Dem möchte ich noch hinzufügen, dass das Herstellen von Stitchvorlagen, um extrem hochauflösende Bilder zu erreichen, mit einer verschiebbaren
Nikon-Kameraplatte an der Sinar eine spannende Sache sein kann.
Ja, aber:
Die verschiebbaren Kameraplatten für Nikon sind mir bekannt, ich brauche sie aber nicht, da ich die p und die p2 benutze, wo ich mit voller Präzision des Feintriebes die hintere Standarte zu genau diesem Zweck shiften kann. Das sieht beim "Schraube auf - verschieben - Schraube zu" System der oben abgebildeten Cambo SC etwas anders aus, obwohl es auch hier funktionieren sollte. Millimeterskalen hat das Ding ja.
Die Abschattungsprobleme beim Shiften von Nikon DSLRs sind von der Art der Kameramontierung unabhängig. Diese sind Einschränkungen des Nikon F-Anschlusses. Bei der Adaption einer Z ist hier von wesentlich größeren Freiheitsgraden auszugehen.
Wo diese Platten ihre Berechtigung haben, ist bei der Verwendung von Mittelformatrückteilen. Es gab solche Adpater von Sinar selbst. In einer Zeit, da die Aufnahmechips noch ab 24x24mm hatten und mit Auflösungen von 4 bis 16 Megapixeln auskommen mussten, war dies neben den Scanrückteilen eine weitere Möglichkeit, die Möglichkeiten des großen Formates mit der damals stark limitierten Technik wenigstens annähernd auszunutzen.
Heute sieht das allerdings etwas anders aus. Auch bei Mittelformatsensoren regieren seit geraumer Zeit die Mikrolinsenarrays. Diese sind - wie auch bei kleineren Formaten - darauf ausgelegt, auch bei den schräg anfallenden Randstrahlen diese möglichst vollständig auf die Aufnahmepixel zu lenken. Das kann aber nur funktionieren, wenn die Mitte des Aufnahmesensors in der optischen Achse des Aufnahmeobjektives liegt. Ist der Lichteinfall bei verstellter Kamera schräg von einer Seite kommend, können die in diesem Fall falsch angeordneten Mikrolinsen plus Bayerpattern das Licht teilweise auf ein Nebenpixel leiten. Da ich kein solches Rückteil habe, kann ich zum Außmaß des Problems keine Angaben machen. Aber es wird von Fehlfarben in den betroffenen Zonen berichtet. Ähnlich wie dies mit Leica Uraltobjektiven an manchen Kameras in den Bildecken auftreten soll. Die einzige Abhilfe scheint zu sein, bevorzugt mit älteren CCD-Rückteilen zu arbeiten, welchen diese Art der Optimierung noch nicht gekannt hatten.
Oder in kurzen, harten Worten:
Wer sich heute noch zu den aktiven Freunden der Großformatkamera zählt und diese mit Geräten aus den Goldenen Achtzigerjahren[tm] ausübt, muss immer wieder zur Kenntnis nehmen, dass die Digitaltechnik für diese Kameras 30 bis 40 Jahre in der Zukunft liegt und dass das ständig schwindende Angebot an Planfilmen die einzig kompromissfreie Art ist, damit zu arbeiten.