Frage Sigma 150mm f2.8 Makro Ungereimtheiten

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Bei den Nikon-Kameras wird Dir immer die tatsächliche effektive Blende angezeigt. Das ist ein Vorteil ... kein Nachteil.

Das ist Ansichtssache - ich empfinde das ebenfalls als einen Nachteil. Die Anzeige der nominellen statt der effektiven Blende war für mich der Hauptgrund mich für das Sigma 3,5/180er Makro zu entscheiden statt dem Tamron 180er. Ich fotografiere meistens offenblendig, und zur Verbesserung der Bildqualität ein kleines bisschen abgeblendet. Bei Anzeige der effektiven Blende ist das total umständlich und bei Eile auch fehleranfällig. Mache ich z.B. eine Aufnahme im Maßstab 1:1 und Offenblende ist meinetwegen Bl 6,3 und ich stelle dann Blende 8 ein, und will anschließend eine Aufnahme im Maßstab 1:3 machen, bleibt bei Fokusänderung Blende 8 eingestellt, was aber im Maßstab 1:3 ein viel stärkeres Abblenden bedeutet, als ich möchte. Ich muss dann bei jeder Änderung des Abbildungsmaßstabs erst wieder auf Offenblende umstellen, um danach wieder minimal abzublenden. Wird dagegen die nominelle Blende angezeigt, kann ich das Objektiv die ganze Zeit auf Blende 4 oder 4,5 lassen, und nur dann die Blende verstellen, wenn ich das wirklich aus gestalterischen Gründen (mehr Tiefenschärfe) will. Solange man nicht komplett manuell arbeitet sondern mit Zeitautomatik (oder einer anderen Automatik) sehe ich keinen Vorteil der effektiven Blende.

Gruß

Andreas
 
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Da gebe ich dir Recht, geht mir genauso. Aber ist das Sigma da anders? Ich dachte der Effekt der Auszugsverlängerung ist immer vorhanden?
 
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Das ist ja der Knackpunkt: Die sich reduzierende effektive Blende bei Auszugsverlängerung ist immer "vorhanden", sogar bei reinen Teleobjektiven ohne Innenfokussierung - da fällt sie aber dermaßen gering ins Gewicht, dass schon immer darauf verzichtet wurde, sie zu berücksichtigen oder bei Objektiven mit CPU der Kamera so zu übermitteln.
Bei Nikons Makroobjektiven mit CPU wurde schon immer die effektive Blende übermittelt, bei Sigma ist das aber erst seit ein paar Jahren der Fall.

Der Witz dabei ist, dass die Belichtungsmessung durch das Objektiv immer richtig ist, weil für den Belichtungsmessungs-Computer in der Kamera das Licht, das bei Offenblende durch das Objektiv fällt, zur Berechnung heran gezogen wird.
Wer's nicht glaubt, braucht nur mal mit einem alten, manuellen Makroobjektiv eine Graukarte anmessen, die sich formatfüllend vor dem Objektiv befindet, während das Objektiv auf unendlich fokussiert ist, den Belichtungswert speichern und vor dem Auslösen das Objektiv auf die Naheinstellgrenze fokussieren. Das entstandene Bild ist dann um so viele LW zu dunkel wie die effektive Blende an der Naheinstellgrenze kleiner als die bei Unendlich ist.
 
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D.h. das Tamron 180 überträgt einfach die "falsche" Blende und da Sigma die richtige? Das 90er Tamron zeigte auch die effektive Blende an...
Beim Arbeiten selbst fände ich die Anzeige der nominellen Blende auch praktischer. Nun denn. ;)
 
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D.h. das Tamron 180 überträgt einfach die "falsche" Blende und da Sigma die richtige? Das 90er Tamron zeigte auch die effektive Blende an...
Beim Arbeiten selbst fände ich die Anzeige der nominellen Blende auch praktischer. Nun denn. ;)

Das ist jetzt eine philosophische Frage, welches die richtige und die falsche Blende ist :) Die Auszugsverlängerung mit der daraus reduzierenden Blende ist natürlich bei beiden Optiken Realität - das ist ja eine physikalische Gesetzmäßigkeit. Es ist einfach die Frage, was man bevorzugt, die Anzeige der nominellen oder der effektiven Blende. Früher als man noch über den Blendenring eingestellt hat, hat man auch quasi mit der nominellen Blende gearbeitet.

Gruß

Andreas
 
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Vielen dank Hans-Peter R.
Verstehe jetzt was du meinst.
Vielleicht ich mit meiner 62giste Jahre gehöre zu den Alten Stempel, und ehrlich die Nikkore Objektive auch wen modern und AF, mir war es lieber wen in den Konstruktion, das Blende-Ring Erhalten geblieben war. Danke.

Freundlichen Grüssen.

Cesare.
 
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"Richtiger" finde ich die äquivalente Blende, dene sie gibt an, was hinten rauskommt (Lichtmenge und Freistellung). ;)
 
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Hallo,

Ich denke, dass allgemein üblich unter der "Blende" diese schwarzen Lamellen verstanden werden, die man mechanisch bewegen kann. Meine bisherige Arbeitshypothese ist, dass die "Blende" ein Gedankenkonstrukt ist, das rein formal der Quotient aus dem Durchmesser der wirksamer Eintrittspupille und der aktuelle Brennweite ist ... sprich: Ein Zahlenwert, nicht eine Mechanik. Die mechanischen Lamellen spielen zwar eine Rolle, aber eben auch die Brennweite, die sich mit der Fokusentfernung stark verändern kann (siehe 70-200er VRII, das an der Naheinstellgrenze bei 200 mm am Zoomring tatsächlich nur noch 135mm Brennweite hat). Insofern ist der Blendenwert für mich keine philosophische Frage, sondern eine eindeutige physikalische Größe und ich bin froh, dass Nikon den (aus meiner Sicht) richtigen Wert anzeigt.

[MENTION=132]Deepblue[/MENTION]: Was mich aber noch interessieren würde: Du machst Aufnahmen im Maßstab 1:1 tatsächlich bei nahezu Offenblende? Das ist ja eher ungewöhnlich und man sucht eher das andere Ende der tiefenscharfen Möglichkeiten. Welche Motive fotografierst Du da?

Ciao
HaPe
 
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Hallo HaPe,

ja, ich meine natürlich auch die Blendenzahl (umgangssprachlich spreche ich von "Blende", die ja immer gleich bleibt).


Was mich aber noch interessieren würde: Du machst Aufnahmen im Maßstab 1:1 tatsächlich bei nahezu Offenblende? Das ist ja eher ungewöhnlich und man sucht eher das andere Ende der tiefenscharfen Möglichkeiten. Welche Motive fotografierst Du da?

Ohne Andreas etwas vorwegnehmen zu wollen: ich persönlich fotografiere gern mit Offenblende und größeren Abbildungsmaßstäben, z.B. kleinere Blüten, Pilze oder Insekten - wenn es darum geht, sie besonders gut freistellen, aber auch scharf abbilden zu können.
Das Sigma 150 2.8 OS erreicht bei einem ABM von 1:3 nur noch f/3.8, bei 1:2 nur noch f/4.5. Das sind jene 0,7-1,3 EV, die ich gern zugunsten der Bildqualität abblende.
 
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Hallo,

Ich denke, dass allgemein üblich unter der "Blende" diese schwarzen Lamellen verstanden werden, die man mechanisch bewegen kann. Meine bisherige Arbeitshypothese ist, dass die "Blende" ein Gedankenkonstrukt ist, das rein formal der Quotient aus dem Durchmesser der wirksamer Eintrittspupille und der aktuelle Brennweite ist ... sprich: Ein Zahlenwert, nicht eine Mechanik. Die mechanischen Lamellen spielen zwar eine Rolle, aber eben auch die Brennweite, die sich mit der Fokusentfernung stark verändern kann (siehe 70-200er VRII, das an der Naheinstellgrenze bei 200 mm am Zoomring tatsächlich nur noch 135mm Brennweite hat). Insofern ist der Blendenwert für mich keine philosophische Frage, sondern eine eindeutige physikalische Größe und ich bin froh, dass Nikon den (aus meiner Sicht) richtigen Wert anzeigt.

[MENTION=132]Deepblue[/MENTION]: Was mich aber noch interessieren würde: Du machst Aufnahmen im Maßstab 1:1 tatsächlich bei nahezu Offenblende? Das ist ja eher ungewöhnlich und man sucht eher das andere Ende der tiefenscharfen Möglichkeiten. Welche Motive fotografierst Du da?

Ciao
HaPe

Daniel hat das schon perfekt beantwortet. Ich mache Nahaufnahmen ausschließlich im Bereich Naturfotografie. Dort ist es mittlerweile eigentlich sogar ziemlich weit verbreitet, daß man in der Makrofotografie eher offenblendig unterwegs ist - man will ja keine langweiligen Bestimmungsbilder sondern "impressionistische" Fotos machen, und da gehört das gezielte Spiel mit der Unschärfe eben dazu :)

Gruß

Andreas
 
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Hallo freunde,
Heute die Support vom Nikon hat mir Geantwortet auf meiner Frage vom Vergangene Tage zu euch in Forum.

Die Antwort und Spezifikation mit einen Link:

https://nikoneurope-de.custhelp.com/app/answers/detail/a_id/19014/kw/nominelle blende


Sehr geehrter Herr Cannavó,

vielen Dank dass Sie sich an den Nikon-Kundenservice gewandt haben.

Bezüglich Ihres Problems mit der maximalen Blende an Ihrem 105mm Makro Objektiv, kann ich sagen das es sich hierbei um ein normales Phänomen und nicht um ein Problem der Kamera handelt. Wenn Sie Makro Aufnahmen mit Ihrem Objektiv durchführen und eine bestimmte Distanz zu dem fotografierten Objekt haben, dann besteht ein Lichtabfall da Sie sich sehr nahe an dem Objekt befinden.
In dem folgenden Artikel wird Ihnen das Phänomen der sogenannten "nominellen Blende" noch mal genauer erklärt. Der Artikel ist zwar schon etwas älter aber gilt genauso für die aktuellen Kameras wie auch für die älteren Kameras.
Das heißt im generellen das zwar weniger Licht auf den Sensor Eintritt und die Lichtstärke der Blende nicht f2,8 entspricht aber das die Tiefenschärfe trotzdem den selben Effekt hat wie bei der Blende f2,8. Es hängt also von dem Aufnahmeabstand ab was für ein Wert Ihnen die Kamera konkret angibt.

Dies ist eine Phänomen was aber generell nur bei Micro-Objektiven auftritt und nicht bei generellen Objektiven mit Festbrennweite oder Zoom, sodass Sie nicht besorgt sein müssen das Sie das Problem auch mit anderen Objektiven haben.

Ich hoffe ich konnte Ihnen damit damit etwas weiterhelfen und sollten Sie noch offene Fragen haben dann melden Sie sich gerne erneut und ich stehe Ihnen selbstverständlich zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Leandro Jimenez
Kundenberater
Nikon-Kundensupport

Deutschland: 0211 – 9414600
Schweiz: 0848 277 000
Österreich: 0900 – 150066
Montag-Freitag 9 - 17 Uhr

Inhalt vom Link:
Warum wird im Sucher eine andere Blende als auf dem Objektiv angezeigt?
Bei Verwendung eines Micro-Nikkor-Objektivs und geringen Aufnahmeabständen zeigen einige Nikon-Spiegelreflexkameras (z. B. D1- und D2-Serie, D200, F6, F5, F100 und F90X) Im Sucher und auf dem Display einen höheren Blendenwert an, als am Blendenring des Objektivs eingestellt ist. So kann es beispielsweise vorkommen, dass trotz einer Lichtstärke von 1:2,8 laut Display keine größere Blende als 1:5,6 zur Verfügung steht.
Eine solche Abweichung ist normal und in dem Unterschied zwischen nominellem und effektivem Blendenwert begründet.

Nikon F100 mit Micro-Nikkor: Der Blendenring ist auf 8 eingestellt, das Display der Kamera zeigt aber einen Blendenwert von 16 an.

Die nominelle Blende ist mathematisch definiert als der Quotient der Brennweite und des Durchmessers der Eintrittspupille. Die nominellen Blendenwerte sind die, die auf dem Blendenring eines Objektivs eingeprägt sind.
Für die Belichtung maßgeblich ist hingegen die effektive Blende, die im Sucher und auf dem Display der Kamera angezeigt wird. Um diese zu berechnen, muss man nicht die Brennweite durch den Durchmesser der Eintrittspupille teilen, sondern die Bildweite. Bei großen Aufnahmeabständen spielt der Unterschied von nomineller und effektiver Blende keine nennenswerte Rolle, da die Bildweite nur unwesentlich größer ist als die Brennweite (bei Einstellung auf Unendlich sind sie gleich). Bei den kurzen Aufnahmeabständen, die mit Micro-Nikkoren erzielt werden können, ergeben sich nach den Gesetzen der Optik aber wesentlich größere Bildweiten und somit größere Abweichungen zwischen nomineller und effektiver Blende.

Beispiel: Bei einem Abbildungsmaßstab von 1:1 ist die Bildweite genau doppelt so groß wie die Brennweite. Entsprechend sind auch die effektiven Blendenwerte doppelt so groß wie die nominellen – die Blenden sind also effektiv um zwei Stufen kleiner als am Objektiv eingestellt.
Bei einem Objektiv mit Lichtstärke 1:2,8 ist somit die größte Blende, die bei einem Abbildungsmaßstab von 1:1 zur Verfügung steht, 5,6; die kleinste Blende verringert sich von 32 auf 64.
Artikel-Nr. : 19014 Veröffentlicht am 28/12/2014
Zuletzt aktualisiert 05/04/2016


AN ALLE WÜNSCHE EINE SCHÖNEN ABEND, UND BEDANKE MIR SEHR FÜR EURE HILFE.

CESARE D800.
 
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