Portraitfotografie - wie geht's richtig?

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Ralf S.

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Hallo zusammen,

Portrait ist eigentlich nicht meine Domaine, aber gelegentlich macht's mir Spaß meine Nichte abzulichten.

Nachfolgend stelle ich ein Bild zur Diskussion, wobei ich sehr an Eurer Meinung hinsichtlich

- Schärfe, Unschärfeverlauf,
- Hintergrund, Bokeh,
- Farbwirkung gesamt,
- Hautfarbe,
- Beschnitt,
- Ausdruck

interessiert bin. Was kann man noch verbessern, woran kann man noch "tüfteln"?

143481f6cb5caade.jpg



Technische Daten:

D300 + AF 35-70/2.8 bei 58mm (@87mmKB), F4, 1/640tel. Sekunde, ISO200, D2XMode1, , Mittenbetonte Messung, Freihand

Gruß
Ralf
 
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Hallo Ralf,

das Bild finde ich gelungen.
Schade ist nur, dass durch den Baumstamm die Grenze zum Haar des Mädchens nicht erkennbar ist.
Hier würde ich mit einem anderen Hintergrund arbeiten.

Ansonsten gibt es von meiner Seite nichts auszusetzen.
Besonders gut gelungen finde ich die Schärfe des Mädchens und die Unschärfe des Hintergrundes.

Gruß
Christian
 
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Ich finde, der Beschitt hätte, soweit das Ausgansmaterial das hergibt, durchaus unten etwas breiter und oben etwas länger sein können. Es wäre schön wenn er Kopf ganz drauf ist und un dem Rutsch gleich mit auch unten nicht in die Arme geschitten wird.

Der Blick und das Lachen deiner Nichte sind Top :up: gut getroffen, der Baum im Hintergrund hätte nicht unbedingt not getan, er dominier dann doch stark den Hintergrund.

Lars
 
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Hallo Ralf,

M.M.n. kommt es bei Protraits besonders darauf an, den Moment, das Lächeln, den Ausdruck zu treffen - das ist Dir gelungen. Auch die Perspektive stimmt - Augenhöhe.
Den Hintergrund hast Du zwar schön in Unschärfe aufgelöst, jedoch sind mir die starken Kontraste / Linien am Feldrand / Wald zu dominant - lenken ebenfalls vom Motiv ab.

Ansonsten kann ich mich den Kommentaren nur anschliessen - der Baumstamm stört. Farben finde ich (am Monitor) sehr stimmig, Arme nicht anschneiden - oder weglassen.

Ich verwende gerne Sonne als Streiflicht oder einen Lichtsaum auf den Haaren durch Gegenlicht. Und sehr reizvoll finde ich auch, wenn die Schultern / Körper nicht frontal zur Kamera stehen.
 
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also ich weiss ja nicht, was der eine oder andere vorschreiber für einen monitor hat, wenn er die grenze von haar zu baumstamm nicht sehen kann... ^^

ich kann die grenze sehen... :)
mich stört der baumstamm auch nicht, da er breiter ist als der kopf des models und somit nicht "herauswächst".
insgesamt ist mir das bild nen hauch zu flau... das ist ein junges hübsches kind, gib ihm mehr power!!
arme angeschnitten? ich finde das passt so... mit dem schnitt oben bin ich nicht so glücklich... so etwas halbherzig gemacht... versuch ihn mal radikaler, oder lass den kopf ganz drauf... so ist es für mich eher mittel-hoch-tief-vielleicht-oder-auch-nicht
und ja, sie steht frontal zur kamera... würde sie das nicht tun, hättest du ein anderes bild... :)
die linien im hintergrund kreuzen tatsächlich den kopf und lenken ein wenig ab... das wird ausser uns hier wahrscheinlich niemand so bemerken, aber vielleicht beim nächsten mal einfach drauf achten...
 
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Portrait ist eigentlich nicht meine Domaine, aber gelegentlich macht's mir Spaß meine Nichte abzulichten...

Dafür, dass Du sie an einen Marterpfahl gestellt hast, ist sie noch recht fröhlich....:hehe:

Versuch mal, links bis zum Baum abzuschneiden und unten soviel, dass das Seitenverhältnis wieder passt.
Das wirkt dann ganz anders.

Ausserdem könnte es einen guten Tick dunkler sein.
 
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@Alle

Erst mal herzlichen Dank an Euch alle, die Ihr richtig gute Tipps weiter gebt. Die verschiedenen Meinungen werde ich mir in Ruhe mal analysieren.

Ein Gedanke aber noch zum Kontrast bzw. Helligkeit generell bei Portraits:

So wie hier dargestellt - relativ hell und nicht kontraststark - sehe ich als "Stilmittel" für das Portrait bei Frauen und Mädchen an. Meines Erachtes vermittelt dies eine gewisse Leichtigkeit, die dem weiblichen Geschlecht entgegen kommt.
Konträr hierzu würde ich den Mann/Jungen deutlich kontraststärker ablichten.

Wie seht Ihr dies?

Nochmals danke!

Gruß
Ralf
 
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So wie hier dargestellt - relativ hell und nicht kontraststark - sehe ich als "Stilmittel" für das Portrait bei Frauen und Mädchen an. Meines Erachtes vermittelt dies eine gewisse Leichtigkeit, die dem weiblichen Geschlecht entgegen kommt.
Konträr hierzu würde ich den Mann/Jungen deutlich kontraststärker ablichten.

Wie seht Ihr dies?

ich würde dir da energisch widersprechen... :)
mir kommt da keine leichtigkeit entgegen, sondern farbarmut und kontrastmangel... :)
 
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Meines Erachtes vermittelt dies eine gewisse Leichtigkeit, die dem weiblichen Geschlecht entgegen kommt.
...
Wie seht Ihr dies?

Völlig anders. Die Farbstimmung wirkt auf mich, als wäre das Mädchen vorzeitig gealtert - auch die blassrote Kleidung passt dazu -, aber sein Gesicht macht den Eindruck, als wollte sie gleich die Welt lächelnd aus den Angeln heben. Irgendwie nicht stimmig.
Ansonsten: Schärfe und Bokeh prima, genau im richtigen Moment ausgelöst, Schnitt: siehe Mehrzahl der vorangegangenen Posts.
 
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ich weiss ja nicht wer die abgeschnittenen Köppe zum Stilmittel erklärt hat, aber ich persönlich finde es (bis auf wenige gekonnte Ausnahmen) ziemlich lächerlich. :fahne:
 
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ich weiss ja nicht wer die abgeschnittenen Köppe zum Stilmittel erklärt hat, aber ich persönlich finde es (bis auf wenige gekonnte Ausnahmen) ziemlich lächerlich. :fahne:

kopf anschneiden -> augen im goldenen schnitt

kopf nicht anschneiden -> augen meist mittig
 
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Stell Dir vor, durch die Blätter des Baumes, an dem sie lehnt würde Licht durchbrechen und ihr Gesicht partiell aufhellen. Mit solchen Elementen kannst Du Mensch und Ort in einen subtilen Kontext setzen, Davon würde das Bild leben und kein Mensch würde nach diesen Notgestaltungsregeln wie "Goldener Schnitt" rufen :)

Viele Grüße
Christoph
 
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Stell Dir vor, durch die Blätter des Baumes, an dem sie lehnt würde Licht durchbrechen und ihr Gesicht partiell aufhellen. Mit solchen Elementen kannst Du Mensch und Ort in einen subtilen Kontext setzen, Davon würde das Bild leben und kein Mensch würde nach diesen Notgestaltungsregeln wie "Goldener Schnitt" rufen :)

Viele Grüße
Christoph

stell dir vor, sie wäre 22, hätte die optimalen körpermasse und würde nackt posieren, dann würde auch niemand auf den goldenen schnitt achten... ^^
 
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stell dir vor, sie wäre 22, hätte die optimalen körpermasse und würde nackt posieren, dann würde auch niemand auf den goldenen schnitt achten... ^^

Exakt! Gestaltungsregeln sind kein Selbstzweck eines Fotos. Manche Motive sind nicht so dolle, da muss man viel gestalten und golden schneiden. Bei anderen hingegen verstärkt das die Bildaussage nicht mehr wesentlich. Da ist Dein Beispiel gar nicht so unpassend.
Jedes Bild braucht einen visuellen Aufhänger, von dem es getragen wird. Einen möglichen, den ich hier sehe, ist ein Schattenspiel von den Blättern... Denkt man dieses Element mit, ergeben sich wieder neue Möglichkeiten und die Frage nach dem Schnitt ergibt sich entweder von alleine, oder aber man setzt deren Priorität aufgrund der Bildwirkung zurück :)

Viele Grüße
Christoph
 
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Exakt! Gestaltungsregeln sind kein Selbstzweck eines Fotos. Manche Motive sind nicht so dolle, da muss man viel gestalten und golden schneiden. Bei anderen hingegen verstärkt das die Bildaussage nicht mehr wesentlich. Da ist Dein Beispiel gar nicht so unpassend.

und du hast mich einfach nicht verstanden... es hat hier nun mal keinen sonnenflecken die durch das blätterdach dringen... genau so wenig wie sie 22 und nackt ist...
nachdem das motiv also primär nicht so der "killer" ist, muss ich bildwirkung über den schnitt erreichen,.. und mittige augen sind einfach langweiliger als eine bildgestaltung im goldenen schnitt....
 
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...nachdem das motiv also primär nicht so der "killer" ist, muss ich bildwirkung über den schnitt erreichen....

"muss ich" ? Würde eher anregen sich darüber Gedanken zu machen, warum das Motiv nicht "der Killer" ist, statt die mangelhafte Basis, durch was auch immer, zu kompensieren. Sonst haben wir hinterher nur "Scherenkünstler", die im permanenten Rettungseinsatz sind.

Zurück zum Foto: was hat es denn durch Abschneiden des Kopfes gewonnen?
 
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und du hast mich einfach nicht verstanden... es hat hier nun mal keinen sonnenflecken die durch das blätterdach dringen... genau so wenig wie sie 22 und nackt ist...
nachdem das motiv also primär nicht so der "killer" ist, muss ich bildwirkung über den schnitt erreichen,.. und mittige augen sind einfach langweiliger als eine bildgestaltung im goldenen schnitt....

Moment! Das Kind hat eine gute Ausstrahlung. Das ist schonmal sehr gut!

Für Licht kann man sorgen, jederzeit und immer wenn man will. Ich z.B. kann (fast) alles realisieren, was ich will, auch sonnenähnliche Lichtverläufe ;) Wer darauf keinen Bock hat, muss eben warten, bis das Licht das tut, was man möchte. Wichtig, ist, dass man weiß was man will. Wenn sich das mal nicht realisieren lässt, macht man das Bild besser gar nicht.

Ich bleibe dabei, der goldene Schnitt ist erstmal nur eine triviale Binsenweisheit. Schneiden muss man nach Intuition und Bildaussage, manchmal golden und machmal sonstwie.

Viele Grüße
Christoph
 
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