Objektive ohne CPU an der D200

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MichaelK schrieb:
Edit: die einzugebenden Werte sind für die Kamera nicht relevant, sondern dienen zur exakten Anzeige der Werte und nat. für die ablage in den Exifs.

Moin Michael!

Die einzugebenden Werte werden sehr wohl benötigt, und zwar für Matrixmessung. Es ist nämlich tatsächlich so, daß AI nur die Differenz zur Offenblende überträgt und nicht den absoluten Blendenwert. Dazu gab es AFAIK bei AIS einen zusätzlichen Nocken am Objektiv, der aber von modernen Kameras nicht ausgewertet wird. Deshalb Matrixmessung nur in Verbindung mit Eingabe von Brennweite und Lichtstärke im Menü, und keine Matrixmessung mit AI/AIS bei der D1 Serie trotz AI Blendenkuppler.

Kann man auch leicht ausprobieren, daß die Belichtung auf die Menüwerte reagiert.
 
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volkerm schrieb:
Die einzugebenden Werte werden sehr wohl benötigt, und zwar für Matrixmessung. Es ist nämlich tatsächlich so, daß AI nur die Differenz zur Offenblende überträgt und nicht den absoluten Blendenwert. Dazu gab es AFAIK bei AIS einen zusätzlichen Nocken am Objektiv, der aber von modernen Kameras nicht ausgewertet wird. Deshalb Matrixmessung nur in Verbindung mit Eingabe von Brennweite und Lichtstärke im Menü, und keine Matrixmessung mit AI/AIS bei der D1 Serie trotz AI Blendenkuppler.

Kann man auch leicht ausprobieren, daß die Belichtung auf die Menüwerte reagiert.

Volker, das glaube ich nicht. Ich fotografiere viel mit MF Optiken und fast immer mit der Matrixmessung. Und oft vergesse ich eben die korrekten Werte einzustellen, so wird 1,8 vorgegeben, drauf ist aber ein 4,0.

Warum sollte die Matrixmessung den absoluten Blendenwert benötigen? Wir reden hier ja nicht über Programmmodi etc, sondern vom A Modus.
Die von den Messfeldern übermittelten Helligkeitswerte werden korrigiert, genaugenommen kann ja nur auf einen Punkt belichtet werden. Die Matrixmessung kann ich ja leicht selbst spielen, indem ich die Mittenbetonte Messung entsprechend korrigiere.

Klär mich auf, wenn ich damit falsch liege :)
 
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foxmulder schrieb:
Das liest sich so als hätte Nikon mit dem F-Bajonett eine 'Kraut-und-Rüben-Politik' betrieben, mal dieses dazu, mal jenes, und als hätte jedes neue Feature wieder Kompatibilitätsprobleme aufgeworfen.
Ganz so war es nicht gemeint, aber es geht in diese Richtung. Da die ursprüngliche Frage wohl beantwortet ist, können wir uns ja wieder existentialphilosphischen Fragestellungen zu wenden.

Das Nikon F Bajonett mit der Mitnehmergabel geht offensichtlich davon aus, dass der Belichtungsmesser im Wechselsucher sitzt, deshalb die außenliegende Übertragung. Dass der Ritschratsch keine gute Idee war, musste Nikon bald erkennen und zur Regierungszeit der F2 Dynastie trat mit dem AI-Bajonett Plan B in Kraft. Wobei an der außenliegenden Blendenübertragung nicht mehr zu rütteln war. Die Kompatiblität wurde an 3 Fronten sichergestellt und sie war zu 100% gegeben:

Das aktuelle Profimodell F2 konnte mit neuen Photomic Suchern auf AI nachgerüstet werden. Vorhandene Objektive konnten auf AI umgebaut werden. Neue Objektive trugen noch bis zur AI-s Generation die Mitnehmergabel.

Bei der Hochrüstung von Nikon AI zu Nikon AI-s kamen neue Elemente hinzu, wie die Einfräsung an der Bajonettunterseite sowie die lineare Blendenmechanik, die eine Blendensteuerung von der Kamera aus ermöglichte. Die Rückwärtskompatiblität war insoferne gegeben, dass Nikon AI Objektive wie bisher mit Zeitautomatik oder manueller Bleichtungsmessung verwendet werden konnten. Es wurde also nichts weggenommen, es kam nur für die Kombination AI-s mit entsprechenden Kameras Blenden- und Programmautomatik hinzu. Einen Umbauservice von AI auf AI-s gab es nicht. Er wäre auch nicht sinnvoll gewesen, da die komplette Blendenmechanik hätte getauscht werden müssen.

Die Hochrüstung auf AF und die Zwischenstufe AI-P gehen von der Mechanik von AI-s aus, delegieren aber die Programmierung der Lichtstärke (sowie diverser neuer Daten) an einen Chip mit elektronischer Kopplung zur Kamera. Die mechanische Übertragung von Lichtstärke und eingestellter Blende werden damit obsolet, denn ersteres meldet die Objektiv-CPU und letzteres wird nur mehr von der Kamera gesteuert. Trotzdem wird AI-s noch einige Kameragenerationen unterstützt, parallel aber schon bei Billigmodellen zurück gefahren. Einen Umbauservice von AI-s auf AI-P, welcher einfach möglich gewesen wäre, um AI-s Objektive auf AF-Kameras und DSLRs zu verwenden, wird von Nikon nicht angeboten. Ab einer bestimmten Generation wird AI-s nicht mehr unterstützt, sondern - wenn überhaupt - nur AI ohne Blendensteuerung. Hier tritt also der erste deutliche Bruch der Philosophie "alles wird für immer unterstützt" ein. Der nächste sollte der Wegfall des Fokusmotors in der D40 sein.

Resumee?

Neue Features haben keineswegs Kompatibilitätsprobleme aufgeworfen, wohl aber das Problem, dass eine vollständige Unterstützung aller historischen Features eine Kamera benötigen würde, welche ein und die selbe Information über mehrere unabhängige Kopplungselemente übertragen müsste:

- Arbeitsblende über Suchereinspiegelung und Blendeneinstellung über AI-Blendenmitnehmer.
- Lichtstärke über Bajonett und Blendeneinstellung über AI-Blendenmitnehmer.
- Lichtstärke über Bajonett und Blendensteuerung über die Kamera.
- Lichtstärke über CPU und Blendensteuerung über die Kamera.
- Fokussierung über Zahnstangen AF
- Fokussierung über Fokusmotor im Objektiv.

Folgende Szenaria fordert Gott sei Dank keiner wirklich:

- Lichtstärke und Blendeneinstellung über Ritschratsch Gabel.
- Motorische Blendenverstellung über die Ritschratsch Gabel wie bei der F2 Photomic Blendensteuerung.

Somit sollte klar sein, wo Nikon hier tatsächlich ein massives Problem hat. Alle diese redundanten Mehrfachfunktionalitäten können in einem aggresiven Marktumfeld nicht - wie vielleicht versprochen oder zumindest so verstanden - ewig aufrecht erhalten werden.
Was hier gerne übersehen wird - und hier kommen wir wieder zusammen - ist, dass andere Hersteller alte Objektive als unnützen Ballast abgeworfen haben und heute leicht glänzen können mit "20 Jahre Super-Duper-Bajonett". Nikon hat länger als alle anderen der Kompatibilität die Treue gehalten, um sich jetzt - zu Recht oder nicht - Schelte zu holen, weil nicht mehr jede Billigkamera mit jedem Objektiv alles kann.
 
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MichaelK schrieb:
Volker, das glaube ich nicht.

Das ändert nichts, Michael.

MichaelK schrieb:
Warum sollte die Matrixmessung den absoluten Blendenwert benötigen?

Weil sie in bestimmten Situationen die absolute Helligkeit auswertet. Ein Beispiel ist Schnee bei Sonnenlicht. Da merkt die Kamera, daß das Motiv sehr hell ist -- und nicht etwas die Sonne nun vielmal heller scheint. Dazu braucht die Kamera die absolute Blende, sonst geht diese Korrektur schief.

Dazu kommen dann noch brennweitenabhängige Korrekturen. Und sogar einzelne Bugs ... bei der D2H z.B. wird bei 25mm f4 (für das 25-50) ziemlich falsch belichtet, da darf man gerade nicht die 25mm einstellen.
 
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Zwei Punkte hätte ich zu dieser Fred auch beizutragen:

1. Eingabe der Brennweite ist in sofern nicht unwichtig, weil dadurch auch der Reflektor des Blitzgerätes richtig eingestellt wird.

2. Die Eingabe der Objektivdaten habe ich mir auf die FUNC-Taste (Individualfunktion f4=> FV & Objektivdaten) gelegt, somit kann man relativ komfortabel die entsprechenden Werte per Taste und Wahlrad einstellen. Geht natürlich auch bei einem Zoomobjektiv, dann aber immer nur die ca.-Angaben (Nikon empfiehlt die nächsthöhere Brennweite einzugeben).

Gruß
Matthias
 
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volkerm schrieb:
Weil sie in bestimmten Situationen die absolute Helligkeit auswertet. Ein Beispiel ist Schnee bei Sonnenlicht. Da merkt die Kamera, daß das Motiv sehr hell ist -- und nicht etwas die Sonne nun vielmal heller scheint. Dazu braucht die Kamera die absolute Blende, sonst geht diese Korrektur schief.
Sorry, versteh ich nicht, entscheidend ist doch, wieviel Licht auf den Sensor fällt. Und nicht, mit welcher Zeit/Blendenkombination genau diese Menge Licht erreicht wird.

Aber seis drum, so wichtig ists ja nicht.

EDIT: Volker, hast recht! Gerade habe ich es geschafft, durch gezielte Verstellung der Lichtstärke eine unterschiedliche Belichtung zu erreichen.

Würds nur gerne noch verstehen :)
 
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MichaelK schrieb:
Sorry, versteh ich nicht, entscheidend ist doch, wieviel Licht auf den Sensor fällt.

Die Kamera weiß trotz Messung nicht den Lichtwert, sondern nur eine relative Helligkeit.

Für Matrixmessung muß sie unterscheiden können, ob das gerade ein f/5.6 Objektiv in gleissender Helligkeit ist oder ein f/1.4 Objektiv bei trübem Himmel. Dazu muß die Kamera die Lichtstärke des Objektivs kennen.
 
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Hallo Michael,

Du must im Hinterkopf behalten, daß bei der Matrixmessung nicht die "normalen" Reflexionen auf Normalgrau ( 18%) berücksichtigt werden, sondern daß die Kamera Vergleiche gegen gespeicherte Referenzaufnahmen vornimmt und dadurch die richtigen Belichtungswerte vorgibt. Da sind natürlich, wie von Volker zuvor erklärt, die absoluten eingestellten Blendenwerte erforderlich, um das Motiv richtig zu "erkennen".

Robby
 
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