Nikon F5 + Studioblitz - Grundsatzfragen

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Nielow

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Hallo,

ich soll für die Uni eine Serie von 6 S/W Bildern schießen, habe aber noch nie mit einem Studioblitz(esprit 500) fotografiert. Auf jedem Foto sind 1-3 Personen in naher Entfernung geplant. Hier also die Fragen:

1. Benötige ich in jedem Fall einen externen Belichtungsmesser oder kann ich auch die kamerainterne Messung nutzen?

2. Welche Fehler(belichtungstechnisch) macht man als Fotografieanfänger bei einem solchen Setup am häufigsten bzw worauf muß ich achten?

3. Kann ich bei Schwarzweißfotos Innen(Blitz)- und Aussenaufnahmen in einer Serie mischen, ohne dass es zu heterogen wirkt. Wenn nein, könnte ich dem entgegenwirken, indem ich den Blitz auch draussen verwende?

Danke, für alle Antworten.

Gruß

Nielow
 
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Hi,

1. Du brauchst einen Blitzbelichtungsmesser, der interne Belichtungsmesser kann keine externe Studioblitzanlage messen.

2. Der Blitzbelichtungsmesser sollte eine Kalotte für Lichtmessung haben. Mit der misst Du vom Objekt zur Kamera. Damit bekommt man eine ziemlich sicherere Messung. Wenn zuwenig Tageslicht da ist, um damit zu fotografieren, verdunkle den Raum, so dass Du das Einstelllicht des Blitzes sehen kannst. Lichtformer (Softbox / Schirm) und Aufheller nicht vergessen.

3. Das ist ohne Pola ein ziemliches Glücksspiel. Du könntest draußen die Beli-Zeit so verkürzen, dass ähnlich wenig Dauerlicht wirksam wird wie drinnen.


Warum schicken die Dich mit einer F5 los? Mit einer Digitalen wäre das durch die Display-Kontrolle viel einfacher.

Grüße
Christian
 
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Noch etwas sehr Wichtiges: Der Blitz darf nicht auf 2. Verschlussvorhang eingestellt sein, sonst hast Du, sofern Du eine schnellere Zeit als 1/125 eingestellt hast auf jedem Bild einen schwarzen Rand... Ich hab so mal eine ganze Session mit 2 gebuchten Models versaut (nicht versaute Models:dizzy:!)!
Und ich würde wie KrischanDO eigentlich empfehlen, das Ganze mit einer Digitalen zu machen, da kannst Du die Lichtführung etwas besser kontrollieren.
Ich verweise normalerweise nicht auf Wikipedia, habe aber auf die Schnelle nichts besseres gefunden. Der Aufbau ist doch relativ simpel und einfach nachzuvollziehen: http://de.wikipedia.org/wiki/Lichtführung
Gruss,

Oliver
 
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Noch etwas sehr Wichtiges: Der Blitz darf nicht auf 2. Verschlussvorhang eingestellt sein, sonst hast Du, sofern Du eine schnellere Zeit als 1/125 eingestellt hast auf jedem Bild einen schwarzen Rand... ...

Auch bein Synchronisation auf den 1. Vorhang darf die Beli-Zeit nicht kürzer als die kürzeste "Volloffenzeit" des Verschlusses sein. Ich nehme mit Studioblitzanlagen immer 1/60, da ist man auch bei dicken alten Anlagen auf der sicheren Seite.

Grüße
Christian
 
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Danke für die schnellen Antworten.

Digital wäre schön, dürfen wir aber nicht, weil wir die Bilder auch selbst entwickeln sollen. Ich werde allerdings mit einer Digitalkamera Testbilder schießen, um die Szene besser bewerten zu können.

Daran, den Raum zum Einstellen abzudunkeln, hätte ich nicht gedacht, dass mache ich auf jeden Fall. Auf den ersten Verschlussvorhang synchronisieren geht klar.

Frage:

4.
Auch bein Synchronisation auf den 1. Vorhang darf die Beli-Zeit nicht kürzer als die kürzeste "Volloffenzeit" des Verschlusses sein.
Das verstehe ich nicht ganz. Also soll der Blitz komplett innerhalb der Vollöffnungszeit der Kamera stattfinden? Kann ich das nur über die Belichtungszeit der Kamera kontrollieren?
 
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...
4. Das verstehe ich nicht ganz. Also soll der Blitz komplett innerhalb der Vollöffnungszeit der Kamera stattfinden? Kann ich das nur über die Belichtungszeit der Kamera kontrollieren?

Soll nicht nur, sondern muss sogar.
Kleiner technischer Ausflug zum Blitzen mit Schlitzverschlußkameras:
DSLR und KB-Kameras haben in der Regel einen Schlitzverschluss.
Der besteht quasi aus zwei Rollos, von denen das erste den Sensor / Film freigibt und dann das zweiter hinterherkommt.
Ablauf: Auslösen - erster Vorhang geht auf - Blitz - zweiter Vorhang schließt.
Für kürzere Beli-Zeiten legt der Verschluss nicht das ganze Sensorfenster frei,sondern der zweite Vorhang fährt in kurzem Abstand hinter dem ersten her. Mehr dazu bei Wikipedia.

Beim Blitzen muss der gesamte Blitz innerhalb der Volloffenzeit leuchten, sonst gibt es Abschattungen (Speziallösungen wie die Kurzzeit-Modi der Nikon-Systemblitze ignorieren wir erstmal). weil der zweite Verschluss sonst einen Teil des Sensorfensters abdeckt.
Hat man eine moderne SLR mit z.B. einer 250stel als kürzester Volloffenzeit, ist es auch nicht ratsam, diese zu verwenden, wenn man mit Studioblitzanlagen blitzt, da diese auch mal eine 125stel Abbrennzeit haben. Dann kriegt man nur einen zufälligen Teil des Blitzes auf den Sensor / Film.

Die Wirkung des Blitzes regelst Du über die Blende an der Kamera - die aber auch die Wirkung des Dauerlichtes beeinflusst - und über die hoffentlich vorhandenen Regler am Blitz. Nie über die Belichtungszeit!

Was ist das eigenlich für eine Uni und was für Studiengang, in dem man Euch mit F5-Krachern und Studioblitzen losschickt, Ihr die Filme selbst entwickeln müsst (nette Übung, aber nicht sehr zukunftssicher), aber die Vermittlung des dazu nötigen Wissens nicht so sehr im Vordergrund steht?

Grüße
Christian
 
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Danke für die ausfühliche Erklärung. Naja, ganz so ist das nicht. Ich bin eigentlich Medientechniker. Fotografie ist nur ein zusätzliches Kreativfach, damit wir auch mal damit zu tun hatten. Eigentlich gehen die meisten mit günstigeren Kameras los(meine ist von meinem Vater, der leider gerade nicht im Land ist und auch keine Blitzfotografie macht) und die Blitzanlage ist auch nicht vorgesehen. Aber ich überfordere mich gerne, weil ich so irgendwie immer sehr viel lerne.

Es ist auch nicht so, dass mir das Verdeckungsproblem völlig unbekannt war, obwohl als Frage formuliert, habe ich ja geahnt du meintest, ich fand den Satz nur verwirrend. Über die Belichtungszeit wollte ich auch nicht die Wirkung des Blitzes steuern, sondern kontrollieren, dass der Blitz innerhalb der Vollöffnung stattfindet.
Ich bin auf jeden Fall Anfänger mit großen Lücken, aber da bin ich wohl noch ein bischen blöder rübergekommen als ich bin. Vielen Dank für die guten Antworten und die Zeit, die du dir genommen hast um genau zu erklären. Das hat mir sehr weitergeholfen.
 
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