Mein allererster Nachthimmel - was kann ich verbessern?

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departure69

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Eigentlich wollte ich ja die Milchstrasse fotografieren. Und das bei meinen allerersten Nachtaufnahmen! Naiv, ich weiß. Ich hab' die Kamera circa 12 x etwas weitergedreht, bis die 360 Grad einmal "rum" waren. Milchstrasse hab' ich keine gefunden, aber zumindest ein - meines Erachtens brauchbares - "einfaches" Foto vom Nachthimmel bekommen - ohne Milchstrasse :-(.

Der Lilaton des Nachthimmels ist durch Setzen des WB entstanden (Pipette auf einen der Sterne).

Was haltet Ihr davon?

Nikon D7200, alles manuell, Fokus auf unendlich, ISO auf 800 festgeklöppelt. Nikkor AF 28mm 2,8.

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Viele Grüße

von

departure69
 
Zuletzt bearbeitet:
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Ich habe vor längerer Zeit damit auch mal rumgespielt.
Was sofort auffällt bei deinem Bild die Sterne sind schon ein Strich. Die Belichtungszeit mit 30s ist zu lang.
Als Faustregel bei solche Aufnahmen für die max. Belichtungszeit ist bei DX 300 : Brennweite. (FX 500)
Bei deiner Aufnahme wäre das 300 : 28 = 10,7s

Im Netz findest du viele Beiträge zu diesem Thema.
 
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@of51:

Hab' Deinen Rat befolgt. Mit kürzerer Belichtungszeit gibt es nun keine Striche mehr, wie Du sagtest.

UND:

Kann es sein, daß ich dieses mal ein Stück Milchstraße erwischt hab?

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VieleGrüße

von

departure69
 
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Ja, da ist ein Stück Milchstraße dabei. Gut gemacht!

Insgesamt ist das Bild vom Aufbau her natürlich nicht besonders spannend, aber das kann sich ja noch entwickeln. Ich würde dir eine App wie PhotoPills empfehlen, da kannst du Belichtungszeiten, aber auch Position der Milchstraße ermitteln.

Magst du verraten, wo in etwa du diese Fotos gemacht hast, und mit welcher Belichtungszeit und ISO Einstellung?
 
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@4peterse

Danke.

Das Photo wurde nachts (gestern Abend bzw. heute früh) zwischen 0.30 Uhr und 1.00 Uhr aufgenommen (da war's erst dunkel genug). Süddeutschland (Oberbayern), "Schußrichtung" Ost-Nord-Ost. D7200, manuelle Einstellungen, AF-D 28mm (also Wirkung wie 42mm) 2,8, Blende 2,8, 15 Sek. Belichtungszeit, ISO 1600, Fokus auf unendlich. NEF-RAW 14-Bit verlustlos, entwickelt mit DXO PL2.00. Die App sehe ich mir an.

Nochmals Danke.

Viele Grüße

von

departure69
 
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Schöne Aufnahmen, wie ich finde. Ich habe selbst mal längere Zeit intensiver am Nachthimmel gespechtelt und auch fotografiert - allerdings nur mit kleinen Webcams und Astro-Kameras. Die länglichen Sterne sind mit das Einzige, was noch stört, aber da hast Du ja schon Tipps bekommen.

Den Weißabgleich würde ich allerdings nicht an einem Stern vornehmen, da diese sowieso völlig unterschiedliche Farbtemperaturen aufweisen - wen willst du da als Referenz hernehmen? Du könntest höchstens im Sternbild Schwan schauen, ob die beiden Kopfsterne (ein Doppelsternsystem) aus einer kobaltblauen und einer goldgelben Komponente bestehen). Das wird aber schwierig mit 28mm Brennweite und womöglich auch nicht zielführend. Dreh lieber anschließend bei der "Entwicklung" am Schieberegler für WB, bis der Himmel in zenitnaher Umgebung etwa schwarz ist (oder dunkelblau ohne Violettstich). Für die Aufnahme würde ich immer etwa 5000-5500 Kelvin einstellen, es sei denn Stadtlicht zeigt dir da schon einen orangen Himmel - dann eben gleich runterregeln, bis es passt. Der untere Orangestich in deinem Bild ist sicher eine Aufhellung durch Stadtbeleuchtung, oder?
 
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"Schußrichtung" Ost-Nord-Ost.
Ich denke, Du schaust ziemlich genau nach Süd-Süd-West. Der helle "Stern" in der Bildmitte ist der Planet Saturn, umgeben von den Sternen des Sternbild Schützen. Rechts davon schaust Du direkt ins galaktische Zentrum der Milchstrasse, welches bei uns nur im Sommer sichtbar ist. Links im Bild Sterne des Steinbocks.

Ich finde das Bild gelungen. Der Fokus stimmt gut und die Belichtungszeit knapp unter dem Maximum. Gut gemacht. Es wird um diese Jahreszeit nicht mehr richtig dunkel und die Lichtverschmutzung liefert ebenfalls viel Helligkeit, daher die helle Umgebung.
Da Du RAW fotografierst würde ich dem WB keine Bedeutung beimessen, den kannst Du später korrigieren. Die D7200 hat bereits einen (fast) ISO-losen Sensor, da würde ich die ISO für die Aufnahme auf 200 - 400 einstellen und die Belichtung in der Nachbearbeitung hochziehen (weniger Rauschen). Ich persönlich stelle für Probeaufnahmen auf ISO 3200, damit ich auf dem Display etwas erkennen kann. Für die eigentliche Aufnahme meist ISO 200.

Hans Jörg
 
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Hab' jetzt erst dieses mittlerweile 3 Jahre alte Thema entdeckt, in dem ich meine ersten Versuche, den Nachthimmel zu fotografieren, zeigte.

Ich meine, daß ich mich in den letzten 3 Jahren ein bißchen verbessern konnte, doch seht selbst:

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D810, Walimex/Samyang 14mm/f2.8 @f4, ISO 4000, 30 Sekunden Belichtungszeit, 15 Aufnahmen, gestackt mit Sequator, entwickelt mit Lightroom Classic, weitere Rauschentfernung (Stacken hat nicht ausgereicht, zu wenige Aufnahmen)) mit Topaz DeNoise AI.
Vielleicht die ein oder andere Anmerkung zu dem Foto? Die heftige Lichtverschmutzung ist mir bewußt. Und ein Vordergrund, der mehr zu bieten hat als eine simple Baumgruppe, ebenso.

Viele Grüße

von

Christoph
 
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Na, dann sieht man eine mehr als deutliche Weiterentwicklung im Vergleich zu den vorherigen Aufnahmen. Sehr schön.
Das mit der Lichtverschmutzung ist in unseren Breitengraden natürlich ein Problem. Trotzdem würde ich versuchen, dem Himmel weiter zu verdunkeln, und die Struktur der Milchstraße noch mehr herauszuarbeiten. Hast Du schon die automatische Himmelmaskierung von LR Classic ausprobiert? Die Ergebnisse sind i.d.R. recht brauchbar. Dann könntest Du den Himmel getrennt vom Vordergrund bearbeiten.

Ach ja - und vielen Dank für's zeigen!
 
4
4peterse kommentierte
Das Problem habe ich auch und mich würde auch eine Lösung interessieren.

Bislang habe ich immer "geschummelt": ich habe jedes einzelne Bild aus der Serie identisch bearbeitet (Einstellungen auf alle Bilder kopiert). Das heißt, ich habe die Lr Entwicklung zuerst gemacht. Das sollte man eigentlich nicht tun, da Sequator aus den NEFs angeblich mehr herausholen kann.

Nach der Entwicklung in Lr habe ich alle Fotos als TIFF exportiert und in Sequator gestackt.

Dann wieder als TIFF in Lr importiert und den letzten Feinschliff gemacht.

Keine Ahnung ob das optimal ist, aber ich fand die Ergebnisse nicht schlecht
 
MartinA
MartinA kommentierte

Hehe... ich bin froh, dass Du "scheinst Dich seht gut auszukennen" schreibst.

Leider kann ich Dir in diesem Fall nicht weiterhelfen, da ich Nachtaufnahmen nicht stacke - ich arbeite immer nur mit einem Bild.
Tut mir leid - und jetzt hab ich fast ein schlechtes Gewissen, so ausführlich Du die Frage ausformuliert hast - aber wenn Du die Frage prominenter im Forum positionierst, kann Dir bestimmt jemand weiterhelfen.

Edit: Ah! Es erleichtert mich schon ein wenig, dass @4peterse schneller war, als ich mit meiner Antwort.;)
 
juersch2
juersch2 kommentierte
Schau dir mal die Software Siril an, damit kannst du deine RAW Dateien stacken bearbeiten und dann als Tiff speichern und den Feinschliff in Lightroom oder einer anderen Software mache. Es gibt dafür viele Videos auf Youtube. Zwischen einem unkomprimierten 16 bit Tiff und einem RAW Bild kann ich keine Qualitätsunterschiede ausmachen. Siril kann auch einen Fotometrischen Farbabgleich machen, dann stimmen die Farben genau.
 
4
4peterse kommentierte
Siril sieht ganz interessant aus, habe aber noch nicht herausgefunden ob das nur für Deep Sky und Planeten oder auch für solche Landschaftsbilder gedacht ist
 
juersch2
juersch2 kommentierte
Bei Landschaftsbildern würde ich in Siril nur auf die Sterne achten und in LR die Landschaft in einem separaten Bild bearbeiten und nachher den Sternenhimmel dazu montieren, ansonsten kann ich mir nicht vorstellen das es gut wird.
 
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