Objektive an Digital-SLR

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ME-Super

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Hallo,

ich kenne mich bei D-SLRs nicht gut aus und wollte deshalb mal kurz etwas fragen:

Durch den kleineren Chip wird die Brennweite quasi um den Faktor 1,5 verlängert (D70 z.B.).
Wenn ich jetzt z.B. ein 100mm Objektiv davor setze, sind es nachher auf dem Foto ja 150mm.
Was für eine Brennweite sehe ich aber im Sucher???
100 oder 150mm???

Würde mich sehr über eine ernste Antwort freuen.
 
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Hallo ME-Super,

wie bei allen SLR gilt: You get what you see.
Der kleinere Chip nützt (bei für KB gerechneten Objektiven) nur die Mitte des Objektives aus.
=> Sucherbild (-5%) = Digitalbild

Gruß, Holzi
 
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Danke,

jetzt nur noch mal kurz ob ich es verstanden habe:

Man sieht also im Sucher mehr, als dann später auf dem Bild ist!?!
 
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holzi hat's nicht so mit der Mathematik.

Es muß heißen:

Sucherbild = Digitalbild - 5% Digitalbild

oder

Sucherbild = 95% Digitalbild

Du siehst im Sucher also nicht so viel, wie nachher auf dem Foto zu sehen ist.
 
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Wobei es jetzt unfair ist, einen Anfänger (sorry wegen der Betitelung, ME-Super. Ich gehe mal davon aus, dass du ein solcher bist) mit dem Unterschied zwischen einem 95%- und einem 100%-Sucherbild zu verwirren.
Also natürlich hat tvr recht. Praktisch kann man jedoch sagen:

Sucherbild= späteres Foto sowohl bei Analog- als auch bei Digital-SLRs.

Christian
 
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Das Sucherbild einer analogen SLR liegt ja auch meistens bei 95%.
Das heißt ich sehe weniger, als nachher auf dem Bild ist.

Wenn man das jetzt auf die digital SLR überträgt, könnte es doch sein, dass man dann genau das im Sucher sieht (da er ja sowieso nicht das komplette Motiv zeigt), was dann nachher auf dem Bild ist.

Korrigiert mich!!!


Edit: nein, nein, schon gut. Im Digital-Bereich bin ich ein Anfänger, Analog kenne ich mich etwas aus.
 
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Re: RE: Objektive an Digital-SLR

ME-Super";p="20833 schrieb:
Wenn man das jetzt auf die digital SLR überträgt, könnte es doch sein, dass man dann genau das im Sucher sieht (da er ja sowieso nicht das komplette Motiv zeigt), was dann nachher auf dem Bild ist.

Korrigiert mich!!!
Gerne. :-D :-D
1) Da Du sowohl bei einer analogen SLR als auch digitalen SLR durch den Sucher durch das Objektiv guckst, gilt wysiwyg (what you see is what you get), mit der Einschränkung das
2) ebenso bei beiden das Sucherbild etwa 5% kleiner ist als die abgebildetete Fläche
3) Selbst wenn dem nicht so wäre: 5% weniger Sucherbild ist Faktor 10 zu 50% Crop - Faktor

cu
Udo
 
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Kleiner Einwurf. Es findet keine Brennweitenverlaengerung statt. Ein 100er ist und bleibt ein 100er auch an einer digitalen SLR.
Weil der Sensor kleiner ist al ein 35mm Filmbild ergibt sich ein kleinerer Ausschnitt.

Es in etwa so als wuerdest Du 13x18 Abzuege bestellen diese dann aber so beschneidest das daraus wieder 10x15 Fotos werden. Digitale SLRs machen quasi eine Auschnittvergroesserung. Das hat nichts mit Brennweitenverlaengerung zu tun.

Man koennte es noch als Winkelverkleinerung bezeichnen.
 
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Hallo,

entscheidend ist das Verhältnis von Brennweite zur Diagonalen auf dem Film bzw. Chip. Bei KB-Film (24x36mm) beträgt die Diagonale ca. 43 mm. Bei 50 mm Brennweite ist die Diagonale also etwa gleich lang, also "Normalansicht" bzw. "Normalbrennweite". Bei Mittelformat 6x6cm beträgt die Diagonale 85 mm, also ist dort ein 80mm Objektiv ein Normalobjektiv, das 50 mm wäre Weitwinkel. Bei Digi ist der Chip (und die Diagonale) entsprechend kleiner, 50 mm sind hier schon "Tele".
Das Sucherfenster bei SLR-Kameras ist immer so ausgelegt, daß man genau das (oder zu ca. 95%) sieht, was auf dem Film/Chip abgebildet wird.

MfG Hermann
 
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@hermann,

danke Dir für das Posting zum Thema "Normalobjetiv". Wieder was gelernt! :biggrin:

Gruß
diro
 
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Hallo holzi,

ist schon OK.
Und jeder darf mal danebengreifen, mindestens ein mal.


und

@ Hermann:
Guter Hinweis, wußte ich auch noch nicht.
Da kann man wieder mal sehen, Lesen bildet.

Darf man auch fragen, WARUM das so ist?
Und, wenn ja, warum ist das so?
 
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Da versuche ich mal Hermann ein bißchen Arbeit abzunehmen ;~)
Hoffentlich ist das einigermaßen richtig, was ich hier erzähle und Hermann mag mir dann verzeihen...

Früher hat man ja Kameras gehabt, die keinen optischen Sucher hatten, sondern nur einen "Peilrahmen" und somit sozusagen eine 1:1 Suchervergrößerung hatten. Wie z.B. meine alte 6x9 Bessa, Agfa-Billy oder Zeiss-Ikon Faltkameras, um einige zu nennen.

Dabei waren die "Normalobjektive" diejenigen die in etwa dem natürlichen Sehfeld des menschlichen Auges (ohne Vergrößerungs- bzw. Verkleinerungseffekt, also auch 1:1) entsprachen und somit dazu keine teuren oder aufwendigen optischen Sucher nötig waren.

Grüße - Bernhard
 
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Hallo,

ich mache es mir einfach und verweise auf die Website von Elmar Baumann:

http://www.elmar-baumann.de/fotografie/fragen/frag e.technik.normalobjektiv.html

Dort ist eigentlich alles populärwissenschaftlich gut erklärt; ansonsten Physik-Buch, Kapitel Optik/Abbildungsgesetze. Die Abbildungsgesetze folgen meistens aus dem Strahlensatz, womit wir wieder bei der Mathematik sind.

MfG Hermann
 
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@bernhardJ

Diese Erklärung war mir nun wieder auch schon mal untergekommen.

Und zum Thema Mathematil haben sich ja schon viele über diesen Sch... geärgert. Also Holzi: Du bist nicht allein: :)

Grüße
diro
 
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Noch etwas zur vollständigen Verwirrung ;-)

Eine D100 hat eine Suchervergrößerung von 0.80x
Eine F90 hat eine Suchervergrößerung von 0.78x

Also fast identisch.

Da die D100 aber einen 1.5x kleineren Ausschnitt zeigt, ist auch das Sucherbild entspr. kleiner (als würde man die F90-Mattscheibe am Rand abkleben).
Oder auch anders herum: hätte man an der F90 ein 75mm Objektiv, zeigt es den gleichen Bildbereich wie das 50er an der D100 - trotzdem ist das Sucherbild der F90 1.5x größer...

Ich wünsche mir eine D200 mit einem F90-Sucher, der einen entspr. Rahmen einblendet (ähnl. Sigma) - eine prima Sache für schnelle Motive. So einfach könnte es sein ;-)

Gruss - Martin
 
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Moin,

zum Thema "Normalobjektiv", ich kann nur vermuten, dass es ein Begriff aus dem Marketing ist.
In der Zeit vor Verbreitung der Zoom-Objektive war (für Kleinbild!!) der Standard-Objektivsatz das 35er + 85er. Damals (vor 40 - 60 Jahren) galt das 80er bzw. 85 als Standard-Brennweite. Das 50er wurde damals als Kompromiss angesehen für diejenigen, die nur ein Objektiv haben wolten.
Übrigens nimmt der Monitor, vor dem Ihr gerade sitzt, vorausgesetzt, er ist ergonomisch richtig aufgebaut, ca. 28 Grad Eures Sehfeldes ein. Genau der Aufnahmewinkel des 85ers an Kleinbild!
Ich nehme an, dass das 50er zum "Normalobjektiv" wurde, weil es besonders billig herzustellen ist und daher der Vorläufer der "Kitzooms" wurde.
Noch etwas zum nachdenken:
Der Sehwinkel des Menschen beträgt etwa 170 Grad! Würde man sich in der Objektivauswahl daran orientieren, würde man beim Fischauge landen!
Tatsächlich sehen wir unsere Welt wie mit einem Fischauge, wir merken es nur nicht, weil wir so eine phantastische Bildbearbeitungssoftware eingebaut haben. Schaut mal genau hin.
 
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Re: RE: Objektive an Digital-SLR

Wolle";p="20974 schrieb:
zum Thema "Normalobjektiv", ich kann nur vermuten, dass es ein Begriff aus dem Marketing ist.
In der Zeit vor Verbreitung der Zoom-Objektive war (für Kleinbild!!) der Standard-Objektivsatz das 35er + 85er. Damals (vor 40 - 60 Jahren) galt das 80er bzw. 85 als Standard-Brennweite. Das 50er wurde damals als Kompromiss angesehen für diejenigen, die nur ein Objektiv haben wolten.
Standardobjektive gab es lange bevor es überhaupt den Begriff Marketing gab.

Als Standardobjektiv wird schon seit sehr langer Zeit ein Objektiv mit einer Brennweite entsprechend der Bilddiagonale angesehen. Bei dieser Brennweite war man der Meinung daß sie besonders augenrichtig sei, also weder wie ein Weitwinkel die Perspektive überbetonte noch wie ein Tele verdichtete. Das Gesichtsfeld des Menschen spielt bei dieser Betrachtung eine untergeordnete Rolle. Der Bildwinkel eines Standardobjektivs soll der Bildwinkel sein in dem man Details wahrnimmt, im peripheren Gesichtsfeld nehmen wir doch eher Bewegungen wahr.

Daraus ergaben sich dann eben die typischen Standardobjektive wie 105mm bei 6x9, 80mm bei 6x6 oder 50mm bei Kleinbild. Ein wenig aufgerundet hat man dabei schon.

Grüße
Andreas
 
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Ein wenig liest sich der Thread ja wie eine Erbsenzählerei. Und jeder hat auf seine Weise Recht. Klar, der Cropfaktor verändert nicht die Brennweite. Aber von der Ursprungsfrage ausgehend kann doch gesagt werden, ein Objektiv mit Brennweite sagen wir 100mm an KB, verhält sich an einer Digi mit Cropfaktor 1,5x wie ein 150mm Objektiv an KB. Auch wenn das in wirklichkeit nur eine Ausschnittsvergrößerung ist, so lässt sich für kleinbilderfahrene Menschen doch so am leichtesten denken. In zehn Jahren wird das Denken vieleicht andersherum stattfinden. Aber zur Zeit ist das doch die beste Orientierung die ich haben kann, wenn ich so tue als ob sich die Brennweite veränderte.
Gruß
Jörg
 
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