MF Objektive wieder Flott bekommen

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scrooge

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Hallo
Ich bin ganz neu hier und habe gleich mal eine Frage:
Ich habe früher immer mit meinen Nikkormaten FTN und EL fotografiert und mir vor ca einem Jahr das D40 double Zoom Kit zugelegt. Warum auch immer bin ich erst jetzt auf die Idee gekommen meine alten analogen Objektive auszuprobieren und sieheda, sie passen. Belichtungsmessung zwar nicht vorhanden, aber wenn mir früher die Batterie ausging hat es auch immer irgendwie funktioniert.
Jetzt habe ich festgestellt, dass bei 2 Objektiven der Fokusring schwergängig ist. Mit der Sufu bin ich auf kosten von ca 60e pro Objektiv gestoßen, was den Wert warscheinlich übersteigen würde, oder? (Nikkor-O 35mm 1:2, Nikkor-P 10,5cm 1:2,5, Nikkor-S.C 50mm 1:1,4)
Weiters habe ich von Spezialwerkzeug gelesen, um die Dinge neu zu fetten o.Ä.
Was würde ich da genau brauchen, wo bekomme ich es, und was kostet das ca.?
Weiters sind die Filtergewinde etwas verdellt. Gibt es da auch einen Trick, wie man das wieder gerade bekommt, ohne mit dem Hammer draufzuklopfen und alles zu zerstören.
Freue mich mal auf Antworten.
 
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Hallo

Jetzt habe ich festgestellt, dass bei 2 Objektiven der Fokusring schwergängig ist. Mit der Sufu bin ich auf kosten von ca 60e pro Objektiv gestoßen, was den Wert warscheinlich übersteigen würde, oder? (Nikkor-O 35mm 1:2, Nikkor-P 10,5cm 1:2,5, Nikkor-S.C 50mm 1:1,4)
Weiters habe ich von Spezialwerkzeug gelesen, um die Dinge neu zu fetten o.Ä.
Was würde ich da genau brauchen, wo bekomme ich es, und was kostet das ca.?
Weiters sind die Filtergewinde etwas verdellt. Gibt es da auch einen Trick, wie man das wieder gerade bekommt, ohne mit dem Hammer draufzuklopfen und alles zu zerstören.
Freue mich mal auf Antworten.

Die Firma http://www.micro-tools.de / bietet Spezialwerkzeug für Kamerawerkstäten an. Auch ein Filtergwinderichtwerkzeug für 50 Euro. Ebenso sind dort alle benötigten Schmierstoffe zu bekommen. Bei lediglich zwei drei Objektiven lohnt sich die Investition allerdings kaum.


Stefan
 
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Ich bin bei solchen Fragen hin- und hergerissen. Das 28/2,8 Series E nehme ich auch gelegentlich an der D40x her, aber das ist halt noch einwandfrei in Schuss. Investieren würde ich in solche alten Objektive allerdings nichts mehr, da müsste es schon was sein, das man bei gleicher Blende/Brennweite nur für einige Tausender bekommen würde...
 
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Spezialwerkzeug würde ich für die alten Dinger nicht kaufen, braucht man aber nicht unbedingt. Filtergewinde lassen sich mit einem zugesägten Holzstück halbwegs wieder hinbiegen, vorausgesetzt, sie sind nicht zu stark verbogen und das Gewinde ist noch in Ordnung. Einfach den Radius des Objektivrands anzeichnen, zusägen und vorsichtig zurechtklopfen.
 
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Danke schonmal für die Antworten, habe das mit dem Holz versucht. Filter einschrauben funktioniert wieder. Zwar schwer, aber wenigstens überhaupt.

Gibt es irgendwo Zeichnungen vom Innenleben der Optiken?
Sind die Linsen eingeklebt oder nur geklemmt? Wenn nur geklemmt sollte
eigentlich ein Satz feiner Schraubenzieher, so ein Saugheber und das Fett
reichen um sie wieder flott zu bekommen.
Trau mich nur noch nicht aufschrauben ohne irgendwelche Infos zu haben.
Vielleicht gibt es ja Fotos von zerlegten.

Kann man was über den Wert der Objektive sagen, wenn sie in gebrauchtem aber funktionstüchtigen Zustand sind? Auch ein Kriterium ob ichs selber machen soll.
 
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Die Linsen sitzten in Linsengruppen und sind eingeschraubt oder auch geklebt. Gefettet wird sowieso nur das Gewinde (Schneckengang) über das die Linsengruppen bewegt werden. Vorher muss aber das alte Fett gründlich enfernt werden, wichtig ist das richtige Fett zu verwenden. Da kann ich aber mangels Erfahrung nicht weiter helfen.
 
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Du solltest an Deiner D40 nur AI, AIS, oder auf AI
umgebaute Objektive verwenden.

Schau mal in Deine Anleitung, ich meine andere Typen
hinterlassen schäden an Deiner Cam.
 
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Das heißt, dass ich die einzelnen Linsen womöglich garnicht rausnehmen muss, sondern Gruppen was leichter ist.
Werd mir mal gutes Werkzeug besorgen und dann den Versuch wagen.

Nein, an der D40 können in beschnittenem Funktionsumfang alle Objektive verwendet werden. Es gibt an der Kamera keinen ich nenne ihn mal AI-Zapfen der mit dem Blendenring kollidieren kann. Habe ein AI, 4 Pre AI und die 2 Kit mit Motor ohne Blendenring also eh alle 3 großen Typen.
Ich habe das aber auch schon öfters gelesen, dass sie angeblich nicht draufpassen. Machen aber schönere Bilder als die Kit also bevorzuge ich sie mal, bis ich weiß wohin die Reise weitergeht...d700 oder so.
 
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Genau, einfach die Linsengruppe(n) rausnehmen. Bei alten Objektiven besteht leider oft das Problem, dass Schrauben sehr fest sitzten und Nikon hat, wohl um Selbstschrauber zur Verzweiflung zu treiben, besch.. weiche Schrauben verwendet. Man rutscht 2-3 mal mit dem Schrauber ab und der Schraubenkopf ist hin.
 
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Werd mir mal gutes Werkzeug besorgen und dann den Versuch wagen.

Hallo,

Objektive sind Präzisionmechanik, und sehr passgenau gearbeitet. Das Entscheidende beim Selbstschrauben ist: keine Gewalt! Fast jeder der an Objektiven rumbastelt hat Lehrgeld bezahlt (in Form von defekten Gläsern), ich würde also mit dem billigsten/unwichtigsten Objektiv anfangen. Man kann sich entweder von hinten oder von vorn 'ranarbeiten. Am Bajonett sind Schrauben, die den Zugang zunächst erleichtern. Vorne kan man oft eine Art Konterring aus dem Filtergehäuse (mit Spezialschlüssel!) lösen, der ist oft noch durch eine zusätzliche Schraube gesichert (seitlich am Gehäuse). Blendenlamellen würde ich immer zusammen lassen, die sind extrem nervig wieder zusammenzusetzen. Bei der Fokussierung musst Du aufpassen, dass die Unendlichstellung richtig passt. Im ungünstigten Fall hat so ein Schneckengang über 10 verschiedene Möglichkeiten wieder zusammen geschraubt zu werden. Und wenn Du Pech hast musst Du alle 10 durchprobieren (was jeweils eine komplette Montage und Demontage bedeutet). Altes verharztes Fett sollte komplett entfernt werden. Öl hat in den Linsen gar nichts zu suchen, das kriecht gerne zwischen die Linsen bzw. in die Blendenmechanik und macht die nächste Reinigung nötig. Es gibt spezielles Fett, welches die richtige Viskosität besitzt, das ist aber kaum bzw. in kleinen Mengen nur extrem teuer zu bekommen ist (ich hatte mal Glück und konnte an einer Sammelbestellung teilnehmen). Ein falsches Schmiermittel kann sich verflüchtigen oder schnell verharzen, das Thema ist gar nicht so untrivial.
Du brauchst unbedingt kleine Schraubenzieher (1mm, 1,5mm und 2mm Klinge). Die Baumarktteile aus der Grabbelkiste brechen sehr schnell (da lohnt sich Markenware). Dann brauchst Du einen Spezialschlüssel um die Linsenglieder auseinander zu bekommen. Eine Pinzette, EIne zange und ein Pustebalg kann man auch gut brauchen. Wichtig ist ein Lappen und Ethylalkohol (70%) zum Reinigen der Linsen. Mit Spiritus bekommt man hartnäckiges, altes Fett entfernt, der sollte aber nicht an die Linsen. Sehr sinnvoll ist es, sämtliche Arbeitsschritte zu dokumentieren (Digitalkamera). Und man sollte eine Menge Zeit und Ruhe besitzen...

Gruß,
Andreas

P.S.: Falls Du Dein 50er loswerden möchtest, kannst Du mir ein Angebot machen.
 
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Mich würde es extrem interessieren, welches Fett für manuelle Nikon Objektive geeignet ist. Von Micro Tools hatte ich schon mal das stark dämpfende gekauft, teuer und nicht geeigneter als ein normales Kugellagerfett, also eigentlich eher unbrauchbar.
Hat jemand Tipps?
 
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Anstatt dem Spezialwerkzeug hat sich bei mir ein Zirkel mit Einstechnadeln auf beiden Seiten bewährt. Wer noch einen qualitativ Hochwertigen bei sich Zuhause rumfliegen hatt, kann dies ja mal versuchen (auf eigene Gefahr).

Das mit dem Fett würde mich auch brennend interessieren. Auch welches Öl an die Lamellen kommt. Hier liegt noch ein Non-Ai 55mm Micro rum das nur darauf wartet.

Gute Schraubenzieher sind durch nichts zu ersetzen. Diese haben meist auch ein Längsloch, welches Platz für einen Stift quer zum Werkzeug bietet, um mehr Kraft auszuüben. Wenn er nicht perfekt passt und greift, gar nicht erst versuchen...In meinen Anfängen musste ich so manche Schraube neu bestellen.

Bei nodevice.com kann man sich kostenpflichtig Reparaturhandbächer runterladen. Diese sind bisher immer in guter Qualität als PDF zu haben.

Noch ein gut gemeinter Rat: Ich denke es ist mit etwas Talent alles zu reparieren und umzubauen, wer sich jedoch das Handbuch des 105VR mit über 170 Seiten, (Zum Vergleich: 35/2D hat gerade mal 20) auch mit detaillierter Anweisung zur Kalibrierungssoftware des VR etc. ansieht, erkennt schnell dass hier für den Normalsterblichen Schluss ist.
 
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Das mit dem Fett würde mich auch brennend interessieren. Auch welches Öl an die Lamellen kommt.

Die Frage mit dem Fett ist einfach zu beantworten, das gibt es hier: http://www.micro-tools.de/mm5/d_lubricants.htm oder hier http://www.dr-tillwich.com/ angeblich auch (nicht probiert)

Noch einfacher ist es mit dem Öl auf den Lamellen. Das gehört da nämlich nicht hin, da sie sonst kleben und dann die Belichtung nicht mehr passt. Daher völlig entfetten!
Für Bastler empfehlenswert ist das Nikon Camera Repair Handbook von Thomas Tomsoy. Darin ist die Zerlegung einiger typischer Nikon MF Linsen erklärt:
28mm 3,5
35-70mm
50mm non AI
P105mm auto
Q 20mm auto
QC13,5cm
S 35mm Auto
36-72mm
Series E 1,8 50mm
75-150mm.

Die meisten anderen 'normalen' MF Linsen zerlegt man in ähnlicher Art und Weise.

Gruß
Sig
 
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Mich würde es extrem interessieren, welches Fett für manuelle Nikon Objektive geeignet ist. Von Micro Tools hatte ich schon mal das stark dämpfende gekauft, teuer und nicht geeigneter als ein normales Kugellagerfett, also eigentlich eher unbrauchbar.
Hat jemand Tipps?

Das stark Dämpfende ist für alte Klappkameras und ähnliches geeignet, wo lediglich ein Messingfeingewinde gedämpft werden muss. http://phototec.de/phorum/read.php?4,201128,201143#msg-201143

Die Firma http://www.losimol.de/ ist Hersteller von Schmierstoffen insbesondere für Optische Geräte und bietet auf ihrer Website auch Anwendungshinweise für ihre Produkte.

Ansonsten gibt es noch http://amtulld002.bp.com/bpglis/lubtds.nsf/technicaldata/AF413D81F1085948C1256CBD003B2014?OpenDocument was gern von Kamerabastlern verwendet wird. Ich setzte auch Nigrin Mehrzweckfett aus dem Baumarkt für gröbere Sachen ein. Mein 4,5/300 Ai Nikkor läuft damit sehr geschmeidig.

Stefan
 
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Super, wie schnell man hier viele gute Antworten bekommt, vielen Dank.
Ich komme gerade aus einem Uhrmacher und Feinmechanikgeschäft und die haben mir nach Schilderung der Anforderungen (nicht fließen usw) Fomblin zum testen gratis mitgegeben.
Werde das mal probieren, Fotografieren und dann einstellen falls es jemanden interessiert.
 
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