Morgestraich, Maskenzauber, Sambafieber

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palatinus

NF-Platin Mitglied
Platin
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Liebe Foristi und Foristas,

wir befinden uns zwar schon mitten in der Fastenzeit, und deshalb mag dieser Thread vielleicht etwas anachronistisch erscheinen. Dennoch möchte ich zusammen mit einigen anderen NF-F-Mitgliedern damit eine Idee realisieren, die mir seit einiger Zeit im Kopf herumschwebt.
Beim Betrachten einiger wirklich sehenswerter Karnevals- bzw. Fasnachtsreportagen fand ich es nämlich interessant zu sehen, wie unterschiedlich dieser Brauch in den verschiedenen Kulturkreisen zelebriert wird.
Die alemannisch-rustikal geprägte Basler Fasnacht, der prunkvoll-kultivierte Carnevale di Venezia und der exotisch-lebensfrohe Carnaval do Brasil - jedes dieser Ereignisse übt auf den Betrachter seinen ganz eigenen Reiz aus. Exemplarisch dafür sollen diese drei Bilder stehen:


(1) Basel
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(Bildautorin: Melodie aus http://www.nikon-fotografie.de/vbul...8451-basler-morgestraich-2012-die-bilder.html


(2) Venedig
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(Bildautor: ebarwick aus http://www.nikon-fotografie.de/vbulletin/foto-reportagen/188023-karneval-in-venedig-2012-a.html


(3) São Paulo
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(Bildautor: Jochen2 aus http://www.nikon-fotografie.de/vbulletin/nf-f-bilderforum/188541-karneval-in-s%E3o-paulo-2012-a.html


Damit übergebe ich den Stab (bzw. die Tastatur ;)) an Erhard und Jochen, die eine Auswahl ihrer besten Bilder vom venezianischen bzw. brasilianischen Karneval präsentieren und einige erläuternde Sätze dazu schreiben werden. Anschliessend wird dann wiederum die IG Süddeutschland/Schweiz die Eigenheiten der Basler Fasnacht in Wort und Bild vorstellen.

MfG,
Ralf
 
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Der Karneval in São Paulo ist eine der Großveranstaltungen des Karnevals in Brasilien. Wie in Rio de Janeiro findet ein Wettbewerb der Sambaschulen im Sambódromo am Freitag und Samstag vor dem Karneval statt. Die kleinen Schulen, die sonntags auftreten, nehmen nicht an den Bewertungen teil. Der Kernaval beschränkt sich zwar nicht auf die veranstaltungen im Sambadrom, sondern wird nach wie vor in jedem Stadtteil in den Straßen gefeiert ('carnaval de rua'). Das ist aber nicht -bis gar nicht - spektakulär, deshalb konzentriert sich die Aufmerksamkeit auf das Sambadrom. Ich beginne mal mit meinem Lieblingsfoto von 2010.



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SP 1: Das Thema dieser Schule war "Die Erfindung des Eisens und seine historische Bedeutung". Die Kostüme versuchen, die Themen allegorisch umzusetzen.
Dies ist eine der Bewertungskategorien, die 'alegoria'.



Der Karneval hat sich in den verschiedenen Regionen Brasiliens sehr unterschiedlich entwickelt. In São Paulo wurde er von der Landbevölkerung während der Kaffeekrise 1929 in die Stadt gebracht. Nach dem Preisverfall des Kaffees kam es zu einer Masseneinwanderung der verarmten Landbevölkerung nach São Paulo, und mit ihnen gab es die ersten Karnevalsveranstaltungen. Der Samba in São Paulo ("Samba-enredo") unterscheidet sich so von dem in Rio de Janeiro durch seine Geschwindigkeit, Schrittfolge und Musik. Seine Wurzeln hat der Samba Paulistano in der Arbeit der Kaffeverarbeitung und wurde so stark von afrobrasilianischen, also rhythmusgeprägten Elementen geprägt, in den Stadtrandvierteln und Favelas entstand die Sambakultur bei freigelassenen Sklaven Ende des 19. Jahrhunderts, die aus den Kaffeeplantagen kamen.




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SP 2: Für viele ist es das Höchste, einmal im Jahr im Sambadrom aufzutreten.
Man sieht es ihr deutlich an.


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SP 3: Auch die riesigen Umzugswagen setzen die Themen allegorisch um.
Hier nochmals das Thema Eisen, die Erfindung der Dampflok.



Die Mitglieder des ersten Karnevalvereins - Cordão Barra Funda - marschierten auf der Straße in grünen Hemden und weißen Hosen, was 1953 zu der Gründung der ersten Sambaschule 'Camisa Verde e Branco' führte. So entwickelte sich der Karneval in São Paulo also aus einem 'carnaval de rua', bestehend aus Tänzen, Umzügen und volkstümlichen Scherzen (also wie in Köln :)).

Ab 1934 organisierte dann die Stadt den Karneval, die Sambaschulen wurden immer wichtiger, bis 1970 die Tourismusbehörde die Karnevalsumzüge im Sambódromo organisierte. Dadurch wurde der Karneval in São Paulo kanalisiert und konzentriert. Das Sambadrom in seiner heutigen Form wurde von Oscar Niemeyer (übrigens lebt der immer noch!) entworfen und erst 1993 eingeweiht.



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SP: 4: Dichte Atmosphäre: auf engstem Raum feiern 30.000 Zuschauer und pro Schule ca. 5.000 bis 7.000 Teilnehmer.


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In naher Zukunft ist ein Komplex geplant, wo die ca. 200 Sambaschulen der Stadt ihre Kostüme und Allegorien herstellen und vermarkten können, und zwar als Tourismusattraktion im Hinblick auf die Fußballweltmeisterschaft 2014 und die kommenden Olympischen Spiele im Jahr 2016.



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SP 5: Alles super in Brasillien: Fußball-WM 2014, Olympische Spiele 2016, Deutschlandjahr 2012/2013.



Beim modernen Karneval treten die Sambaschulen im Wettstreit gegeneinander an. Der Veranstalter gibt ein Rahmenthema vor, innerhalb dessen sich die Schulen ein eigenes Thema suchen. So lautete z.B. das Ramenthema des Karnevals im Jahr 2000: "Geschichte Brasiliens in 14 Teilen", wobei jede Sambaschule eines dieser Teile in Allegorien umsetzte. Die Darbietungen der Themen werden von einer Jury in 9 Kategorien bewertet, so z.B. Allegorie, Kostüme ('fantasias'), Geschichte, Schlagzeug ('baterias'), Harmonie, Musik etc.



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SP 6: Die Leute sind wirklich mit Inbrunst dabei.




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SP 7: Jede Schule hat Ihre Königin (rainha). Diese zeigen gerne viel Haut.


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Das alles wird jedes Jahr einzig für diese eine Veranstaltung entwickelt, getextet, entworfen, gebaut und komponiert. Der Samba der Schule 'Imperador do Ipiranga' von 2005 gilt z.B. bis heute als der beste Karnevalssong überhaupt. Das Thema des diesjährigen (2012) Gewinners war die Umsetzung von diversen Themen aus dem Werk des brasilianischen Schriftstellers Jorge Amado. (Das klingt dann so: "Ojoubá - No céu, os olhos do Rei... Na Terra, a morada dos milagres... No coração, Um Obá muito Amado!" = Originaltitel).


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SP 8: Ein Thema des Autors Jorge Amado: "Cacau" (ebenfalls ein Buchtitel)



Beim Karneval mitzumachen ist für Viele eine große Herzensangelegenheit. Tausende laufen bei den Umzügen mit, die 'fantasias' kosten ca. 400 bis 600 Reais pro Person (1 € ~ 2,3 Reais; Stand 3/2012). Es wird das ganze Jahr über am nächsten Auftritt fieberhaft gearbeitet und geprobt, die Budgets der großen Sambaschulen erreichen Millionenbeträge(!). So ist der Karnval ein fester und wichtiger sozialer und ökonomischer Bestandteil des Lebens der Stadt São Paulo.


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Nr. 10: "Dieses Bild ist ein Buch!" (User AF im Orignalthread - Danke nochmals!)



Natürlich drücken sich bei den Karnevalsveranstaltungen die kulturellen Eigenheiten eines Landes in besonderer Weise aus, so in Brasilien der freizügige und selbstbewusste Umgang mit dem Körperlichen. Dieses Selbst-Bewusstsein des Körperlichen beschränkt sich aber nicht auf die Jungen und Schönen, sondern zieht sich durch alle Altersklassen und Gewichtsgruppen und wird zu einem sozialen Prinzip, natürlich auch bei der Kleidung. Diese kennt nur wenig echte Konventionen und ist teilweise auch angenehm weil sehr locker, gilt aber z.B. im Geschäftsleben nur bedingt.



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SP 11: Doppelpass: Thema in São Paulo: "Carnevale di Venezia"


Vielen Dank und
 
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Vielen Dank Jochen für die ansprechenden und beredten Bilder und die informativen Textbeiträge. Jetzt freuen wir uns auf den Karneval in Venedig und die Beiträge von ebarwick.

Gruß
Suermel
 
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Ein Sprung zurück über den großen Teich und wir kommen nach Venedig.

Der Karneval – und besonders die Masken – haben in Venedig eine lange Tradition.
Bereits im elften Jahrhundert, also noch in der Aufbauphase der jungen Republik, bewarfen Männer ihre Angebetene mit ausgeblasenen und danach mit Duftwasser befüllten Eiern - anonym, unter einer Maske verborgen.
Was als neckisches Spiel begann, etablierte sich recht schnell zum venezianischen Volkssport.
Ob Kurtisane oder Patrizier – durch die Maskierung schlüpfte man zumindest für ein paar Stunden in eine andere Identität. Nicht zu Letzt für erotische Abenteuer war das „zweite Gesicht“ äußerst hilfreich.



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Fortsetzung folgt...:)

Grüße
Erhard
 
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Eine zweite Strömung, die ganz entschieden das Wesen des venezianischen Karnevals geprägt hat, ist die "Commedia dell’arte" mit ihren Figuren Arlecchino, Brighella, Colombina und anderen.
Entstanden im 16. Jahrhundert, nahm das Volkstheater auf öffentlichen Bühnen das tägliche Leben ins Visier und brachte durch extreme Übertreibungen und Parodien ganze Volksmassen zum Brüllen und Lachen.

Goethe, der das bei seiner venezianischen Reise miterlebt hat, war dermaßen beeindruckt, dass er davon schrieb, noch nie ein Theaterpublikum in solch ekstatischer Freude und Begeisterung gesehen zu haben.

Der Bühnenautor Carlo Goldoni wurde durch seine Strücke für die Commedia dell’arte quasi unsterblich. Noch heute werden die Figuren des Volkstheaters als Vorlagen für Karnevalsmasken verwendet und Wasserbusse (Vaporetti) nach ihnen benannt.


Auch in Schwarzweiß sind die Masken Venedigs absolut sehenswert. Vor zwei Jahren war ich mit einigen Agfa Scalas im Gepäck vor Ort, unter anderem kam das hier dabei heraus:



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Fortsetzung folgt...

Grüße
Erhard
 
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Zum Abschluss noch einmal drei Beispiele für die Farbenpracht des venezianischen Karnevals:



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Für die Techniker unter euch: Die Schwarzweißbilder wurden mit Leica R9 auf Agfa Scala aufgenommen, die Farbfotos mit meiner Lieblingskamera, der F6, auf Fuji Astia fotografiert.

Viel Spaß mit den Bildern und ich reiche den Stab weiter an die IG Süddeutschland/Schweiz :)

Grüße
Erhard
 
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Vielen Dank auch an Erhard für die schönen Bilder und die Erklärungen zum venezianischen Carnevale. Besonders gut gefallen mir die Bilder, die einen Bezug zum venezianischen Stadtbild herstellen.

Der Unterschied zwischen Sao Paulo und Venedig wird schon deutlich. Während in Sao Paulo Themen dargestellt werden und die Gemeinschaft der Beteiligten durch gleiche Kostüme ausgedrückt wird, steht in Venedig doch eher das Individuum im Vordergrund, die Maskerade nach Figuren der Commedia dell'arte.

Gleich geht's weiter mit dem Basler Morgestraich.

Gruß
Suermel
 
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Die alemannische und schwäbische Fasnacht steht stärker in einer archaischen Tradition als der Karneval rheinischer Prägung etwa in Köln oder Mainz. Das Brauchtum bezieht sich hier auf die Vertreibung des Winters und böser Geister durch Lärm, Feuer und Maskerade. Während in Gebieten mit vorwiegend katholischer Bevölkerung die Fasnacht mit dem Aschermittwoch endet, geht sie in einigen protestantisch geprägten Gemeinden im Badischen (z.B. Weil am Rhein, Hauingen, Sulzburg) aber auch in der Schweiz (z.B. Liestal) erst richtig los. Einerseits, um die Katholen zu ärgern, andererseits wird argumentiert, man mache die eine oder andere Kalenderreform nicht mit, da sei sowieso ein Rechenfehler bezüglich des Beginns der Fastenzeit enthalten.

Die größte Fasnacht der Schweiz und wohl auch die größte in einer protestantischen Gemeinde weltweit findet in Basel statt. Basel war mit der Reformation protestantisch geworden, hatte aber im Gegensatz zu manch anderen protestantischen Städten die Fasnacht nicht abgeschafft. Bereits 1529 wurde sie auf die Tage Montag bis Mittwoch nach Aschermittwoch begrenzt. „Die drey scheenschde Däg“ dauern exakt 72 Stunden, von Montag 04.00 Uhr bis Donnerstag 04.00 Uhr (außer 2002, da schalteten die Stadtwerke eine Minute zu früh das Licht ab, also dauerte die Fasnacht drei Tage und eine Minute).

Der Ablauf dieser drei Tage ist traditionell geprägt. Die Auftaktveranstaltung ist der Morgestraich, aber nicht weniger wichtig sind die Cortèges am Montag und Mittwoch Nachmittag, die Gugge-Konzerte am Dienstag Abend auf dem Marktplatz, dem Barfüßer und dem Claraplatz und die große Laternenausstellung auf dem Münsterplatz. Die meisten Kneipen und Restaurants haben durchgehend geöffnet, das fasnächtliche Treiben findet auch in den Gassen und Kneipen statt.

Ursprünglich wurde die Fasnacht mit Lärm eröffnet, also mit Trommeln und Schießen. Dabei war das Trommeln eigentlich ein militärisches Zeremoniell von Soldaten für Soldaten. Der Termin des Morgestraich geht wohl auch auf die Praxis zurück, am Montag nach Aschermittwoch Rekruten einzuziehen. Jedenfalls ist für das Jahr 1833 belegt, dass ein gegen die Obrigkeit renitenter Wirt mit Gesinnungsgenossen gesetzwidrig morgens mit Trommeln durch die Basler Innenstadt gezogen sei und so die Fasnacht eröffnet habe. Die Obrigkeit habe das damals toleriert, wohl, weil man nicht mit Soldaten gegen die eigene Bevölkerung vorgehen wollte, denn man befand sich gerade in einer militärischen Auseinadersetzung mit Aufständischen aus dem Basler Umland, die man dann auch noch verlor. Das führte zur Spaltung des Kantons in Basel Stadt und Basel Land. 1834 fand wegen des verlorenen Krieges keine Fasnacht statt, erst wieder 1835. Von da an waren Trommeln erlaubt, die Tradition des Morgestraichs war begründet. Beleuchtet wurde das Geschehen durch Pechfackeln. Wegen der Feuergefahr wurden die dann später verboten, seither gibt es die Tradition mit den „Stäggeladärne“. Auch „Ruggeladärne“ kamen zum Einsatz, die aber später wieder verschwanden. Heute spielen natürlich die „Zugladärne“ und die „Kopfladärne“ eine wichtige Rolle.

Die Basler Fasnacht und speziell auch der Morgestraich wird getragen von der Arbeit der Cliquen, das sind Gruppen, die ursprünglich wohl aus Zünften entstanden sind. Diese mehr als 200 Cliquen versammeln sich am Montagmorgen an unterschiedlichen Standorten in der Basler Innenstadt. Sie bestehen immer aus dem Vortrab, Pfeifern, dem Tambourmajor und den Trommlern, wobei die Reihenfolge nicht bei jeder Clique gleich ist. Nach dem Vortrab kommen manchmal die Pfeifer, dann der Tambourmajor, dann die Tambouren. Manchmal kommt nach dem Vortrab aber auch gleich der Tambourmajor, dann die Trommler und danach die Pfeifer. Andere Instrumente als die Piccolo-Flöte und die Trommel kommen nicht zum Einsatz. Alle sind kostümiert mit Larven und Gewändern, aber nicht einheitlich im Unterschied zu den Cortèges. Die freie Kleiderordnung nennt sich „Charivari“. Die gemeinsame Gruppenzugehörigkeit wird durch gleiche oder ähnliche Kopflaternen dokumentiert. Publikum (zum Morgestraich kommen üblicherweise mehr als 100.000 Zuschauer) und begleitende Familienangehörige („Nachtrab“) sind übrigens nicht maskiert. Zusätzliches Licht von außen durch Taschenlampen oder durch Kamerablitze sind verpönt.

Pünktlich um vier Uhr morgens wird das Licht gelöscht. Das ist für die Tambourmajore das Startsignal. Sie geben den Befehl „Achtig! Morgestraich! Vorwärts marsch!“, und alle Cliquen spielen dann an ihren unterschiedlichen Standorten das erste Lied gleich, eben den Morgestraich-Marsch. Dieses Lied wird während der gesamten Fasnacht nur dieses eine Mal gespielt. Danach intoniert jede Clique ihre eigene Hitliste.

Jede Clique führt im Vortrab eine oder mehrere Zuglaternen mit sich, die ein Thema aufgreifen und es grafisch sehr sehenswert umsetzen. Beliebt sind Frotzeleinen über die „Waggis“ (Franzosen) oder die Nachbarn aus dem „großen Kanton“ (Deutsche), aber auch andere regional- und weltpolitischen Themen werden gerne aufs Korn genommen. Neben der grafischen Qualität beeindrucken die in kleiner Schrift gehaltenen Sprüche auf Baseldytsch, die man später auf dem Münsterplatz bei der Laternenausstellung geruhsamer geniessen kann.

Die anfänglich gespenstisch anmutende Szenerie klärt sich zunehmend mit der Dämmerung, sie dünnt sich mehr und mehr aus. Sowohl Darsteller als auch Publikum stärken sich zunehmend in den Kneipen bei Mehlsuppe und Zwiebelwaie. Doch trifft man in den Gassen den ganzen Vormittag über immer wieder kleine Gruppen oder Einzelmasken, die fröhlich vor sich hinträllern oder trommeln und ihre ganz individuelle Fasnacht feiern.

Gruß
Suermel
 
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1 Tambourmajor eröffnet um Punkt vier Uhr den Morgestraich

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(Bildautor: Suermel, http://www.nikon-fotografie.de/vbul...8451-basler-morgestraich-2012-die-bilder.html)


2 Larve nach Venezianischem Vorbild und Stäggeladärne


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(Bildautor: Suermel, http://www.nikon-fotografie.de/vbul...8451-basler-morgestraich-2012-die-bilder.html)

3 Vortrab mit Stäggeladärne und Kopfladärne


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(Bildautor: Suermel, http://www.nikon-fotografie.de/vbul...8451-basler-morgestraich-2012-die-bilder.html)


4 Der Vortrab sorgt auch für Platz für das nachfolgende Spiel aus Trommlern und Pfeifern


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(Bildautorin: Melodie, http://www.nikon-fotografie.de/vbul...8451-basler-morgestraich-2012-die-bilder.html)

Gruß
Suermel
 
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Perfekte Beschreibung dieser einmaligen kulturellen Veranstaltung, ich glaube das die nachfolgenden Bilder Deinen Ausführungen die visuelle Bestätigung geben. (Sorry Suermel, das gehört in der Reihenfolge vor die ersten Aufnahmen).
 
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Damit ist der Versuch eines interkulturellen Vergleichs von Fasnacht und Karneval in bildlicher Form zu Ende. Wir haben uns bemüht, Ähnlichkeiten, aber auch Unterschiede dieses wenn auch in unterschiedlichen Ausprägungen, so doch weltweit vorhandenen Brauchtums herauszuarbeiten. Ich hoffe, sowohl die Bild- und Textautoren als auch die Betrachter und Leser hatten Spaß daran.

Herzlichen Dank an alle, die hierzu beigetragen haben. Besonders bei Jochen und Eberhard möchte ich mich bedanken für ihre Mühe, die Bilder auszuwählen, zu bearbeiten und kenntnisreich zu kommentieren. Aber selbstverständlich gilt mein Dank auch meiner Kollegin und den Kollegen Melodie, Fiete49 und Peter52 für die Überlassung der Morgestraich-Bilder zu diesem Thread. Nicht zuletzt bedanke ich mich bei palatinus, dem das größte Verdienst zukommt: er hatte die Idee für diesen Thread. Allerdings hat er sich rechtzeitig vor Arbeitsbeginn nach Namibia aus und in den Staub gemacht. Dadurch wächst ihm natürlich die Verpflichtung zu, seine dortigen Bildergebnisse baldmöglichst hier zu präsentieren und zu kommentieren. Darauf können wir uns schon mal freuen.

Gruß
Suermel
 
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