Nach mehreren Versuchen ist es mir endlich gelungen, einen funktionierenden AW-1 aufzutreiben - praktischerweise hing gleich noch eine beinahe penzige schwarze EL2 dran, was Anlaß ist, dieses wenig bekannte Modell einmal kurz vorzustellen:
Bei der 1977 erschienenen EL2 handelt es sich um die Nachfolgerin der Nikkormat EL/ELW-Modelle, allerdings wurde hier - anders als bei der FT3 - mit dem Wechsel zum AI-System die Strategie der zwei Produktlinien aufgegeben, und die EL2 erhielt ein Nikon-Schild. Geändert wurde auch die Elektronik - die EL2 hat keine CDS-, sondern SPD-Zellen, und es gibt ein Belichtungskorrekturrad. Die Verarbeitung ist sehr gediegen - das Gehäuse allein wiegt 780 g, alles wirkt sehr wertig. Die Ausstattung ist auch nach heutigen Maßstäben gut: Verschluß 1/1000 bis 8 s, Blitzsynchronisation 1/125, Zeitautomatik oder manuelle Nachführmessung (Skala mit Zeiger), Belichtungskorrekturrad, Meßwertspeicher, Abblendtaste, Spiegelarretierung (die man braucht, um das Batteriefach zu gelangen...). Nachteilig ist aus meiner Sicht nur, daß die Blende nicht eingespiegelt wird und die Einstellscheiben nicht wechselbar sind.
Ein Ausstattungsmerkmal ist, wie erwähnt, die Möglichkeit zum Anschluß des AW-1: Das ist ein "Auto-Winder", kein Motor - und diese Unterscheidung in der Nomenklatur ist nicht zufällig. Das Ding ist langsam und laut, Serienbetrieb ist nicht möglich, und so einen praktischen Griff wie die richtigen Motoren hat er auch nicht. Funktionierende Exemplare sind selten, weil ein Zahnrad aus Kunststoff besteht und sich zumeist schon verabschiedet hat (findige Bastler können wohl ein besseres Ersatzteil einbauen). Das abgebildete Exemplar funktioniert allerdings. Hier aus der Nähe:
Die Geschwindigkeit ist nicht beeindruckend, das Geräusch dafür um so mehr; wer glaubt, ein MD-2 sei laut, höre sich den Sound eines AW-1 an...
Obwohl es keinen Handgriff gibt, liegt mir die Kombination recht gut in der Hand, optisch finde das nackte Gehäuse aber schöner, hier in chrom-Ausführung:
Die EL2 wurde nur bis 1978 gebaut, dann kam bereits die FE. Wie der Vergleich zeigt, ist diese kompakter.
Der große Vorteil des neuen Modells ist sicherlich der schnelle Motor MD-11/12, der mit seinem Handgriff eine ausgezeichnete Haptik aufweist, 3,5 B/s durchzieht und sehr haltbar ist - MD-11/12 funktionieren auch nach Jahren noch einwandfrei.
Aber eine FE hat ja fast jeder... Wer eine klassische, gut verarbeitete Kamera mit praxisgerechter Ausstattung für den Handbetrieb sucht, sollte sich ruhig einmal die EL2 ansehen.
Bei der 1977 erschienenen EL2 handelt es sich um die Nachfolgerin der Nikkormat EL/ELW-Modelle, allerdings wurde hier - anders als bei der FT3 - mit dem Wechsel zum AI-System die Strategie der zwei Produktlinien aufgegeben, und die EL2 erhielt ein Nikon-Schild. Geändert wurde auch die Elektronik - die EL2 hat keine CDS-, sondern SPD-Zellen, und es gibt ein Belichtungskorrekturrad. Die Verarbeitung ist sehr gediegen - das Gehäuse allein wiegt 780 g, alles wirkt sehr wertig. Die Ausstattung ist auch nach heutigen Maßstäben gut: Verschluß 1/1000 bis 8 s, Blitzsynchronisation 1/125, Zeitautomatik oder manuelle Nachführmessung (Skala mit Zeiger), Belichtungskorrekturrad, Meßwertspeicher, Abblendtaste, Spiegelarretierung (die man braucht, um das Batteriefach zu gelangen...). Nachteilig ist aus meiner Sicht nur, daß die Blende nicht eingespiegelt wird und die Einstellscheiben nicht wechselbar sind.
Ein Ausstattungsmerkmal ist, wie erwähnt, die Möglichkeit zum Anschluß des AW-1: Das ist ein "Auto-Winder", kein Motor - und diese Unterscheidung in der Nomenklatur ist nicht zufällig. Das Ding ist langsam und laut, Serienbetrieb ist nicht möglich, und so einen praktischen Griff wie die richtigen Motoren hat er auch nicht. Funktionierende Exemplare sind selten, weil ein Zahnrad aus Kunststoff besteht und sich zumeist schon verabschiedet hat (findige Bastler können wohl ein besseres Ersatzteil einbauen). Das abgebildete Exemplar funktioniert allerdings. Hier aus der Nähe:
Die Geschwindigkeit ist nicht beeindruckend, das Geräusch dafür um so mehr; wer glaubt, ein MD-2 sei laut, höre sich den Sound eines AW-1 an...
Obwohl es keinen Handgriff gibt, liegt mir die Kombination recht gut in der Hand, optisch finde das nackte Gehäuse aber schöner, hier in chrom-Ausführung:
Die EL2 wurde nur bis 1978 gebaut, dann kam bereits die FE. Wie der Vergleich zeigt, ist diese kompakter.
Der große Vorteil des neuen Modells ist sicherlich der schnelle Motor MD-11/12, der mit seinem Handgriff eine ausgezeichnete Haptik aufweist, 3,5 B/s durchzieht und sehr haltbar ist - MD-11/12 funktionieren auch nach Jahren noch einwandfrei.
Aber eine FE hat ja fast jeder... Wer eine klassische, gut verarbeitete Kamera mit praxisgerechter Ausstattung für den Handbetrieb sucht, sollte sich ruhig einmal die EL2 ansehen.