Shorpy: Kodachromes, US-Ruestungsindustrie und Streitkraefte, 2. WK

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Der Kodachrome war wirklich der geilste Farbfilm den es je gab.
Leider hatte sich die Farbzusammensetzung in den letzten Jahren geändert, in den 70ern und Anfang der 80er war er unschlagbar.
Dieser Film hat die Kleinbildfotografie in die Magazine gebracht, wo vorher nur Groß- und Mittelformat angesagt war. Vor allem der K25.

Danke für den Tip
Gruß
Tessar
 
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Shorpy ist klasse. Man sieht ganz deutlich im direkten Vergleich mit diesen uralten Bildern, wie unzulänglich Film und Ausrüstung waren und welch unendliche viel bessere Ausrüstung wir in unserer Zeit besitzen. Ein schönes Beispiel für die Detailarmut der Bilder von 1909:
http://www.shorpy.com/node/12439?size=_original

:rolleyes:

Mich berührt diese Aufnahme von 1939 sehr: Migrant Madonna.
 
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Nun, beim Großformat hätte auch Anscochrome 500 gereicht (war übrigens ein Abkömmling des 1942 im ehemaligen Agfa-Werk in Binghampton selbst entwickelten Agfacolor-Klons), und diese Kodachromes wurden ja so gut wie nie projiziert...

Die Bilder selbst sind übrigens als US-Regierungsdokumentationen Public Domain und liegen m. W. in der Library of Congress.

Als Kontrastprogramm habe ich aber diese ganzen Agfacolor-Peinlichkeiten daheim, vom Schicklgruber und seinen Schranzen (darunter der "geniale Konstrukteur" Ferdinand Porsche, nach dem in Wiener Neustadt gleich gegenüber dem ehemaligen Konzentrationslager eine ganze Wohnhausanlage benannt ist - auf den Gedenktafeln hüben wie drüben stehen übrigens die gleichen Namen geltungssüchtiger Provinzpolitiker) über Kunstdenkmäler vor Schutt und Asche bis zum Dilettantismus eines fotografisch pflichterfüllenden Buchhalters im Ghetto von Lodz.

Übrigens: die geballte Kraft des jäh geweckten schlafenden Riesen USA, die auf den Kodachromes so eindrucksvoll zur Geltung kommt, ließ am Ende in Wiener Neustadt, wo der "geniale Konstrukteur" schon vor 1918 Bombermotoren entwickelt hatte, zehn unbeschädigte Gebäude übrig. (Ursache und Wirkung)
 
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Ich frage mich, inwieweit die Aufnahmen beim Scannen optimiert worden sind. Ich meine weniger allfaellige Retusche von Schaeden wie Kratzern, als die farbliche Korrektur.

Wenn tatsaechlich "neutral" gescannt wurde und korrektes Farbmanagement vorausgesetzt, sollten wir eigentlich auf unseren Monitoren (in einem FM-tauglichen Programm) das sehen, was wir auch bei einer Vorfuehrung als Diaprojektion erleben wuerden. Allerdings gehts da schon mit den Unbekannten los: Farbtemperatur Lichtquelle Scanner, ebensolche der Lampe des Diaprojektors etc.

Wie koennte man bei der Online-Betrachtung historischen Filmmaterials zu einer Referenz kommen hinsichtlich der Beurteilung ob Original oder "digitally remastered"?
 
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Wie koennte man bei der Online-Betrachtung historischen Filmmaterials zu einer Referenz kommen hinsichtlich der Beurteilung ob Original oder "digitally remastered"?
Überhaupt nicht. Film ist auf einen Wert für die Lichttemperatur ausgelegt. Die während des Fotografierens vorhandenen Lichttemperatur schwankt im Laufe des Tages und je nach Lichtsituation (Bewölkung, Stadt etc.). Eine Zwickmühle für den scannenden Fotografen. Beispiel: Entweder baut er eine Datei, die dem Bildeindruck des Dias entspricht oder eine, die lichttemperaturbedingte Farbstiche korrigiert.
Und dann wird's richtig kompliziert: Das Erscheinungsbild jedes digitalisierten und jedes digitalen Bildes hängt vom jeweiligen Monitorzustand beim Betrachter ab. Meier sieht es so, Müller so.
 
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T Dornbusch schrieb:
Das Erscheinungsbild jedes digitalisierten und jedes digitalen Bildes hängt vom jeweiligen Monitorzustand beim Betrachter ab. Meier sieht es so, Müller so.

Bei durchgaengiger Farbmanagementkette Fotohersteller - Betrachter sollte aber genau das nicht passieren.
 
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Die Betonung liegt auf sollte. Und die Praxis? Die sieht anders aus. Da geht's meistens nach Geschmack und individueller Vorliebe.

Das finde ich auch nicht weiter schlimm, früher beim Filmmaterial war es auch nicht anders, da haben wir auch von einer Emulsion zur nächsten schon Differenzen gehabt. Und ein Ektachrome sah anders aus als ein Kodachrome oder gar ein Agfachrome. Von den Gruselteilen von Orwo oder Ähnlichem wollen wir lieber gar nicht reden.

Ich glaube, daß man den Kodachrome an bestimmten Farben erkennen kann, das ist ein sehr intensives Rot (schaut mal bei Shopy auf "Just getting warmed up..", hier im speziellen der Traktor) und ein kaltes Stahlblau im Himmel. Bei klarer intensiver Sonnenstrahlung kam das Rot so knackig, das hatte kein anderer Film. Die Ektachromes waren dagegen softer, matschiger. Für bestimmte Fotos sogar besser geeignet.

Was ich damit sagen will: Wir machen uns einen Mordskopf wg. Weißabgleich, Monitorkalibrierung, Druckerkalibrierung etc., an der Verfälschung kommen wir doch eh nicht vorbei.
Also gewöhnen wir uns an das, was in unserer eigenen Kette vorhanden ist. Das war früher auch nicht anders, da konnte man zwar mit Konversionsfiltern das Weiß/Grau auf 5600 Grad Kelvin bringen, aber hat das dem Bild genutzt?
Am Ende steht das Bild, was wir auf dem Papier oder dem Monitor sehen. Gefällt oder gefällt nicht. Wenn die Geräte nicht ganz aus Ruder laufen, find ich das alles nicht so tragisch, eine Nuance mehr Rot oder nicht, so what....

Und wenn alles nicht paßt, laßt uns Schwarz-Weiß nehmen, da brauchen wir nur noch über Kontrast etc. diskutieren.

Gruß
Tessar
 
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Stimme zu, dass es - so hab ich die Diskussion bisher verstanden - nicht unbedingt immer um Farbverbindlichkeit geht, wenn Film gescannt und zB online präsentiert wird.

Aus historischem Interesse wäre jedoch "Farbauthentizitaet" wuenschenswert, also die digitale Wiedergabe möglichst genau der Farben, die ein Film bei seinem Scan aufwies. Mit Farbmanagement, also profiliertem Scanner, deaktivierten Optimierungen Scansoftware, in die Bilder eingebetteten ICC-Profilen und Farbmanagement am Rechner des Bildbetrachters (kalibrierter/profilierter Monitor, FM-faehiges Bildbetrachungsprogramm) ist das moeglich. Dass diese Bedingungen in der Praxis eher die Ausnahme sein werden, ist klar.

Weiß man, wie sich die Farben eines Filmes ueber Jahre und Jahrzehnte bei bestimmter Lagerung verändern und wie der Film Farben unmittelbar nach Belichtung und Entwicklung wiedergegeben hatte, kann man Rückschlüsse auf die Originalfarben des Motivs ziehen. Also im gegebenen Fall auf Farben von Stoffen, Lackierungen, Beschriftungen etc.

Interessantes Thema, Gott sei Dank bin ich kein Achivar ;)
 
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