Frage Mattscheibe mit Schnittstellenindikator und Prismenring für Nikon D780 -Erfahrungen

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carnap64

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Ich habe einige Objektive ohne AF, die ich gern an einer Nikon D780 verwenden würde. Das manuelle Scharfstellen mit der Nikon FE2 klappt sehr gut, obwohl ich nicht mehr die besten Augen habe.

An der Nikon D80 tue ich mir allerdings schwer. Die Fokussierhilfe ist oft keine Hilfe, der Fokuspunkt blinkt andauernd. Ich hätte gerne an der Nikon D780 eine Mattscheibe mit Schnittbildindikator und Mikroprismenring wie an der Nikon FE2.

Meine Fragen:
  1. Hat jemand hier von den experimentierfreudigen Nikon-Auskennern Erfahrungen mit solchen nachgerüsteten Mattscheiben? Würdet ihr den Einbau in eine DSLR empfehlen?
  2. Auf https://www.focusingscreen.com kann man für beliebige DSLRs solche Mattscheiben beziehen — teuer, aber doch. Hat jemand mit diesem Onlineshop Erfahrungen und könnte berichten?
  3. Welche Mattscheiben von analogen Nikons könnte man für die Nikon D780 verwenden? Vorausgesetzt, man bekommt die Mattscheibe auf dem Gebrauchtmarkt?
 
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Ich habe keine Erfahrung damit. Aber viele gute Rückmeldungen darüber gelesen. Die Scheiben von Katzeye waren mal sehr beliebt. Aber ich glaube die gibt es nicht mehr.
Ansonsten könntest du probieren dir selbst zu vertrauen und das Scharfstellen auf der Mattscheibe ohne Microprismenring üben. In 90 Prozent der Fälle geht das meiner Meinung nach genau so gut. Ich brauche jedenfalls dafür keinen Prismenring. Und man braucht auch nicht unbedingt superscharfe Augen. Ich versuch mal zu beschreiben, wie ich das mache. Beim Fokussieren merkt man normalerweise genau den Schärfepunkt wenn man über ihn hinausdreht. Die Veränderung von Unschärfe zu scharf und wieder zu unscharf, fällt sofort ins Auge. Das zu Üben und an dem Punkt der Schärfe dann stehen zu bleiben ist eigentlich das ganze Geheimnis dabei. Und sich selbst zu vertrauen, dass es geht. Sobald ich anfange an meiner Wahrnehmung zu zweifeln und mein so fokussiertes Objekt überprüfe, komme ich um den Schärfeindikator oder den Microprismenring nicht herum.
 
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Ja, die Homepage von Katzeye existiert nicht mehr.
Ich habe die MF-Objektive tatsächlich noch nicht so lange, enttsprechend fehlt es mir an Übung. Es ist ein Zeiss- und ein Voigtländer-Objektiv. Da drehe ich ewig herum, bis das Bildelement unscharf wird.
Richtigen Ausschuss habe ich bereits produziert (unscharfe Fotos), aber nicht übermäßig großen.
Mir geht es eher darum, sicher zu sein, scharfgestellt zu haben.
 
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Moin!

Ich besitze zwar keine D780, wohl aber eine D4s und eine D5. Die D4s habe ich schon kurz nach ihrer Anschaffung vor gut sechs Jahren mit einer Schnittbildscheibe von focusingscreen ausgestattet, weil ich meinen ganzen Optik-Park von Leica inclusive Zubehör soweit wie möglich mittels LEITAX-Bajonetten auf Nikon umgestrickt hatte. Ich bin mit dem problemlosen Umbau sehr zufrieden. Die erzielbare Genauigkeit ist sehr gut, das photographieren damit ist eine Freude. Ich habe darum inzwischen die D5 ebenfalls mit dieser Mattscheibe ausgestattet. Einschränkungen an der Funktionalität des Kamerasuchers bei der Verwendung von AF-Objektiven habe ich nie feststellen können.

Wenn weitere Fragen sein sollten - gerne.

Freundliche Grüße vom

Wolfgang
 
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Ah, das klingt sehr gut. Dank dir für die Antwort.
Die D4s ist eine sehr interessante Kamera (nichts für mich, bin alles andere als ein Profi).
 
4 Kommentare
Beuteltier
Beuteltier kommentierte
Es gibt unabhängig von mechanischen Abweichungen Breite x Länge und fehlenden Nasen (oder Nasen, die an der falschen Stelle sind) bei Schnittbildmattscheiben für DSLRs zwei Probleme, die man nur mit einigem Aufwand lösen bzw. umgehen kann:
1.) Die Ersatzmattscheibe ist oft etwas dünner oder etwas dicker als die original vom Werk her verbaute => Man muss die Position der neuen Mattscheibe exakt auf den tatsächlichen Fokuspunkt, den man mit LiveView überprüfen kann, justieren. Dazu müssen entweder hauchdünne Unterlegrähmchen zusätzlich eingebaut oder die vorhandenen durch dünnere ersetzt werden.
2.) Da die Belichtungsmessung einer DSLR im Suchermodus auf dem Mattscheibenbild erfolgt, wirkt sich eine "echte" Mattscheibe (die Originale ist ein High-Brite-Type, lässt also mehr Licht durch) als Überbelichtung aus => man muss eine negative Belichtungskorrektur einstellen und darf nicht vergessen, diese beim Fotografieren über LiveView wieder auszuschalten.

Ich habe schon in einige DSLRs für das manuelle Fokussieren im Suchermodus bessere Mattscheiben eingebaut - sowohl für Kunden als auch für mich selbst. Für mich waren die damit erzielbaren Verbesserungen so gering, dass ich nach wenigen Tagen wieder die originalen Mattscheiben eingebaut habe.
Mein Fazit: Wenn man häufig mit rein manuell zu fokussierenden Objektiven an einer DSLR fotografieren will, empfiehlt sich dafür die Nutzung des LiveView und dabei ein Hineinzoomen in das Bild.
 
carnap64
carnap64 kommentierte
OK. Wie schätzt du die Situation bei Kameras ohne Live View ein?
 
carnap64
carnap64 kommentierte
Ich meine bezüglich Punkt 1.
 
Beuteltier
Beuteltier kommentierte
Schlecht, weil sehr arbeitsaufwändig. Man muss erst ein Foto von einer Fokustestebene machen, das von der Speicherkarte öffnen und hineinzoomen, dann eine eventuelle Differenz abschätzen, ein Unterlegrähmchen passender Dicke unterlegen oder weglassen, dann wieder ein Foto machen, und so weiter.
 
Hat jemand hier von den experimentierfreudigen Nikon-Auskennern Erfahrungen mit solchen nachgerüsteten Mattscheiben?
Ich habe in historischer Zeit eine Mattscheibe für die Nikon FE2 in die Nikon FM eingebaut. Das war nicht ganz trivial, weil die Mattscheibe der FM nicht wechselbar ist und weil die originale Scheibe einige Ausnehmungen für Indikator-LEDs hat, welche man an der Ersatzscheibe erst einmal ausfeilen muss. Der Beweggrund war übrigens ein gegenteiliger, ich wollte eine Vollmattscheibe ohne Einstellhilfen um freien Blick aufs Motiv zu haben.
Allerdings waren in den 80er Jahren die Kameras noch deutlich simpler als heute. Eine D780 habe ich nicht zur Verfügung, aber der 700 habe ich einmal ins offene Maul geblickt und da sehe ich eine Halteklammer für die Mattscheibe, welche man mit einen feinen Werkzeug aushebeln könnte. Ich gehe davon aus, dass die Mattscheibe dann herunter klappt und entnommen werden kann. Getestet habe ich es aber nicht.
Von den am Markt lieferbaren Austauscheiben dürfte übrigens vieles aus der Ersatzteilproduktion für historische SLRs stammen und von den diversen Kleinanbietern passend zurecht geschnitten werden. Was dazu führt, dass bei APS-C Kameras Schnittbild und Mikroprismen recht groß ausfallen.
Auch haben manche Kamera eher "halbmatte" Scheiben - die D200 war so ein Kandidat - welche zwar ein helles Sucherbild lieferten, aber die genaue Fokussierung erschwerten. Wird so eine Scheibe gegen eine echte Mattscheibe ersetzt, würde ich mir ein etwas dunkleres Sucherbild erwarten.
Wenn du so eine Scheibe von einem Online-Anbieter beziehst, sollte eine detaillierte Anleitung dabei sein, wie die Scheibe zu wechseln ist.
Mit Mattscheiben aus irgendwelchen Kameras der Filmära wäre ich vorsichtig. Die konsultierte D700 lässt eine Art Führungsnase zur genauen Positionierung der Scheibe erkennen. Sowas hat irgendeine Scheibe aus irgendeiner Kamera wohl kaum an der gleichen Stelle. Außerdem sollte die Dicke der Scheibe nicht dramatisch abweichen. Und die Scheiben der einstelligen Fs mit Wechselsucher sind ohnehin tabu. Die haben eine Feldlinse statt der obligaten Fresnelllinse und einen Metallrahmen, die kriegst du nicht in eine heutige Kamera.
 
2 Kommentare
carnap64
carnap64 kommentierte
carnap64
carnap64 kommentierte
Die alten körnig-kontrastreichen Mattscheiben der MF-analogen Kameras waren gut zum Fokussieren per Hand, aber etwas dunkler. Bei den DSRL wurden helle Mattscheiben eingebaut, da es den AF gab. Die Einstellhilfen wurden bei den alten Kameras mit geringer Lichtstärke auch zu dunkel, auch mit den Katzey-Scheiben in den DSLR half das nicht viel weiter.
 
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Ich hatte eine D750, die ich mit einer SchniBi von Focusingscreen ausgestattet hatte. Die Kaufabwicklung war problemlos. Der Umbau ist einfach zu schaffen. Das klappt so gut, wie damals mit den analogen Kameras ohne AF.

Mir hat eine Sucherlupe noch mehr geholfen. Damit vergrößert sich das Sucherbild enorm. Fur die D750 gab es einen Adapter der hieß glaube ich NEPS. Damit konnte man runde Sucherlupen auf den eckigen Sucher montieren. Vielleicht gibt es sowas auch für die D780.
 
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nikcook
nikcook kommentierte

NEPS1 bei Ebay eingeben
 
carnap64
carnap64 kommentierte
Sehr interessant, danke für den Tipp. Tolles Forum.
 
nikcook
nikcook kommentierte
Ich hatte und habe mit Kameras ohne Einstellhilfe keine Probleme. Bei den analogen Kameras habe immer wenn möglich die Standardeinstellscheibe mit Schnittbild oder Mikroprismen gegen eine Vollmattscheibe ausgetauscht. Allerdings verwende ich auch Augenkorrekturlinsen oder die Dioptrienkorrektur. Wichtig ist, dass man die richtig einstellt und zwar OHNE Objektiv auf die Markierungen auf der Mattscheibe, denn da ist ja auch nachher das Bild.
 
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Ich hatte für meine D300 eine solche Scheibe. Was mich immer wieder störte war das mittlere Fokusfeld, das natürlich mitten im Schnittbild liegt. Daher habe ich für die D780 keine solche Scheibe besorgt. Sie hat ja auch den genialen LiveView der Z6, den man ja auch bemühen kann. Ich habe die Scheibe bisher nicht vermisst.
 
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Moin,
ich habe mich auch für eine Mattscheibe mit Schnittbildindikator für meine D5 interessiert. Ist ja auch eine gute Idee, wenn man bedenkt, dass der AF den Bereich der Schärfentiefe nicht optimal nutzt - auf Grund der physikalischen Bedingungen nicht nutzen kann.
Mein Händler meinte, dass diese Umrüstung keine gute Idee sei, es käme zu Problemen in der Belichtungsmessung. Dies hatte ich in der Vergangenheit auch über die Einstellscheiben von Katzey gelesen.
In der Regel komme ich mit der Einstellscheibe von Nikon sehr gut zurecht; wenn, dann sind die Bilder eher verwackelt als falsch focussiert. Bei Macroaufnahmen nutze ich einen externen Fieldmonitor mit den Vorteilen gegenüber dem LiveView der Camera: Größeres Bild, einfallendes Sonnenlicht auf den Monitor besser kontrollierbar, FocusPeaking für die Definition des Bereichs der Schärfentiefe.
Gruß Emc2
 
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Bin Anfänger: Was ist ein Fieldmonitor? Ein (größerer) externer Monitor, mit dem du reinzoomen kannst, um die Schärfe beurteilen zu können? Welchen nutzt du, wenn ich fragen darf?
— Rein aus Interesse, ich mach keine Makroaufnahmen.
 
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Ist nicht die Antwort an Deine Frage an @emec2 - ich würde das erst mal mit SnapBridge auf einem Phone oder Tablet testen - da geht nämlich auch schon einiges.
 
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carnap64
carnap64 kommentierte
Ist klar, ich habe eh ein Tablet, das ich gerne mitnehme, wenn ich fotografiere …
 
Moin carnap64
ich habe kein Smartphone und kein Tablet. Only Camera und jetzt, statt des Winkelsuchers, der Fieldmonitor. Der Fieldmonitor ist ein externer Monitor, der auf dem Blitzschuh der Camera befestigt und per HDMI mit der Camera verbunden ist. Die Verbindung zwischen Camera und Monitor ist flexibel: Drehen und neigen in alle möglichen Positionen möglich. Also sind Aufnahmen aus der Bodenperspektive ebenso locker zu bewerkstelligen wie Aufnahmen der Decke eines Raumes (Deckenmalerei in der Kirche etc.). Die Flexibilität gestattet auch, dem Einfall des Sonnenlichts besser ausweichen zu können. Gedacht sind diese Geräte vor allem für Filmer - aber ich filme nicht, kann dazu also nichts sagen.
Die Camera braucht einen LiveView, denn dieses Bild wird auf den Monitor übertragen. Die Helligkeit des Cameramonitors kann minimiert werden, um Wärmeproblemen (Erwärmung des Sensors) vorzubeugen.
Zur Schärfebeurteilung gibt es neben dem Hineinzoomen diverse Möglichkeiten; aber die interessanteste ist das Focus Peaking. Das Bild wird in schwarz-weiß dargestellt und per Farbdarstellung ist sichtbar, wo sich der Focus befindet sowie was sich in Abhängigkeit der Blende im Schärfebereich (Schärfentiefe) befindet. Es gäbe noch mehr zu sagen, aber das Prinzip dürfte klar sein.
Weil mir mein Händler den Monitor von Godox nicht besorgen konnte, der entsprechende Vertrieb in Hamburg für mich nur per Onlineshop zur Verfügung stand und eine Rückgabe bei Nichtgefallen aus Gründen auch immer sehr kompliziert gewesen wäre (von Garantieleistungen ganz abgesehen), entschied ich mich für den ATOMOS Shinobi in der 5"-Ausführung. Sicherlich teurer als der Godox, aber egal.
Andere Hersteller kenne ich nicht.
Gruß Emc2
 
1 Kommentar
carnap64
carnap64 kommentierte
Dank dir herzlich für die ausführliche Antwort.
 
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