Gestern war ich in Köln unterwegs und hatte sehr viel Lust mal wieder Streetporträts zu machen. Ein Thema das ich sehr gerne mag, aber immer schlechter umsetzen konnte, zum einen wegen des neuen Datenschutzes zum anderen wegen meiner zunehmenden persönlichen Scheu auf Menschen zuzugehen.
Auf der Hohenzollern-Brücke kam mir dann Elvis entgegen. Ein Typ, bei dem ich noch aus Entfernung zuerst dachte "ein Karnevals-Jeck". Als er näher kam wurde mir aber klar, dass er nicht kostümiert ist sondern seinen persönlichen Style hat. Ein Charakter, ein Typ der Auffällt, ich musste ihn unbedingt fotografieren.
Doch wie sollte ich das anstellen? Also bin ich ihm erst einmal hinterher gegangen. Nach kurzer Zeit blieb er stehen und bestellte Kaffee an einer mobilen Kaffeebude. Ich ging zunächst an ihm vorbei und wartete in der Entfernung. Irgendwann habe ich mich überwunden, ging auf ihn zu und habe ihn angesprochen.
Wir haben uns erst sehr lange unterhalten und er erzählte mir von seinem Style. Irgendwie haben wir uns sehr gut verstanden und er hat mir sehr viel von seinem Leben und natürlich von Elvis - The King - erzählt. Seit seiner Kindheit ist er ein Elvis-Fan und hat den Namen dann selbst irgendwann von anderen Kindern als Spitznamen bekommen. Seit dieser Zeit ist er Elvis.
Elvis lebt auf der Platte, ist seit Jahrzehnten obdachlos - was ich wirklich nicht gedacht hatte - kommt gebürtig aus Hessen. vor 14 Jahren kam er mit dem Fahrrad und einem kleinen Anhänger nach Köln und ist geblieben. Auf der Platte ist er Papa Elvis und lebt tagsüber rund um den Bahnhof Köln. Abends geht er dann zurück zu seinem Zelt auf der anderen Rheinseite, der Schäl-Sick.
Über Elvis und vier weiteren Obdachlose wurde ein Film gedreht. Der Film heißt "Draußen" und schildert das Leben der Oblachlosen in einer Großstadt. Wurde auf der Berlinale Perspektive vorgestellt und lief auch in den deutschen Kinos.
Ich zitiere:
"Wie lebt es sich ohne Dach überm Kopf? Das wollten die beiden jungen Regisseurinnen Johanna Sunder-Plassmann und Tama Tobias-Macht wissen. Ein Jahr lang haben sie Matze, Elvis, Peter und Sergio, vier Obdachlose aus Köln, begleitet. Der Jüngste ist 30, der Älteste 70 Jahre alt.
In ihrer Doku "draußen", einer WDR-Koproduktion, erzählen sie nicht nur vier unterschiedliche Lebensgeschichten. Sie brechen auch mit gängigen Klischees. Ihr Trick: Sie lassen persönliche Gegenstände sprechen, die für ihre Besitzer besonders wichtig sind – eine Sammlung mit Elvis-Presley-CDs, ein Feuerzeug, ein Log-Buch und ein Espressokocher, aber auch ein Fixer-Besteck. Der Film öffnet ein Tor in eine Welt, die uns sonst verschlossen bleibt. "Wir wollen einen Perspektivwechsel ermöglichen: aus Scham soll Stolz werden", so die beiden Regisseurinnen. "draußen" ist ab dem 30. August in den Kinos zu sehen."
Autorin: Claudia Kuhland
Während wir uns unterhalten haben kam ein Tourist vorbei und fragte, ob er ein Foto machen könne und Elvis stellte sich gerne in Pose. Wir haben uns dann noch weiter länger unterhalten und das was er alles erzählte war sehr bewegend und hat mich fast vergessen lassen, dass ich ihn auch fotografieren wollte. Er erzählte von seinen Heimaufenthalten als Jugendlicher, seinem Leben als Schausteller, seiner Mutter und seiner ersten große Liebe und späteren Verlobten und seiner Trauer über den tragischen Verlust seiner Liebe. Den Verlobungsring trägt er heute noch.
Irgendwann haben wir dann beschlossen ein paar Fotos zu machen. Ich muss zugeben, ich war sehr aufgeregt. Elvis hingegen war da schon eher der Profi und machte es mir etwas leichter. Leider fing es an zu regnen und ich habe ihn dann erstmal zum Essen ins Früh eingeladen. Kölsch und Himmel un Ääd wurden serviert und die Unterhaltung ging weiter. Als wir dann wieder nach draußen gingen, dämmerte es schon und für Fotos blieb leider kaum noch Licht.
Wir haben beschlossen, dass noch einmal zu Wiederholen und uns auf unbestimmte Zeit verabredet. Zuhause stellte ich leider Fest, dass ich die Kamera wegen eines Testes am Vortag noch auf "nur JPGs" stehen hatte. So ein Mist! Ich schieße sonst nur RAWs und das hat mich schon ganz schön geärgert.
Für die folgen Fotos habe ich die volle Zustimmung von Elvis sie zu zeigen und zu veröffentlichen. Die Fotos wurden aus oben genannten Gründen nur in s/w von mir umgewandelt und ein klein wenig in Schatten und Lichtern, sowie Tonwerten angepasst. Ansonsten soweit OOC.
Genug geschrieben, nun ein paar Fotos:
Auf der Hohenzollern-Brücke kam mir dann Elvis entgegen. Ein Typ, bei dem ich noch aus Entfernung zuerst dachte "ein Karnevals-Jeck". Als er näher kam wurde mir aber klar, dass er nicht kostümiert ist sondern seinen persönlichen Style hat. Ein Charakter, ein Typ der Auffällt, ich musste ihn unbedingt fotografieren.
Doch wie sollte ich das anstellen? Also bin ich ihm erst einmal hinterher gegangen. Nach kurzer Zeit blieb er stehen und bestellte Kaffee an einer mobilen Kaffeebude. Ich ging zunächst an ihm vorbei und wartete in der Entfernung. Irgendwann habe ich mich überwunden, ging auf ihn zu und habe ihn angesprochen.
Wir haben uns erst sehr lange unterhalten und er erzählte mir von seinem Style. Irgendwie haben wir uns sehr gut verstanden und er hat mir sehr viel von seinem Leben und natürlich von Elvis - The King - erzählt. Seit seiner Kindheit ist er ein Elvis-Fan und hat den Namen dann selbst irgendwann von anderen Kindern als Spitznamen bekommen. Seit dieser Zeit ist er Elvis.
Elvis lebt auf der Platte, ist seit Jahrzehnten obdachlos - was ich wirklich nicht gedacht hatte - kommt gebürtig aus Hessen. vor 14 Jahren kam er mit dem Fahrrad und einem kleinen Anhänger nach Köln und ist geblieben. Auf der Platte ist er Papa Elvis und lebt tagsüber rund um den Bahnhof Köln. Abends geht er dann zurück zu seinem Zelt auf der anderen Rheinseite, der Schäl-Sick.
Über Elvis und vier weiteren Obdachlose wurde ein Film gedreht. Der Film heißt "Draußen" und schildert das Leben der Oblachlosen in einer Großstadt. Wurde auf der Berlinale Perspektive vorgestellt und lief auch in den deutschen Kinos.
Ich zitiere:
"Wie lebt es sich ohne Dach überm Kopf? Das wollten die beiden jungen Regisseurinnen Johanna Sunder-Plassmann und Tama Tobias-Macht wissen. Ein Jahr lang haben sie Matze, Elvis, Peter und Sergio, vier Obdachlose aus Köln, begleitet. Der Jüngste ist 30, der Älteste 70 Jahre alt.
In ihrer Doku "draußen", einer WDR-Koproduktion, erzählen sie nicht nur vier unterschiedliche Lebensgeschichten. Sie brechen auch mit gängigen Klischees. Ihr Trick: Sie lassen persönliche Gegenstände sprechen, die für ihre Besitzer besonders wichtig sind – eine Sammlung mit Elvis-Presley-CDs, ein Feuerzeug, ein Log-Buch und ein Espressokocher, aber auch ein Fixer-Besteck. Der Film öffnet ein Tor in eine Welt, die uns sonst verschlossen bleibt. "Wir wollen einen Perspektivwechsel ermöglichen: aus Scham soll Stolz werden", so die beiden Regisseurinnen. "draußen" ist ab dem 30. August in den Kinos zu sehen."
Autorin: Claudia Kuhland
Während wir uns unterhalten haben kam ein Tourist vorbei und fragte, ob er ein Foto machen könne und Elvis stellte sich gerne in Pose. Wir haben uns dann noch weiter länger unterhalten und das was er alles erzählte war sehr bewegend und hat mich fast vergessen lassen, dass ich ihn auch fotografieren wollte. Er erzählte von seinen Heimaufenthalten als Jugendlicher, seinem Leben als Schausteller, seiner Mutter und seiner ersten große Liebe und späteren Verlobten und seiner Trauer über den tragischen Verlust seiner Liebe. Den Verlobungsring trägt er heute noch.
Irgendwann haben wir dann beschlossen ein paar Fotos zu machen. Ich muss zugeben, ich war sehr aufgeregt. Elvis hingegen war da schon eher der Profi und machte es mir etwas leichter. Leider fing es an zu regnen und ich habe ihn dann erstmal zum Essen ins Früh eingeladen. Kölsch und Himmel un Ääd wurden serviert und die Unterhaltung ging weiter. Als wir dann wieder nach draußen gingen, dämmerte es schon und für Fotos blieb leider kaum noch Licht.
Wir haben beschlossen, dass noch einmal zu Wiederholen und uns auf unbestimmte Zeit verabredet. Zuhause stellte ich leider Fest, dass ich die Kamera wegen eines Testes am Vortag noch auf "nur JPGs" stehen hatte. So ein Mist! Ich schieße sonst nur RAWs und das hat mich schon ganz schön geärgert.
Für die folgen Fotos habe ich die volle Zustimmung von Elvis sie zu zeigen und zu veröffentlichen. Die Fotos wurden aus oben genannten Gründen nur in s/w von mir umgewandelt und ein klein wenig in Schatten und Lichtern, sowie Tonwerten angepasst. Ansonsten soweit OOC.
Genug geschrieben, nun ein paar Fotos:
Zuletzt bearbeitet: