Zurück im Hotel den Fuss dick mit Traumeel eingerieben und hochgelegt. An grosse Fusswege war nicht mehr zu denken.
Also ein Restaurant in der Nähe vom Hotel gesucht. Bisher bin ich mit den Empfehlungen von TripAdvisor sehr gut gefahren.
Meine Wahl fiel auf das Amalfi, 4,5 von 5 Punkten, ganz in der Nähe, kann man nicht viel verkehrt machen, denkste, das war ein voller Griff ins Klo.
Die Bedienung recht hektisch, das Ambiente modern und nüchtern wie ein Entenbürzel.
Als Aperitiv ein Kir, der sehr süß im Glas klebte, der Wein, ein Chianti Classico für 30 €, war ein billiger 5,90 € Chianti,
charakterlose Massenware. 500% Rendite, nicht schlecht!
Das Carpaccio war schon vorgefertigt und kam eiskalt auf den Tisch, ein paar Tropfen Olivenöl darüber geträufelt und eine viertel Zitrone darauf geworfen,
dazu zwei Artischocken aus dem Glas, grauslich. Schwarzer Pfeffer, Fehlanzeige, die knapp einen Meter große Pfeffermühle
kam nur bei teuren Hauptspeisen zum Einsatz, auf dem Tisch stand nur Pfeffer- und Salzstreuer.
Das zweite Gericht, Rigattoni primavera, Fertignudeln in einer Sahne Sauce mit Zucchini und Parmaschinken, die nächste Katastrophe,
die Sauce wässrig und ohne Geschmack, 9 rohe Zucchinistücke untergemischt und 3 Parmaschinkenscheiben drüber geschmissen, fertig, dazu Parmesan aus der Tüte, eine Zumutung.
In Italien hätte man den Koch geteert und gefedert!
Wo die guten Bewertungen herkommen? Das Lokal wird überwiegend von jungen Leuten besucht, ich frage mich, wo haben die ihren Geschmackssinn abgegeben?
Zu Schade, das war kein schöner Abschluß des langen Wochenendes in Paris mit Handicap.
Alle Restaktivitäten wurden eingestellt, am nächsten Tag die Rückreise, am übernächsten Tag, dem Montag, habe ich meine Frau in die Notaufnahme der Uniklink gefahren.
Diagnose, doppelter Mittelfussbruch, 6 bis 8 Wochen absolute Ruhe und laufen nur an Krücken.
-ENDE-
Vielen Dank für die Eure Begleitung