Hallo,
ein kleiner, persönlicher Zwischenstand über die (subjektiven) Vor- und Nachteile der D700, vor allem gegenüber der D200, die ich vorher hatte. Damit bezieh ich mich ausdrücklich nicht auf die allfälligen Unterschiede zwischen FX und DX, was Bildwinkel und Schärfentiefe angeht, sondern höchstens auf die Bildkwalität. Na gut, das 18-200 fehlt mir schon ein wenig bei meinen Reportagejobs. Mir geht's eher um die kleinen Vor- und Nachteile, die sich bei der Bedienung gezeigt haben.
Vorteile:
-Im Vierkanalhistogramm merkt sich die Kamera, ob und wo die Spitzlichteranzeige eingeschaltet war, auch nach dem Ausschalten der Kamera
-Farben und Kontrast: Wow, so intensive Farben hab ich aus der D200 nur mit intensiver Nachbearbeitung rauskitzeln können
-Rauschen: Naja, deutlich besser halt. Aber noch besser als das verbesserte Rauschverhalten finde ich die Farbwiedergabe auch bei extrem hohen Empfindlichkeiten. Wirkten bei der D200 die Bilder ab 1600 ASA deutlicher blasser und kontrastärmer, so ist bei der D700 zwar ab 6400 ASA ein deutlicher Detailverlust festzustellen, Farben und Kontrast bleiben aber genau so knackig (oder dezent, je nach Kameraeinstellung), wie bei niedrigeren Empfindlichkeiten. Außerdem: Viel mehr Reserven in dunklen Bereichen bis 1600 ASA - man kann ohne Bedenken auf die Lichter belichten und die Tiefen nachher immer noch um zwei Blenden hochziehen, ohne daß es allzu schlimm rauscht.
-Überhaupt Einstellungen: Viel mehr kann man direkt in der Kamera einstellen, (Sättigung, Kontrast, SW-Filter-Modi...), was einem auch bei RAW einiges an Nachbearbeitung spart.
-Sucher! Eine Wucht!
-Ebenso das hintere Display! Schärfekontrolle deutlich besser als bei der D200 möglich, ebenso ist das Rein- und Rauszoomen deutlich einfacher.
-Infotaste: ermöglicht schnellen Zugriff auf Einstellungsbänke und Tastenbelegungen
-Favoritenmenü
-Bei der Bildansicht merkt sich die Kamera (auf Wunsch, kann man auch abschalten) nach dem Löschen, in welche Richtung man geblättert hat - praktisch, wenn man von hinten nach vorne löscht.
-Fokussierhilfe: Mit den Pfeilen viiiieeeeel besser als dieser dröselige Punkt im D200-Sucher
Nachteile:
-Oberes Display: Da war das von der D200 doch deutlich aufschlußreicher. Will man wissen, in welchem Blitzmodus man knipst, welche Meßmethode man verwendet, welches Fokusmeßfeld aktiv ist, welche Bänke ausgewählt sind, muß man entweder die Infotaste drücken und hinten auf dem großen LCD gucken oder die Kamera ans Auge heben und da gucken - die Schnellkontrolle, ob alles passend eingestellt ist, ging bei der D200 deutlich schneller und intuitiver.[1]
-Fehlbelichtungen: Mir kommt's so vor, als würde die D700 bei mittenbetont sich leichter verwirren lassen.
-Weißabgleich: Bei Kunstlicht produziert die D700 statt einem warm wirkenden rötlichen Farbstich wie bei der D200 einen gelben, der Personen recht kränklich aussehen lässt.
-Raw Shooter Essentials kann mit den NEFs der D700 nichts anfangen - schade.
-Selten benötigt, ab und an doch vermißt: die Bracketingtaste (Fn-Taste ist anders belegt)
-Gummiabdeckung des Anschlußfeldes: Hielt bei der D200 besser.
Weder Vor- noch Nachteil, schlicht anders:
- A propos Fn-Taste: Bei mir liegen die Objektivdaten für manuelle Linsen auf dieser. Bei der D200 hat man hinten am Drehrad die Brennweite und vorne die Lichtstärke eingestellt. Bei der D700 muß man diese Werte erstmal im Menü irgendwo eingeben, danach kann man dann mit den Drehrädern eine von zehn Kombinationen auswählen. Erstmal mehr Arbeit, nachher geht's schneller.
Das wär's so für's Erste, wenn mir noch was einfällt, trag ich's nach. Insgesamt bin ich doch deutlich positiv überrascht, was aber andererseits auch wiederum nicht überraschend ist.
Eure Erfahrungen und Ergänzungen sind natürlich ebenso willkommen, gerne auch im Vergleich mit anderen Kameras. Dies soll aber bitte kein Thread für/wider DX/FX werden!, das wurde schon oft genug ausgekaspert.
Gruß Erik
___________
[1] Und letztens hab ich mich gewundert, warum die Kamera mit dem internen Blitz im Mastermodus so eine widerliche Auslöseverzögerung hat... Bei der D200 hätte mir ein Blick aufs Display offenbart, daß diese Krankheit von Roteaugenvorblitz eingeschaltet war... Bei der D700 musst ich erstmal ein wenig rumrätseln.
ein kleiner, persönlicher Zwischenstand über die (subjektiven) Vor- und Nachteile der D700, vor allem gegenüber der D200, die ich vorher hatte. Damit bezieh ich mich ausdrücklich nicht auf die allfälligen Unterschiede zwischen FX und DX, was Bildwinkel und Schärfentiefe angeht, sondern höchstens auf die Bildkwalität. Na gut, das 18-200 fehlt mir schon ein wenig bei meinen Reportagejobs. Mir geht's eher um die kleinen Vor- und Nachteile, die sich bei der Bedienung gezeigt haben.
Vorteile:
-Im Vierkanalhistogramm merkt sich die Kamera, ob und wo die Spitzlichteranzeige eingeschaltet war, auch nach dem Ausschalten der Kamera
-Farben und Kontrast: Wow, so intensive Farben hab ich aus der D200 nur mit intensiver Nachbearbeitung rauskitzeln können
-Rauschen: Naja, deutlich besser halt. Aber noch besser als das verbesserte Rauschverhalten finde ich die Farbwiedergabe auch bei extrem hohen Empfindlichkeiten. Wirkten bei der D200 die Bilder ab 1600 ASA deutlicher blasser und kontrastärmer, so ist bei der D700 zwar ab 6400 ASA ein deutlicher Detailverlust festzustellen, Farben und Kontrast bleiben aber genau so knackig (oder dezent, je nach Kameraeinstellung), wie bei niedrigeren Empfindlichkeiten. Außerdem: Viel mehr Reserven in dunklen Bereichen bis 1600 ASA - man kann ohne Bedenken auf die Lichter belichten und die Tiefen nachher immer noch um zwei Blenden hochziehen, ohne daß es allzu schlimm rauscht.
-Überhaupt Einstellungen: Viel mehr kann man direkt in der Kamera einstellen, (Sättigung, Kontrast, SW-Filter-Modi...), was einem auch bei RAW einiges an Nachbearbeitung spart.
-Sucher! Eine Wucht!
-Ebenso das hintere Display! Schärfekontrolle deutlich besser als bei der D200 möglich, ebenso ist das Rein- und Rauszoomen deutlich einfacher.
-Infotaste: ermöglicht schnellen Zugriff auf Einstellungsbänke und Tastenbelegungen
-Favoritenmenü
-Bei der Bildansicht merkt sich die Kamera (auf Wunsch, kann man auch abschalten) nach dem Löschen, in welche Richtung man geblättert hat - praktisch, wenn man von hinten nach vorne löscht.
-Fokussierhilfe: Mit den Pfeilen viiiieeeeel besser als dieser dröselige Punkt im D200-Sucher
Nachteile:
-Oberes Display: Da war das von der D200 doch deutlich aufschlußreicher. Will man wissen, in welchem Blitzmodus man knipst, welche Meßmethode man verwendet, welches Fokusmeßfeld aktiv ist, welche Bänke ausgewählt sind, muß man entweder die Infotaste drücken und hinten auf dem großen LCD gucken oder die Kamera ans Auge heben und da gucken - die Schnellkontrolle, ob alles passend eingestellt ist, ging bei der D200 deutlich schneller und intuitiver.[1]
-Fehlbelichtungen: Mir kommt's so vor, als würde die D700 bei mittenbetont sich leichter verwirren lassen.
-Weißabgleich: Bei Kunstlicht produziert die D700 statt einem warm wirkenden rötlichen Farbstich wie bei der D200 einen gelben, der Personen recht kränklich aussehen lässt.
-Raw Shooter Essentials kann mit den NEFs der D700 nichts anfangen - schade.
-Selten benötigt, ab und an doch vermißt: die Bracketingtaste (Fn-Taste ist anders belegt)
-Gummiabdeckung des Anschlußfeldes: Hielt bei der D200 besser.
Weder Vor- noch Nachteil, schlicht anders:
- A propos Fn-Taste: Bei mir liegen die Objektivdaten für manuelle Linsen auf dieser. Bei der D200 hat man hinten am Drehrad die Brennweite und vorne die Lichtstärke eingestellt. Bei der D700 muß man diese Werte erstmal im Menü irgendwo eingeben, danach kann man dann mit den Drehrädern eine von zehn Kombinationen auswählen. Erstmal mehr Arbeit, nachher geht's schneller.
Das wär's so für's Erste, wenn mir noch was einfällt, trag ich's nach. Insgesamt bin ich doch deutlich positiv überrascht, was aber andererseits auch wiederum nicht überraschend ist.
Eure Erfahrungen und Ergänzungen sind natürlich ebenso willkommen, gerne auch im Vergleich mit anderen Kameras. Dies soll aber bitte kein Thread für/wider DX/FX werden!, das wurde schon oft genug ausgekaspert.
Gruß Erik
___________
[1] Und letztens hab ich mich gewundert, warum die Kamera mit dem internen Blitz im Mastermodus so eine widerliche Auslöseverzögerung hat... Bei der D200 hätte mir ein Blick aufs Display offenbart, daß diese Krankheit von Roteaugenvorblitz eingeschaltet war... Bei der D700 musst ich erstmal ein wenig rumrätseln.
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