Mein neuer Rechner - Dell Precision 7710

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gugu

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Da ich vor etwas über zwei Wochen meinen neuen Laptop bekommen habe, wollte ich hier mal kurz meine Erfahrungen teilen und welche Überlegungen für mich persönlich dabei wichtig waren. Ist schon klar, dass die persönlichen Bedürfnisse recht unterschiedlich sind (meine eben aus eher professioneller Sicht) und ich möchte damit auch nicht eine leidige 'Mac oder PC' Diskussion lostreten. Ich selber arbeite auch oft an Apple-Geräten und kenne dadurch deren Vor- und Nachteile ganz gut.

Für mich ging es bei einem neuen Laptop in erster Linie darum, dass es ein Desktop-Ersatz sein sollte. Zum einen weil ich viel unterwegs bin und oft on Location, oder auch in Mietstudios, arbeite. Zum anderen spart mir das lästiges Datenverschieben von einem Rechner zum anderen mit dann teilweise unterschiedlichen Datensätzen.

Das ich mich für einen Dell Precision entschieden habe hatte ganz praktische Gründe. Zu aller erst natürlich die Skalierbarkeit. Man kann sich wirklich unter hunderten von Konfigurationen genau den Rechner zusammenstellen, den man braucht und muss keine Kompromisse machen. Egal ob 13, 15, oder 17 Zoll, hochauflösendes blendfreies Display (4K) oder Touch-Screen, kompakte Maße/Gewicht, oder ein größeres Arbeitsgerät mit viel Platz für Hardware, ect... Außerdem war mein vorheriger Laptop auch ein Dell Precision (allerdings ein 15" Gerät) und ich hatte in all den Jahren nie ein Problem mit der Kiste. Nur in den letzten eineinhalb Jahren wurde er etwas lahm für meine Zwecke (hauptsächlich aufgrund Thermischer Probleme, wodurch dann immer wieder die Leistung der CPU gedrosselt wurde). Und in Computerjahren ist ein 7 Jahre alter Laptop eben auch schon eine recht alte Kiste, von der man keine Wunder mehr erwarten darf.

Dementsprechend habe ich mich bei meinem neuen dann auch für ein 17"-Gerät entschieden. Zum einem bietet es mehr Platz für Hardware, zum anderen ist es aus thermischer Sicht günstiger. Und diesbezüglich war die Entscheidung auch goldrichtig. Der Laptop ist kaum zu hören und selbst wenn ich ihn bisher mal über eine Stunde bei Vollast habe laufen lasse, ist das Ventilatorgeräusch immer noch angenehm leise und an keiner äußeren Stelle wird der Rechner mehr als lauwarm. In dem Punkt wurden meine Erwartungen bisher sogar übertroffen.

Aber das Ganze hat natürlich auch den Nachteil eines größeren Gewichts. Stolze 3,5 kg bringt die Kiste auf die Waage und das 240W Netzteil ist ein ziemlicher Klotz (wiegt bestimmt nochmal über ein halbes Kilo). Ist eben alles 'heavy-duty' und für eine möglichst gute Performance ausgelegt und das war mir ja auch wichtig.

Das Gehäuse besteht aus Aluminium und Carbon, wobei die meisten Carbonflächen gummiert sind, was ich persönlich haptisch sehr angenehm finde. Rein optisch finde ich ein helles Aluminium-Gehäuse, wie z.B. beim Macbook-Pro, schöner. In Sachen Design hat Apple immer noch die Nase vorn, aber auch PCs sehen heutzutage nicht mehr ganz so 'prollig' aus wie zu früheren Zeiten. Das Anthrazit trägt zudem mehr auf (lässt es noch wuchtiger wirken), aber ich möchte damit ja auch nicht auf den Laufsteg :)

Was die Hardware selber betrifft so habe ich weder den schnellsten Prozessor genommen, noch die größte verfügbare Grafikkarte. Ganz einfach weil man für 20-30% mehr Leistung, dann 100% mehr zahlen muss. Kosten und Nutzen sollten noch halbwegs im Verhältnis bleiben und mir war bei der Konfiguration auch Zuverlässigkeit und Stabilität wichtiger, als das letzte Quäntchen Rechenleistung.

Für diejenigen die es Interessiert, habe ich jetzt einen Intel Xeon E3-1535M v5 Prozessor (mit 2,9GHz bis 3,8GHz), eine Nvidia Quadro M3000M Grafikkarte (mit 4GB GDDR5 RAM), 64GB ECC fähigen RAM, zwei 500GB M.2 PCIe SSDs und eine 500GB SATA SSD verbaut. Beim Display habe ich mich auch gegen das hochauflösende IGZO-Display entschieden (das ist nochmal 30% höher auflösend als das Retina Displays der Macbooks), weil es für meine Fotoanwendungen keine Vorteile bringt und nur Akku- bzw. Grafikkartenleistung verbraucht. Das ist in meinen Augen eher für Filmer interessant, die oft mit 4K-Material arbeiten.

Den Arbeitsspeicher sowie zwei Festplatten habe ich mir allerdings selber gekauft und nachträglich eingebaut, weil die Komponenten beim Hersteller deutlich teurer sind, als auf dem freien Markt. Die 64GB RAM braucht es zwar auch nicht umbedingt, aber ich wollte schon alle vier DIMM-Steckplätze belegen (wenn ich schon mal dabei bin) um auch die doppelte Speicherbandbreite zu haben, als wenn man nur zwei Steckplätze nutzt. Ein ECC fähiger 16GB-SO-DIMM von Samsung kostet knapp 120,-€.

Das ist auch etwas, was ich an diesen Rechnern mag - man löst zwei Schrauben an der Unterseite und kommt überall dran. Den Rechner aufzurüsten, oder Komponenten auszutauschen, wird damit zum Kinderspiel. Bis auf den Prozessor, der fest mit dem Motherboard verlötet ist, kann man wirklich alles an dem Ding auswechseln, Selbst die Grafikkarte könnte ich nachträglich noch aufrüsten, oder das Display austauschen. Alles sehr praktisch. Genauso wie das Akkufach. Ich hole mir irgendwann einfach noch einen zweiten Akku dazu und kann dann auch einen ganzen Tag ohne Stromanschluß arbeiten.

Wichtig war mir auch der problemlose Anschluß von Peripherie-Geräten. Wenn man jetzt mal vom etwas antiquiertem FireWire absieht, kann man praktisch alles ohne irgendwelche Adapter anschließen. Das Gerät hat einen Thunderbold 3 Anschluß, einen HDMI, einen Mini Display Port, vier USB-Anschlüsse, einen Gigabit Ethernet, einen SD-Kartenleser und einen Smartcard Reader. Daneben natürlich noch eine Miniklinke als Audio Ein- und Ausgang.

Ich hatte auf meinem alten Rechner noch Windows 7, mit dem ich sehr zufrieden war, habe mich beim neuen aber für Windows 10 entschieden. Nach einem ersten anfänglichen Schreck, was für ein Käse da schon vorinstalliert ist (die Spiele, Newsseiten,ect. erinnern an die Apps eines Smartphones), dem ungewohnten Startbildschirm und Cortana, die doofe Fragen stellt, habe ich mittlerweile meinen Frieden mit dem neuen Betriebssystem geschlossen. Nach Eingabe einiger Kommando-Zeilen, brauche ich beim hochfahren weder zu erklären wer ich bin (Passwortabfrage abgeschaltet), noch zu sagen wie's mir geht (Cortana ruhig gestellt), oder mir blöde Startbilder anzuschauen. Die Kiste macht beim Einschalten jetzt genau was sie soll und fährt einfach nur noch hoch :) Auch das automatische Herunterladen von Programmen von Drittanbietern (im Hintergrund) kann man glücklicherweise abstellen.

Was sehr gut ist, ist die vorinstllierte Software von Dell. Darunter Programme die sich um Updates des BIOS und der Treiber kümmern, die Festplattennutzung, oder die Leistung optimieren. So kann man z.B. nicht nur eine besonders stromsparende (für den Akkubetrieb), oder eine Konfiguration für Höchstleistung wählen, sondern auch welche für das thermische Management. Also wenn der Rechner z.B. mal besonders leise arbeiten soll. Der Precision Optimizer ist aber wohl das interessanteste Tool, das für mehrere dutzend professioneller Anwendungen die Leistung optimiert und auch die jeweils dafür am besten geeigneten Treiber nutzt. Dadurch kann der Rechner stundenlang und ohne Einbrüche im schnellsten Turbomodus arbeiten und die anderen Komponenten (wie z.B. die Grafikkarte) ggf. mitrechnen lassen.

Damit ich jetzt nicht zu sehr ins Schwärmen komme und der Post keine epischen Ausmaße annimmt, sollte ich noch einen weiteren Nachteil (neben dem Gewicht und der Optik) erwähnen... das Ding ist nicht gerade billig, aber auf die Nutzungsdauer gerechnet wiederum völlig ok. Liegt etwa im Preisbereich eines aufgerüsteten 27" iMACs. Hier noch ein paar Bilder vom Gerät:


Auf dem Deckel haben sie die Carbon-Oberfläche durch das typische Karomuster noch unterstrichen...
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Geöffnet
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Auf der linken Seite finden sich die Monitoranschlüsse (ganz praktisch für Vielwechsler)
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Mit einem Schieber kommt man an den Akku und die dritte Festplatte, nach dem lösen zwei weiterer Schrauben an den Rest
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VG
 
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