Frage MF - Nikkore, Ergebnis bei D610 wie bei analoger FM2 ?

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[MENTION=122680]newbieoldy[/MENTION],

Moin und Ahoi,

Weihnachten ist nun vorbei. Kannst du ein Paar Erfahrungen mitteilen, wie es sich mit der D610 und ai–s Objektiven arbeitet? Ich denke auch über eine D610 nach, habe aber nur manuelle Linsen aus analogen Zeiten hier liegen.

Danke und Ahoi
The eye


...the truth of the lens, the color of memories is all i can spend.
 
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Ich habe vor 1,5 Jahren den Wiedereinstieg in die Fotografie gestartet. Vorher analog mit FM, FE und FM2. Die Kameras habe ich immer noch, aber nicht im Gebrauch. Sie dienen mir aber zur Orientierung. Passend hierzu die Nikkore in Ai und Ai-S Ausführung. Die manuelle Fotografie ist meine Lieblings-Vorgehensweise. Da ich nun einen digitalen Body haben wollte und für mich nur Vollformat in Frage kommt (der gewohnte Blickwinkel mit den vertrauten Objektiven) habe ich mir die Nikkons angeschaut (hier war ich auf D750 fixiert) und festgestellt, daß ich damit überhaupt nicht klar komme. Der Sucher liefert mir nicht die Info, die ich eindeutig haben möchte. Nämlich, wo sitzt die Schärfeebene. Ich konnte es kaum glauben und habe mit den alten Schnittbildindikatoren verglichen: hier gabe es nie irgendwelche Zweifel. Das hat mich sehr irritiert und mich weitersuchen lassen. Zufällig konnte ich eine Sony A7 ausprobieren. Die Fokuslupe und Fokus Peaking haben mich derart geflasht, daß ich sofort die Sony gekauft habe. Nebenbei ist die Größe der A7/A7II sehr ähnlich zu den FM/FE Bodies. Hier kannst Du sehen, wie das früher war und jetzt bei mir ist:
https://www.nikon-fotografie.de/vbu.../274477-meine-fototasche-1981-und-2016-a.html

Nach 1,5 Jahren Nutzung und ca. 11.000 Bildern, alle manuell fotografiert, ist meine ehrliche Meinung: Die Entscheidung war richtig, aber die A7 ist nicht perfekt für mich.

1) Der Sucher - erste Generation - rauscht in dunklen Szenen und bei Verwendung der Fokuslupe zu stark. Die genaue Schärfeebene ist dann nicht wirklich erkennbar, vor allem, wenn die manuellen Objektive abgeblendet sind. Hier muß häufig dann offenblendig fokussiert werden. Das ist Meckern auf hohem Niveau, da der optische Sucher dann eh schon ausgestiegen ist, weil es zu dunkel ist. Die Lupe arbeitet (mit Rauschen) mit Lichtverstärkung und hat zwei Vergrößerungsstufen knapp 6 und 11,7-fach. Damit lassen sich aber bei genügend Licht perfekt alle Details erkennen.

2) Da für die exakte Fokussierung die Fokuslupe unabdinglich ist, ist mir heute klar, daß ein IBIS für mich notwendig ist. Nehme ich z.B. mein 135mm F2.8 Ai-S und versuche mit der A7 zu fokussieren (bei Fokuslupenstufe 2), ist das so ein Gezitter, daß ich nichts genau erkennen kann. Hierfür gibt es aber eine Problemlösung, die aktuellen Sony Modelle, z.B. A7II. Die interne Bildstabilisierung (Unterstützung bis 600mm) bringt auch mit dem Altglas einen Belichtungsvorteil von 1-2 Blenden.

3) Der Sucher (EVF) der A7II unterscheidet sich aber nicht signifikant von der A7; hat also im Dämmerlicht oder bei Dunkelheit die gleichen Rauschprobleme. Problemlösung könnte die im Herbst erwartete A7III sein. Die Profiausführung (A9) hat einen vielfach besseren Sucher. Die Erwartungshaltung ist, daß dieser oder ein ähnlicher Sucher verbaut wird. Auch eine Fuji XT-2 hat einen hervorragenden EVF. Es liegt also nicht mehr an der Technik an sich, sondern an der Generation dieser Technik, die verbaut wurde/wird.

4) Ein Problem ist mir aber grundsätzlich noch aufgefallen. Bei meiner Portraitfotografie (vornehmlich mit 85mm und 105mm) fokussiere ich mittels Lupenfunktion auf die Pupillen. Das klappt wunderbar; aber ich sehe dann tatsächlich nur noch das Auge und nicht mehr die Person selbst und deren Interaktion. Sollte mich das weiter nerven, könnte das tatsächlich zum Kauf eines AF Objektives (85mm) führen. Hier bietet das Sony System die Eye-AF Funktion. Ein unglaubliches Feature und seit der A9 perfekt funktionierend.

5) Bei statischen Motiven - egal welcher Art - gibt es für mich nichts besseres, als den EVF. Es ist einfach beeindruckend, welche Kontrolle dieser erlaubt - auch im Vergleich zum Schnittbildindikator.

6) "Nur" Ai oder Ai-S Objektive. Das sehe ich völlig anders. Die Haptik und Bildleistung ist so hoch, daß die meisten Bildmotive damit erfüllt werden können. Gerade in der People und Portraitfotografie sehe ich sogar Vorteile, da eben nicht porengenau abgelichtet wird, sondern ein etwas weicherer Look die für mich realistischere Betrachtung ist. Bei Betrachtung in 100% Ansicht zeigen sie dennoch genügend Details und Bildschärfe. Sogar Details, die bei der persönlichen Beobachtung der Personen gar nicht bemerkt wurden. Die Generation von Objektiven löst somit so hoch auf, daß hiermit für mich perfekte Portraits gemacht werden können. Z.B. Beim Nikkor 105mm F2.8 Micro blende ich auf F=4 ab. Da stimmt der Schärfeverlauf (orientiert an der eigenen Wahrnehmung), die Farben und was früher gar keine Bedeutung hatte, das Bokeh. Natürlich habe solche Objektive auch Schwächen (z.B. Lensflares oder CAs), damit läßt sich aber umgehen. Der Charakter dieser Objektive liegt mir und unterscheidet sich deutlich von den harten Mikrokontrasten moderner Hochleistungsoptiken. Die sehe ich nicht in der Menschenfotografie als sinnvoll eingesetzt. Wenn Deine Objektive also mechanisch und optisch in Ordnung sind, bereiten sie viel Freude. Da meine eingetrocknet waren, habe ich sie zur Aufarbeitung zu Michael (hier im Forum = Beuteltier) geschickt, der sie wieder gut in Gang gebracht hat. Ich erfreue mich jeden Tag über diese schönen Objektive.

7) Bildqualität Bodies: D600 - D750 unterscheiden sich nicht signifikant, auch die Sony A7 / A7II Kameras nicht. Sie haben ja auch die gleichen Sony Sensoren (bei der D600 weiß ich es nicht genau) Wenn Du in RAW fotografierst, sind die Einflußnahmen mittels EBV deutlich höher, als die Unterschiede dieser Kameras. Es gibt einen Unterschied im nativen Bildllook, verursacht durch die Manipulationen der Hersteller bei der RAW-Generierung, bzw. bei der kamerainternen JPG Wandlung. Praktisch irrelevant, da alles den eigenen Wünschen in der EBV angepaßt werden kann.

8) Preislich: keine relevanten Unterschiede zwischen Nikon und Sony.

9) Meine Empfehlung: Nimm ein Superweitwinkel, ein 50mm und ein Tele Objektiv zu dem Händler Deines Vertrauens und probiere die D600/D610 und eine Sony A7 II (wichtig wegen des IBIS und ein paar anderen Verbesserungen). Prüfe, mit welchem Sucher Du besser klar kommst und versuche mal, manuell zu fokussieren. Ich mag es genau zu wissen, was ich eingestellt habe, bevor ich auslöse.

10) Für manuelle Objektive gibt es von Techart einen AF-Adapter. Das Objektiv wird durch das kamerainterne AF-System der Sony A7II oder A7RII (an A7 funktioniert er noch nicht!) hin- und hergeschoben. Die Geschwindigkeit kann man sich bei Youtube - auch mit Nikkoren - anschauen. Natürlich langsamer als mit echten AF-Objektiven, aber auch nicht lahm, wenn genügend Licht da ist.

11) Ich selber warte nun auf die A7III und A7RIII und entscheide mich dann, mit welcher ich weitermache. Eventuell ist auch die A7RII O.K. Der Sucher und der AF ist zwar nicht auf dem neuesten Stand, dafür ist der Preis sehr attraktiv geworden. Mal sehen.
 
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Tipps wären super ! (Auch evtl. andere Kamera ....)

Wenn du alte Nikkore hast und damit vornehmlich Porträts machen willst, dann wäre eventuell die Nikon Df für dich die richtige Kamera.

Die Df ist speziell für pre-ai, ai und auch ai-s Objektive vorgesehen, da man diese Objektive im Menue der Kamera anmelden kann.

Ein Vorzug, den ich an meiner Df schätze, ist auch der sehr gute Sensor (aus der D4 leicht modifiziert übernommen) mit "nur" 16 MP, der einen etwas weicheren Bildlook erzeugt, was ja bei Porträts erwünscht ist.

Die manuelle Scharfstellung habe ich mir dadurch erleichtert, dass ich in meine Df eine Split-Screen Scheibe mit Mikroprismenring eingebaut habe (von Focusing-Screen) sowie das Vergrößerungsokular Dk-17M von Nikon.

Gruß
Hans
 
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An meiner D610 kann ich alle AI, AI-s, AF, AF-D AF-S, AF-S G und AF-S E problemlos nutzen.

Was ich nicht sinnvoll nutzen kann, sind unmodifizierte Berg- und Tal Nikkore. Davon gibt es aber

1.) nicht mehr ganz viele. Der grösste Teil dieser Objektive wurde in den 80ern auf AI umgebaut.
2.) nicht nur gute Linsen. Insbesondere die 50er und 35er haben Vergütungen, die mit den Jahren farbstichig geworden sind. Das spielt keine (naja - kaum eine) Rolle bei S/W Photographie, aber mein S-Auto 1.4 50mm bildet schon SEHR blau ab... ein farbiges Portrait wäre nicht seine Stärke.

Wie bei der Df kann man in die D610 auch eine Schnittbildscheibe einbauen.
 
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An meiner D610 kann ich alle AI, AI-s, AF, AF-D AF-S, AF-S G und AF-S E problemlos nutzen.



Was ich nicht sinnvoll nutzen kann, sind unmodifizierte Berg- und Tal Nikkore. Davon gibt es aber



1.) nicht mehr ganz viele. Der grösste Teil dieser Objektive wurde in den 80ern auf AI umgebaut.

2.) nicht nur gute Linsen. Insbesondere die 50er und 35er haben Vergütungen, die mit den Jahren farbstichig geworden sind. Das spielt keine (naja - kaum eine) Rolle bei S/W Photographie, aber mein S-Auto 1.4 50mm bildet schon SEHR blau ab... ein farbiges Portrait wäre nicht seine Stärke.



Wie bei der Df kann man in die D610 auch eine Schnittbildscheibe einbauen.



Mir scheint es mittlerweile fast so, als sei die D600/610 der DF näher als der D750, trotz des "größerem" (Bezug auf MPx) Sensors. Kopfkratz...

Ahoi
The eye of The deer...
 
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Insbesondere die 50er und 35er haben Vergütungen, die mit den Jahren farbstichig geworden sind. Das spielt keine (naja - kaum eine) Rolle bei S/W Photographie, aber mein S-Auto 1.4 50mm bildet schon SEHR blau ab... ein farbiges Portrait wäre nicht seine Stärke.

Der blaue Farbstich ist mir bei Fotos mit dem nahezu 50 Jahre alten pré ai Nikkor S.C Auto 1.4/50mm auch schon aufgefallen.

Ob das nun davon kommt, dass die Vergütung schon gealtert ist oder davon, dass Nikon bei diesem Objektiv bewusst die Vergütung so gemacht hat, dass viel Blau auf den Film der alten Analog-Kameras kommt, lasse ich mal dahingestellt. Der Blaustich ist nun mal da.

Ich helfe mir damit, dass ich den Weißabgleich hochsetze (z. B. von 5200 auf 6200) oder/und im Farbmenue etwas mehr Orange zugebe (z.B. Einstellung A2 G1).
Dann ist der "blue colorcast" in der Regel weg.

Die spezifische Charakteristik des S.C Auto 1.4/50mm besteht meiner Erfahrung nach in einem schönen cremigen Bokeh, das allerdings durch andere Unzulänglichkeiten der Linse wie den Sphärochromatismus erzielt wird.

Und wie du schon erwähnt hast: Schwarzweißaufnahmen sind damit wirklich gut zu machen.

Von den alten Nikkoren finde ich speziell für Porträts das pré ai Nikkor Q.C Auto 2.8/135 recht gut zu gebrauchen, insbesondere auch für Schwarzweiß-Aufnahmen.

Gruß
Hans
 
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Ich hatte die D600 und jetzt die D750. Mir ist nicht aufgefallen, dass erstere bei der Verwendung von “Altglas“ irgendeinen Vorteil bietet, den die D750 nicht hat.

Die D750 ist einfach das bessere “Gerät“ (besserer AF, besseres und klappbares Display, besserer WB) und liegt noch besser in der Hand. Die Bild-Qualität ist wohl vergleichbar eventuell sogar identisch. Ich habe damals gewechselt weil ich ein gutes Eintauschangebot inkl. 24-120 erhielt. Letzteres meinte ich unbedingt zu benötige, habe allerdings mittlerweile weniger Spass weil es mir zu schwer ist.
Gruss Martin
 
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Ich verwende den DK-21M an der D800E und kann ihn nur empfehlen.
Wolfgang

Ich glaube vieles aber DAS nicht. Die DK-21M (rechteckiges Okular zum Aufstecken) passt nicht an eine D800E (rundes Okular zum Aufschrauben). Das Vergrößerungsokular für die D800/D800E heisst DK-17M.
Ich verwende das auch. Vergrößert sichtbar, har aber drei Nachteile:
1. Man kann ohne die Kamera vor dem Auge zu bewegen nicht mehr das gesamte Sucherbild sehen (irgend eine Ecke fehlt immer)
2. Das Okular verzeichnet das Sucherbild kissenförmig.
3. Das Sucherbild ist nur in der Mitte richtig scharf, zu den Rändern und Ecken wird es zunehmend unschärfer.

(ja, ich weiß, der Beitrag ist schon ein 3/4 Jahr alt)
 
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“besserer WB“
Als meine D600. Der WB ist bei der D610 bereits verbessert worden soweit ich mich erinnere. Ist vielleicht gleich wie bei der D750
Gruss Martin
 
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Ich glaube vieles aber DAS nicht. Die DK-21M (rechteckiges Okular zum Aufstecken) passt nicht an eine D800E (rundes Okular zum Aufschrauben). Das Vergrößerungsokular für die D800/D800E heisst DK-17M.
Ich verwende das auch. Vergrößert sichtbar, har aber drei Nachteile:
1. Man kann ohne die Kamera vor dem Auge zu bewegen nicht mehr das gesamte Sucherbild sehen (irgend eine Ecke fehlt immer)
2. Das Okular verzeichnet das Sucherbild kissenförmig.
3. Das Sucherbild ist nur in der Mitte richtig scharf, zu den Rändern und Ecken wird es zunehmend unschärfer.

(ja, ich weiß, der Beitrag ist schon ein 3/4 Jahr alt)

Da muss ich dir recht geben, es heisst natürlich DK-17M
Punkt 1 nehme ich in kauf und Punkt 2 habe ich nie bewusst wahr genommen, und Punkt 3 nehme ich gerne Kauf wenn ich dafür besser scharf stellen kann.

Gruss
Wolfgang
 
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Ich denke, er spricht vom Schärfeindikator. Mich nervt diese Messfeldverschieberei allerdings, ich verschwenke ganz gern, wenns manuell zugeht.
 
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Jetzt muss ich mal ganz Dumm fragen: wofür ist diese Einstellhilfe?

Ahoi


Gesendet von iPhone mit Tapatalk

Stell mal auf manuell fokussieren in Deiner Nikon um. Unten links im Sucher hast Du die el. Einstellhilfe (rechts und links ist ein Dreieck und in der Mitte ein gefüllten Kreis). Auslöser halb durchdrücken und vorsichtig an der Entfernungsskala drehen bis der Schärfeindikator in der Mitte erscheint. Wenn alles optimal funktioniert hat, ist das Bild jetzt scharf gestellt. Leider funktioniert das System nicht perfekt, darum heißt es Einstellhilfe und Nikon empfiehlt die Schärfe noch einmal im Sucher zu überprüfen.
 
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Stell mal auf manuell fokussieren in Deiner Nikon um. Unten links im Sucher hast Du die el. Einstellhilfe (rechts und links ist ein Dreieck und in der Mitte ein gefüllten Kreis). Auslöser halb durchdrücken und vorsichtig an der Entfernungsskala drehen bis der Schärfeindikator in der Mitte erscheint. Wenn alles optimal funktioniert hat, ist das Bild jetzt scharf gestellt. Leider funktioniert das System nicht perfekt, darum heißt es Einstellhilfe und Nikon empfiehlt die Schärfe noch einmal im Sucher zu überprüfen.



Ah, jetzt sehe ich es auch. An meiner neuen D3x...[emoji6]


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