Muss die Ausbelichtung exakt dem Negativs entsprechen?

[Moseleifel]

Hallo,

heute ich die ersten Bilder abgeholt (Saturn), die ich mit meiner ersteigerten F100 geschossen habe.

Ich habe einige Lokomotiven fotografiert, und auf den Ausbelichtungen waren die Puffer angeschnitten, was mich sehr enttäuschte; vor allem, weil ich sehr genau im Sucher daruaf geachtet habe, dass nichts beschnitten ist.

Zuerst dachte ich an einen Kameramangel, aber als ich mir die entsprechenden Negative angesehen habe, war darauf alles in Ordnung. Es war sogar noch viel Luft zwischen Puffer und Bildrand.

Ist es normal, dass Ausbelichtungen nicht exakt dem Negativ entsprechen? Sind diese stets etwas beschnitten?
Nach meinem Eindruck entsprechen die Ausbelichtungen nur etwa 90 % des Negativs, d. h. der Beschnitt ist schon enorm.

Ich kann mich gar nicht erinnern, dass ich früher zu Analogzeiten schon mal derartige Probleme hatte.

Die Suchfunktion brachte leider keine Ergebnisse hierzu.

Jörg

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[RainerB]

An sowas kann ich mich auch nicht erinnern. Ein kleines Stückchen wäre ja erklärbar, weil vielleicht nicht alle Kameras immer identisch breite Streifen zwischen den Negativen auf dem Film hinterlassen. Aber 90% erscheint mir sehr viel. Ich würde wahrscheinlich versuchen zu reklamieren. Ist immer dieselbe Seite der Bilder beschnitten?

Gruß,
Rainer

 

[anderson]

Nur mal so zur Sicherheit: Entspricht das Seitenverhältnis des ausbelichteten Formats dem des Negativs?

Gruß
Andreas

 

[Michael K.]

Nur mal so zur Sicherheit: Entspricht das Seitenverhältnis des ausbelichteten Formats dem des Negativs?

genau das kann der Grund sein.

Es gibt Ausbelichter, die belassen auf Wunsch das Format und es entsteht oben oder seitlich ein weisser Streifen.
Das möchte die Mehrheit natürlich nicht und deshalb wird eben geschnitten.

 

[arno_nyhm]

Ist es normal, dass Ausbelichtungen nicht exakt dem Negativ entsprechen?
Jörg

im Amateurbereich leider ja. fällt mir immer wieder auf. CEWE sind da besonders gut drin...

 

[Moseleifel]

Hallo,

danke soweit. Es waren Ausbelichtungen in 9 x 13. Richtig müsste es natürlich 9*1,5= 13,5 sein, d. h. in der Längsseite muss ein kleiner Beschnitt sein. Das ergibt sich bereits aus dem Format, aber so erheblich darf es natürlich nicht sein.

Aber die 9x13-Bilder dienten nur zur Vorauauswahl für spätere Vergrößerungen.

Wenn ich nun 20x30-Bilder machen lassen, darf ich mich dann darauf verlassen, dass die Ausbelichtung dem Negativ entspricht? Gibt es hier irgendwelche anerkennaten Standards?

Jörg

 

[Norden]

Bei guten Ausbelichtern kannst du wählen, ob du die Bilder angeschnitten oder mit weißem Rand haben möchtest, wenn das Seitenverhältnis nicht ganz stimmt. Dazu kommt, dass auch 9x13, 10x15 etc. Marketinggrößen sind. Schau mal hier und hier (was die Bildergrößen angeht sollte das auch für analoge Ausbelichtung passen).

 

[Sulka]

moin jörg,

meiner meinung nach sind die discountausbelichter totengräber ernsthafter analogfotografie. entweder sie schnippeln sinnfrei die bilder zusammen oder sie lassen eine nachschärfroutine über die zumeist digitalisierten aufnahmen laufen, welche einem die fußnägel hochklappt.
farbfilme mit familienbildern lasse ich bei farbglanz.de mit dem vermerk "keine nachbearbeitung" entwickeln und ausbelichten. alles andere lasse ich bei studio13 nur entwickeln, scanne selbst und schicke die dateien zum ausbelichten an den ersten anbieter. die zeit in welchen man filme einfach eintüten konnte und das bildformat ankreuzen konnte sind vorbei.

gruß
klaus

 

[Raubacher Jockel]

...die zeit in welchen man filme einfach eintüten konnte und das bildformat ankreuzen konnte sind vorbei.

Ja das musste ich beim (Ar)-Schlecker leider auch feststellen.
Scheinbar haben die da ihren hausinternen Cropfaktor.
Die Reklamation kam unbearbeitet zurück, mit dem Vermerk die Bilder "seien in Ordnung". Die hatten wahllos in die Negative hineningezoomt
Ich hatte dann bedenken dass meine Negative plötzlich verlorengehen, und habe auf Weiteres verichtet.
Momentan liegen hier ein paar volle Filme rum und ich weiß nicht wohin

 

[ppwill]

Hallo,

ein Freund von mir hat sich vor kurzem auch darüber gewundert als wir bei mir einige seiner Negative einscannten, war immer ein gutes Stück mehr zu sehen als auch den Abzügen.

Keine Ahnung warum aber es kommt anscheindend immer öfters vor.

Gruss

Patrick

 

[arno_nyhm]

Wenn ich nun 20x30-Bilder machen lassen, darf ich mich dann darauf verlassen, dass die Ausbelichtung dem Negativ entspricht?

nö- bei 20/30 murksen die auch bloß rum wie die Weltmeister. jedenfalls im discounterlabor.

wenn Du anständige Vergrößerungen haben willst, musst Du ins Profilabor gehen. da biste aber locker 3-5 eur für nen 13/18 los. ein
Schnäppchen ist dagegen das 50/70 über saturn bei CEWE gemacht. kostet so um 15eur und wird händisch voll analog angefertigt. da ist dann auch drauf, was Du fotografiert hast. (jedenfalls ungefähr).

aber mal ehrlich:

meiner meinung nach sind die discountausbelichter totengräber ernsthafter analogfotografie.

so hart kann man das eigentlich nicht sagen. wer nur 3 (in worten drei!) Eur für nen 36er Fil entwickeln mit Abzügen in 9/13 und Rüknahmegarantie für verwackelte und unscharfe Bilder ausgibt, der kann nicht allzuviel erwarten. da gibt man doch wirklich nur die knipsfilme hin, die man nur so zum Spaß gemacht hat und keine ernstgemeinten Fotos. Hochzeitsfotos zB würde ich da nie hingeben. und angesichts Preis/Leistungsverhältnis finde ich genau das Gegenteil: sie beleben die Analogfotografie noch!

 

[kumgang3]

Dies war damals auch einer der Gründe,weshalb ich mit Digitalfotografie angefangen habe.
Ich hatte einige Filme zum entwickeln zu Schlecker gebracht und als ich sie wieder bekam,simmte fast kein einziges Bild mit dem überein,was auf dem Negativ zu sehen war,
Selbst entwickeln und ausbelichten kann ich nicht mehr,also muß ich einem Fotolabor vertrauen können,-
das war leider so nicht möglich.
Daraufhin (nicht nur) entschloß´ich mich zur Anschaffung meiner damaligen ersten Digitalcam,-der Rest ist Geschichte...
Mit freundlichen Grüßen,-kumgang!

 

[arno_nyhm]

naja, man kann sich auch ne Entwicklerdose, ein paar chemikalien und nen Vergrößerer -wahlweise nen scanner- anschaffen. dann braucht man die Amateurlabs auch nicht mehr.

man muss ja nicht gleich die analoge Neigung ganz aufgeben, bloss weil anständige Arbeit halt auch teuer ist.

 

[mbreu]

Momentan liegen hier ein paar volle Filme rum und ich weiß nicht wohin

Dem Mann kann geholfen werden.
Photostudio 13, dort bist Du gut aufgehoben.

 

[calc]

Ich habe ähnliche Erfahrungen gemacht.

Vor 10 Jahren brachte man einen Film zum Fotografen und man hat für einen angemessenen Preis gute Abzüge aus dem Großlabor bekommen. Heute gibt es, was die Labore betrifft, jedoch 3 Varianten:

• Man zahlt beim Discounter weniger als damals, bekommt dementsprechend aber auch miese Abzüge. Manchmal sind sie auch gut, aber es scheint dort enorme Streuungen zu geben.
• Man zahlt beim Fotografen etwas mehr wie damals, bekommt in Bezug zu früher dennoch nicht die gleiche Qualität. Es wird nur noch digital ausbelichtet und die Bilder werden meiner Meinung nach durch die Nachbearbeitung verhunzt. Kontraste sind weg, Farben sind weg. Irgendwie wird versucht, alle Bilder in ein Standardschema reinzupressen, frei nach dem Motto: Auto Colors, Auto Contrast und Auto Levels. Bei der Nachfrage, ob man auf Wunsch andere Einstellungen bekommen könnte sagte man mir: Nein. Das waren Bilder von einem Kodak Labor.
• Man zahlt den Profi-Preis, bei einem Profi-Labor und bekommt Top Qualität und als Nebeneffekt einen leeren Geldbeutel. Sicher empfehlenswert für vereinzelte Vergrößerungen aber nicht für komplette Filme nur aus Spass.

Mein Fazit ist, dass ich immer weniger mit Negativ-Filmen arbeite. Wenn Analog, dann mit Dia oder SW. Dias werden (noch) anständig wenn man sie günstig entwickeln lässt. Bei SW hat man sowiso die ganze Kontrolle. Wenn es denn analoge Abzüge sein sollen, dann scanne ich mir die entsprechenden Bilder ein und lasse sie beim Anbieter meines Vertrauens ausbelichten. Oft entwickle ich meine Negativ-Filme auch selbst.

 

[pulsedriver]

Ich hab mit Negativfilmen ganz gute Erfahrungen bis auf die kleine Einschränkung, dass sie im V700 Scanner noch was weniger Auflösung bringen als Diafilme. Für ein A4 reicht es aber bei Kleinbild Negativ locker - und das dann auch bei tiefen ISO ohne störendes Korn.

Der eigene Scanner scheint neben dem Profilabor aber wirklich die einzige taugliche Alternative zu sein! Dann dazu noch ein Tintenpisser, und gut ist. OK, man muss sich mal einen Tag mit Farbmanagement auseinandersetzen und ca. 100 Euro in ein Kalibriergerät für dne Monitor einsetzen...

EDIt. Ein kleiner Mutmacher, mit Dia wäre das nur mit mehreren belichtungen, anschliessendem Scan und HDR möglich gewesen:

Mit Negativ reicht ein Bild! ISO 160 Film auf ISO 100 belichtet.

 

[arothaus]

Ich hatte einige Filme zum entwickeln zu Schlecker gebracht und als ich sie wieder bekam,simmte fast kein einziges Bild mit dem überein,was auf dem Negativ zu sehen war,
Selbst entwickeln und ausbelichten kann ich nicht mehr,also muß ich einem Fotolabor vertrauen können,-
das war leider so nicht möglich.
Daraufhin (nicht nur) entschloß´ich mich zur Anschaffung meiner damaligen ersten Digitalcam,-der Rest ist Geschichte...

Weil die 1-Cent Abzüge vom Schlecker nicht passten also gleich mal ein paar tausend Euro in eine Digitalausrüstung investiert - das nenn ich mal konsequent!

Wie und wo lässt Du Deine Abzüge heutzutage ausbelichten?

;-)

Im Ernst: What you get is what you pay for! Die 9x13 Briefmarken sind als Vorschau ganz nett, gute Abzüge kosten halt gutes Geld. Ich hab noch nie verstanden wie manche Leute komplette Monatsgehälter in Gerätschaften versenken, und sich dann mit billigen Abzügen zufriedengeben.

Gruß,
Andreas

 

[skahde]

Hallo,

es gibt noch ein Variante. Ich habe ganz bei mir in der Nähe ein Minilab gefunden, dass weder überschärfte noch übersättigte und auf Wunsch auch unbeschnittene Abzüge aus meinen Negativfilmen macht. Und der Preis stimmt auch.

Für mich hat sich damit die Suche nach so einem kleinen, kompetenten Dienstleister in der Nähe gelohnt. Die Erzeugnisse der großen Ketten waren dagegen ernüchternd und nicht mal billiger.

Viele Grüße

Stefan