Portraits: Objektiv / Diffusor

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ceberlin

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Hallo,
ich bin noch sehr am Anfang und zweifle gerade, ob das NIKKOR 50/1.8 für Portraits die richtige Entscheidung war.

Ich erwische mich dabei, gern zum Zoom zu greifen, um dem "Model" nicht zu dicht auf der Pelle zu sein. Ausserdem kriegt man doch durch leichten Zoom schönere Unschärfen in der Tiefe hin?

Ich überlege gerade, ob ich in das 80/1.8 investieren sollte, da ich mit dem Blitz noch nicht so gut umgehen kann und es lieber mit Available Light probiere und daher mein Zoom nicht die Dauerlösung sein kann.

Wäre über gute Ratschläge sehr dankbar. Muss nicht Nikkor sein, auch keine feste Brennweite (obwohl ich mit festen Brennweiten am ehesten viel Licht für wenig Geld habe?)

Dann wüsste ich noch gern, was Ihr, wenn es mal ein Blitz sein muss, als Aufsatz für einen D60 Blitz nehmen würdet? Gehen diese Billig-Diffusor aus dem Web? (Momentan benutze ich einen selbstgemachten aus Pergamentpapier, den ich mit Gummiband am Blitz befestigt habe, aber das ist schon sehr improvisiert)

Herzliche Grüße
Carl
 
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Hi Carl!

Ich verwende für Portraits immer 50 mm, 85 mm und 105mm - alles Festbrennweiten. Zoom nur im Studio.

Unschärfe im Hintergrund ist von Brennweite und Blende abhänig. Ob das nun durch eine Festbrennweite oder ein Zoom kommt, ist primär nebensächlich.

Als Blitz verwende ich SB800 und SB600, in der Regel durch Plastikbecher. Ich habe auch noch eine Minisoftbox von Lumiquest, der Becher ist schneller montiert. Richtig, richtig soft wird es mit Softboxen, die man durchaus adaptieren kann: http://www.lowbudgetshooting.de/flash2softbox.html
 
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Hi Gabriel,
danke für den Tipp... Ich dachte mir schon, dass ich mich auch mal in Richtung 85mm umsehen sollte.

Das mit der Unschärfe war mir klar. Ich denke nur so langsam, dass es mit einer etwas größeren Brennweite (also 85 statt 50) etwas leichter hinzukriegen ist, weil mehr Spielraum mit der Blende ist.

Hier übrigens meine ersten "Gehversuche" mit dem 50mm (und ein bisschen Hilfe von Lightroom):
http://www.nikon-fotografie.de/vbulletin/album.php?albumid=46

Der Fotograph den ich damals gefragt hat, empfahl mir 50mm, ich höre aber nun immer öfter, dass ein 85mm etwas besser ist, auch weil man dem "Model" dabei nicht so dicht auf die Pelle rückt.

Plastikbecher als Diffusor? Interessante Idee? Sind denn die Ergebnisse mit Deiner MiniSoftbox vergleichbar?

Dann gibt es noch solche drolligen Sachen:
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/B000WH5BRS/ref=ord_cart_shr?_encoding=UTF8&m=A24KTH79I27S52
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/B000WILMNY/ref=ord_cart_shr?_encoding=UTF8&m=A24KTH79I27S52
Bin ja sehr in Versuchung diese "Strümpfe" mal zu bestellen!

Viele Grüße
Carl
 
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Hallo Carl!

Jetzt habe ich mir Deine Bilder angeschaut. Bitte nicht negativ verstehen, dass ist nur meine Meinung: das neue Objektiv würde ich erstmal nach hinten schieben. Das Bild ist ein Bild, wie auch ich es zu meinen Anfängen gemacht habe. Auch ich habe dann versucht, dass Bild durch Technik zu erschlagen und habe mir neue Objektive gekauft - was hat es gebracht? Nix!

Schärfentiefe ist von drei Faktoren abhängig: Entfernung Motiv, Brennweite, Blende. Wenn Du ein 50mm vor einer DX-Kamera (außer D3 derzeit alle) hast, hast Du eine Brennweite von 75mm. Bei einer Entfernung zum Motiv von einem Meter und Blende 2.8 hast Du einen Schärfenbereich von 6 cm! Gehst Du jetzt auf Brennweite 127,5mm hoch (das geplante 85er Objektiv), dann bist Du schon bei sonst gleichen Werten bei einem Schärfenbereich von weniger als 2 cm. Selbstnachzurechnen unter [1]. Das mag zwar gestalterischen Freiraum schaffen, aber für den Anfang macht es mehr Probleme.

Die Distanz zum Modell ist sekundär, wenn man lieb fragt. Bisher hat keine "nein" gesagt, wenn ich näher ran wollte. Solange Du Portraits machst, sollte das kein Problem werden.

Blitz weich machen: Mit "Becher" meine ich die Dinger von Nikon oder Stofen und anderen. Siehe [2]. Der Becher macht weiches, sehr gestreutes Licht. Die Minisoftbox [3] macht weiches, gerichtetes Licht. Insofern ist da ein enormer Unterschied.

Bevor Du irgendwelche Socken kauft, rate ich Dir, Dich mal hier genauestens umzuschauen: [3, 4].

[1] http://www.tamron.de/Schaerfentiefenvergleich.289.0.html zum Lernen.

[2] http://www.microglobe.co.uk/catalog/images/Nikon_sb800_sb-800_AF_DX_Speedlight_Flashgun.jpg

[3] http://strobist.blogspot.com/

[4] http://www.diyphotography.net/
 
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hi gabriel,
danke für das feedback. ich werd's verkraften! - bin ja sogar sehr froh über kritik. ich muss dringend von stadium des lesens jetzt in die praxis. mir gefallen die unscharfen haare. aber gerade deshalb ist kundige kritik von aussen wichtig, ich war nämlich ganz zufrieden mit den bildern.

die festbrennweite habe ich, weil das ding lichtstark und trotzdem preiswert ist und ich dann erst mal ohne blitz auskommen will, weil mir das mit dem diffusor noch alles nicht klar ist.

ich hatte die blende tatsächlich sehr weit offen (2.0).
aufgrund guter ratschläge ("geheimtipp").... *grins*

fotobücher empfehlen in solchen situationen blende 6-8, wenn ich das richtig kapiert habe, damit wären dann wohl auch die haare scharf.

sehr wertvoller tipp, dass man auch bei einem ausgewiesenen digital-objektiv die brennweite mal 1.5 nehmen muss. (darüber habe ich jetzt das ganze wochenende gerätselt). dann reicht mein 50mm/1.8 natürlich voll aus.
danke auch für die links. die sehe ich mir mal alle durch.

ciao carl
 
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Ich habe bei Portraits und Anlässen mit Menschen und schlechtem Licht sehr gute Erfahrungen sowohl mit dem Sto-Fen OmniBounce als auch mit Gary Fong's Lightsphere II Cloud, jeweils auf dem SB-600.

Diese Socken betrachte ich skeptisch - wenn schon Low Budget dann mit Butterbotpapier, da stimmt wenigstens das Preis-Leistungs-VErhältnis :D
 
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ich hatte die blende tatsächlich sehr weit offen (2.0).
aufgrund guter ratschläge ("geheimtipp").... *grins*

fotobücher empfehlen in solchen situationen blende 6-8, wenn ich das richtig kapiert habe, damit wären dann wohl auch die haare scharf.

Ich fotografiere sehr sehr oft mit Offenblende, insbesondere, weil ich den "schöne Unschärfe" zur Gestaltung nutze. Allerdings macht das nur Sinn, wenn Du eben die Unschärfe zur Gestaltung nimmst. Da Deine Bilder aber überhaupt nichts haben, was sich unscharf lohnen würde (keine Graffiti, keine Pflanzen, keine Wand etc.), kannst Du in solchen Situationen durchaus zu größeren Blenden greifen. Es sei denn, Du willst durch die Offenblende auch das Hauptmotiv gestalten, siehe hier in der FC.

http://www.fotocommunity.de/pc/pc/mypics/1049640/display/12052682
 
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Hallo,

Porträts mache ich meistens mit Blende 5,6 oder 8 da ich ansonsten nicht alle wichtigen Bereiche scharf habe.

Das Nikon 50mm 1,8 D nutze ich nur wenn ich einen Blendenwert benötige der kleiner ist als 5,6, also das Licht recht knapp ist.

Ansonsten nehme ich am liebsten das Sigma 105mm Makro 2,8 DG.

Wenn ich echt wenig Platz habe nehme ich das Nikon 28-70mm 3,5-4,5 D da dieses mit seinen 9 Lamellen ein recht schönes Bokeh hat und bei 5,6 schon genug Schärfe hat.

Wenn ich mir noch ein Objektiv zulegen würde, wäre dieses das Nikon Af 85mm 1,8 D da dieses Objektiv in meinen Augen ein hervorragendes Objektiv ist und das Porträtobjektiv schlecht hin ist. Besser ist eigentlich nur noch das Nikon AF 85mm 1,4 D :D.

Gruss

Patrick
 
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Ich weiß zwar nicht, wo das Low-Budget aufhört, aber ich habe für meine mobile Portraitausrüstung nicht viel bezahlt. Ok, zwei SB-800 schlagen rein, geht aber auch etwas unkomfortabler mit Billigblitzen und Slaveauslöse, oder per Kabel.

Das teuerste waren noch die beiden Kaiser Minikugelköpfe mit Schirmhalter und Blitzschuh, je etwa 30 Euro. Dann zwei billige und leichte Leuchtenstative von Dörr, je etwa 17 Euro. Gehen bis ca. 2m auszuziehen. Im Werbebedarf einen Satz weißer, 80 cm Regenschirme gekauft, gab's nur als 6er Pack, etwa 10 Euro. Diese musste ich allerdings modifizieren. Holzgriff und Schirmspitze abgesägt, die Spitze ist massiv, die habe ich in das offene abgesägte Rohr "gedengelt", damit ich den Schirm festschrauben kann.

Somit habe ich für kleines Geld zwei Reflektor- oder Durchlichtschirme. Die Steuerung der beiden SB-800 geschieht durch Nikons CLS, vom eingebauten Kamerablitz aus. Meist benutze ich einen Blitz+Schirm als etwas härteres Hauptlicht (umgedreht als Reflektor) links oberhalb der Kamera bei etwa 7 Uhr, den zweiten als weichen Aufheller (Durchlicht) bei etwa 3 Uhr und einen SB-24 mit Slaveauslöser als hartes Spitzlicht auf 12-1 Uhr, hinter dem Motiv.

Als Objektive benutze ich sehr gerne manuell ein Mamiya 1,9/80 mm Mittelformatobjektiv, oder Nikons AF-D 1,4/50 bzw. das 1,8/85. Für manuelle Scharfstellung habe ich Schnittbildmattscheiben nachgerüstet.
 
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Wenn ich mir noch ein Objektiv zulegen würde, wäre dieses das Nikon Af 85mm 1,8 D da dieses Objektiv in meinen Augen ein hervorragendes Objektiv ist und das Porträtobjektiv schlecht hin ist. Besser ist eigentlich nur noch das Nikon AF 85mm 1,4 D :D.

Manchmal sind die Leute hier so niedlich, dass ich wünschte, ich hätte 'ne Kamera - dann würde ich ein Foto machen! :cam:

Lass mich raten - wegen der knapp 2/3-Blende mehr? Weil es teurer ist? Weil es einen höheren Coolnessfaktor hat wegen des Filterdurchmessers?

Es vignittiert mehr, hat mehr mit CA's zu tun und kostet eben deutlich mehr - gemessen an der "Mehrleistung" für die meisten Leute definitiv nicht lohnenswert, außer für ganz spezielle Anwendungen. Guck mal bei Photozone rein, da wird Dir klar, was gemeint ist.
 
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Jetzt habe ich mir Deine Bilder angeschaut. Bitte nicht negativ verstehen, dass ist nur meine Meinung: das neue Objektiv würde ich erstmal nach hinten schieben. Das Bild ist ein Bild, wie auch ich es zu meinen Anfängen gemacht habe. Auch ich habe dann versucht, dass Bild durch Technik zu erschlagen und habe mir neue Objektive gekauft - was hat es gebracht? Nix! .....

da muss ich auch sagen: das Objektiv ist nicht das Problem. Und über Vorsätze für den eingebauten Blitz würde ich mir auch keinerlei Gedanken machen, investiere lieber in ein "gescheites" Blitzgerät, mit dem man indirekt und/oder weg von der Kamera beleuchten kann.
 
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Hallo Gabriel,

spricht du aus eigener Erfahrung oder ist es nur angelesenes Wissen über das Nikon 85mm 1,8 zu dem 85mm 1,4.
Die Besitzer eines 85mm 1,4 die ich bisher gesprochen habe waren alle recht froh damit wobei keiner das 85mm 1,8 schlecht geredet hat.

Also woher ist deine Erkenntniss das ein Nikon 85mm 1,4 nicht so gut ist wie das 85mm 1,8???

Gruss

Patrick
 
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Wenn Du ein 50mm vor einer DX-Kamera (außer D3 derzeit alle) hast, hast Du eine Brennweite von 75mm. Bei einer Entfernung zum Motiv von einem Meter und Blende 2.8 hast Du einen Schärfenbereich von 6 cm! Gehst Du jetzt auf Brennweite 127,5mm hoch (das geplante 85er Objektiv), dann bist Du schon bei sonst gleichen Werten bei einem Schärfenbereich von weniger als 2 cm.

50 mm brennweite sind und bleiben 50 mm brennweite, egal wo du die linse vorschraubst, lediglich der bildwinkel ist abhängig vom verwendeten sensor-/negativformat! an einem dx-gehäuse entspricht es einem leichten tele, an fx-/kb-gehäuse der normalbrennweite und an einer mittelformat-kamera einem weitwinkel! wer auch immer den begriff brennweiten-verlängerung erdacht hat, gehört dafür erschlagen, so etwas gibt es nicht. traurig auch, wenn vermeintlich erfahrene kollegen immer wieder mit dieser vermurksten begrifflichkeit ankommen, dann verwundert es auch nicht, dass bei anfängern verwirrung aufkommt:

sehr wertvoller tipp, dass man auch bei einem ausgewiesenen digital-objektiv die brennweite mal 1.5 nehmen muss. (darüber habe ich jetzt das ganze wochenende gerätselt).
 
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Das es nicht korrekt ist, dass die Brennweite verlängert wird, ist bekannt. Allerdings hat sich der Begriff eingebürgert. Genau wie Tiefenschärfe - oder war es Schärfentiefe? :dizzy:
 
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das hoffe ich nicht. zunehmend wird der begriff crop-faktor aus dem englischsprachigen raum übernommen, nicht unbedingt schöner, aber nicht so grundfalsch. dieses rumgeeier mit äquvalenzbrennweiten hemmt bei anfängern erkennbar den zugang zum verständnis von bildgestaltenden parametern wie bildwinkel, abbildungsmaßstab, ausschnittsvergrößerung und perspektive.
 
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Hallo,
danke erst mal für die vielen interessanten Beiträge. Meine Meinung, mir auf Dauer ein 85/1.8 oder ein 105/2.8 VR zuzulegen, festigt sich.

>da muss ich auch sagen: das Objektiv ist nicht das Problem...investiere lieber in ein "gescheites" Blitzgerät

Na ja vielleicht habe ich hier auf die falsche Fährte mit den Bildern gebracht. Ich habe total viel in Lightroom herumgeschraubt um diesen seltsamen melancholischen Look zu bekommen, wie ihn manche älteren Fotos haben. Licht hatte ich eigentlich noch da. (Sonne um 17 Uhr durch das Fenster.)
Im Nachhinein hätte ich das Licht besser in 45 Grad statt 90 Grad auftreffen lassen sollen, aber ich hatte Angst wegen der Brille und Spiegelungen.

Probleme machte mir das Projekt eher mit der Schärfe. Ich wollte mit den Haaren in die Unschärfe, weil diese "Künstlerfrisur" unmöglich in meinen Augen war und habe eine 2.0 Blende genommen. Aber da muss ich wohl noch ein bisschen üben, die Bilder sind sehr schnell entstanden und mir fehlt die Routine. Es war anstrengend genug, diesen speziellen ironischen "Ausdruck" zu bekommen. - Bilder sind jetzt übrigens wieder offline.

Ich habe jetzt erste Serien mit Kunstlicht und Blitz (durch mit Gummiband am Blitz arretiere Pappen abgeschirmt) von mir selbst mit Zeitauslöser gemacht und die Blende auf ca. 6 gestellt. Ich hatte mir das mit dem Kunstlicht schwerer vorgestellt. Sicher kann man das optimieren aber ich habe erst mal mit preiswertem indirekten Baustellenlicht und einem Nikon Blitz angefangen... Wegen der Reflektionen auf meiner Brille war ich auch mit Spots vorsichtig. Brillen finde ich sehr schwierig.

Bilder lade ich jetzt mal hoch (ohne Bearbeitung durch Adobe-RAW, so wie fotografiert):
http://www.nikon-fotografie.de/vbulletin/album.php?albumid=49
Sind erste Portraits mit Kunstlicht und erste Selbstportaits, also bitte nicht zuviel erwarten :) Spass hatte ich jedenfalls, und gelernt auch 'ne Menge....
 
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