Okay,
mein
Sigma 24-135 ist inzwischen angekommen und ich konnte ein paar Test damit machen.Erstmal lässt sich sagen, dass man jede Menge Glas für sein Geld bekommt. Der Blendenverlauf ist dabei recht linear und erfreulich: Die maximalen Blendenwerte lauten:
24mm => 2.8
50mm => 3.5
70mm => 4.0
100mm => 4.5
Verarbeitung
Obwohl das Objektiv nicht zur “EX”-Serie von Sigma gehört, fühlt es sich recht ordentlich an. Der Zoomring läuft recht satt, benötigt allerdings in der Mitte des Brennweitenbereichs mehr Kraft als an den Rändern. Der AF-Ring hat erfreulich wenig spiel und “klappert” beim fokussieren nicht. Leider ist aufgrund des Alters nur ein altertümlicher Objektivdeckel ohne Innengriff in mäßiger Qualität beigelegt, ein weiteres Sigma-übliches Manko ist der Bajonetdeckel, der sich im Gegensatz zu den Nikon-Deckeln nur in einer Position angebracht werden kann. Beides nervt mich persönlich so sehr, dass ich die Deckel durch Original Nikon ersetzen werde.
Autofokus
Das Sigma 24-135 gehört zu den älteren Exemplaren ohne eingebauten Motor, und natürlich auch ohne Ultraschallmotor. Der Autofokus ist dennoch sehr schnell und präzise. Der komplette Entfernungsbereich wird innerhalb ca. 1/4 Umdrehung des AF-Rings durchlaufen. Die minimale Entfernung beträgt 50cm, was einem Abbildungsmaßstab von leider nur 1:4.5 enspricht. Sigma spart sich daher wohl auch den “Makro”-Zusatz…
Bildqualität
Sicherlich darf man von einem Objektiv mit diesen ambitionierten Daten keine Wunder erwarten. Um so erstaunlicher fand ich, dass das Objektiv durchaus ordentliche Bildergebnisse liefert. Die Auflösung ist im Zentrum bereits bei Offenblende gut, der Randbereich zieht ab etwa 1/2 Blende nach. Eine Stufe abgeblendet ist es über den gesamten Brennweitenbereich sehr scharf. Die Verzeichnung ist bei 24mm ausgeprägt und auch deutlicher als bei allen anderen Objektiven die ich ausprobiert habe. Ab 50mm relativiert sich dies allerdings wieder und nimmt dann erst wieder ab 100mm zu. Eine sichtbare Randabdunklung ist mir nicht aufgefallen.
Vergleich zum 24-120VR und 28-105
Den Vergleich zu den zwei anderen Linsen muss das Sigma nicht scheuen. Es ist wohl in jedem Brennweitenbereich schärfer als seine Konkurrenten in meiner Fototasche. Das 24-120VR verliert im Telebereich an Schärfe, das 28-105 im Weitwinkelbereich. Das Sigma 24-135mm ist hier ausgewogener und verbindet quasi die Vorteile beider Linsen. Negativ fällt hier lediglich die starke Verzeichnung im Weitwinkelbereich auf, dieses Problem haben die beiden Nikons besser im Griff…
Fazit
Für mich ist das 24-135mm ein ernsthafter Herausvorderer der beiden Nikkore in diesem Bereich. Es punktet durch den ausgewogenen Schärfebereich und die höhere Lichtstärke. Negativ fallen neben dem “alten” Autofokus lediglich die starke Verzeichnung im Weitwinkel und das hohe Gewicht und die größeren Ausmessungen des Sigmas auf.
Michael
PS: Anfang November werde ich die Linse ausgiebig “im richtigen Leben” testen und dann letztendlich entscheiden, ob ein Objektiv “zwischen” dem 24-70 und dem 28-300 für mich eine Daseinsberechtigung hat.