Macht Handbelichtungsmessung Sinn?

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Schakaya

Guest
Seit ich die Reportage über den Kriegsfotografen Nachtwey gesehen habe, geht mir das Bild nicht aus dem Kopf, dass er immer wieder den Handbelichtungsmesser in die Höhe hielt.

Welchen Sinn macht es bei modernen Kameras zusätzlich einen Handbelichtungsmesser zu benutzen?

Wer kann mich aufklären?
 
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Schakaya";p="8137 schrieb:
Seit ich die Reportage über den Kriegsfotografen Nachtwey gesehen habe, geht mir das Bild nicht aus dem Kopf, dass er immer wieder den Handbelichtungsmesser in die Höhe hielt.

Welchen Sinn macht es bei modernen Kameras zusätzlich einen Handbelichtungsmesser zu benutzen?

Wer kann mich aufklären?
Ich habe den Film Ausschnittsweise gesehen. Vielleicht liege ich ja völlig daneben, aber was er gemacht hat war eine Lichtmessung. Was der Kamerabelichtungsmesser macht ist eine Objektmessung und die geht schwierigen Lichtsituationen eben oft auf den Leim (bsp. weisses Hemd führt dazu, dass unterbelichtet wird). Um sich das nicht immer wieder aufs neue zu überlegen (in der ganzen Hektik), denke ich macht Nachtwey eine Lichtmessung, stellt manuell ein und gut ists. Für ihn wird das die schnellste Methode sein um zu konstanten Ergebnissen zu kommen.

ciao
-- Rüdiger
 
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Hallo Schakaja,

ich fotografiere seit Jahren mit der F90x und hatte bei der Belichtungsmessung durch die Kamera bei Negativmaterial nie Problem. Lag wahrscheinlich daran das Negativfilm wesentlich gutmütiger auf Kontrastumfänge reagiert als Diafilm.
Nachdem ich dann auf Diamaterial umstieg, hatte ich dann doch öfter einmal echte "Ausreisser" sodass ich mich damals entschloss zusätzlich zur Kamera einen Gossen Variosix anzuschaffen.
Seitdem habe ich ihn immer dabei und ich wundere immer noch wie oft Kamera und Handbelichtungsmesser voneinander abweichen!!
Solange ich die Möglichkeit habe hier und da mal die Belichtung anhand eines Grauwertes (z.B Strassenasphalt o.ä) überprüfen zu können, liegt meine F90x fast immer richtig, bei schwierigen Situationen (Schnee, Strand, Meer, Streulicht im Wald) möchte ich auf den Handbelichtungsmesser nicht mehr verzichten. Insbesondere bei der Reisefotografie habe ich durch die Kombination Kamera/Handbelichtungsmesser den Ausschuss meiner Aufnahmen auf ein zu vernachlässigendes Minimum reduzieren können.
Was James Nachtway angeht, kann ich mir sehr gut vorstellen das er oft einfach nicht die Zeit hat, nach neutralgrauen Referenzwerten in seinen Motiven zu suchen, sodass er deshalb auch oft auf den Lichtmesser vertraut.

Gruss Jürgen
 
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Jede TTL-Messung beruht konstruktionsbedingt auf dem reflektierten Licht des angemessenen Objekts. Eine Messung per Handbelichtungsmesser hat dagegen den Vorteil, daß der Messwert die primären Lichtverhältnisse wiedergibt. Solange die sich nicht ändern liegt man in jedem Fall richtig.

Ergänzung: Hat sich zeitlich mit den beiden früheren Antworten überschnitten.

Darum noch ein Tipp:
Bei wichtigen Serien hat man natürlich mit Digitalkameras zusätzlich noch die Möglichkeit vor der "Action" ein paar Probefotos zu machen und anhand des subjektiven Eindrucks oder noch besser des eingeblendeten Histogramms die ideale Belichtung manuell einzustellen und dann die ganze Serie damit zu machen.
Da im Gegensatz zur Lichtmessung hier auch noch die Kontraste berücksichtig werden finde ich das eine noch sicherere Methode.
 
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normalerweise macht ein handbeli ausser bei studioblitz kaum noch sinn. vielleicht bei seiner cam, die bekanntlich nicht von nikon stammt. egal, ob schornsteinfeger im dunklen wald oder weisse strandhaeuschen im gleissenden licht, heutige cams sollten damit kein sonderliches problem zeigen. ich kenne es jedenfalls nicht (mehr) anders: matrixmessung und den rest liefert die cam, bis auf wenige ausnahmen, die sich leicht abschaetzen lassen, wie von alleine
 
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>...normalerweise macht ein handbeli ausser bei studioblitz kaum noch sinn. vielleicht bei seiner cam, die bekanntlich nicht von nikon stammt...<

Muß da mal Einspruch erheben.

Auch die Matrix-Messung meiner F80 liegt bei bestimmten "Extrem"-Motiven schon mal daneben (z.B. Nah- oder Makroaufnahmen vor schwarzem Hintergrund - oder einige Bilder, die ich von einem "Matsch-Vulkan" (grau-weiße, blubbernde Schlammsuppe) im Yellowstone Nat. Park aufgenommen habe).
Im Nah- und Makrobereich benutze ich daher recht häufig schon mal einen ganz simplen Handbelichtungsmesser (auf Reisen bin ich leider zu geizig mit Platz und Gewicht für zusätzliche Geräte).

Dennoch: In 95 % der Fälle liefert die Matrix-Messung sehr gute Resultate.

Gut Licht-(Messung) !

Hobbs
 
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Hallo,
ich kann den Einspruch nur unterstützen.
Und bist du bei Schnee unterwegs und machst Landschaftsaufnahmen, dann liefert die Matrixmessung maximal 0 Prozent stimmungserhaltende Belichtungen.
lg WolframO
 
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Und wie funzt das ganze dann??

Gebe ich einen ISO-Wert ein und messe das Umgebungslicht. Schlägt mir der BeliMesser dann eine oder mehrere Blende-Zeitkombinationen vor?
 
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@hobbs: manche pixelsammler neigen gluecklicherweise haeufig genug zu grenzwertigen ergebnissen im positiven sinne und korrekturen sind eher die ausnahme, die man/frau leicht abschaetzen kann. zumal histogramme mehr sagen, als ein beli mit den unbekannten verwendeter technik sowie des persoenlichen geschmacks, die er nicht beantworten kann. deshalb: wann ist iso 100 wirklich iso 100 und wann blende 4 wirklich blende 4 und vor allem, welche stimmung soll die photographische hervorbringung liefern?
 
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Nobody";p="8152 schrieb:
... und vor allem, welche stimmung soll die photographische hervorbringung liefern?

Ha, "Photographische Hervorbringung", das muss ich mir merken. Ich hoffe Du gestattest die Benutzung dieser Begriffsschöpfung.

ciao
-- Rüdiger
 
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Schakaya";p="8151 schrieb:
Und wie funzt das ganze dann??

Gebe ich einen ISO-Wert ein und messe das Umgebungslicht. Schlägt mir der BeliMesser dann eine oder mehrere Blende-Zeitkombinationen vor?

Das hängt vom Beli ab. In jedem Falle gibst Du vorher die ISO ein, die Du verwendest, danach gibt es mehrere Möglichkeiten.

- bei ganz alten Teilen musst Du eine Skala in Überdeckung mit einem Pfeil bringen, wodurch Du Zeit/Blenden-Kombis ablesen kannst.

- Dein Beli gibt Dir einen sogenannten Lichtwert an, den Du auf eine Skala überträgst, wodurch Dir dann alle möglichen Zeit/Blenden-Kombinationen angegeben werden, die Du dann nutzen kannst. So arbeiten vor allem viele ältere Geräte oder Spot-Messer.

- der Beli arbeitet als Zeit/Blendenautomat, d.h. auf eine von Dir gewählte Zeit oder Blende gibt er Dir den entsprechenden Gegenwert an.

- Du hast im Display direkt Zeit und Blende angezeigt und kannst dann mittels Drehrädchen shiften.

Im Prinzip läuft es nicht viel anders als an der Kamera.

Gruß Marv
 
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Re: RE: Macht Handbelichtungsmessung Sinn?

Nobody";p="8158 schrieb:
einsfuffzig in die kaffeekasse des forums und die sache ist geritzt ;-)
Och menno, ich hab doch schon die Forumstreffenbahnfahrkartenkasse gestemmt :mukkies:
 
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Grundsätzlich ist Lichtmessung eine feine Sache. Aber habe ich da bei sehr hellen oder sehr dunklen Motiven nicht das Problem, dass diese stark überbelichtet bzw. unterbelichtet und damit unbrauchbar werden (gerade bei Dia oder Digi mit dem geringeren Kontrastumfang). Wenn ich also etwas ganz weißes aufnehme, bekomme ich mit Objektmessung ein matschiges Grau, mit Lichtmessung ein überbelichtetes Weiß Ich brauch etwas dazwischen, oder?
 
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Dirk-H";p="8163 schrieb:
Wenn ich also etwas ganz weißes aufnehme, bekomme ich mit Objektmessung ein matschiges Grau, mit Lichtmessung ein überbelichtetes Weiß Ich brauch etwas dazwischen, oder?
Ich würde das Etwas dazwischen vielleicht ... Erfahrung nennen. Der Belichtungsmesser weiss bei einer Lichtmessung ja nicht um den Kontrastumfang des Motivs, genausowenig wie der Belichtungsmesser wissen kann, ob es Dir bei zu hohem Kontrast auf die Schatten oder die Lichter ankommt. Und die Spotmessung weiß halt auch nicht, ob Du eine schwach beleuchtete weiße Fläche oder eine stark beleuchte graue Fläche anpeilst. Das Nachdenken wird Dir nicht abgenommen. Und das ist doch auch gut so.

Im Grunde genommen kann ein Belichtungsmesser doch nur einen groben Schätzwert liefern. Was Du dann daraus machst ist Deine Sache.

Ich habe meine Kamera in letzter Zeit auch häufiger mal auf 'M' stehen und prüfe meine mit weicher Ware vorgenommene Schätzung dann mittels Histogramm. Digital kann ja auch ein paar Vorteile haben.

ciao
-- Rüdiger
 
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bei analog oder studioblitz kann ich die frage nach externer belichtungsmessung verstehen, aber bei der belichtungssicherheit heutiger digis sollte es eigentlich kein thema mehr sein
 
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Nach meiner Erfahrung ist die Lichtmessung bei CN-Filmen und SW-Filmen (wenn diese "weich" entwickelt werden!) eine brauchbare Angelegenheit, die leicht und schnell zu praktizieren ist, vorausgesetzt man befindet sich in der Nähe des Motivs. Fernaufnahmen bedürfen wegen des Streulichts einer Minuskorrektur (hier darf dann geraten werden, wie stark sie sein muss...). Matrixmessung mag für Motive mit Sonne im Rücken des Fotografen mal ganz brauchbare Ergebnisse liefern, für Seiten oder Gegenlicht taugt sie bei Diafilm herzlich wenig. Die Kamera ist grundsätzlich dumm, sie hat keine Ahnung vom Kontrastumfang, den der Film bewältigen kann. Bei Hochkontrastmotiven hilft nur Spotmessung und die Soft- und Hardware, die sich zwischen den Ohren des Fotografen befindet. Digi ist nicht schlauer, als eine ordentliche analoge Kamera, bietet aber eine schnelle Kontrolle. Bei Digis von "Belichtungssicherheit" zu sprechen ist eine Frage der Definition von "Belichtungssicherheit".
Meiner Ansicht nach wäre es vermessen, darunter zu verstehen, dass eine Digi in der Lage wäre, automatisch ein "gutes" Bild zu machen. Denn "gute" Bilder entstehen oft dann, wenn man NICHT der "Empfehlung" des Belichtungsmessers folgt. "rs" hat das sehr zutreffend beschrieben. Wäre ich in der Rappenlochschlucht den Empfehlungen der Matrixmessung (F4 und F100) gefolgt, mein Foto "Land's End für Allrad" (in der Gallery unter Landschaft) wäre, wie viele meiner Aufnahmen, nicht zustandegekommen.

Viele Grüße
Herbert M.
 
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