MTO 1000mm plus Zwischenringe

Thread Status
Hello, There was no answer in this thread for more than 30 days.
It can take a long time to get an up-to-date response or contact with relevant users.

ase

NF Mitglied
Registriert
Hallo,
Habe mal ne frage, verwende manchmal ein MTO 1000mm Spiegeltele,
(MAKSUTOV 100-1000mm f10) für Astrofotografie, soweit sogut,
dann las ich mal, dass man mit zwischenringe problemlos die Brennweite verlängern könne, getestet..., auch gut, jetzt die frage:
Wie kann ich die Gesamtbrennweite feststellen ?
Die besten ergebnisse habe ich mit 90mm Zwischenringen, 120 mm gingen auch noch, jedoch da wirds dann ziemlich finster,
aber was ist das dann für eine brennweite?
Wird das nur Addiert oder wie, was ??
Hoffe Irgendjemand kann mir da helfen

mfg Karl
 
Anzeigen
Zwischenringe & Aufnahmen im Unendlichbereich?
D.h. Du hast den Unendlich-Anschlag schon raus und drehst den Tubus weiter ein?
Oder meinst Du Nahaufnahmen?
 
Kommentar
Gratulation, du hast es sofort erfasst ;-))
Jawoll, anschlag ist ausgebaut, arbeite zur zeit mit 90mm ZWR, manchmal mit
120mm, aber da wirds ziemlich düster ;-))

mfg Karl
 
Kommentar
ase schrieb:
dann las ich mal, dass man mit zwischenringe problemlos die Brennweite verlängern könne

Moin Karl,

mit Zwischenringen verlängert man nicht die Brennweite, sondern die dienen nur als Auszugsverlängerung zum Fokussieren im Nahbereich.

edit: habe gerade in der fc Deine gleichlautende Frage gelesen mit Link/Erklärung dazu. Wenn wirklich die optische Leistung nicht leidet ... interessante Idee für ein Spiegeltele. :eek:
 
Kommentar
Neee, Volker,

kein Trick - Maksutov! ;)

Bei der Russentonne liegen nur 1000mm an, wenn sie "artgerecht" als Teleobjektiv benutzt wird. Da hat sie einen Fokussieranschlag bei "Unendlich". Schraubt man diesen Anschlag heraus, kann man den Fronttubus weiter hineindrehen, was dazu führt, daß der Fokus weiter nach hinten wandert - das braucht man, um mit Okularen & Zenitspiegel/prisma die Tonne als Spektiv zu nutzen.
Dabei verlängert sich aber die eff. Brennweite, weil der Sekundärspiegel negativ ist. Jetzt kann man die Zwischenringe nutzen, um eine Kamera "weiter hinten" zu montieren und trotzdem scharf stellen mit dem Effekt der längeren Brennweite - aber auch Lichtschwächung!

Edit: edit gelesen ;)
 
Kommentar
Moin,

Martin F. schrieb:
Bei der Russentonne liegen nur 1000mm an, wenn sie "artgerecht" als Teleobjektiv benutzt wird. Da hat sie einen Fokussieranschlag bei "Unendlich". Schraubt man diesen Anschlag heraus, kann man den Fronttubus weiter hineindrehen, was dazu führt, daß der Fokus weiter nach hinten wandert - das braucht man, um mit Okularen & Zenitspiegel/prisma die Tonne als Spektiv zu nutzen.
Dabei verlängert sich aber die eff. Brennweite, weil der Sekundärspiegel negativ ist. Jetzt kann man die Zwischenringe nutzen, um eine Kamera "weiter hinten" zu montieren und trotzdem scharf stellen mit dem Effekt der längeren Brennweite - aber auch Lichtschwächung!

Cool! Müsste eigentlich auch mit einem Schmidt-Cassegrain gehen. Werde das mal mit meinem C5 ausprobieren.

Edit:
Habe den Link gelesen. Danach müsste ich auf lockere 1500 mm kommen. Dazu noch der Erntefaktor der D70...
 
Kommentar
Wolle schrieb:
Cool! Müsste eigentlich auch mit einem Schmidt-Cassegrain gehen. Werde das mal mit meinem C5 ausprobieren.

Yepp - da hast Du ja HS-Fokussierung, wenn der max. eingedreht wird und entspr. am Austritt mit Zw.-Ringen verlängert wird, gibts auch diesen Effekt. Wie stark er sich beim C5 auswirkt - testen & berichten!!

Wolle schrieb:
Habe den Link gelesen. Danach müsste ich auf lockere 1500 mm kommen. Dazu noch der Erntefaktor der D70...

... und das Stativ einbetoniert ... :winkgrin:
 
Kommentar
Martin F. schrieb:
Yepp - da hast Du ja HS-Fokussierung, wenn der max. eingedreht wird und entspr. am Austritt mit Zw.-Ringen verlängert wird, gibts auch diesen Effekt. Wie stark er sich beim C5 auswirkt - testen & berichten!!

Werde ich gerne machen. Verrätst Du mir noch, wie man die Brennweite bestimmt?

Martin F. schrieb:
... und das Stativ einbetoniert ... :winkgrin:

Oder ein Betonstativ...(müsste ich mir allerdings erst gießen).
 
Kommentar
Die Brennweite kann ich Dir leider nicht bestimmen - so tief stecke ich in Optikrechnungen leider nicht drin. Mann kann es aber näherungsweise austesten, z.B. suchst Du Dir ein weit entferntes Objekt wie ein Hochhaus und zählst die Fenster, die in das Blickfeld passen. Dann umbauen und wieder zählen, schon hast Du einen Faktor x.
 
Kommentar
Kann man von sowas mal ein Bild sehen -
mit der Kombi gemacht meine ich :nixweiss:

Die Brennweiten sind ja der Hammer - nur
fällt mir bei der Lichtstärke kein Motiv ein ?

Sterne/ Mond, oder Nebenjob bei Google Earth :nixweiss:
 
Kommentar
Hat sich schon mal jemand mit einem 2 fach Konverter an dem MTO 1000 versucht?

Warte noch auf meinen 2 fach von Hanimex (M42)...bin in der Bucht für 6.50.-€ fündig geworden. :D also kein großer verlust wenn es nichts taugt.

Wobei mit Crop wären es ja 3000 :hehe:

Grüße Thomas
 
Kommentar
Hallo nochmal,
Habe in der Community diesen recht einfachen Tip zur "Brennweitenbestimmung"
erhalten, den ich euch natürlich nicht vorenthalten möchte:

" Fotografiere ein Maßband ohne irgendwelche Konverter oder Zwischenringe. Angenommen, auf diesem Foto werden 90 cm abgebildet. Dann fotografierst du das Maßband mit Zwischenring/Konverter bei selbem Abstand. Angenommen, dann passen nur 45 cm drauf, dann hast du eine Brennweitenverlängerung mit dem Faktor 2."

Ist eigentlich einfach nachzuvollziehen, und hinreichend genau,
mir gings ja nicht um "sinds jetzt 1278mm oder 1320mm" sondern bloß um 100mm schritte...

mfg. Karl
 
Kommentar
Hallo Karl.

Habe auch die Hinweise auf fotografie.at gelesen, wo unter anderem mit der Linsengleichung geraschelt wird. Ich beantworte das mal hier im größeren Rahmen.

Ich bezweifle die Anwendbarkeit der Linsengleichung aus folgenden Gründen:

Da wir es mit einem System für Astrofotografie zu tun haben, ist erst mal die Frage, ob wir die Linsengleichung mit endlichen Gegenstandsweiten und Bildweiten, überhaupt brauchen und nicht besser von einem auf Unendlich fokussierten System ausgehen. Bei einem solchen System ist die Bildweite gleich der Brennweite, da die von den abgebildeten Objektpunkten ausgehenden Lichtstrahlen praktisch parallel eintreffen.

Die Linsengleichung geht jetzt von einer theoretisch angenommenen Linse ohne Ausdehnung aus. Sie ist auch auf einen Hohlspiegel anwendbar. Bei der Maksutov Konstruktion haben wir einen positiv brechenden Hauptspiegel und einen schwächer negativ brechenden Fangspiegel, sodass das Licht im System je einmal hin- und her reflektiert wird. Wenn wir nun diesen Lichtdurchlauf aufgefaltet betrachten, trifft das einfallende Bündel zuerst auf den Hauptspiegel (den Maksutov Korrektor können wir hier vernachlässigen) und wird fokussiert. In der Ebene des Fangspiegels wird das sich verengende Lichtbündel etwas aufgeweitet, sodass es immer noch gebündelt wird, aber schwächer. Damit entsteht ein brennweitenverlängernder Effekt. Der Fokuspunkt liegt dort, wo bei der Zenit Kamera (wir wollen stilecht bleiben) die Filmebene liegen würde.

Gehen wir jetzt den eben betrachteten Strahlenverlauf wieder rückwärts, also in Richtung Galaxie und stellen wir uns den Strahlenverlauf so verlängert vor, als sei er nicht von zwei Spiegeln, sondern von einer einzelnen Linse genau so gebrochen worden. Unsere virtuelle Linse müsste dann genau 1000mm vor der Filmebene sitzen. Eben die Brennweite.

Wenn wir jetzt so in das optische System eingreifen, dass der Abstand zwischen Hauptspiegel und Fangspiegel sich verringert, wird das vom Hauptspiegel fokussierte Lichtbündel früher aufgeweitet. Es wird damit hinter der vorgesehenen Filmebene fokussiert, womit zur Erzielung eines scharfen Bildes eine Auszugsverlängerung durch einen Zwischenring erforderlich wird. Wäre jetzt der Fangspiegel plan, würde sich die Brennweite des Gesamtsystemes nicht ändern. Isser aber nicht. Da der Fangspiegel eine längere (negative Brennweite) hat als der Hauptspiegel, wird die Gesamtbrennweite länger. Auf dieses System wäre zwar die Linsengleichung anwendbar, aber unsere virtuelle Ersatzlinse hat die Lage verändert und wir wissen nicht wie weit. Somit ist die Bildweite und damit die Brennweite unbekannt. Die vorliegenden Veröffentlichungen lassen davon ausgehen, dass die neue Brennweite jedenfalls deutlich größer ist, als die Nominalbrennweite plus Auszugsverlängerung. Für 90mm Auszug so gegen 1500mm.

Was lernen wir daraus:

Die Empfehlung von Knipsonaut auf f.at ist nicht nur die einfachste, sondern auch die einzige die in der Praxis zuverlässig funktioniert. Mit hochauflösenden Aufnahmen mit einem Grafikprogramm den Durchmesser der Mondscheibe vermessen und ausdividieren sollte die Brennweite auf etwa 10mm genau ermitteln, unter der Voraussetzung, dass die Nominalbrennweite von 1000mm ein exakter Wert ist. Die Messgrenze von D-SLRs liegt dabei bei über 2000mm (damit der Mond in der Breite noch rein passt), das sollte sicher reichen.

Habe gutes Wetter beim nächsten Vollmond.
 
  • Like
Reaktionen: ase
Kommentar
hallo Tengris,
herzlichen Dank für deine exakten ausführungen, haben mir jetzt den letzten durchbruch ermöglicht ;-), nun, bin halt leidenschaftlicher fotoamateur, bastler, probierer, ect. nur in der theorie haperts halt total.
Werde jetzt auf das nächste brauchbare seeing warten, und dann mal die
"Maßband-Methode" und die "Knipsomat-Methode" ausführen, und sofern interesse daran besteht natürlich darüber berichten.

mfg. Karl
 
Kommentar
Also mit einem Massband wird das nix - das ist ja für so eine Brennweite schon super-extrem-Nahbereich! Da hat man wieder großen Tubusauszug (vorne am Sek.-Spiegel) und wieder eine ganz andere Brennweite. Lieber mit den Hochhäusern in großer Entf. wie vorgeschlagen.
 
  • Like
Reaktionen: ase
Kommentar
Ja, richtig, sorry, nicht mitgedacht, will ja kein "makro" messen ;-))

mfg Karl
 
Kommentar
@tengris : Dein Bedenken sind schon richtig. Ein Schwachpunkt der Rechnung auf fotografie.at ist in der Tat die Annahme EINER Linse. Gerade das Maksutov-System besteht aber definitiv aus zwei optischen System, die auch noch einen Abstand voneinander haben.
Da gilt für die Gesamtbrennweite
1/f = 1/f1 + 1/f2 - d/(f1*f2) , wobei d in diesem Falle der Abstand der beiden Spiegel ist. Die Brennweite ist deshalb tatsächlich nicht so einfach aus einer Formel zu ermitteln.
@Martin : Die Idee mit dem Maßband ist so schlecht nicht, denn evtl. möchte man das System ja für Nahaufnahmen nützen. Und wenn ich das richtig sehe, dann wird bei dem System beim Fokussieren ebenfalls der Abstand zwischen Haupt- und Fangspiegel verändert. Damit verändert sich wieder die Brennweite. (Sie wird im Nahbereich kleiner.) Wir haben es hier - so glaube ich - mit dem gleichen Effekt zu tun, der heute bei vielen Optiken verwendet wird. Die offizielle Brennweite gilt nur für unendlich entfernte Objekte.

Um Versuche, wie groß ein zu fotografierendes Objekt abgebildet wird, kommt man wahrscheinlich nicht herum.

Gruß Wolfgang
 
Kommentar
Martin F. schrieb:
... wieder eine ganz andere Brennweite.
Die Aussage von Martin gilt nicht nur für diese spezielle Situation, sondern generell. Nominale Brennweiten und Lichtstärken sind immer auf Unendlich-Fokussierung bezogen. Bis in die 70er Jahre wurden Teleobjektive ausschließlich über Auszugsverlängerung fokussiert. Hier war die Brennwerte des starren Linsensystems konstant und die Bildweite wurde verlängert. Vor einem Vierteljahrhundert hat man begonnen, Superteles mit Innenfokussierung auszustatten. Hier beruht das Fokussierungsprinzip auf einer Verkürzung der Brennweite unter weitgehender Beibehaltung der Bildweite. Bei den meisten Zooms ist das ähnlich. Eine Brennweitenbestimmung im Nahbereich kann hier bei unterschiedlich aufgebauten Objektiven gleicher nominaler Brennweite stark abweichende Ergebnisse liefern.
 
Kommentar
-Anzeige-
Zurück
Oben Unten