Russen-Chip "Dandelion" an Ai-Nikkoren

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Arnstein

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Moin allerseits,

die Suchfunktion liefert mir keinen Beitrag zum "Dandelion"-Chip aus Russland, auf den ich zufällig auf der Leitax-Website ( http://www.leitax.com/leica-lens-for-nikon-cameras.html ) stieß.

Dabei handelt es sich um ein programmierbares Teil, welches in das bestehende Bajonett manueller Nikkore (und Fremdobjektive) eingebaut wird und dann nicht nur Exif-Daten übermittelt, sondern auch die Blendenwahl am Gehäuse ermöglicht und AF-Funktionen wie Tonsignal und Schärfefalle!

http://filmprocess.ru/nikon_spec_en.htm
http://ongabonga.wordpress.com/2010/06/10/russian-communicator/

Gut, man kann sich den also für 27 Euro bei Leitax kaufen und dann nach obiger Anleitung selber umbauen. Für 50-100 Euro baut Leitax es einem selbst (je nachdem, ob am Bajonett gefeilt werden muss), und in Russland gibt es einen Kollegen, der es etwas billiger macht: http://www.manualnikkor.ru/service.html (Google übersetzt diese Seite recht gut) Zu den 2000 Rubeln (50 Euro) kommen dann aber 30 Euro Versandkosten

Meine Frage: Hat jemand Erfahrungen damit gemacht? Soll man es selber wagen oder lieber in Auftrag geben?
 
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Hallo,

ich habe in letzter Zeit ca. 14 AIS Objektive mit Chip versehen. Bei vielen, vor allem WW-Objektiven, ist das sehr problemlos - der Chip wird einfach auf den zuvor abgeschraubten rear-cover-ring aufgeklebt.

Ist der benötigte Platz nicht vorhanden, wird mit einer Feile entsprechend Platz geschaffen. Das klappt mit ein wenig handwerklicher Fähigkeit ganz gut in einer Viertelstunde.
Das einzige Objektiv an das ich mich noch nicht herangetraut habe, ist das 1.2 50mm. Da geht es so eng her, dass vermutlich etwas am Glas! abgeschliffen werden müsste. Mal sehen wie experimentierfreudig der Kameraschrauber meines Vertrauens ist.

Ansonsten klappt das mit dem Chip sehr gut, die Objektive verhalten sich damit wie ein G-Nikkor, d.h. der Blendenring muss in der kleinsten Position belassen werden, die Blendensteuerung erfolgt dann ausschließlich über das Kamera-Einstellrad.
Jetzt funktionieren alle Automatikvarianten und ich muss mich auch nicht mehr darüber ärgern, dass die D700 nur 9 Speicherplätze für non-CPU Objektive bereithält.

Falls Du noch weitere Fragen hast, werde ich sie gerne versuche zu beantworten.

Gruß Jürgen
 
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Hallo Jürgen,
das klingt ja sehr gut! Wegen der Platzproblematik habe ich bisher
davon abgesehen, einen Chip anbringen zu lassen. Aber vielleicht
lohnt sich ein weiterer Versuch. Die Umstellerei im Menü nervt mich auch.
 
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Vielleicht eine blöde Frage: Aber was wird den an Brennweite bei einem AI-S Zoom-Nikkor übertragen?
Gruß
Matthias
 
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Hallo,

ich habe in letzter Zeit ca. 14 AIS Objektive mit Chip versehen. Bei vielen, vor allem WW-Objektiven, ist das sehr problemlos - der Chip wird einfach auf den zuvor abgeschraubten rear-cover-ring aufgeklebt.

Falls Du noch weitere Fragen hast, werde ich sie gerne versuche zu beantworten.

Gruß Jürgen

Hallo Jürgen
das ist ja was erfreuliches
woher hast Du den Chip und was man benötigt bezogen?
Weiter Infos zu dem Thema würden mich auch Interessierten

Gruß Ralf
 
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Hallo,

@ Matthias: der Chip wird über die Kamera mit einer frei zu wählenden Lichtstärke/Brennweite programmiert. Bei Zooms wähle ich dann eine Brennweite, die irgendwo in der Mitte liegt, z.B. 38mm beim 25-50. Im Gegensatz zu echten CPU-Zooms kann leider immer nur eine Brennweite angezeigt werden.

@ Ralf: die Chips habe ich von David Llado, der die oben erwähnte Leitax-Website betreibt, bezogen. Schnelle problemlose Lieferung nach 4 Tagen per Einschreiben. Manchmal sind die Chips out of stock, er bezieht wohl direkt aus Russland, momentan ist er noch eine Woche in Urlaub.
Ansonsten benötigt man noch einen guten Sekundenkleber, einen kleinen Kreuzschlitz für den rear cover ring, einen kleinen Feilensatz und eine Lupe fürs exaktere Arbeiten.

Und wenn alles schiefläuft: es soll noch Nikon Service Points geben, die rearcover Ringe von alten AIS-Linsen haben (aber bitte nicht bei Nikon fragen, die haben das natürlich nicht)...

Gruß Jürgen
 
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Interessant an dem russischen Chip ist, dass er programmierbar ist. Bisher musste man sich für die Chip-Nachrüstung ja einen Chip mit der passenden Blenden- und Brennweiteninformation aus einem alten AF-Objektiv ausschlachten oder als Ersatzteil besorgen.

@Jürgen: wie bist Du zu Deinen Nachrüst-Chips gekommen?

Soweit ich die Einbauanleitung auf Filmprocess.ru verstanden habe, liefern die Russen sogar eine Lehre mit, die das exakte Einbauen erleichtert. Das Tollste aber ist die Programmieranleitung. Offensichtlich nützt der Chiphersteller eine versteckte Funktion in der Firmware der Nikon-Digi-SLRs, um seinen Chip zu programmieren.

Grüßle
Uwe
 
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Interessant an dem russischen Chip ist, dass er programmierbar ist. Bisher musste man sich für die Chip-Nachrüstung ja einen Chip mit der passenden Blenden- und Brennweiteninformation aus einem alten AF-Objektiv ausschlachten oder als Ersatzteil besorgen.

@Jürgen: wie bist Du zu Deinen Nachrüst-Chips gekommen?

Soweit ich die Einbauanleitung auf Filmprocess.ru verstanden habe, liefern die Russen sogar eine Lehre mit, die das exakte Einbauen erleichtert. Das Tollste aber ist die Programmieranleitung. Offensichtlich nützt der Chiphersteller eine versteckte Funktion in der Firmware der Nikon-Digi-SLRs, um seinen Chip zu programmieren.

Grüßle
Uwe

Hallo Uwe

schrieb er

@ Ralf: die Chips habe ich von David Llado, der die oben erwähnte Leitax-Website betreibt, bezogen. Schnelle problemlose Lieferung nach 4 Tagen per Einschreiben. Manchmal sind die Chips out of stock, er bezieht wohl direkt aus Russland, momentan ist er noch eine Woche in Urlaub.

Gruß Ralf
 
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Hallo,

die Einbaulehre ist bei Leitax auch dabei, wie gesagt, bezieht er die Chips wohl auch aus Russland. Die Programmierung ist problemlos und dauert nur wenige Minuten, mit einer F5 und den Nikons der D1-Serie scheint die Programmierung nicht zu funktionieren.
Anders als bei anderen Chipumrüstungen sitzt bei dem Dandelion der winzige Chip in dem kleinen Plastkteilchen, das aufs Objektiv geklebt wird, muss also nicht irgendwie ins Objektiv geführt werden wie bei der Kombination Kontaktleiste/externer Chip.
Als einen kleinen Nachteil empfinde ich, dass der Chip nur NikkorG und nicht NikkorP simuliert, damit könnte man nämlich, wie auch bei den Zeiss ZF2, die Blende auch am Blendenring einstellen.
Laut David Llado denkt der Entwickler zwar darüber nach, ob eine solche AI-P Ausführung möglich wäre, momentan ist aber noch nichts spruchreif.
 
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Ups - habe ich im Eifer des Gefechts übersehen. Danke an Jürgen und Ralf!

Was anderes: wie ist das nun mit Objektiven, die nicht vom Typ AI-S sind? Ältere Objektive (Pre-AI, AI) haben ja eine nichtlineare Steuerkurve für die Blende. Laut Anleitung kann man dem Chip mitteilen, dass er in einem AI-S-Objektiv sitzt, indem man neben der Offenblende auch die kleinste Blendenöffnung programmiert. Soweit klar. Dank der linearen Steuerkurve kann die Kamera ein AI-S-Objektiv problemlos auf einen bestimmten Wert abblenden.

Was passiert aber, wenn man den Wert für die kleinste Blendenöffnung nicht programmiert? Wie verhält sich die Kamera, wenn sie weiß, dass sie es mit einem Objektiv mit nichtlinearer Steuerkurve für die Blendenmechanik zu tun hat?

In der Programmieranleitung steht, dass für diesen Fall die Belichtung möglicherweise korrigiert werden müsse. Hört sich für mich ein wenig zu optimistisch an.

Grüßle
Uwe
 
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Hallo Uwe,

das mit den AI-Objektiven habe ich noch nicht ausprobiert, da ich bis jetzt alle Chips an meinen AIS verbraten habe. Wenn ich übernächste Woche noch ein paar bekomme, versuchs ich vielleicht mal an einem alten modifizierten 28er pre-AI.

Ich schick Die nachher noch eine mail mir meiner Telefonnummer, vielleicht willst Du das auch mal ansehen, sind ja nur ein paar Kilometer.

Grüß(le) zurück
 
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Noch eine Frage an Jürgen: da der Chip keinerlei Verbindung zum Blendenring hat, nehme ich an, dass die Kamera mit den so umgebauten Objektiven auch dann auslöst, wenn der Blendenring versehentlich nicht auf die größte Blendenzahl (kleinste Blendenöffnung) eingestellt wurde? Die Fehlermeldung "FEE" wird nicht angezeigt?

Grüßle
Uwe
 
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Hallo Uwe,

ja, die Kamera löst auch aus wenn der Blendenring versehentlich verstellt wird. Die Belichtung wird nach dem Blendenwert ermittelt, die in der Kamera angezeigt wird, d.h. bei kameraseitig eingestelltem f16 und f4 am Blendenring erfolgt Überbelichtung.

Gruß Jürgen
 
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Hoppla, ich habe gerade festgestellt, dass ich ja doch ein gechiptes AI-Objektiv habe und zwar ein 2.8 300er, das nach Bajonettaustausch jetzt eine AIS-Kerbe hat.

Ein Bild mit Blende 11 ist ungefähr anderthalb Belichtungsstufen heller als eine Aufnahme mit Blende 4. Oder anders gesagt: von 2.8 bis 5.6 circa 1 Belichtungsstufe heller, Blenden 8 bis 22 dann circa 1,5 Belichtungsstufen zu hell.

Ich habe die Programmierung dann mal auf default (45/2.8, AF, justification 9) zurückgesetzt. Das Objektiv verhält sich jetzt so, als ob es ein 2.8 Festblende wäre, d.h. keine Blendenänderung an der Kamera möglich und wenn am Blendenring abgeblendet wird schließt sich bei der Aufnahme die Blende auch nicht, bzw. auch die Abblendtaste schließt die Blende nicht.
 
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Das Objektiv verhält sich jetzt so, als ob es ein 2.8 Festblende wäre, d.h. keine Blendenänderung an der Kamera möglich und wenn am Blendenring abgeblendet wird schließt sich bei der Aufnahme die Blende auch nicht, bzw. auch die Abblendtaste schließt die Blende nicht.

Hast Du ein AI-kompatibles Gehäuse? Wenn ja, hast Du die Blendeneinstellung per Blendenring in den Individualfunktionen freigegeben?

Grüßle
Uwe
 
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Hallo Uwe,

ich habe eine D700. Das Freigeben des Blendenrings in den Individualeinstellungen funktioniert nicht. Anders als bei den ZF2 von Zeiss, die sich wie ein AI-P verhalten, funktioniert der Dandelion-Chip wie ein G-Nikkor, d.h. die Blende kann nur durch die Kamera kontrolliert werden.

Gruß Jürgen
 
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Hallo Jürgen,

o.k., danke. Egal wie, AI oder Pre-AI-Objektive ohne lineare Steuerkurve für die Blendenmechanik sind immer ein Problem. Meines Wissens gab es von Nikon nur eine Kamera, die Blendenautomatik und Programmautomatik mit diesen Objektiven zuließ, und dies war die Nikon FA.

Die Nikon FA bewegt beim Auslösen in den Betriebsarten Programmautomatik und Blendenautomatik den kamerainternen Abblendhebel zunächst linear auf den von der Automatik vorgewählten Wert. Wenn sie ein Objektiv erkennt, das nicht AI-S ist (Erkennung erfolgt mechanisch), dann misst sie nach dem Abblenden die Belichtung noch einmal nach und korrigiert dann die Belichtungszeit so, dass die durch die nichtlineare Steuerkurve des Objektivs verursachte Fehlbelichtung korrigiert wird.

Dies gab es aber nur bei der FA. Alle Kameragehäuse, die danach auf den Markt kamen, erlaubten Blenden- und Programmautomatik nur noch mit AI-S (z.B. F-301, F-501, F4) und später nur noch mit AI-P oder AF-Objektiven (alle AF-Modelle, ausgenommen die F4 und natürlich die F3AF, die nur Zeitautomatik kann).

Von daher gehe ich davon aus, dass es nie eine brauchbare Chip-Lösung für Pre-AI oder AI-Objektive geben wird.

Ein AI-P-kompatibler Chip ist ebenfalls schwierig, weil dieser Chip die Stellung des Blendenrings mitgeteilt bekommen muss. Das geht nur über Schleifringe unter dem Blendenring und eine Kabelverbindung zum Chip. Einfach nur Chip reinkleben ist da nicht mehr.

Gruß
Uwe
 
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Uwe, eine kleine Korrektur:

F301 und F501 bieten keine Blendenautomatik. Neben Zeitautomatik und manuell nur Programmautomatik. Dasselbe gilt für die FG.

F4 bietet auch Blendenautomatik, aber nur für Objektive mit CPU.
Bei Ai- und Ai-S-Objektiven geht keine Blendenautomatik.

Die FA ist die einzige von Nikon hergestellte Kamera, die mit Ai-S-Objektiven eine Blendenautomatik zur Verfügung stellt.
 
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Hallo Christian,

danke. So ist es eben bei Nikon. Seit 1959 wird das System in bester japanischer Manier kontinuierlich Schritt für Schritt weiterentwickelt. Da ist es fast unmöglich, die vielen Sonderfälle und Ausnahmen in Sachen Kompatibilität zu überblicken, richtig zusammenzufassen und wiederzugeben.

Immerhin ist es fein, was so langsam an Tuningmaßnahmen zur Erhöhung der Kompatibilität angeboten wird. Erst die Katz-Eye-Scheibe, jetzt der Dandelion-Chip. So kann es weitergehen!

Grüßle
Uwe
 
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Hallo Uwe,

jetzt wirds vielleicht a bissle off topic.
Da Du die Katzeye Scheibe erwähnst: wird damit manuelles fokussieren im Vergleich zur Standard D700 Scheibe wirklich einfacher? Stört der Schnittbildindikator? Werden auch Objekive mit einer Lichtstärke oberhalb von f2 korrekt angezeigt?

Gruß Jürgen
 
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