Meßwerte: 105èr VR Makro vs. 60´er Makro vs. 85/1,8

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ony

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Hallo!
Ich wundere mich etwas das die (Auflösung/Schärfe-) Meßwerte bei den o.g. Objektiven doch so deutlich auseinanderliegen.

Während bei Colorfoto (ja, ja, mir gehts nicht um "Testberichte" oder Meßwertinterpredationen, sondern nur um die veröffentlichen Meßwerte (die ja als "seriös" gelten)) das 60ér Makro als "Referenz" gilt, die höchsten Auflösungs- und Kontrastwerte hat, liegen die Meßwerte für´s 85/1,8 mittelmäßig, das 105´er VR Makro gar ist Schlußlicht der dreien.

Bei Photozone ist es genau umgekehrt. Da sprengt das 105´er VR-Makro die Auflösung des D200 Sensors während das 85ér deutlich weniger auflöst, und das 60´er Makro Schlußlich des Dreiervergleichs ist.

Wie kommt das? Das sich durch unterschiedliche Meßmethoden gewisse Differenzen ergeben kann ich mir vorstellen, aber das praktisch die Ergebnisse "auf den Kopf gestellt werden" verstehe ich nicht so ganz.

Gruß, Roland
 
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Bis sich "Mr. Photozone" Klaus Schroiff zu Wort meldet, versuch ich mal eine erste Antwort.

photozone misst die Kantensteilheit eines S/W Übergangs und rechnet daraus die Auflösung aus. Der Kontrast und der Einfluß der kamerainternen Schärfung wird dabei bestmöglich rausgerechnet. Damit ist es photozone egal, ob das Objektiv einen hohen oder einen niedrigen Kontrast hat.

CoFo misst die Auflösung an Siemenssternen, und zwar mit JPG. Die Schärfung der Kamera ist in den Ergebnissen enthalten. Bewertet wird auch der Kontrast, geht deutlich in die Bewertung ein. Die Meßwerte werden bei Offenblende und um 2 Blenden abgeblendet ermittelt. Die Meßwerte der Bildmitte werden AFAIK stärker bewertet als die Bildränder.

Neben Auflösung und Kontrast wird bei CoFo u.a. auch die Zentrierung gemessen, also eine unsymmetrische Schärfe (z.B. eine Ecke unscharf). Bei photozone ist das etwas anders, da wird AFAIK der beste (?) Wert genommen und die schlechteren Werte verworfen. Das würde bei Objektiven mit Zentrierungsfehlern zu günstigeren Ergebnissen führen, wenn es tatsächlich so ist. Zentrierungsfehler werden bei photozone im Text erwähnt.

Bei photozone wird eine Bildfeldwölbung künstlich herausgerechnet, es werden für die Bildmitte und die Bildränder ggf. unterschiedliche Bilder einer Fokusserie ausgewertet. Gegenüber einem Einzelfoto liefert das bessere Werte.

Bei CoFo werden alle Ergebnisse aus einem Bild ermittelt. Bildfeldwölbung führt zu entsprechend schlechten Werten am Bildrand.

So, ich hoffe das ist in etwa richtig wiedergegeben. Klaus ... ?
 
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volkerm schrieb:
Bis sich "Mr. Photozone" Klaus Schroiff zu Wort meldet, versuch ich mal eine erste Antwort.

photozone misst die Kantensteilheit eines S/W Übergangs und rechnet daraus die Auflösung aus. Der Kontrast und der Einfluß der kamerainternen Schärfung wird dabei bestmöglich rausgerechnet. Damit ist es photozone egal, ob das Objektiv einen hohen oder einen niedrigen Kontrast hat.

CoFo misst die Auflösung an Siemenssternen, und zwar mit JPG. Die Schärfung der Kamera ist in den Ergebnissen enthalten. Bewertet wird auch der Kontrast, geht deutlich in die Bewertung ein. Die Meßwerte werden bei Offenblende und um 2 Blenden abgeblendet ermittelt. Die Meßwerte der Bildmitte werden AFAIK stärker bewertet als die Bildränder.

Neben Auflösung und Kontrast wird bei CoFo u.a. auch die Zentrierung gemessen, also eine unsymmetrische Schärfe (z.B. eine Ecke unscharf). Bei photozone ist das etwas anders, da wird AFAIK der beste (?) Wert genommen und die schlechteren Werte verworfen. Das würde bei Objektiven mit Zentrierungsfehlern zu günstigeren Ergebnissen führen, wenn es tatsächlich so ist. Zentrierungsfehler werden bei photozone im Text erwähnt.

Bei photozone wird eine Bildfeldwölbung künstlich herausgerechnet, es werden für die Bildmitte und die Bildränder ggf. unterschiedliche Bilder einer Fokusserie ausgewertet. Gegenüber einem Einzelfoto liefert das bessere Werte.

Bei CoFo werden alle Ergebnisse aus einem Bild ermittelt. Bildfeldwölbung führt zu entsprechend schlechten Werten am Bildrand.

So, ich hoffe das ist in etwa richtig wiedergegeben. Klaus ... ?


Hallo Volker,

Merci! für die Ausführung!
Angesichts der doch deutlich unterschiedlichen Meß-, und Bewertungsmethoden drängt sich mir die ergänzende Frage auf....:

Welche Methode/Ergebnisse sind die in der Praxis relevanteren? ...auf gut Deutsch....nach welchem sollte man sich richten...im Praxisalltag?
Gruß, Roland
 
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Hallo miteinander.

Und wie sieht das aus, wenn man einfach Bilder dieser Objektive miteinander vergleicht? Zeigen sich diese messtechnisch ermittelten Werte denn dann auch als Qualitätsunterschied bei "stinknormalen" Aufnahmen?
 
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ony schrieb:
Welche Methode/Ergebnisse sind die in der Praxis relevanteren? ...auf gut Deutsch....nach welchem sollte man sich richten...im Praxisalltag?

Hallo Roland,

meiner Meinung nach ist photozone etwas zu idealisiert betrachtet und die CoFo Meßwerte sind praxisgerechter. Betonung auf Meßwerte/Kurven, also muß man erstmal die Kurven lesen lernen. Die CoFo Punktzahlen sind schin wieder nach deren Geschmack bewertet, das ist dann Ansichtssache, wie man die einzelnen Eigenschaften gewichtet. Gar nicht so einfach, das Thema.
 
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die Tests können allenfalls ein Anhaltspunkt sein, werden sie doch nicht praxisgerecht ausgeführt.
Bleistift:
Makros auf unendlich testen, blöder gehts nicht. Auf photozone gibts ne Usermeinung und die Testcharts. Die User sind einhellig begeistert vom 70-180.
Der Testchart gibt es nicht wieder. :confused:
 
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Zumal Testergebnisse stets von der verwendeten Cam bzw. Sensor ahbhänig sind. Daten bzw. Infos, die auf einer D1? basieren, kann man heute getrost als wenig hilfreich bezeichnen - es sei denn, man hätte ein solche.
 
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Da war ja noch die Frage nach der Praxistauglichkeit. Was den Vergleich des 60ziger und 85zigers betrifft. Habe ich beide miteinander Vergleichen können. Das sechziger bildet im direkten Vergleich tatsächlich schärfer ab. Aber was nützt mir dieser Vergleich der Messwerte und der Schärfewahn des Digizeitalters. Das 85ziger zeichnet bei Offenblende schön weich, was den Portraits sehr gut bekommt. Ich will hier hier gar kein super scharfes Bild. Abgeblendet wird es dann wieder rattenscharf, auf jeden Fall völlig ausreichend für jegliche Bilder. Das 60ziger ist dagegen bei allen Blenden scharf, fängt ja auch erst bei 2.8 an und hat seine Vorzüge im Nahbereich. Für Portraits würde ich lieber die beiden 50ziger nehmen als das Microobjektiv.
Diese Idee - beste Schärfewerte im Test = besseres Objektiv - halte ich für etwas kurz gedacht.
Gruß
Jörg
 
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