Optimale/förderliche Blende

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huckabuck

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Ich bin jetzt kein Einsteiger, aber das Thema ist für diese ja auch interessant.
Ich bin das erste mal mit der sog. förderlichen oder optimalen Blende konfrontiert worden. War auf einem Workshop mit dem 20mm f1.4 und dann meinte der zu mir, das ich am besten mit Blende 4 fotografiere, da hätte das Objektiv seine optimale Schärfe.
Ich hab nicht kapiert, was der wollte. Ich hab mal ein paar Bilder gemacht, auf Vordergrund scharf gestellt und dazu ein paar mit Blende 8 als Vergleich. Mit Blende 8 sind sie bis nach hinten scharf, mit Blende 4 nicht. Der Workshop war sehr gut, aber das hab ich nicht verstanden und im Netz sind die Erklärungen immer sehr mathematisch, bei Zahlen verschwimmt bei mir alles, deswegen nutzt mir das nichts. Ich zieh jetzt auch weiter los mit f8 in der Landschaft, aber ich möcht's gerne wissen.
 
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Früher konnte ich mit 2,0 noch keine sichere Schärfe zusammenbringen...
Hallo Ernst, woran lag das in dem Fall? Weil man die Kamera bzw. den Fokus-Punkt halt einfach doch nicht immer durchgängig auf dem Auge festhalten kann und immer etwas wackelt?
 
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Hallo Ernst, woran lag das in dem Fall?
  1. Meine Augen sind schlecht. Richtig schlecht.
  2. Die Schärfentife beträgt nur einige Millimeter.
  3. Pupillen schaffst du nicht mit AF alleine sicher. Auch nicht mit guten Augen.
  4. Das Objekt bewegt sich immer. Manuell nachführen? Das bist du immer zweiter.
  5. Es geht um die Ausschussquote. Die ist mit Eye-AF extrem gering, manuell oder mit AF relativ hoch.
 
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Alter Irrglaube...

Da bin ich anderer Meinung.

Es geht jetzt und hier nicht um Schärfentiefe und auch nicht um die Frage, wieviel Licht in Summe den Sensor erreicht. Es geht hier nicht mal um die förderliche Blende, sondern um die Blende, bei der ein Objektiv den schärfsten Output am Fokuspunkt liefert.
...

Soweit richtig.
Aber die Basis dafür ist der Zersteuungskreisdurchmesser und der ist abhängig vom Vergrößerungsmaßstab. Und der wiederum wird von der Sensorgröße beeinflusst. Insofern unterscheiden sich “förderliche Blende“ und Qualitäts-Peak nicht voneinander.
Der Unterschied dieser beiden besteht nur darin, dass die förderliche Blende einen Wert bezeichnet, der ein Bild unter bestimmten Voraussetzungen als “gerade noch scharf“ anerkennt, während die Blende mit der “besten Schärfe“ einen Wert bezeichnet, bei dem messbar die höchstmögliche Auflösung in Bildmitte erlaubt.
 
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Ich hatte geschrieben, dass ich ziemlich wahllos in die TestErgebnisse gegriffen hatte. Du kannst gerne weitere Beispiele heraussuchen, wenn dir diese Diskussion am Rand des Themas wichtig genug ist. ;)
 
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Moin

... Insofern unterscheiden sich “förderliche Blende“ und Qualitäts-Peak nicht voneinander.
Doch !

Der Unterschied dieser beiden besteht nur darin, dass die förderliche Blende einen Wert bezeichnet, der ein Bild unter bestimmten Voraussetzungen als “gerade noch scharf“ anerkennt, während die Blende mit der “besten Schärfe“ einen Wert bezeichnet, bei dem messbar die höchstmögliche Auflösung in Bildmitte erlaubt.

Genau: deshalb spielt die Schärfentiefe bei der "förderlichen Blende" schon eine Rolle. Und die "Blende mit der "besten Schärfe" " in der Fokusebene (!) nennt sich per Definition kritische Blende.

gemeint ist in diesem Thread offenbar mit der optimalen bzw. förderlichen Blende immer die "kritische Blende". Da geht's etwas durcheinander.

und: es handelt sich immer um eine Objektiveigenschaft. Wenn man nun meint, es reicht ja eine schwächere Offenblende, da man ja eh abblendet, so stimmt das ja auch nicht ganz. Eine f/4 Objektiv wird ja auch um einige Stufen abgeblendet, um die kritische Blende (bester Qualitäts-Peak - der Begriff gefällt mir) zu erreichen. Grundsatz: je lichtstärker desto besser.

VG Jürgen
 
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Die Diskussion ist echt interessant. Kurz die Frage dazu, welche Schlüsse ihr daraus für die Praxis zieht?

In welche Situation fotografiert ihr aufgrund dieser Erkenntnisse mit welcher Blende?

Oder "einfach" wie bisher, wenn man z. B. schön freistellen will, dann maximal die Blende öffnen?
 
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Wenn du „schön freistellen“ willst, bleibt dir wenig Wahl. :)

Blende auf und Motivmöglichst vom Hintergrund entfernen. Dazu so nahe dran, wie es die Perspektive erlaubt.
 
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@Robie

Nur für mich sehe ich das so, daß der Offenblend- und Lichtstärke-Hype auf mich deshalb nicht zutrifft, weil ich mich schon oft genug darüber ärgern mußte, daß ich nicht genug abgeblendet habe und Teile des Bildes, die ich, obwohl auch eine gewisse Freistellung gefragt war (unscharfer Vorder- und Hintergrund) scharf abgebildet haben wollte, unscharf waren, was erst später auf dem großen Computermonitor sichtbar war.

Abblendtaste zur Tiefenschärfekontrolle und 100%-Ansicht per OK-Taste auf dem rückwärtigen Display helfen zwar, aber ich gehe schon seit längerem auf Nummer sicher und schließe die Blende um einen Schritt mehr als ich dachte, daß ich sie für das Motiv maximal schließen müßte. Das Vordergrund- und Hintergrundbokeh ist dann zwar nicht so feinseidig verwaschen als mit größerer Blendenöffnung, aber die Bildteile, die ich scharf haben möchte, sind es dann wenigstens auch.

Geht es um maximale Schärfeleistung des jeweiligen Objektives , bin ich, zumindest nach meinem amateurhaften Beurteilungsvermögen zwischen Blende 5,6 und 11 bisher immer am Besten gefahren. Ausnahmen sind natürlich Telezooms, die stark hereingezoomt die 5,6 als maximale Offenblende haben, da darf es dann auch mal der Bereich ab Blende 8 bis Blende 16 sein.

Und alles, was ich im ersten Absatz zum Lichtstärke- und Offenblendhype geschrieben habe, soll natürlich nicht grundsätzlich die gewiß vorhandenen Vorteile eines lichtstarken Objektives schmälern, @Jottel hat ja betont, daß lichtstarke Objektive eine bessere Abbildungsleistung bringen, wovon ich ebenfalls ausgehe.

Viele Grüße

von

departure69
 
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Die Diskussion ist echt interessant. Kurz die Frage dazu, welche Schlüsse ihr daraus für die Praxis zieht?

In welche Situation fotografiert ihr aufgrund dieser Erkenntnisse mit welcher Blende?

Oder "einfach" wie bisher, wenn man z. B. schön freistellen will, dann maximal die Blende öffnen?

Beim Freistellen hast Du keine Wahl, wie ERnst schon geschrieben hat.
Aber beim Abblenden für mehr Tiefe solltest Du Dir genau überlegen, wie groß Du drucken willst.
Je größer das Druckformat, desto besser sollte die Allgemeinschärfe sein. Statt die Blende sehr weit zuzumachen kann alternativ ein Fokus-Stacking zu besseren Ergebnissen führen, die aufgrund des großen Bildformats dann auch tatsächlich sichtbar werden... Auf einer 10x15 Ausbelichtung siehst Du keinen Unterschied.
 
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In diesem Thread geht es wild durcheinander und das meiste ist ziemlicher Unfug. Ich fange da gar nicht erst an, aber der Thread hift niemandem. Die Begriffe sind alle scharf definiert.

Am ehesten helfen hier noch die Beiträge von @Jottel. Danke dafür :)
 
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