Nord-Norwegen Polarlichter und Wale im Januar? Wer kennt sich aus?

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zanshin-mike

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Hallo Gemeinde,

Ich plane mir eine kleine Auszeit zu gönnen und suche ein interessantes Zeil für eine Reise im Januar. Durch Anregung meiner Tochter, dass im Januar in Nordnorwegen Wale anzutreffen wären, geht mir dieser Gedanke nicht mehr aus dem Sinn. Zumal ich mich noch an einige Foristi erinnere, die zu ähnlicher Zeit dort waren um Nordlichter einzufangen. Leider habe ich im www nicht so die ganz großen Tipps dazu gefunden.

Nun hier meine Frage an die Gemeinde: War schon einmal wer dort oben zu dieser Zeit? Ich wohne im Norden Deutschland und würde gern ab Hamburg / Bremen fliegen. Alles an Anregungen nehme ich dankend an und begleiche dann mit (hoffentlich) feinen Fotos.

LG
Michael

- Falls falsches Forum, bitte verschieben... Danke.
 
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Hallo Michael,

zu Walbeobachtungen kann ich nicht viel sagen, aber zu Polarlichtern. Die Saison ist eigentlich auf die gesamten Wintermonate verteilt, von daher sollte das schon funktionieren. Wir fliegen im Februar wieder auf die Lofoten und jagen das grüne Licht :)

Viele Grüße
Rolf
 
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Moin,

ich bin regelmässig dort oben, nördlich des Polarkreises. Dieses Jahr allein drei Mal, davon zwei Mal in Kiruna (wo ich letzte Woche auch mein ersten Polarlichter gesehen habe) und im Juni in Narvik. Zu Wal-Sichtungen kann ich allerdings keine Auskunft geben.

Der Norrbotten ist teuer. Im Sinn von "Alles kostet das Dreifache", denn Alles muss auf langen Wegen dorthin transportiert werden, und auch die Hotels sind von eher schlichter Eleganz (ich versuche es positiv zu formulieren). Für einen Hunni am Tag gibt es Linoleumboden und abgestossene Holzkanten - mitteleuropäisch-gemütlich geht erst bei knapp dem doppelten Preis los.

Fliegen kann man mit Norwegian über Oslo nach Narvik (der Flughafen ist ein Stunde weit draussen) und Kiruna oder mit SAS über Stockholm nach Kiruna. Letztere Verbindung (SAS) spült Meilen auf die LH Miles and More Karte ... nur zur Info. Ich empfehle ganz dringend über Kiruna anzureisen und dort einen Mietwagen zu nehmen. Die 200 km von Kiruna nach Narvik (und evtl die weiteren 90 Minuten zu den Lofoten) sind die grossartigste Auto-Tour, an die ich mich erinnern kann. Mietwagen am besten von zu Hause oder mit dem Flug über die Airline buchen, dann sparst Du rund die Hälfte des Preises.

Besorg dir RICHTIG warme Klamotten. Dort oben wird Peak Performance, Haglöfs und Wellensteyn getragen. Minus 27° (mittags !) gehen unter die Haut. Und bevor sie das tun, gehen sie durch den Billigen "Adventure"-Müll, den man in Sportmärkten findet. Überhaupt ist Ski-Kleidung vollkommen ungeeignet, denn sie ist für aktive Leute in Bewegung gemacht. Wenn du Nordlichter photographieren willst, stehst Du aber ewig lange draussen und wartest. Deine Klamotten müssen also WESENTLICH stärker isolieren. Pass auf bei Jacken mit darin befindlicher Metall-Isolation (Wellensteyn Sea-Master etc) - wenn Du das Telefon in der Innentasche trägst, empfängt es nicht mehr. Gute Iso-Klamotten haben eine Telefon-Tasche, die innen, aber über der Alu-Schicht liegt.

Ob und wann Nordlichter zu erwarten sind kannst Du hier ablesen https://www.spaceweatherlive.com/de/polarlicht/polarlicht-vorhersage. Die Seite interpretiert Daten, die die ESA liefert (Hey, unsere Steuergelder bei der Arbeit!) und wird von einem gemeinnützigen Verein in Belgien betrieben (ein kleine Spende freut die Jungs und Mädels). Sinnvollerweise installierst Du die App - dann kannst du überall und immer die Daten einsehen, nicht nur wenn der Laptop am WiFi hängt. Ab Stärke 5 im "Hohe Breiten K Index" wird es interessant - sofern die Nacht klar und Sterne sichtbar sind. Klare Nächte im polaren Winter sind allerdings bitterkalt - ich wollte es nur nochmal gesagt haben. Wanderstiefel sind toll zum wandern geeignet, halten die Füsse in Stehen bei minus 20 Grad aber nur sehr, sehr kurz warm. Wollstrümpfe in speziellen, isolierten Bergstiefeln helfen, eine Stunde oder mehr zu überleben (wir Mitteleuropäer sind absolute Weicheier).

Stilvoll erlebt man die Aurora Borealis natürlich hier https://www.swedishlapland.com/de/stories/abisko-der-beste-platz-der-welt-fuer-nordlichter/ etwa auf halber Strecke zwischen Kiruna und Narvik. Ich habe abends um 2100 mein Hotel in Kiruna bei -18°C verlassen, weil die Vorhersage zwischen 2200 und 0100 OK schien und erreichte dann Abisko 90 Minuten später; bei eisig-kaltem Nebel und - 7°C. Enttäuscht habe ich als umgedreht und auf der Rückfahrt meine ersten Polarlichter durch das Seitenfenster gesehen. Also ab in die nächste Parkbucht, Kamera und Handy raus und photographieren.

Du brauchst ein Stativ und ein helles Weitwinkel. Ich hatte kein Stativ dabei und war mit dem 2.8 24-70 nicht ideal ausgerüstet. Deshalb habe ich meine einzig "verwertbaren" Aufnahmen mit meine Handy bei Blende 1.8 und ISO 6400 gemacht. Belichtungszeit knapp 10 Sekunden und Rauschen à gogo ... aber immer noch besser, als die Aufnahmen aus der DSLR.

full

der rote Vordergrund sind Bäume, die von den Rückleuchten meines Mietwagens beschienen wurden. Photographisch ist das hier ganz übler Mist, emotional ist es aber kaum zu schlagen ;o)
 
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Hallo Michael,

wenn Du Polarlichtbilder machen möchtest, würde ich Dir ein paar Dinge raten:
Ein Polarlicht alleine ist noch kein Motiv! Suche Dir eine Location, die auch ohne Polarlicht funktioniert - das Polarlicht ist dann das Sahnehäubchen.
Suche die Location bei Tageslicht! Ein WW-Objektiv ist schon obligatorisch, vor allem eins, das bei Offenblende funktioniert!
Achte bei der Planung auf den Mond! Vollmond im Bildausschnitt kann fatal sein! Ich persönlich tendiere zu Zeiten um den Neumond herum, weil dann auch die schwachen Lichter noch zu sehen sind. Die Wahrscheinlichkeiten für das Erscheinen der Lichter kann man mit Apps oder auf der Seite http://www.aurora-service.eu/aurora-forecast/ gut abschätzen. Achte auch auf Lichtverschmutzung, vielen Bilder sind in meinen Augen "kaputt" weil zuviele direkte oder indirekte Lichtquellen im Spiel sind.
Mach Dich mit der Fokussierung im Dunkeln vertraut! Im Zweifelsfall im Hellen vor-fokussieren und den Einstellring mit Tape festkleben.

Das waren jetzt nur so ein paar Dinge, die mir gerade einfallen....
Leider gibt es sehr viele supoptimale Bilder im Netz, die mit etwas mehr Vorbereitung deutlich an Qualität gewonnen hätten...

Viele Grüße
Rolf
 
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... Besorg dir RICHTIG warme Klamotten. ...
Völlig richtig. Und bitte auch an gut wärmende Stiefel und Handschuhe denken. Unsere Tochter war im letzten Winter in Kanada, Temperaturen dort im Februar unter - 40° (in Worten "unter minus vierzig Grad"). Sie hatte sich vor Ort mit den richtigen Klamotten und Schuhen eingedeckt. Über unsere mitteleuropäische "Winterkleidung" können die Kanadier nur lachen ...
 
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Kanada, Temperaturen dort im Februar unter - 40°
Es kommt sehr darauf an, wo man hinfährt.
In Tromsö ist es wegen Golfstrom nicht soooooo kalt.
Aber schon ein Seitental (wie auf dem Foto oben) kann 10 Grad kälter sein.

Wenn man nachts draussen lange steht um auf die Aurora zu warten, dann stimmt der Tipp allerdings.
Daune, Daune, Daune.
 
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Hallo Michael,

Mit @TeJot und @Captn Marc war ich im Februar in Tromsö und umzu auf Nordlichtjagd.
Wale haben wir keine gesehen.

Walbeobachtung habe ich in Grönland von einem Segelschiff (Rembrandt von Rijn) gemacht.
Der selbe Veranstalter Oceanwide Expeditions bietet das im Winter auch von Tromsö mit der Noorderlicht an.
Hinter dem Link gibt es auch ein paar Infos zu den Walen.
Die versuchen mit dem Segelboot Wale aufzuspüren.
Orcas und Buckelwale folgen den Heringsschwärmen. Die Chance sie zu finden sind aber minimal.
Häufigere Sichtungen sind Pottwale.
Ob die Polarlichtfotografie vom Boot aus wird weniger erfolgreich sein.
Wenn das Boot nachts im Hafen liegt, hat man weite Wege um eine dunkle Ecke zu finden.

Der Bremer Flughafen ist Richtung Norden schlecht angebunden. Hamburg ist da besser.
 
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Hallo Michael,

Mit @TeJot und @Captn Marc war ich im Februar in Tromsö und umzu auf Nordlichtjagd.
Wale haben wir keine gesehen.

Walbeobachtung habe ich in Grönland von einem Segelschiff (Rembrandt von Rijn) gemacht.
Der selbe Veranstalter Oceanwide Expeditions bietet das im Winter auch von Tromsö mit der Noorderlicht an.
Hinter dem Link gibt es auch ein paar Infos zu den Walen.
Die versuchen mit dem Segelboot Wale aufzuspüren.
Orcas und Buckelwale folgen den Heringsschwärmen. Die Chance sie zu finden sind aber minimal.
Häufigere Sichtungen sind Pottwale.
Ob die Polarlichtfotografie vom Boot aus wird weniger erfolgreich sein.
Wenn das Boot nachts im Hafen liegt, hat man weite Wege um eine dunkle Ecke zu finden.

Der Bremer Flughafen ist Richtung Norden schlecht angebunden. Hamburg ist da besser.

Moin Michael,

wie @Kiboko schon geschrieben hat, waren wir mit drei Fotografen 2016 in Tromsø. Ich war das Jahr vorher Ende Januar, Anfang Februar dort und dann wird es auch schon länger hell.
2017 und 2019 war ich jeweils Ende Februar, Anfang März auf den Lofoten und für Anfang Februar 2020 ist Tromsø schon gebucht (drei Fotografen).

Näheres zu den Reisen findest Du bei meinen Themen, bzw. bei @TeJot, wo wir zu dritt, mit @Kiboko, aus 2016 berichtet haben.

Auch bei mir fehlt die Wal-Safari, aber vielleicht findest noch ein paar Anregungen. Aber auch die Vorredner haben ja schon gut vorgelegt.

Viele Grüße
Marc
 
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zanshin-mike
zanshin-mike kommentierte
Hallo Marc, bist Du nicht im Bremer Stammtisch? Ich war nun schon ein paar Jahre nicht mehr da. Vielleicht sollte ich mal wieder vorbei schauen, dann könnte man sich austauschen.
 
Hallo Michael,
ich war über Silvester 2017 bis Mitte Januar in Tromso. Wie schon von anderen beschrieben, warme Klamotten einpacken, wir hatten teils bis zu minus 25 Grad. Wir haben eine Waltour gemacht und auf dem offenen Meer und in den Fjorden mit dem Wind wird es deutlich kälter als an Land. Wir hatten Glück und haben Buckelwale und Orcas gesehen. Ein paar Bilder findest du hier.

Für die Polarlichter gibt es mittlerweile einige Apps, die einem ganz gut zeigen, ob es die Chancen auf Polarlichter gibt.
Unser Highlight war Silvester 0 Uhr im Hafen von Tromso. Feuerwerk, Schiffshorn und Polarlichter.

Viele Grüße
 
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Hallo Michael,
mir erging es ähnlich wie Dir, ich war (und bin noch immer) Grünling mit Polarlichtern.
Ich habe im Unterforum - Fotoempfehlungen - vor unserem Vorhaben einer Fotoreise zu den Polarlichter auch die Fachleute angefragt.
Vielleicht schaust Du Dir den Threat kurz an. (10.Oktober 2017).
Ich habe dort auch nach unserer Reise einige meiner Erfahrungen (Anfängerthemen), die wir gemacht haben, aufgeführt.


Zu Deinen geplanten Walbeobachtungen kann ich jedoch nichts beitragen. Wir waren mit den Polarlichter vollkommen ausgelastet :).


Vielleicht hilfts Dir weiter.

Viele Grüße,
Friedrich (Dialektquatscher)
 
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Hallo Michael,

wir waren im Januar 2017 noch während der Polarnacht in Tromsö. Tagsüber ist nicht stockdunkel, aber doch deutlich dämmrig. Wale und auch Adler fotografieren geht dann schon an die Grenzen. Ein 600mm Tele mit Blende 4 ist was Anderes als ein 25mm mit Blende 1.4. Meines Wissens sind Ende Januar die Wale nicht mehr in den Fjorden bzw. Du weißt im voraus nicht in welchen Fjorden sie sich aufhalten.
Wir hatten großes Glück und hier kannst Du gerne reinschauen. Bei Bedarf hole ich auch noch die Exifdaten raus.

Gruß,
Peter
 
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Das weitwinkligste Weitwinkel (Zoom vergiss es) was Du auftreiben kannst. (Am besten ein manuelles mit Anschlag auf unendlich oder fixieren mit Krepp)
Stabiles Stativ, Fernauslöser, Spiegelvorauslösung. Testaufnahmen gehen ja super digital. Iso so hoch wie deine Kamera nicht zu sehr rauscht.
Erstazakku(s)
Sicherheitsweste für Stops an der Strasse
Stirnlampe mit rotem Licht
Stativ ist wohl klar
Warme Klamotten weil man viel steht

Zum studieren:

Übernachten (super Frühstück, macht satt für den ganzen Tag ;-))



letztere haben viele Infos - einfach ein wenig stöbern...

Auf jeden fall eine schöne Zeit

Dieter

PS VERGISS NICHT einfach zu staunen ohne Fotografierzwang ;-))
 
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Moinsen an alle die hier geantwortet haben,

ich möchte hier noch kurz den Status zu dieser Tour melden, besser spät als nie... :cool:. In 2020 ging es leider nicht, da ich am 27.12.2019 mit Herzinfarkt ins Krankenhaus eingeliefert wurde und mit Reha usw. war da leider nichts mehr möglich. Bin aber wieder 100% hergestellt! Im letzten Jahr war dank Corona leider auch nichts möglich. Nun plane ich für Februar, sofern da coronamässig noch was geht.
 
2 Kommentare
Wuxi
Wuxi kommentierte
Oh Mann, da kam die Auszeit zu spät!
 
zanshin-mike
zanshin-mike kommentierte
Das stimmt... Mein 2. Anlauf einer Auszeit im September 2021 (Europa umrunden entlang der Küstenlinie in 2 Abschnitten, mit Defender) musste nach 3 Tagen abgebrochen werden, da meine "rechte Hand" im Unternehmen ins Krankenhaus kam... manchmal läufts.:sneaky:
 
So, liebe Leute!
Tromsö hat nun nicht geklappt wegen Corona. Nun habe ich umdisponiert und werde eine größere Tour planen mit meinem Defender, meinem Kajak, meinen ebike und Europ mal anfangen zu umrunden. Hierzu werde ich einen neuen Thread öffnen. Am 23.04. soll es losgehen und ich werde gleich am ersten Tag weit fahren um weit weg zu kommen... Mit erster Station in Wien auf dem Weg nach Triest oder zumindest in der Gegend.
 
1 Kommentar
Wuxi
Wuxi kommentierte
Ich sag jetzt mal was mein lieber Scheff immer sagt:

Einfach machen!
 
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