Meine ersten HDR Bilder unter Linux

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kodachrome

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Hallo,

ich habe meine ersten HDR Bilder mit Linux erzeugt.
Die Randbedingungen waren: Überzeugter Linuxler immer noch mit SuSE 10.1, Hoppy Fotograf und mal probieren....

Also erstmal Studium des Internets wo vorne und wo hinten ist.
Es ist schliesslich qtpfsgui geworden.
Nach einer mehrstündigen "configure; make; make install" Orgie läuft es jetzt.
Hat insgesammt ganz gut geklappt, aber natürlich nicht reibungslos. Am längsten hat das Übersetzen von qt4 gedauert, dazu muss man auf einem 2.2GHz Athlon (ja, inzwischen etwas alt) etwas Geduld mitbringen.

Geduld braucht man dann bei meinem Rechner auch wenn die Bilder in voller Schönheit gerechnet werden, aber was tut man nicht alles....

Und dann: Testbilder! woher auf die schnelle? Klar, immer wieder sehr beliebt: Der "Arbeitsplatz".
Anfängliche Begeisterung, dann Ernüchterung, und jetzt die Frage: Lohnt das alles?

Zum Hintergrund der Testbilder: Billig Stativ, D80, 16-85er bei 16mm, 100 ISO, manuelle Belichtung, 5 Bilder (-4 bis +4) RAW und JPEG fine.

Hier erstmal ein Original JPEG, so wie man es direkt aus der D80 rausbekommen kann, es ist das "+2EV" Bild.





Dann ein HDR aus den 5 JPEG's, mit gimp etwas nachbearbeitet:






Und dann ein HDR aus den 5 RAW's, fast nicht nachbearbeitet:




Ergebnis: Hm. Hmmm. HHHHmmmm. Was tun? Frag mal das Forum! Also:

Nachdem ich einige Mappings ausprobiert hatte, habe ich mich entschlossen zu:
beim jpeg: mantiuk/contrast 0.3/saturation 1.4
beim neff: mantiuk/contrast 0.3/saturation 1.2

Das sind meine ersten HDR Gehversuche, und nach anfänglicher Begeisterung die Frage "Lohnt sich das?".

Für die hier gezeigten Bilder denke ich nicht.
Aber: Bestimmt muss man mehr mit qtpfsgui rumspielen, und vermutlich braucht man auch geeignete Motive/Lichtbedingungen.
Meine Beispiel Bilder sind vermutlich ungeeignet gewesen, im "künstlerischen" Sinne ohnehin, das ist mir schon klar, ich meine um HDR zu probieren.

Meine Fragen / Anregung zur Diskussion:
Wie sind eure Erfahrungen mit HDR, insbesondere qtpfsgui?

Wie lange braucht ein "Profi" zu soetwas? (klar, echte Foto Profis werden vermutlich nicht qtpfsgui verwenden, würde ich vermutlich auch nicht wenn ich damit meine Brötchen verdienen müsste, in diesem Sinne also bitte verstehen .....)

War das Beispiel ungeeignet? (was ich vermute)

Und dann: Wie konnte er soetwas machen? Als Anfänger kann man alles falsch machen! Was war es?

Danke für eure Anregungen/Erfahrungen/Meinungen/Kritik im vorraus.

Ich denke ich werde erstmal das tun was das eigentliche Hobby ist: Ein paar Fotos machen gehen. Das Wetter soll ja besser werden, und dann macht es draussen mit der Knipse ohnehin mehr Spass als an der EBV vorm Rechner.....

viele Grüße,

rf
 
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Hallo rf,
sei mir bitte nicht böse, aber wenn Du unbedingt ein HDR machen möchtest, such dir ein Motiv, das man dazu verwenden kann.
Wenn es draussen regnet hat man eben Pech und muss ein wenig warten. Ich kann meine neuen Ski jetzt auch nicht testen, es geht einfach nicht!

Mit HDR hat dein Test leider gar nichts zu tun.

Stefan
 
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Du hast aber schon vorher nachgegoogelt, was die Abkürzung HDRI bedeutet, oder?

Auf dem Einzelfoto ist der Bildschirm völlig überstrahlt, aus den HDR Images nicht. Danke, das war's schon. Das kann HDR, wenn es richtig eingesetzt wird.

Wenn du geglaubt hast, dass mit HDR aus beliebigen "die Katze hat die Kamera ausgelöst" Aufnahmen Superbilder werden, dann sei jetzt nicht niedergeschlagen. Du bist schon einen entscheidenden Schritt weiter als das Gros der HDR Anwender. Du stellst dir bereits die Sinnfrage. Die meisten haben 's bis heute nicht geschnallt.
 
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Danke schon mal für die ersten Antworten.

Stefan:
Nein, ich bin überhaupt nicht böse. Ich hatte ja schon selber die Befürchtung dass das Beispiel überhaupt nicht wirklich HDR geeignet ist. Danke für die klare Aussage.

tengris:
Klar weiss ich was HDR(I) bedeutet. Deine Einschätzung bzgl. des Monitors teile ich, war mir auch schon klar. Dafür ist der Rest aber auch bescheidener....
Nimm eine Knipse, ein Programm und eine Katze als Fotograf und du wirst die besten Bilder machen funktioniert natürlich nicht.

alle:
Mir ist aufgefallen, dass die erzeugten Bilder entweder farblich oder schärfemässig, je nach verwendetem tone-mapping Verfahren, recht flau sind. Ist das normal oder in der Unzulänglichkeit des Beispieles begründet? Oder ist das jedesmal anders?

rf
 
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Danke schon mal für die ersten Antworten.

Stefan:
Nein, ich bin überhaupt nicht böse. Ich hatte ja schon selber die Befürchtung dass das Beispiel überhaupt nicht wirklich HDR geeignet ist. Danke für die klare Aussage.

Da bin ich wirklich froh. Man wird leicht missverstanden.

Mir ist aufgefallen, dass die erzeugten Bilder entweder farblich oder schärfemässig, je nach verwendetem tone-mapping Verfahren, recht flau sind. Ist das normal oder in der Unzulänglichkeit des Beispieles begründet? Oder ist das jedesmal anders?

rf

Ich denke mal es liegt hier wirklich am Motiv. Wenn ich z.B. auf Flickr "HDR" eingebe kommen überwiegend eher stark farbige Ergebnisse. Hier wurden auch schon einige gute HDR Bearbeitungen gezeigt, denen man es zwar auf den ersten Blick gar nicht so angesehen hat, aber an mangelnder Farbe haben die allesamt nicht gelitten.
Meine Versuche damals sahen auch alle recht kräftig farbig aus. Aber was mich an den HDR Programmen gestört hat war, dass es mehr oder weniger Zufallsprodukte waren. Die verschiedenen Einstelloptionen waren für mich recht nichtssagend. Ich habe daraufhin das Experiment auf Eis gelegt und eigentlich immer noch keine große Lust darauf, da es so viele andere schöne und interessante Gebiete in der Fotografie gibt, die mich mehr faszinieren.
Kann sein, dass ich irgendwann mal wieder an die Sache ran gehe.
Dir viel Glück und hol dir ruhig an Bildern anderer Anregungen, dann wirst du auch ein Motiv finden, das geeignet ist.

cu
Stefan
 
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Moin!

Ich habe auch nur Linux und habe mal mit qtpfsgui herumexperimentiert.

Normalerweise sind mir ja HDRS zu übertrieben, aber hier gibt es einige (Saffetti, comabird, ..) die mit dieser Technik durchaus immer wieder ansprechende Ergebnisse erzielen.

Das wollte ich mit qtpfsgui auch mal ausprobieren:

1792148776d78db18c.jpg



Aufällig ist, dass HDRS zur Übersättigung neigen, bei dem Bild habe ich die Sättigung schon heruntergschraubt, im Nachhinein hätte es noch mehr sein können.

Es ist auch wirklich schwierig, die Bilder nicht zu flau werden zu lassen.

Die verschiedenen Algorithmen bei qtfsgui sind zum Teil brauchbar, aber selbst dann muss man sehr feinfühlig mit den Reglern herumspielen. Zum Teil sind die Algorithmen aber auch schlicht abartig ... :eek:

Gruß,
Bernd
 
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je nach verwendetem tone-mapping Verfahren, recht flau

Betrachte es als Zwischenergebnis. Es sind hier zwei Dinge unter einen Hut zu bringen:

Das Aufnahmemedium kann einen gewissen Objektkontrast aufnehmen, der zwischen den jenen beiden Punkten liegt, ab welchen noch heller oder noch dunkler beim Motiv zu keiner Änderung im RAW File mehr führt. Hier greift HDR ein, indem mehrere Bilder mit unterschiedlichen Belichtungen gemacht werden. Damit verschiebt man die Aufnahmeskala nach oben und nach unten und gewinnt damit Daten, die über dem weissesten Weiss und unter dem schwärzesten Schwarz der Einzelaufnahme mit richtiger Belichtung liegen. Durch die Verrechnung entsteht eine Datei mit sehr großem Dynamikbereich, was ja Sinn der Übung ist.

Am anderen Ende gibt es ein Ausgabemedium (Webbild, Ausdruck, Vergrößerung), welche einen bestimmten Dynamikumfang wiedergeben kann. Beim Drucker zum Beispiel der Unterschied zwischen weissem Papier und schwarzer Farbe satt. Dieser Dynamikumfang ist eher nicht so gewaltig, wenn man bedenkt, dass man selbst bei einer Nicht-HDR Aufnahme noch Details aus den dunklen Stellen raus fischen kann, die bei normaler Einstellung schon im Schwarz versunken wären. Wenn man daher eine HDR Aufnahme ausdruckt, wird das Ergebnis kaum besser sein, weil der große Dynamikumfang vom Drucker, Belichter, Monitor ohnehin nicht wiedergegeben werden kann. Hier tritt Tonemapping auf dem Plan, indem es die hohen Dynamikwerte der HDR Datei so umsetzt, dass sie in den begrenzten Dynamikbereich des Ausgabemediums passen. Will man da alles reinquetschen, was da ist, muss je nach Methode entweder der Dynamikbereich gegenüber der Einzelaufnahme komprimiert werden, um oberhalb und unterhalb noch Platz zu schaffen für noch heller und noch dunkler oder es müssen selektiv helle Bildbereiche abgedunkelt und dunkle Bildbereiche aufgehellt werden, um hier in jenen Bereich zu kommen, in welchem sich diese noch rüber bringen lassen. Wenn man aber z. B. bei dem von Winston gezeigten Bild die helle Hausfassade abdunklt, um Überstrahung zu verhindern und alle hellen Details zu erhalten und gleichzeitig die Schatten aufhellt, um zu verhindern, dass sie schwarz zulaufen, dann hat man zwangsläufig im mittleren Bereich den Kontrast verringert. Will man das nicht, dann muss man eben in die Bildbearbeitung des Vertrauens um mal zu sehen, ob es einen besseren Weg abseits der Automatik gibt.
 
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Hallo Bernd,

dein gezeigtes Bild sieht mir sehr natürlich aus, so würde ich es erstmal auch haben wollen.
Ansonsten kann ich dir derzeit, mit meiner kurzen Erfahrung mit qtpfsgui, nur zustimmen.
Sagen wir 50% der Algorythmen haben für mich den Charakter experimentell oder nur zu gebrauchen wenn man ganz bestimmte krasse Effekte will.

Diejenigen, die natürliche Bilder generieren sollen, die sind sehr empfindlich bezüglich Parameteränderungen. Insgesammt verbringt man ne menge Zeit vor dem Rechner. Und das Ergebnis ist so wenig vorhersehbar, jedenfalls für mich.

Konntest du es "gezielt" erzeugen, oder hast du viel rumprobieren müssen? Musste es dann noch per EBV wesentlich nachbearbeitet werden?

viele Grüße
rf
 
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Moin!

Ich hatte einen bestimmten Stil im Kopf (Schau mal Saffettis Gibraltar-Bilder an), habe aber ziemlich herumprobieren müssen. Die grauslichen Algorithmen habe ich ziemlich schnell ad-akta gelegt, übrig geblieben ist dann bei mir auch Mantiuk.

Bei den Kontrast- und Saturationseinstellung habe ich dann auch ziemlich herumexperimentiert, da auch kleine Veränderungen große Unterschiede ausmachten.

Das oben gezeigt Bild habe ich dann so gut wie gar nicht mehr bearbeitet, nur noch die Saturation ein bißchen abgesenkt.

Ich habe es auch interessehalber mal auf 30x40 ausbelichten lassen und da siehts besser aus als in der verkleinerten Web-Version; der eine oder andere Besucher ist ziemlich verblüfft.

Gruß,
Bernd
 
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Hallo tengris,

Danke für deine Ausführungen, das ist nochmal sehr anschaulich erklärt und könnte auch Anderen beim Verstehen hilfreich sein. Ich denke mir ist/war das schon klar.

Was ich eben (immer noch) nicht verstehe ist warum z.B. das Rot des Sofas so schlapp ist. Das Rot auf dem Original "out of the cam jpeg" (das erste) zeigt die Farbe recht gut.
Das Zweite aus, den jpegs generierte, war nur mit gimp im zweiten Arbeitsschritt dazu zu überreden das etwas natürlicher zu zeigen.

Bei dem Dritten, aus den RAW generierten ,habe ich irgendwann sogar die Nachbearbeitung in gimp abgebrochen.
Man kann jetzt sehen was "out of qtpfsgui" rauskam, das ist evtl. auch mal interessant.
Das aus den RAW generierte Bild war sehr empfindlich bezüglich contrast, oder Farbänderungen. Das äusserte sich insbesondere darin, dass wenn man z.b. im Rot-Kanal die Sättigung erhöht das Sofa zwar besser wurde, aber plötzlich rote Pixel Gruppen im Bild zu sehen waren welche vorher nicht erkennbar waren. Insbesondere im weiteren bereich um die Lanpe herum. Es sah fast so aus als ob es rote Pixel auf den Stuhl regnet.
Das aus den jpes generierte Bild hatte dieses Verhalten nicht.

Ich schliesse daraus dass das aus den RAW generierte Bild mehr Detail Infos aufwiest, dieses jedoch kontraproduktiv bei der Nachbearbeitung in gimp ist.... hm.

viele Grüße
rf
 
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Hallo Jochen,

ja, danke für den link. Ich hatte bei meiner Suche nach geeigneter Software auch schon exposure-blend gesehen. Nur leider hatte ich keine Version (weshalb auch immer) für gimp 2.2 mehr gefunden, und die für 2.3++ ging natürlich nicht. Hatte dann aber irgendwann (spät abends) keine Lust mehr zu suchen. Danke nochmals für den link, habe ich gleich ausprobiert, und es geht!

Hier das Ergebnis aus drei Bildern (+/-2EV) mit gimp und exposure-blend:



Was soll ich sagen? War in 2 Minuten erledigt! Ihr seht es "out of exposure-blend" ohne weitere Nachbearbeitung.
Meine Kurzzusammenfassung: Der Monitor ist, wie man es von HDR erwartet, besser. Die Lampe zwar immer noch überstrahlt, aber auch besser, oder schon sehr natürlich und sogar fast OK.
Insgesammt sieht man HDR dem Bild nicht an. Ich jedenfalls nicht, und nicht sofort.

So soll es sein würde ich mal für den Anfang sagen. Schnell gemacht, natürliches Ergebnis, mit nur drei Bildern.

Aber: Was ist wenn man kein Stativ benutzt hatte? Dann gitb es ein Problem mit exposure-blend, gelle? Das ist natürlich in qtpfsgui gelöst. Was macht man mit gimp und exposure-blend in dem Falle?

viele Grüße
rf

Edit/Nachtrag:
Heute Mittag war die Zeit etwas knapp. Habe jetzt nochmal doku zu exposure-blend gelesen. Das Problem ist ja in gimp mit dem script gelöst! Etwas fummelig am Anfang, aber für den "nicht Profi Fotografen" unter Linux erstmal tragbar und ok. Ich werde jetzt mal damit rumspielen.
 
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