Optimale/förderliche Blende

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huckabuck

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Ich bin jetzt kein Einsteiger, aber das Thema ist für diese ja auch interessant.
Ich bin das erste mal mit der sog. förderlichen oder optimalen Blende konfrontiert worden. War auf einem Workshop mit dem 20mm f1.4 und dann meinte der zu mir, das ich am besten mit Blende 4 fotografiere, da hätte das Objektiv seine optimale Schärfe.
Ich hab nicht kapiert, was der wollte. Ich hab mal ein paar Bilder gemacht, auf Vordergrund scharf gestellt und dazu ein paar mit Blende 8 als Vergleich. Mit Blende 8 sind sie bis nach hinten scharf, mit Blende 4 nicht. Der Workshop war sehr gut, aber das hab ich nicht verstanden und im Netz sind die Erklärungen immer sehr mathematisch, bei Zahlen verschwimmt bei mir alles, deswegen nutzt mir das nichts. Ich zieh jetzt auch weiter los mit f8 in der Landschaft, aber ich möcht's gerne wissen.
 
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Moin,

die förderliche Blende hat sehr wohl mit der Schärfentiefe zu tun. Das ist im Grunde die Zusammenstellung: max. Auflösungsvermögen + min. Abbildungsfehler + Schärfentiefe.

Die Zusammenstellung : maximales Auflösungvermögen (liegt im übrigen immer bei Offenblende an) + minimale Abbildungsfehler (Aberrationen) nennt sich dann kritische Blende. Da hat man in der Fokus-Ebene die besten Ergebnisse.

VG Jürgen
 
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Also ich versuchs mal so:

UNBEDINGT ein Nomal-Objektiv nutzen 50mm

@lucifor


Deine allgemeinen Betrachtungen zur Tiefenschärfe sind richtig, und auch die Erklärung zum DX-Cropformat, gleichwohl für den Fragesteller irrelevant. Trotzdem hat strenggenommen @BerndP aber damit recht, daß der Cropfaktor (bei Nikon beträgt er zwischen APS-C/DX und Vollformat/Kleinbild/FX einen Multiplikator von 1,5) nichts an der tatsächlichen physisch/optischen Brennweite des Objektives ändert. Bloß der kleinere Sensor bei DX führt dazu, daß die Brennweiten eine B i l d w i r k u n g wie Brennweite x 1,5 haben. Aber ich denke, das ist geklärt.

Mich stört was anderes, und nicht nur bei Deiner Aussage, sondern das ist genausooft bei anderen zu lesen:

Seit wann sind denn 50mm Brennweite portraitgeeignet? An Vollformat/Kleinbild/FX jedenfalls nicht. Bei 50mm tritt bei einem Portrait der Effekt eines riesigen Kinns und einer riesigen Nase und fast nicht sichtbaren Ohren zutage (bei noch kürzeren Brennweiten natürlich noch mehr). Für Portrait braucht es an Vollformat/FX meines Erachtens m i n d e s t e n s 70mm Brennweite. Und jetzt kommst Du, @lucifor , wieder ins Spiel. Im Falle von DX haut das deshalb trotzdem hin, WEIL der Cropfaktor wirkt und die Bildwirkung wie bei 75mm ist. Wer also einen Kopf/ein Gesicht formatfüllend frontal ablichtet, wird mit einem 50mm-Objektiv an DX ein ganzes Stück mehr Abstand zum Objekt halten als bei FX und der Effekt von zu großem Vordergrund (im Gesicht, also Kinn und Nase) ist verschwunden.

Wie gesagt, bei Vollformat/Kleinbild/FX brauchen Portraits meines Erachtens mindestens 70mm Brennweite.

Viele Grüße

von

departure69
 
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bei Vollformat/Kleinbild/FX brauchen Portraits meines Erachtens mindestens 70mm Brennweite.


Ach ne, wirklich … ???


full


Mit welcher Brennweite wurde dieses Bild wohl gemacht?



.
 
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Ach ne, wirklich … ???




Mit welcher Brennweite wurde dieses Bild wohl gemacht?



.

Das ist für mich kein Portrait. Eher eine Büste. Noch mit halbem Oberkörper dazu. Und noch einiges an Platz links und rechts daneben. Oder, wie @cjbffm süffisant bemerkte, da hätten noch 2 weitere Leute mit drauf können ;-).

Bei Deinem Photo sind 50mm natürlich kein Problem, vermutlich ginge sogar noch etwas kürzer, z. B. 35mm, ohne daß es die Proportionen zerhaut.


Viele Grüße

von

departure69
 
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Die wenigsten Objektive haben bei 4,0 schon ihren Qualitäts-Peak...
Grundsätzlich hast du recht. Aber das hat sich in den letzten Jahren ein wenig hin Richtung Offenblende verschoben. Fuji und auch Olympus, da weiß ich es, haben Linsen, die bereits bei 4,0-5,6 maximale Schärfe bringen. Ich habe jetzt wahllos mal in den Pott gegriffen:

Wie weit sich dieser Trend schon bis Nikon durchgesprochen hat?
Beim 1,4/24 ist schon die Richtung erkennbar:

Leider fehlen mir vergleichbare Daten zu den Z-Primes. Wären interessant.
 
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Letztendlich muss man sich fragen, wem der Trend Richtung Offenblende nutzt. Es bleibt dabei, dass die Objektive EINEN Peak haben. Haben sich früher die Leute gefreut, als die Peaks bei f8/f11 lagen, freuen sich heute (weniger??) Leute auf einen Peak weiter Richtung Offenblende.
Werden die zu spaltenden Haare jetzt nicht sehr dünn? :unsure:
Und: werden die Gläser durch den neuen Trend nicht deutlich teurer? Also nutzt der neue Trend also mehr den Herstellern, als den Fotografen?
 
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Müssen die genannten Werte der optimalen Blende bei Verwendung eines Telekonverters dann eigentlich noch entsprechend korrigiert werden, also bei einem 1.4er Konverter z. B. um eine Blende mehr schließen? Oder wirkt sich der Konverter auf die optimale Blende nicht aus?
 
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Hier ein gutes Video zu dem Thema:


Immer wieder sehenswert.
/b!
 
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Was genau ist eigentlich der Eye-AF? Erkennt der Suche, wo man hinschaut und stellt dort scharf, oder erkennt die Kamera die Augen der Fotografierten und stellt dort scharf?
 
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Und offensichtlich klappt das richtig zuverlässig :) Hat aber wahrscheinlich Schwächen, z. B. wenn sich mehrere Personen auf dem Bild befinden, oder?
 
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Das klappt gut, wenn du nah dran bist; so ist das auch gedacht. Darüber hinaus: Gesichtererkennung.

Für jede Situation das richtige Werkzeug. Du verwendest auch keinen Schraubenzieher, wenn du Nägel einschlagen willst.
 
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Grundsätzlich hast du recht. Aber das hat sich in den letzten Jahren ein wenig hin Richtung Offenblende verschoben. Fuji und auch Olympus, da weiß ich es, haben Linsen, die bereits bei 4,0-5,6 maximale Schärfe bringen. Ich habe jetzt wahllos mal in den Pott gegriffen:
...

Sind das alles Vollformatlinsen? Das Nikkor ja, aber die anderen auch...?
Denn bei den MFT- oder DX-Linsen müsste man die proportionalen Werte angeben...

(Korrekterweise hätte ich natürlich auch von Vollformatobjektiven schreiben müssen ;) )
 
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Denn bei den MFT- oder DX-Linsen müsste man die proportionalen Werte angeben...
Alter Irrglaube. Es geht jetzt und hier nicht um Schärfentiefe und auch nicht um die Frage, wieviel Licht in Summe den Sensor erreicht. Es geht hier nicht mal um die förderliche Blende, sondern um die Blende, bei der ein Objektiv den schärfsten Output am Fokuspunkt liefert.

Im übrigen ist eines der angeführten Objektive das Nikon 1,4/24mm für FF. Aber prinzipiell egal: Der Trend geht, aus Gründen, die ich in einem anderen Posting erläutert habe, Richtung Offenblende. Ist ja auch so, dass niemand bei Verstand ein besonders lichtstarkes Objektiv kauft, um es dann bis zur Beugungs"grenze" abzublenden. ;)
 
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Ist ja auch so, dass niemand bei Verstand ein besonders lichtstarkes Objektiv kauft, um es dann bis zur Beugungs"grenze" abzublenden. ;)
Das würde mich tatsächlich mal interessieren. Bei welcher Blende fotografiert ihr z. B. mit einem 85mm/1.4 Portraits? Nutzt ihr tatsächlich die 1.4 voll aus, oder blendet ihr typischerweise etwas ab?
 
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