Schärfen in CNX (Capture Sharpening"

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schnittu

Guest
Hallo werte Forengemeinde,

ich bin durch Zufall über eine sehr interessante Diskussion in der CNX Gruppe auf Flickr gestoßen (Link). In dieser Diskussion drehte es sich um die Frage, zu welchem Zeitpunkt im Arbeitsablauf sich das „Capture Sharpening“, also der Versuch die Effekte des Anti-Aliasing Filters zu reduzieren, stattfinden sollte. Interessanterweise wurde im Rahmen dieser Diskussion von zwei Teilnehmern (starfish235 und MikeD_R) die Meinung vertreten, dass idealerweise nicht auf die Kamera interne Schärfung, oder das entsprechende Pendant in CNX dazu, verzichtet werden sollte. Die dort verwendeten Algorithmen sollen bereits beim Demosaicing greifen und dadurch besonders leistungsfähig sein.

Diese Meinung geht nun in eine völlig andere Richtung, als diejenige die Jason P. Odell in seinem e-Book The Photographer’s Guide to Capture NX2 vertritt. Dort empfiehl Jason das Abschalten der Kamerainternen Schärfung und stattdessen den Einsatz von USM (mit je nach Kamera angepassten Werten). Wenn ich mich recht entsinne, wird diese Herangehensweise ja auch im Buch Digital ProLIne Nikon Capture NX von Dirk Fietz empfohlen. Bisher hatte ich den Eindruck, dass die meisten CNX Benutzer diesen Empfehlungen folgen.

So ich Zeit habe, werde ich versuchen die beiden Methoden miteinander zu vergleichen, was mich aber schon vorher interessieren würde, wie andere CNX Benutzer mit dem Thema Schärfen, oder genauer gesagt dem „Capture Sharpening“ umgehen.

Cheers
Ulf
 
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Hallo Ulf,

Fietz schreibt in seinem CNX-Buch auf Seite 36, dass er mit dem Schärfegrad "Normal" gute Ergebnisse erreicht hat.
Auf der nächsten Seite schreibt er, dass er nur sehr selten auf "Nicht schärfen" schaltet.
Nur die Einstellung "Automatisch" empfiehlt er ausdrücklich nicht.

Wenn die Kameraschärfung ausgeschaltet ist, muss ich in CNX natürlich entsprechend stärker schärfen.
Ich habe bisher jedoch keinen Vorteil darin erkennen können, die Kamera interne Schärfung nicht zu verwenden.

Walter
 
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Ich habe bisher jedoch keinen Vorteil darin erkennen können, die Kamera interne Schärfung nicht zu verwenden.

...entspricht auch meinen Erfahrungen :up:
Ich verwende sogar immer die interne Automatische Schärfung, da ich mir einbilde, dass dies zu besonders guten Ergebnissen führt ...

Bei der Nachbearbeitung schärfe ich für Internet-Fotos noch einmal nach - für Papierabzüge erfolgt hingegen keine Nachschärfung mehr.
 
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Meine Vorgehensweise: Schärfen in der Cam auf "3", in CNX mit 40-60/3/0 optimieren ( RAWs).

Gruß
Ralf
 
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Hallo Ulf,

Wenn die Kameraschärfung ausgeschaltet ist, muss ich in CNX natürlich entsprechend stärker schärfen.

Walter

ist das tatsächlich so ? Addieren sich quasi die Beiträge zur Schärfung aus der Kamera und derjenigen aus CNX?
bisher hatte ich die Kamera-interne Schärfung immer auf "nicht schärfen" eingestellt.
Wenn sich die Beiträge addieren würden, hätte ich dann bei einer angenommenen zu starken Schärfung in der Kamera nicht das Problem, dass ich diese in der nachträglichen CNX-Bearbeitung nicht zurücknehmen kann? oder kann ich in diesem fall beim CNX-Schärfen negative Werte eingeben? Das werde ich mal ausprobieren.

Ich hoffe, dass ich meine Frage verständlich rüberbringen konnte

schöne Grüße
Günter
 
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40-60:eek:
Ich nehme 15-30

Dein Entsetzen registriere ich wohl, Michael. Bedenke aber, dass gerade das Schärfeempfinden eine relativ subjektive Angelegenheit ist. Und es kommt auch ein wenig auf das Motiv an. Oftmals ist es wirklich eine Gratwanderung.

Gruß
Ralf
 
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ist das tatsächlich so ? Addieren sich quasi die Beiträge zur Schärfung aus der Kamera und derjenigen aus CNX?
Hallo Günter,

es addiert sich die Schärfe, aber du kannst sie trotzdem zurücknehmen.

Das In-Kamera Schärfen findest du in CNX2 unter "Entwickeln | Kameraeinstellungen | Bildoptimierung | Scharfzeichnung",
das zusätzliche CNX-Schärfen erfolgt mit dem USM-Filter.

Wenn du den ersten Wert zurücksetzt, musst du den Wert im USM-Filter kräftig anheben.

Walter
 
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Hallo,

ich habe mal eben ein paar Tests mit unterschiedlichen Schärfevarianten vorgenommen. Dabei handelt es sich ausschließlich um globales Capture Sharpening. An dem Bild wurde ansonsten nichts verändert.

Zu den Crops:

1. keine Schärfung
2. CNX, keine interne Kamera Schärfung, USM (40/5/2)
3. CNX, interne Kamera Schärfung 3, HighPass, Radius 1, Deckkraft 67%

... weiter zu Teil 2
 

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... Teil 2

4. CNX, Kamera intere Schärfung 5
5. CNX, Kamera interne Schärfung 1, dann in CS3 USM Schärfung via Aktion

Unterschiede? Ja, aber zumindest aus meiner Sicht marginal und beim Print wohl nicht zu sehen, wobei mir die Variante 5, also leichtes schärfen in CNX und dann via USM in CS3 am besten gefällt.

Cheers
Ulf
 

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Meine bevorzugte Schärfungsmethode:

Interne Schärfung: keine

in CNX: Highpass / Hochpass, und zwar so:
Radius: so weit aufziehen, bis Kanten gerade sichtbar werden
Deckkraft: "Luminanz/Chrominanz" wählen, Chrominanz-Kanal auf 0 stellen
Mischmodus: Überlagern

Ergibt meist die besten Ergebnisse.
 
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Hallo TJA,

es ist schon richtig, dass A auf gewisse Einstellungen und das Motiv selbst Rücksicht nimmt und daraus die optimale Schärfung ermittelt.
Andererseits ist A gerade aus diesem Grund nicht immer vorhersehbar.
Das gilt nicht nur für die Schärfung, sondern auch für Weißabgleich und andere Parameter.

Wenn nun eine Aufnahmeserie im Stapelmode bearbeitet werden soll, dann muss ich davon ausgehen können, dass ich die Bearbeitungsparameter nur für das erste Bild ermitteln muss, und dann auf alle folgenden übertragen kann. Genau das ist aber bei einem Automatik-Mode nicht immer möglich.

Wenn du hingegen jedes Bild einzeln bezüglich Nachschärfung bewertest, dann ist A vermutlich eine recht gute Basis.

Walter
 
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Die kamerainterne Schärfung ist kaum kontrollierbar. Man kann Radius und Stärke nicht getrennt voneinander einstellen, obwohl unterschiedliche Motive hier unterschiedliche Einstellungen erfordern.

Die Schärfung im Entwicklungs-Teil wird auch in CNX mitnichten auf die RAW-Daten vor demosaic angewendet, wenn man Jason Odell glauben darf, und er hat immerhin direkten Kontakt zu den Entwicklern. Wäre außerdem auch ziemlich unsinnig, denn es geht beim capture sharpening ja darum, die Unschärfe zu beseitigen, die durch das Interpolieren beim demosaic erst hineinkommt (und ein wenig durch den AA-Filter), das kann schlecht davor schon stattfinden.

Ich folge inzwischen ziemlich konsequent der Methode von Jason Odell. Schärfung auf +1 in der Kamera zwecks besserer Fokusbeurteilung am Display, aber in CNX ist dann die erste Handlung, die Schärfung auf 0 zu setzen. Dann relativ früh in der Bearbeitungskette USM mit kleinem Radius und moderater Stärke, später output sharpening. Ggf. zwischendrin noch selektiv was, z.B. verstärkte Nachschärfung der Augen bei etwas ausgeflippteren Porträts.

Ich wende tendenziell beide USM-Schritte nur selektiv auf die scharfen Bildteile an. Damit kann ich mir oft die Entrauschung sparen, und die scharfen Bildteile poppen noch besser. Mit der kamerainternen Schärfung geht das nicht. Ich kopiere dann den capture sharpening-Schritt, um den output sharpening-Schritt zu erzeugen und ändere nur noch die Parameter, dadurch hab ich dort automatisch gleich dieselbe Selektion drin.

Maik
 
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Die Schärfung im Entwicklungs-Teil wird auch in CNX mitnichten auf die RAW-Daten vor demosaic angewendet, wenn man Jason Odell glauben darf, und er hat immerhin direkten Kontakt zu den Entwicklern. Wäre außerdem auch ziemlich unsinnig, denn es geht beim capture sharpening ja darum, die Unschärfe zu beseitigen, die durch das Interpolieren beim demosaic erst hineinkommt (und ein wenig durch den AA-Filter), das kann schlecht davor schon stattfinden.

Tja und das ist dann halt die Frage, in der von mir referenzierten Flickr Diskussion behauptet ja unter anderem Michael Rubin, seines Zeichens Sr. Manager, Product & Software bei Nikon Inc., dass die interne Kameraschärfung unbedingt einzusetzen ist.

Mal schauen was der gute Jason dazu zu sagen hat.

Cheers
Ulf
 
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Mal schauen was der gute Jason dazu zu sagen hat.

Bis er sich erneut dazu äußert, reicht ja vielleicht diese Aussage von ihm dazu von vor einem Jahr (und die weiterem dort im Thread)?

Ob ein Senior Manager xyz bei Nikon so tiefe technische Kenntnis der Software hat, dass er weiß, wann und wo nun genau die Kameraschärfung passiert? Oder erzählt er auch nur, was sein Untergebener ihm erzählt hat, der auch nicht genau verstanden hat, was der Entwickler eigentlich meinte?

Maik
 
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Hallo Ulf,

ich kenne auch von Nikon die Aussage, dass man bei CNX möglichst alle Bearbeitungsschritte nur in den Grundlegenden Einstellungen verwenden soll, weil dann alle Schritte in der richtigen Reihenfolge angewendet werden.

Diese Aussage war auch sehr schwer nachzuvollziehen und seit CNX2 zum Glück auch hinfällig.

Ich stimme übrigens der Erklärung von Maik voll zu, obwohl ich es auch bei den meisten Aufnahmen nicht derart aufwändig betreibe.

Walter
 
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Hallo Ulf,

ich kenne auch von Nikon die Aussage, dass man bei CNX möglichst alle Bearbeitungsschritte nur in den Grundlegenden Einstellungen verwenden soll, weil dann alle Schritte in der richtigen Reihenfolge angewendet werden.

Das war wohl die Anleitung für die Unwissenden ...

Diese Aussage war auch sehr schwer nachzuvollziehen und seit CNX2 zum Glück auch hinfällig.

Jepp!
 
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Bis er sich erneut dazu äußert, reicht ja vielleicht diese Aussage von ihm dazu von vor einem Jahr (und die weiterem dort im Thread)?

Ob ein Senior Manager xyz bei Nikon so tiefe technische Kenntnis der Software hat, dass er weiß, wann und wo nun genau die Kameraschärfung passiert? Oder erzählt er auch nur, was sein Untergebener ihm erzählt hat, der auch nicht genau verstanden hat, was der Entwickler eigentlich meinte?

Maik

Hallo Maik,

danke erst mal für den Link, sehr interessante Diskussion dort. Na, keine Ahnung wer da nun richtig liegt, ist schlussendlich ja auch egal, immerhin gilt auch hier "TIMTOWTDI" (There is more than one way to do it), Hauptsache man ist mit dem Resultat zufrieden.

In diesem Sinne, Cheers
Ulf
 
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