AW: Nikon 1 AW
Eine Nikon will nach einer Stunde aus dem Wasser, warum? Wenn eine Stunde dicht, dann sollte sie es ja auch länger aushalten
Oder auch etwas Tiefer
Keineswegs.
Übrigens wird in Wirklichkeit bei Geräten nicht Wassertiefe getestet, sondern Druck.
Die Angaben in Wassertiefe beruhen auf Annahmen in welchen Tiefen welcher Druck herrscht.
Der Zeitfaktor spielt in Dichtigigkeit eine grosse Rolle.
Ein Gerät vermag durchaus eine gewisse Tiefe erreichen, doch durch anhaltenden Druck vermag Wasser die Dichtungen "durchbrechen".
Bei professionellen Tauchgeräten (so vermute ich mal) wir dies bestimmt mit einer gewissen Sorgfalt/Seriösität getestet.
Die Kameraindustrie hat Dichigkeit nun als werbewirksames Feauture entdeckt.
Doch selbst wenn (wie in diesem Fall) konkrete Angaben zur Tauglichkeit gemacht werden, sind diese mit vorsicht zu geniessen.
Bei Uhren ist diese Thematik von grosser Bedeutung. Aber auch da lassen sich leider Viele von den Angaben irreführen. Dabei sind die Angaben quasi standardisiert.
So etwa werden die Bezeichnngen auch klar deklariert.
"Wasserfest/Waterproof" (erste Stufe) meint nicht etwa tatsächlich "wasserfest", sondern lediglich "Sprizwasserfest". Also genug für gelegentliche Wasserspritzer.
Dies entspricht etwa der in der Kameraindustrie verwendetem "Wetterfest".
30m meint nicht 30 Meter Wassertiefe sondern sind 3 Bar und ist leicht dichter als "Wasserfest". Unter die Dusche damit ist nicht garantieschädigend, aber immerhin bereits ein Risiko.
50m ist schon mal duschfest, starker, unablässiger Regen usw.
Wirklich tauchfest beginnt erst ab "100m", gemeint sind abder wenige Meter unter Wasser.
Und erst "200m" sind dann wirklich tauchfähig und so ab "500m" ist's eine richgige Taucheruhr.
Manche Hersteller geben die Dichtigkeit korrekterweise auch in den gemessenen bar an.
Doch selbst die dichtesten Uhren sind sind nicht ewig wasserdicht. Irgendwann "druchbrechen" auch ihre Dichtungen.
Kamera haben zu Uhren immerhin den Vorteil dass ihre Dichtungen grösser Dimensioniert werden können, aber den Nachteil dass bewegliche Teile quasi mitgeschützt werden müssen. Sei das zB ein Auslöser, Fokusierring usw.
Ein weiter limitierender Faktor solcher gedichteter Geräte ist der jeweilige Zustand der Dichtungen. Eine Dichtung die stunden -oder gar tagelang in grosser Hitze bei ausgeprägter Trockenheit ausharren musste und dann plötzlich in's tiefe Wasser kommt, muss wirklich sehr strapazierfähig sein.
Dichtungen können auch altern und quasi durch lange Stunden im Druck "abnutzen". Spröde Dichtungen können den Gerötetod bedeuten.
Nun fragt sich also, was die von Nikon angegebe Tiefenangabe wirklich bedeutet.
Darf man sie effektiv übertragen oder verhält es sich eher wie bei Uhren?
Die angegeben Kombination 15m & 1Stunde lässt mich vermuten, dass viel her eine Regenkamera als Tauchkamera gemeint ist.