Nikon D200 - Worauf beim Gebraucht-Kauf achten?

[Maja00]

Liebe Forumsmitglieder,

ich möchte mir eine gebrauchte Nikon D200 kaufen und stelle fest, dass es im Netz viele gute Angebote von D200-Kameras in einem "Top-Zustand" gibt. Sehr erfreulich das, aber es macht mich auch misstrauisch. Ich habe deshalb einige Fragen an Euch:

Wie kann ich bei der Besichtigung vor Ort erkennen, ob der Akku noch in Ordnung ist?

Wie kann ich die Zahl der Auslösungen bei der Besichtigung erkennen?

Thema Sensorreinigung: Wie oft sollte der Vorbesitzer die gemacht haben? Wie lang sollte die letzte mindestens her sein?

Ist ein Angebot von 400 Euro für Body (in sehr gutem Zustand, unter 10.000 Auslösungen) und Objektiv Nikkor DX AF-S - 18-70mm, 1.3,5-4,5G ED ein seriöses Angebot? Der Preis erscheint mir sehr gering.

Ich habe auch Angebote entdeckt, die nicht den Original-Lieferumfang umfassen, sondern z.B. nur in einer Tasche und einem USB-Kabel daherkommen. Abgesehen davon, dass das den Wiederverkaufswert schmälert: Was sollte an Zubehör unbedingt dabei sein und auf was könnte man im Zweifel verzichten?

Hier ein Ausschnitt aus dem originalen Lieferumfang (vielleicht einfach dahinter schreiben, wie ihr die Wichtigkeit des jeweiligen Teiles einschätzt):

LCD-Monitor-Abdeckung

Okularabdeckung

Kamerasoftware (Bekomme ich die auch woanders her?)

Garantie-und Registrierungskarte (Brauche ich die, wenn die Garantie schon abgelaufen ist?)

Gibt es sonst noch Dinge, auf die ihr besonders achten würdet?

Vielen Dank für Eure Antworten!

Maja

Klicken zum Weiterlesen...

 

[aufwunschgelöscht]

Liebe Forumsmitglieder,

ich möchte mir eine gebrauchte Nikon D200 kaufen und stelle fest, dass es im Netz viele gute Angebote von D200-Kameras in einem "Top-Zustand" gibt. Sehr erfreulich das, aber es macht mich auch misstrauisch. Ich habe deshalb einige Fragen an Euch:

Wie kann ich bei der Besichtigung vor Ort erkennen, ob der Akku noch in Ordnung ist?

So eben auf die Schnelle mit einem Blick, wirst Du das nicht erkennen können.

Wie kann ich die Zahl der Auslösungen bei der Besichtigung erkennen?

Hier brauchst Du ein Bild, wo Du dann mit einem Exifviewer die Bildanzahl auslesen kannst.

Thema Sensorreinigung: Wie oft sollte der Vorbesitzer die gemacht haben? Wie lang sollte die letzte mindestens her sein?

Eine Sensorreinungung/Naßreinigung erfolgt nur, wenn der Sensor verschmutzt ist.

Ist ein Angebot von 400 Euro für Body (in sehr gutem Zustand, unter 10.000 Auslösungen) und Objektiv Nikkor DX AF-S - 18-70mm, 1.3,5-4,5G ED ein seriöses Angebot? Der Preis erscheint mir sehr gering.

Den Preis finde ich günstig, aber nicht zu gering.

Ich habe auch Angebote entdeckt, die nicht den Original-Lieferumfang umfassen, sondern z.B. nur in einer Tasche und einem USB-Kabel daherkommen. Abgesehen davon, dass das den Wiederverkaufswert schmälert: Was sollte an Zubehör unbedingt dabei sein und auf was könnte man im Zweifel verzichten?

Du bekommst alles Zubehör direkt von Nikon und auch von Fremdherstellern. Wenn der Preis ohne Zubehör stimmt, wär mir das z.B. völlig egal.

Kamerasoftware (Bekomme ich die auch woanders her?)

Bekommst Du, wenn Du dich angemeldet hast, direkt auf der HP von Nikon.

Garantie-und Registrierungskarte (Brauche ich die, wenn die Garantie schon abgelaufen ist?)

Würde ich schon drauf achten, ist es doch ein Beweis das die Kamera nicht gestohlen wurde und es sich um den rechtmässigen Besitzer handelt.

 

[tiss]

Hallo Maja,

Es gibt z.b. Gebrauchtpreislisten zu Gehäusen und objektiven im Internet. Ich hab grad keine Links zur Hand, aber mit ein bisschen Suche sindbsie gut zu finden. Daran kannst du dich orientieren. Die Anzahl der Auslösungen kannst du mit einem EXIF fieser aus einem Foto auslesen. Dazu bräuchtest du dann auch vor Ort einen Notebook o.ä..
Sensorreinigung sehe ich komplett unkritisch. Ich habe noch nie eine prof. machen lassen und das in gut 6 Jahren (bis auf selber ausblasen). Das ist nicht wie beim Auto mit Inspektionen.
An Zubehör bzw. "Lieferumfang" brauchst du genau das was dir eben wichtig ist.

Gruß
Matthias

 

[Kiboko]

Beim Zubehör würde ich noch auf (Original) Akku und Ladegerät achten.

Im Menü Akkudiagnose wird nicht nur der "Füllstand" sondern auch
der Zustand des Akkus angzeigt.
Allerdings traue ich dieser Anzeige nicht so richtig.
Ich habe zwei Akkus die mal sehr kalt geworden sind
und trotz Besten Zustand sehr schnell leergelutscht sind.

Die letzte Sensorreinigung sagt nix über den Zustand des Sensors aus.
Ein Objektivwechsel bei Hempels unterm Sofa kann schon zu
einen total verdreckten Sensor führen.
Bei Zehntausen Auslösungen im Studio ist nix drangekommen.
Den Dreck auf den "Sensor" (Filterglas vor dem Sensor) kann
man sichtbar machen, indem man mit kleiner Blende (z.B. 22)
einen gleichförmigen hellen Hintergrund fotografiert.
Dann schaut man sich das Bild auf dem Display an (100% Ansicht)
und schaut nach dunklen Punkten.
Mit großer Wahrscheinlichkeit wird es ein paar kleine Punkte geben.
Gibt es größere Flächen, sollte der Sensor gereinigt werden.
Gibt es Linien, dann sind das entweder Fusel (kann man mit
dem Blasebalg wegpusten) oder Kratzer.
Bei Kratzer geht nix --> Schrott.
Man kann das bei bei Blende 8 nochmal wiederholen.
Wenn man dann die kleinen Punkte weg sind und keien großen
graue Punkte vorhanden sind, dann ist das mit der Sensorreinigung
noch nicht ganz so kritisch, aber zumindest empfehlenswert.

 

[Maja00]

Vielen Dank an Euch für die schnelle Hilfe! Das waren sehr gute Tipps, die ich beherzigen werden. Falls noch Fragen auftauchen, wende ich mich wieder vertrauensvoll an Euch.

DANKE!

 

[Stefan M.]

Kurz noch ergänzt:

Unbedingt ausprobieren, ob der Multifunktionswähler auf der Rückseite sauber nach links/rechts/oben/unten und v.a. in der Mitte kontaktet - das wird schnell lästig, wenn der abgenutzt ist (merkt man aber beim Test schnell, wenn sich die gewählte Aktion nicht präzise einstellt).

Dann den Zustand der Belederung überprüfen, ob die Einstellräder sich frei drehen lassen. Das ist zwar im Prinzip nur Kosmetik, kann aber nerven, wenn die Belederung sich - nicht untypisch - am Rand schon leicht gelöst hat und nach oben verschoben ist.

Und imho sollten Originalakku und -lader dabei sein, der Nachkauf der Originale kann ins Geld gehen. Falls noch ein MB-200 dabei ist oder dazu soll: unbedingt auf absolut intakten Zustand der Haltenasen für die Akkus im Batteriefach achten, die sind gerade bei älteren Exemplaren schnell an- und dann abgebrochen, was die Funktionsfähigkeit auf Dauer stark beeinträchtigen kann.

Ansonsten viel Spaß mit dem Gerät, entgegen vieler anders lautender Kommentare ist das eine immer noch sehr gut nutzbare Kamera, solange man die ISOs nicht überstrapaziert.

 

[Beuteltier]

Hallo Stefan,

Unbedingt ausprobieren, ob der Multifunktionswähler auf der Rückseite sauber nach links/rechts/oben/unten und v.a. in der Mitte kontaktet - das wird schnell lästig, wenn der abgenutzt ist (merkt man aber beim Test schnell, wenn sich die gewählte Aktion nicht präzise einstellt).

Da hast du 100%ig Recht.
Bei den Akkus und der Gummierung (es ist kein Leder!) wäre ich aber nicht pingelig.
Die Gummierung dehnt sich auch ohne dass sie sich merkbar ablöst im Laufe der Zeit und Benutzung, dann ist sie größer als der dafür vorgesehene Raum und steht an dem Einstellrad vorne von unten an, ausserdem hängt sie dann an allen Ecken über, und der Daumengummi auf der Rückseite ist dann auch zu groß für seinen Platz...
Wenn man Geld ausgeben und es "schön" haben möchte, kauft man sich für 64 Euro den kompletten Gummierungs-Satz bei Nikon und beklebt die D200 neu.
Wenn man nur keine labbrige Gummierung haben will die sich schon stellenweise löst, klebt man die selbst wieder fest an (Teppichklebeband, Pattex kompakt, Cyanacrylat) und schneidet die überstehenden Ränder mit einem scharfen Messer ab.
Die D200 ist auch mit Clone-Akkus einwandfrei benutzbar, da gibt es für ein Drittel des Preises eines Original EN-EL3 Ersatzakkus, die oft sogar etwas leistungsfähiger sind als der alte EN-EL3.
Und beim Ladegerät wird es nur dann "interessant", wenn man das originale zwecks Wiederverkauf haben möchte.
Ich habe Clone-Ladegeräte gehabt,
die sogar an der Zigarettenanzünderbuchse eines Autos funktionierten,
und originale MH-18a.
Bezüglich der Lade-Zuverlässigkeit konnte ich keinen Unterschied feststellen.