Hallo zusammen,
hier ein kleiner Erfahrungsbericht, nachdem ich die ersten ca. 500 Dias (erfolgreich) abfotografiert habe:
Ich habe mir gekauft: den SOLIGOR T2 Zoom-Diaduplikator € 139,99
einen T2- Adapter bei (Ebay) € 13,50
ein ordentliches Stativ (Ebay) € 22,50 .
That's it!
Natürlich hatte ich meine NIKON D 80 schon, das brachte mich ja auf die Idee mit dem Abfotografieren.
Dagegen stehen mind. € 1120,- für einen (automatischen) REFLECTA 5000 Diascanner neu, eine teure Nachbearbeitungs-SW nicht inklusive. Der Einzelpreis dafür soll bei 399 € liegen und unverzichtbar sein. Gebrauchte Geräte mit Rest-Garantie kosten immer noch zwischen 750 - 900 €.
Geschockt hatte mich dann endgültig, dass das Gerät für ein 36-Diamagazin zwischen 4 und 5 Stunden Computer-Belegungszeit (!!!) braucht, und nicht immer garantiert ist, dass nicht ein Dia mal klemmt und es nicht weiter geht.
Der SOLIGOR ist im Prinzip eine Makrolinse mit einstellbarem Vergrößerungsfaktor (Zoom), er reicht von 1:1 bis 1:2,2 etwa. D.h., man kann sogar relevante Bildteile herausvergrößern, wenn man möchte.
Der Trick mit dem Zoom ist der, dass mittels kleiner Festblende (16) bei allen Zoom-Einstellungen die Bildebene immer scharf abgebildet wird, also kein Nachstellen erforderlich ist (wo auch?), allerdings auf Kosten der Helligkeit der Abbildung im Sucher.
Man schraube den T2-Adapter mit SOLIGOR statt des Automatik-Objektivs auf die Spiegelreklex, stelle am Body auf Manuell, wähle bei den Belichtungsprogrammen MANUELL (alle anderen funktionieren nicht!), bestücke den (mitgelieferten) Dia-Schlitten mit 2 Dias und habe jetzt ein Belichtungsproblem.
Der Diffusor am Ende des SOLIGOR (Milchglasscheibe) halte man entweder gegen ein helles Fenster, oder stelle eine Lampe auf, oder kaufe für noch einmal ca. 60 € eine Durchlichteinheit. Entsprechend muss dann der Weißabgleich gewählt und eventuell ausexperimentiert werden. - Ich habe mich für Tageslicht entschieden, den entspr. Weißabgleich eingestellt und die Belichtung ausprobiert. Da die NIKON D 80 auch bei längeren Belichtungszeiten sehr feine Abstufungen auffweist, kann man sich der idealen Belichtung in ein bis drei Schritten immer genügend genau annähern. Bei sehr dunklen Dias kriegt man auch schon mal einen der Ränder mit drauf, so dass eh ein zweites Mal belichtet werden muss.
Nach etwas Übung brachte ich es auf ca. 50 Dias pro Stunde, wenn die Sonne draußen schien und die Abbildungen im Sucher hell genug ausfielen, sonst etwas weniger.
Als Sonderzubehör gibt es auch einen Dia-Schlitten für 5 Dias, nur voll bestückt folgen der der Schwerkraft und hängt dann event. dauernd schief in der Durchlichteinheit. Der Zweier tat's auch!
Nachbearbeiten mit einem Fotoprogramm ist immer erforderlich!!! Das kostet natürlich noch einmal etwa dieselbe Zeit wie das Abfotografieren selbst. Besonders bei Belichtungsfehlern der Original-Dias muss man etwas tricksen. Geschmacklich bedingte Farbauffrischungen/veränderungen lassen sich bei der Gelegenheit ebenfalls applizieren. Manche der 20-30 Jahre alten Diafilme haben heute erhebliche Farbstiche!
Erreichte Qualität: Eine Überschlagsrechnung (3200 pdi bei der REFLECTA 5000, auf beiden Achsen angenommen, was allerdings nirgends steht, ob es auch wirklich so ist) gegen eine 10 MPixel-Kamera gehalten zeigt ca. 16 Mio Pixel gegen die 10 Mio. der NIKON. Na und? Auf meinem 17" Monitor kann ich den Unterschied nicht abbilden, also kann es mir auch egal sein, ob die sehr viel teurere Lösung qualitiativ etwas mehr bringt. Mein Testszenario ist ein DIN A 4 Ausdruck eines Dias auf meinem Farb-Laser: keine Pixel zu erkennen! Was will man mehr?
Ich hatte erst Bedenken wegen des DX-Formats der D 80. Die Vergrößerungsfaktoren des SOLIGOR waren offenbar für das alte Format berechnet angegeben. Geht aber trotzdem, sogar Verkleinerung geht, was allerdings keinen Sinn macht, oder?
Jetzt schmeiße ich die Berge von Dia-Kästen fort und habe statt dessen eine DVD mit allen Fotos darauf, die ich beliebig vervielfältigen und verteilen kann.
Echt gute Lösung, finde ich!
Gruß, Dietrich