Information Petition: Kein erneuter Meisterzwang für Fotografen

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Umgekehrt ist es sogar so, dass man sich besser nicht auf offene Stellen des Arbeitsamtes bewirbt. Das wertet einen nämlich so ab, dass einem ein deutlich geringeres Gehalt angeboten wird. Die Firma geht nämlich davon aus, daß man es nötig hat.* Es gibt z.b. in der IT noch Firmen, die um jeden Mitarbeiter buhlen und sich nicht zu fein sind, dem einen Hungerlohn zu bieten. Da bin ich auch mal drauf reingefallen. Nachdem ich einer anderen Firma abgesagt hatte und dies bei der Zusage der Ausgewählten auch offen kommunizierte, wurde mir sofort ein Gehalt zugedacht, daß 500 Euro unter dem lag, was im Bewerbungsgespräch vereinbart war. Bei der Firma bin ich dann auch nicht lange geblieben, denn das war nicht das einzige Problem dort.

*Nachtrag: Ich muss relativieren, dass dies die Aussage eines lebenserfahrenen väterlichen Freundes war. Und ganz aktuell ist sie auch nicht, möglicherweise sieht das angesichts der heutigen Lage etwas anders aus. In den allermeisten Fällen findet man die Stellenausschreibung auch woanders oder ruft mal ganz blöd die Firma an und fragt, ob eine Initiativbewerbung in Bereich XYZ gerade erwünscht sei. So kann man das Problem mit geringstem Aufwand umschiffen.
 
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Hallo Christian,

weil er wie auch schon bei der Fortbildung zum Meister das nur Abends und als Fernstudium machen kann, er arbeitet ja tagsüber als Elektromeister.
 
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...brauchbaren Arbeitssuchenden...

Schräge Wortwahl.
- Davon abgesehen: Darunter ist wohl zu verstehen der dreiundzwanzigjährige Doktor mit langjähriger Berufserfahrung
und lückenlosen praktischen Anwendungskenntnissen in der Software GE3. Sofort Einsatzfähig ohne jede Einarbeitung.

Daß Arbeitgeber immer noch solche feuchten Träume pflegen (habe aktuell ähnliche Angebote gesehen) zeigt deutlich,
daß es mit dem angeblichen Arbeitskräftemangel nicht so weit her sein kann.

Und manche glauben es auch noch (?) und treten derartige Propaganda breit...

Grüße, Christian
 
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- Davon abgesehen: Darunter ist wohl zu verstehen der dreiundzwanzigjährige Doktor mit langjähriger Berufserfahrung
und lückenlosen praktischen Anwendungskenntnissen in der Software GE3. Sofort Einsatzfähig ohne jede Einarbeitung.

Daß Arbeitgeber immer noch solche feuchten Träume pflegen (habe aktuell ähnliche Angebote gesehen) zeigt deutlich,
daß es mit dem angeblichen Arbeitskräftemangel nicht so weit her sein kann.

Und manche glauben es auch noch (?) und treten derartige Propaganda breit...

Sorry, das ist jetzt wirklich alles nur noch Quatsch. Im Moment hat jeder eine Chance, der irgendetwas kann und damit etwas anfangen will. Und solche Anforderungen, wie Du sie formulierst, kann sich kein Arbeitgeber mehr leisten und tut es auch nicht. Insbesondere was die interne Aus- und Weiterbildung anbelangt, wird von den Betrieben sehr viel geleistet, ob Du es glaubst oder nicht. Man muss allerdings erst einmal ausbildungswillige junge Leute finden. Das ist keine Propaganda, sondern Fakt.
 
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Lehrer = dramatischer Notstand
Pflege / Medizin = dramatischer Notstand
Elektrohandwerk, Heizung / Sanitär, sämtliche Bau- und Baunebengewerke = dramtischer Notstand
Industriekräfte jeder Qualifikation = Gesucht!
Fähige Büro- und Industriekaufleute = Gute Jobchancen

Das sind alles Branchen, in die ich selber direkt oder durch mein Umfeld Einblick habe.

Wieviele Fachbereiche muss man denn noch aufzählen? Ich denke, viele Bewerber, die qualifiziert scheitern, haben vielleicht zu hohe Ansprüche, weil sie sich in früheren Arbeitsstellen hochgearbeitet haben und nun ihre Gehaltsvorstellungen nicht mehr mit passenden Abschlüssen und Zeugnissen untermauern können. Und wie angedeutet, mag es im kaufmännischen Bereich nicht so ideal aussehen, da kenne ich mich kaum aus. Aber Querbeet muss man sich schon dusselig anstellen, um grundsätzlich keinen Job zu finden. Aber das wird sowieso alles anders, die Rezession steht in den Startlöchern.
 
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Oh ja, eine für Arbeitssuchende idyllische Marktlage, durch und durch.
Und dazu die vielen tollen, überbezahlten Praktikantenstellen, die traumhaften (Ketten-)Zeitverträge die erstmal mit einem königlichen Praktikum anfangen, die unkündbaren Franchising-Jobs, die entspannten Subunternehmer-Aufträge, die schönen Minijobs, völlig freiwillige Teilzeit, 24/7/365 Bereitschaft, gutbezahlte Wochenend-Dienstleistungsstellen, die flexible Leiharbeit, die vielen spannenden, atypischen Beschäftigungen etc.. Der siebente Himmel.
Ich möchte wirklich nochmal heute 20 sein und Arbeitssuchend, dann würde ich problemlos reich werden...

Grüße - Bernhard
 
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Leute, Leute...

Was hier für ein Quatsch geschrieben wird, ist z.T. hanebüchen. Ich bin von Hauptberuf Personaler und das seit fast 20 Jahren. Ich habe ein exzellentes Netzwerk in meiner Region zu Kollegen aus nahezu allen größeren Unternehmen. Der Einzige, der - meiner und der meiner Kollegen - erlebten Praxis mit seinen Aussagen nahe kommt, ist Christian B.

Sicherlich gibt es auch nach wie vor Nischen, in denen Leute keinen Job finden oder ausgebeutet werden (gehören immer zwei dazu), aber wenn ich hier von Kettenbefristungen (zeitbefristet) lese, dann weiß jemand nicht, wovon er schreibt. Das ist laut Teilzeit- und Befristungsgesetz unzulässig. Ebenso das Speichern von Bewerberdaten über die Bewerbungs- / Besetzungsphase hinaus. Wir leiten intern Bewerbungen nur nach ausdrücklichem Einverständnis des Bewerbers an andere Kollegen weiter, die ebenfalls suchen.

Wir haben auf der anderen Seite aber auch eine Meldepflicht offener Stellen an die Agentur für Arbeit. Da kommen ein paar (aber nicht massenhaft) Bewerbungen von völlig unpassenden Arbeitssuchenden.
 
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Manchmal frage ich mich, in welcher Traumwelt einige, offenbar schon ziemlich etablierten Personalspezialisten eigentlich leben.

Offenbar in einer, in der alle alles und immer gesetzeskonform machen und dabei ihrem grenzenlosen Altruismus großen Spielraum lassen.

Grüße - Bernhard
 
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Wie lautet ein alter Juristenspruch? "Ein Blick ins Gesetz erhöht die Rechtskenntnis.

Teilzeit- und Befristungsgesetz - TzBf
§ 14 II:
"Die kalendermäßige Befristung eines Arbeitsvertrages ohne Vorliegen eines sachlichen Grundes ist bis zur Dauer von zwei Jahren zulässig; bis zu dieser Gesamtdauer von zwei Jahren ist auch die höchstens dreimalige Verlängerung eines kalendermäßig befristeten Arbeitsvertrages zulässig."
§ 14 IIa:
"In den ersten vier Jahren nach der Gründung eines Unternehmens ist die kalendermäßige Befristung eines Arbeitsvertrages ohne Vorliegen eines sachlichen Grundes bis zur Dauer von vier Jahren zulässig; bis zu dieser Gesamtdauer von vier Jahren ist auch die mehrfache Verlängerung eines kalendermäßig befristeten Arbeitsvertrages zulässig."
§ 14 III:
" Die kalendermäßige Befristung eines Arbeitsvertrages ohne Vorliegen eines sachlichen Grundes ist bis zu einer Dauer von fünf Jahren zulässig, wenn der Arbeitnehmer bei Beginn des befristeten Arbeitsverhältnisses das 52. Lebensjahr vollendet hat und unmittelbar vor Beginn des befristeten Arbeitsverhältnisses mindestens vier Monate beschäftigungslos im Sinne des § 138 Absatz 1 Nummer 1 des Dritten Buches Sozialgesetzbuch gewesen ist, Transferkurzarbeitergeld bezogen oder an einer öffentlich geförderten Beschäftigungsmaßnahme nach dem Zweiten oder Dritten Buch Sozialgesetzbuch teilgenommen hat. Bis zu der Gesamtdauer von fünf Jahren ist auch die mehrfache Verlängerung des Arbeitsvertrages zulässig."

Kettenbefristungen sind also unzulässig??? Dieses Wort habe ich hier bisher nicht gefunden.

Soviel wohl zur "Rechtskenntnis" in Personalabteilungen.
Es ist kaum zu fassen, mit wie wenig Sachkenntnis manche Menschen ihr Geld verdienen.

Grüße, Christian
 
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Im Moment hat jeder eine Chance, der irgendetwas kann und damit etwas anfangen will.

Das habe ich persönlich völlig anders erlebt. Ich habe in einer technischen Branche gearbeitet in einer Leitungsfunktion mit Personalverantwortung. Die Vorgaben des Eigentümers waren glasklar, Details dazu schreibe ich jetzt nicht, ich möchte keine rechtlichen Probleme bekommen. Ich musste das gegen besseres Wissen so umsetzen. Ich kann Dir nur sagen: Du träumst.

Heute bin ich selbständig und versuche es besser zu machen bei meinen Mitarbeitern.
 
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Leute... das Thema des Threads lautet

Meisterzwang für Fotografen

Können wir bitte dahin mal zurückkehren? Es ist übrigens auch kein Problem, wenn hier keine weiteren Beiträge mehr geschrieben werden, falls bereits alles gesagt sein sollte und das auch noch von jedem ;) . Wir zwingen wirklich niemanden, den Thread am Leben zu erhalten, so interessant das Thema auch sein mag.
 
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Und dazu die vielen tollen, überbezahlten Praktikantenstellen, die traumhaften (Ketten-)Zeitverträge die erstmal mit einem königlichen Praktikum anfangen, die unkündbaren Franchising-Jobs, die entspannten Subunternehmer-Aufträge, die schönen Minijobs, völlig freiwillige Teilzeit, 24/7/365 Bereitschaft, gutbezahlte Wochenend-Dienstleistungsstellen, die flexible Leiharbeit, die vielen spannenden, atypischen Beschäftigungen etc.. Der siebente Himmel.
...

In dem Unternehmen, in dem ich arbeite (ca. 150 Mitarbeiter) - bestehend seit 1948 - gibt es kein einziges solches Beschäftigungsverhältnis (wobei ich unterstelle, dass Du Deine Beschreibung sarkastisch - also das Gegenteil von dem, was da steht - meinst), und es gab ein solches auch noch nie. In 70 Jahren seines Bestehens.

Die meisten Mitarbeiter haben bei uns gelernt und sind immer noch da. Gerade erst letzte Woche haben wieder 3 ehemalige Auszubildende von uns ihre 25jährige Betriebszugehörigkeit gefeiert. Es gibt diverse Mitarbeiter, die länger da sind als ich. Das Unternehmen ist beständig gewachsen. Noch nie war es so schwierig wie heute, den Bedarf an Mitarbeitern aus den eigenen Auszubildenden zu decken. Das geht damit los, dass man nicht mehr alle Auszubildendenstellen besetzt bekommt, obwohl wir deutlich überdurchschnittliche Vergütungen anbieten können. Man kann es den jungen Leuten nicht verdenken, wenn sie lieber studieren und ihre Persönlichkeit entwickeln möchten, statt eine Ausbildung zu machen. Denn sie werden unter heutigen Verhältnissen - egal was sie studieren - alle einen guten Job bekommen. Und es geht damit weiter, dass die besonders guten Auszubildenden nach Bestehen ihrer Prüfung - was ihnen herzlich gegönnt sei - gerne noch eine Studium anschließen.

Wir hätten gern ausschließlich Vollzeitbeschäftigte, weil dadurch unsere Arbeitsplätze vernünftigt ausgelastet wären, aber gerade Mitarbeiterinnen, die aus der Elternzeit zurückkommen, machen von ihrem Recht auf Teilzeitarbeit Gebrauch - natürlich wird das von uns akzeptiert, und zwar nicht nur, weil es rechtlich geboten ist, sondern auch weil wir nur so unsere Mitarbeiter halten und ein zufriedenes Arbeitsklima herstellen können; und so ist es bei uns vormittags wie in einem Bienenstock und nachmittags fast einsam im Büro.

Wir bieten den Mitarbeitern (und uns selbst) Büros in bester Lage und tollem Blick sowie neuester Büroausstattung. Trotzdem ist es schwierig, die freien Stellen zu besetzen, die sich durch Expansion oder freudige Ereignisse oder sonstige Geschehnisse des Lebens immer wieder auftun. Insbesondere wenn dann doch mal eine erfahrene Fachkraft weggeht, die man nicht einfach durch eine gerade ausgelernte Auszubildende ersetzen kann. Die Konkurrenten am Ort bemühen sich in ähnlicher Weise um ihr Personal, und so kann man nur hoffen, jemanden zu finden, der aus persönlichen Gründen aus einer anderen Gegend hierher zieht. Und diese Situation der fortlaufenden ungewollten Unterbesetzung ist leider weder für den Arbeitgeber noch für die Mitarbeiter, die das auffangen müssen, ein Traum, sondern Realität.

Das ganze übrigens - um zum eigentlich schon erledigten Thema des Threads zurückzukommen - ganz ohne Meisterzwang. Den gibt es nämlich für unser Unternehmen nicht.
 
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Wie lautet ein alter Juristenspruch? "Ein Blick ins Gesetz erhöht die Rechtskenntnis.

...

Soviel wohl zur "Rechtskenntnis" in Personalabteilungen.
Es ist kaum zu fassen, mit wie wenig Sachkenntnis manche Menschen ihr Geld verdienen.

Grüße, Christian

Christian, wenn Du Leute beleidigen willst, dann kannst Du das gerne woanders tun. Ich habe ausdrücklich "zeitlich befristet" geschrieben und die Möglichkeit der Verlängerung bis zu zwei Jahren ist mir natürlich bekannt. Da von einer Kettenbefristung zu sprechen ist aus meiner Sicht verfehlt. Die klassischen Kettenbefristungen aus der Zeit vor dem TzBfG haben mit der gesetzlich erlaubten Befristung über 2 Jahre (sachgrundlose (Zeit-)befristung) nichts mehr zu tun. Da gab es z.T. Arbeitsverhältnisse, die >10 Jahre mit Befristungen aufrecht erhalten wurden.

Eine Sachgrundbefristung auf eine zeitliche Befristung folgen zu lassen ist theoretisch möglich, praktisch in der Mehrzahl der Fälle aber nicht haltbar.
Und wenn Bernhard meint, dass Altruismus mit Einhalten von Gesetzen gleichzusetzen ist oder er der Meinung unterliegt, mein Wertesystem und meine Denkhaltung zu kennen, dann kann ich ihm auch nicht helfen.

Fakt ist - wie Anja schon schrieb, dass das alles nichts mit dem Threadtitel zu tun hat und daher war das mein letzter Beitrag hier.
 
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