Reise zur Wildblumenblühte im Südwesten der USA

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ralmaro

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Vorab ein Hinweis: Die folgenden Bilder entstanden bereits auf einer Reise im Jahr 2016. Aus verschiedenen Gründen habe ich das Thema Reisebericht nicht weiter verfolgen können. Als aber Corona-bedingt die Reisetätigkeit in diesem Jahr praktisch auf null gefahren wurde, kamen die Erinnerungen an all die tollen Reisen wieder und ich dachte, jetzt schreibe ich einfach mal diesen Reisebericht – in der Hoffnung, dass solche Reisen bald wieder möglich sind.

Als Liebhaber der Landschaften im Südwesten der USA wollte ich schon immer die Wildblumenblüte in den wüstenähnlichen Gegenden von Arizona, New Mexico und Nevada erleben. Bilder üppiger Blütenpracht bekannter amerikanischer Fotografen, wie z. B. George Lepp, haben mich immer beeindruckt. Natürlich bedurfte es einiger Planung und die Zeit der Blüte ließ sich auch nur ungefähr eingrenzen. Gute Planungshilfe bot freilich das Internet, z. B. mit Seiten wie "Arizona Wildflowers". So war es also auch Glückssache, ob ich in der knapp bemessenen Reisezeit und bei einer ehrgeizigen Route durch vier Bundesstaaten zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein würde (wie die Bilder zeigen, war das eher nicht der Fall ;-). Neben der Blüte sollten als weitere Schwerpunkte mehr oder weniger bekannte Landschaften wie Saguaro Nationalpark (NP), Monument Valley, Arches NP, Bisti Wilderness und Valley of Fire angesteuert werden. Zur Vorbereitung der fotografischen Aktionen an den verschiedenen Orten kann ich jedem Interessierten den Newsletter "Photograph America" von Robert Hitchman wärmstens empfehlen. Robert, selbst Fotograf, bereist seit Jahrzehnten die USA und beschreibt die verschiedensten Gegenden unter fotografischen Aspekten, gespickt mit praktischen Tipps (www.photographamerica.com). Die Newsletter kann man sich als pdf-Datei gegen eine kleine Gebühr herunterladen.
Die grobe Route: Phoenix/Scottsdale (AZ) - Tucson - Las Cruces (NM) - Albuquerque - Farmington - Monument Valley (AZ) - Moab (UT) - Page (AZ) - Sedona - Kingman - Las Vegas (NV)
Start
Los ging's in Scottsdale bei Phoenix
Der edle Vorort nordöstlich von Phoenix bot genau die richtige Umgebung, um nach dem Transatlantikflug erst einmal anzukommen.
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Die gepflegte Anlage des McCormick Hotels

Ein Bummel durch "Old Town" (auf Deutsch: touristischer Bezirk mit Läden und Restaurants) brachte erste Eindrücke...
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Typisches Lokalkolorit

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Nippes bis zum Abwinken (natürlich "genuine Indian", meist aber made in China)

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Zubehör für den Día de Muertos, eine mexikanische Tradition

Lost Dutchman State Park
Ein erster Ausflug führte mich zum Lost Dutchman State Park, nordöstlich von Apache Junction, Richtung Superstition Mountains.
Dort gab es dann die erste Begegnung mit wahrer Blütenpracht. Wie sich zeigen sollte, leider auch für lange Zeit die letzte. Aber zunächst ließ ich den Zauber des gelben Blütenteppichs mit darin hoch aufragenden Saguaro-Kakteen auf mich wirken.
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Lost Dutchman

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Wildblumenteppich mit Saguaro-Kakteen

Für die weitere Tour wurde der PKW gegen ein kompaktes Wohnmobil getauscht. Der Weg von Phoenix nach Tuscon führte am Catalina State Park vorbei, der einige schöne Wanderwege bietet.
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Wasser gibt's auch in der Wüste

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Mächtige Saguaro-Kakteen

Die nächste Station war der Saguaro National Park und zwar der westlich von Tuscon gelegene Teil. Ein wunderschönes Stück Erde, wenn einem die Landschaft der Sonora Desert gefällt. Neben unzähligen Saguaro-Kakteen gibt es dort einen tollen Campingplatz (Gilbert Ray) und das hervorragende Sonora Desert Museum, in dem man gut und gern einen ganzen Tag verbringen kann.
Traumhaft auch die warmen Nächte unter einem wolkenlosen Himmel.
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Abendstimmung auf dem Campingplatz
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Abendhimmel mit künstlichem Kometen (Mondlichtrelex)

Weiter Richtung New Mexico....
 
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New Mexico
Weiter führte die Reise nach Las Cruces, New Mexico, über eine größere Distanz auf der Interstate 10.
Entlang der Strecke sind immer wieder USA-typische Relikte zu finden.
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Blickfang für indianergeführten Trading Post
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Die Tankstelle hat auch schon bessere Zeiten gesehen.
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Raststätten-Zweckbau mit ethnografischem Farbschema New Mexico

Nach kurzem Zwischenstopp in Albuquerque...
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Wall of Fame

... ging es in eine gottverlassene Gegend, die noch immer als Geheimtipp gelten kann.
Zwischen Albuquerque und Farmington, weit ab der Touristenpfade, im Indianerreservat und nur über eine Schotterpiste zu erreichen, liegt Bisti Wilderness - ein Gebiet mit bizarren Gesteinsformationen.
Leider tobte an jenem Tag einer der für diese Jahreszeit typischen Frühjahrsstürme, die neben einer ungemütlichen Abkühlung vor allem eines mit sich bringen: Staub und Sand. Das Licht war quasi auch weg und so fiel die Wanderung kürzer aus als geplant, so dass ich zu den richtig großen "Hoodoos" nicht mehr gekommen bin.
Trotzdem hier ein paar Eindrücke.
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Fischsaurier?

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Flache Hoodoos

Monument Valley
Von Farmington ging es wieder zurück nach Arizona mit dem Ziel Monument Valley. Wenn auch bestens bekannt, ist es trotzdem immer wieder beeindruckend, auf dieses Tal zu schauen und darin zu wandern. Diesmal leistete ich mir eine mehrstündige Tour mit einem indianischen Führer, die in Bereiche führte, die den Besuchern sonst verschlossen sind.
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West Mitten Butte und East Mitten Butte im Abendlicht

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Mikroklima

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Weites Tal

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Totem Pole und Yei be Chei im Vintage-Look

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Natürliche Kathedrale mit Oberlicht

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Monument tree

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Dünen im Valley

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Halleluja

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Blick zurück

Ach ja, am Abreisetag gab es dann einen Wintereinbruch, der mir Monument Valley im Schnee bescherte. Nun machte sich das Wohnmobil vollends bezahlt.
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Schneetreiben im Monument Valley

Weiter in Utah Richtung Norden....
 
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Kommentar
Als aber Corona-bedingt die Reisetätigkeit in diesem Jahr praktisch auf null gefahren wurde, kamen die Erinnerungen an all die tollen Reisen wieder und ich dachte, jetzt schreibe ich einfach mal diesen Reisebericht
.......so gesehen hat Corona auch eine positive Seite und ich kann mich über den Reisebericht, mit
den wunderbaren Bildern, freuen.:)
 
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Arches NP, Moab, Utah
Nächste Station war der Arches Nationalpark in Utah. Dank rechtzeitiger Reservierung Monate im Voraus, konnte ich direkt im Park campen. Der Park beeindruckt natürlich mit seinen großen Bögen wie Delicate Arch und Double Arch. Aber auch die anderen vielfältigen Gesteinsformationen, die oft dazu animieren auf ihnen herumzukraxeln, verleihen dem Park einen ganz eigenen Charakter.
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Campingplatz, traumhaft gelegen
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Double Arch - die Dimensionen werden erst klar, wenn man die kleinen Menschen entdeckt
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Felsen, als würden sie jeden Moment zum Leben erwachen
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Windows Section (vorn) mit La Sal Mountains (hinten)
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Balanced Rock
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Delicate Arch, im Hintergrund die schneebedeckten La Sal Mountains
Am Delicate Arch ist es zu normalen Zeiten schier unmöglich, einen Moment ohne Fotografen und Touristen im Bild zu erwischen. Merke: am besten zu ungewöhnlichen Tages- und/oder Jahreszeiten dahin pilgern. Mit zehn anderen Fotografen kann man sich leichter einigen als mit 100 Touristen aus aller Welt.
Wenn man nicht mit einer guten Taschen- oder Kopflampe ausgestattet ist, sollte man den Weg nicht bei Dunkelheit beschreiten!
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Auf dem Weg zurück, bevor es dunkel wird

Direkt vor den Toren des Parks liegt das Städtchen Moab, das sich komplett auf ein sportliches Publikum und diverse Outdoor-Aktivitäten eingestellt hat. Aus Sicht des Campers ein Sehnsuchtsort, gibt es doch dort mehrere Waschsalons, um die Reisegarderobe wieder auf Vordermann zu bringen. Beim Warten auf die Wäsche kann man in und um die Waschsalons einige Motive entdecken.
(Mit dem Handy aus der Hüfte geschossen)
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Mein wunderbarer Waschsalon
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Wartegemeinschaft
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Hinterm Waschsalon

Weiter geht's wieder Richtung Arizona....
 
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1 Kommentar
4
4peterse kommentierte
Fantastische Bilder und eine Tour, die ich auch gerne mal machen möchte
 
Arizona
Von Moab ging es dann wieder gen Süden in Richtung Page, AZ, wo nach fast
zwei Wochen die Temperaturen endlich wieder etwas angenehmer wurden. Page ist ein guter Ausgangspunkt, um die Antelope Canyons und den Horseshoe Bend zu besuchen.
Erwartungsgemäß war der Besucherandrang sowohl beim Upper als auch beim Lower Antelope Canyon groß. Leider waren die speziellen Fototouren schon ausgebucht, so dass ich mich mit normalen Besuchertouren durch die Slot Canyons spülen ließ.
Zeit, Ruhe und Platz zum Fotografieren hat man dabei kaum. Antelope-Bilder gibt es ja schon mehr als genug und dazu kommen nun auch noch meine Impressionen. Ein kleiner Glücksfall war das japanische Hochzeitspaar, das unverhofft hinter einer Kurve auftauchte, weil es den Canyon als Kulisse für ein Hochzeitsbild nutzen wollte und noch mit dem Herrichten des Kleids beschäftigt war.
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Welcome to Antelope Canyon
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Just married
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Wie auf einem fremden Planeten
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Fast wie eine Rasterelektronenmikroskopaufnahme
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Steinerne Wellen

Auch am Horseshoe Bend herrschte reges Treiben. Um den berühmten Blick einzufangen, muss man allerdings wirklich dicht an die ungesicherte Kante treten.
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Horseshoe Bend, später Nachmittag

In der Nähe des Glen Canyon Staudamms gibt es den kleinen "Hanging Gardens Hike", der sich mit einem gemütlichen Spaziergang erkunden lässt. Am Ende des Weges erwarten einen "hängende Farngärten" - mitten in der Wüste.
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Seltene Primrose
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Hängende (Farn-)Gärten

Und weiter geht's nach Süden...
 
1 Kommentar
waxman
waxman kommentierte
Hammer!
 
Sedona (AZ) und Valley of Fire (NV)
Nächste Station war Sedona, ein nettes Städtchen südlich von Flagstaff und ein Mekka für esoterisch Interessierte. Sehr schön gelegen inmitten des Red Rock Country, also umgeben von kräftig roten Felsen, durch die sich ein gut markiertes Wanderwegenetz zieht. Ein Tipp für Camper: Der Campingplatz von Sedona (Rancho Sedona RV Park) ist gut ausgestattet und schön zentral gelegen, so dass man zu Fuß ins Zentrum gehen kann. So kann das Wohnmobil auch mal stehen bleiben.
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Typische Sedona-Architektur
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Red Rocks im Abendlicht
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Sedona ist immer eine gute Adresse für indianisches Kunsthandwerk
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Kunst am Bau
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Auf einem der vielen Trails um Sedona

Von Sedona ging es schließlich in Richtung Las Vegas, über einen Teil der Historic Route 66, Seligman und Kingman.
Entlang der Strecke die üblichen Relikte einer "besseren" Zeit.
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Verlassen aber noch patriotisch
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Sein letzter Einsatz liegt schon etwas zurück

Vor dem Ende der Reise in Las Vegas musste aber noch einem Juwel, ca. eine Autostunde nordöstlich von Vegas gelegen, ein Besuch abgestattet werden: dem Valley of Fire State Park.
Dieser relativ kleine Park bietet eine zum Teil bizarre Felslandschaft (Bee Hives) in kräftig roten Farbtönen, die natürlich besonders in den Morgen- und Abendstunden zur Geltung kommen. Ein wunderschön gelegener Campingplatz und angenehme Temperaturen sorgten für einen perfekten Ausklang der Tour im Wohnmobil.
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Eine kleine „Wave“ als Trostpflaster (für die große hatte ich Pech bei der Permit-Lotterie)
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Und hier gab’s sie endlich wieder, die Wildblumen...
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Indigo Bush
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Creosote Bush
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Apricot Mallow
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Interessante Texturen
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Unerwarteter Besuch

Und nun....Viva Las Vegas!
 
2 Kommentare
Kay
Kay kommentierte
Bild 47 : Das ist Kokopelli " the wandering salesman " - eine mystische Figur, die immer wieder auftauchte und deren Ursprung unterschiedlich gedeutet wird.
 
ralmaro
ralmaro kommentierte
Danke für den Hinweis. Ich sehe, Du kennst Dich aus :). In der Tat begegnet einem Kokopelli dort überall, außerhalb eingeweihter Kreise allerdings meist als Dekoration, Schmuck, Plakat etc.
 
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Las Vegas
In Las Vegas hieß es Abschied nehmen. Das Wohnmobil wurde abgegeben und gegen ein Taxi getauscht, das mich zum Hotel fuhr.
Absolutes Novum für mich: Vegas im Dauerregen. Aber in dieser Stadt muss man ja nicht wirklich ins Freie ;-)
Ansonsten ist Las Vegas der helle Wahnsinn, ein dekadenter Spielplatz der Erwachsenen, eine Ausgeburt des technisch Machbaren, mit seinem immensen Verbrauch an Energie und Wasser mitten in der Wüste. Und doch so faszinierend, dass ich immer eine Abstecher dahin machen muss, wenn ich mal in der Gegend bin. Abgestiegen in einem neuen Superhotel ,"The Aria", das sich durch allerlei elektronischen Schnickschnack auszeichnet. Dazu gehört leider auch eine ständige Dauerbeschallung mit Musik in beachtlicher Lautstärke in allen - wirklich ALLEN - Bereichen des Hotels. Erst, wenn die Zimmertür hinter einem ins Schloss fällt, herrscht wohltuende Stille. Was für ein Kontrast zum Valley of Fire noch am selben Morgen!
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Nächtlicher Blick aus dem Hotelzimmer
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Blick auf den „Strip“
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Kunst im Eingangsbereich des Hotels
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Unter 1000 Zimmern geht’s nimmer
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Vegas am Morgen

Neben der Architektur und den Leuchtreklamen gab es dann doch noch ein sehr schönes Highlight im für Vegasˋ Verhältnisse altehrwürdigen Bellagio: Eine kleine aber feine Fotoausstellung mit Bildern von Yousouf Karsh.
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Karsh Ausstellung
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Bye bye

Damit beschließe ich diesen Reisebericht über eine aufregende USA-Reise, die für eine lange Zeit die letzte gewesen sein soll. Seit der Wahl von Trump zum Präsidenten habe ich dem Land (vorerst) den Rücken gekehrt. Ich denke aber, dass die hier genannten Institutionen und Nationalparks trotz der nihilistischen Politik der letzten Jahre überlebt haben und die im Text enthaltenen Tipps und Hinweise trotzdem noch gelten. In der Zwischenzeit habe ich die Kanarischen Inseln kennen und schätzen gelernt. Vielleicht mache ich mal etwas darüber...

Allen Lesern danke für die Zeit und - hoffentlich bald - auf ein Neues!
 
1 Kommentar
Kay
Kay kommentierte
Danke Dir für diesen Bericht. :6874:
Viele der Plätze haben wir 95 mit dem Motorrad besucht und in Las Vegas geheiratet - ( aber das ist eine andere Geschichte ).
 
Großartige Aufnahmen. Die meisten der gezeigten Reiseziele hatte ich auf meiner letzten Tour vor 23 Jahren durch den Südwesten auch besucht. Das macht Lust auf eine Wiederholung. Hoffentlich klappt es nochmal?!
Gruß und einen guten Rutsch ins neue Jahr, Wilhelm aka Unixx
 
Kommentar
Herzlichen Dank für Euer positives Feedback!
Es freut mich, wenn's gefallen hat, zumal in so einem tollen und hochkarätigen Forum (wie man bei den Top 5 wieder sehen kann).
P.S.: Falls auch Kinder hier reingucken: Wildblumenblüte schreibt man natürlich ohne 'h'. ;)
Guten Rutsch!
 
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