den Sucher feststellen, kannst du versuchen dich über die Autofokuskorrektur heranzutasten, so es deine Kamera erlaubt.
Es wird auch nicht ganz klar, ob das Ausschnitte oder das ganze Bild sind.

Grüße, Martin
 
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noch was,

in dem beitrag von Dustin Abbott schreibt er dass das sigma am besten für blenden zwischen 1.8 und 2 einzusetzen ist (zitat: '...The Sigma is clearly optimized for shooting at f/1.8 and f/2....').

kann ich, wie schon geschrieben, nicht nachvollziehen.

folgende mögliche gründe drängen sich mir auf:
- firmware nicht aktuell (hab das sigma erst seit gestern und noch nix aktualisiert)
- AF problem der D500 bei offenblende mit diesem objektiv (keine ahnung ob das sein kann)

einen front- oder backfokus hat es nicht, habe ebenfalls ein schräges objekt getestet bei dem vorderer und hinterer punkt mehrere meter auseinander liegen mit dem gleichen 'soften' ergebnis.

oder es ist einfach wie es ist und ich hatte mir mehr erhofft nach diversen extrem positiven testberichten.

gruss
 
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[MENTION=46013]Iguana[/MENTION]

das sind 100% ausschnitte. wenn man draufklickt werden die doch formatfüllend angezeigt, oder nicht?

habe per sucher fokussiert, aus freier hand, was ich o.k. fand bei derart kurzen bel.zeiten.

Alex
 
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hab hier was gefunden was mein ergebnis bestätigt:

http://www.the-digital-picture.com/Reviews/Sigma-50-100mm-f-1.8-DC-HSM-Art-Lens.aspx

und zwar die libelle bei 100mm (im abschnitt Image Quality): bei 1.8 extrem 'soft', bei 2.8 explodiert die schärfe regelrecht. Ihr müßt auf die blendenwerte in der zeile mit 100mm draufgehen, dann ändert sich das bild von tannenzweig in libelle.

mir schleierhaft wie Dustin Abbott schreiben kann dass das objektiv am besten im bereich 1.8 bis 2 einzusetzen ist. wenn man per bildbearbeitung nachschärft, dann vielleicht. dann kann man die extreme lichtstärke natürlich voll ausspielen, aber doch nicht 1.8 oder 2 im vergleich zu 2.8, 4 oder 5.6

Alex
 
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hab ne testreihe nur mit liveview erstellt mit gleichem ergebnis.

kann mir noch nen grund vorstellen: ich hab das objektiv gestern beim fotohändler auf die kamera gemacht und bin danach gleich ins freie zum fotografieren. temperaturunterschied ca. 15grad von drinnen nach draussen. kann es sein dass sich die optik & mechanik erstmal leicht thermisch verzogen hat? warum fällt das dann aber bei offenblende stärker auf als beim abblenden.

Alex
 
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freut mich, Sans Ear, wenn Dir meine beiträge gefallen. hört man gerne. mehr noch freue ich mich aber über Deinen hilfreichen kommentar zum thema. und das von einem der seit 2005 bereits 3095 beiträge gemacht hat. danke und weiter so...

gnaps21 grüßt zurück
 
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