Es ist - das muss Jedem ganz klar sein - auf keinen Fall im Interesse eines Softwareunternehmens, sein Produkt maximal kompatibel und austauschbar zu gestalten.
Ich hole mal weit aus: Microsoft hat keinerlei Interesse daran, dass man auch mit Markenfremden Lösungen die proprietären .doc oder .xls Formate lesen und bearbeiten kann. Als dies quasi branchenweit der Fall war, kam das neue .docx Format (entsprechend .xlsx ...) und die Unterstützung dieser Formate war mit bestehenden Lösungen nicht mehr gewünscht. Man musste kostenpflichtig auf die neueste MS-Office-Lösung upgraden.
MS verschenkt Office-Packs an Lehrer, die dann ihre Arbeiten in MS-Formaten vorbereiten und die Eltern von Schülern damit quasi den Erwerb eines Office-Pakets auferlegen.
Ganz und gar gleich verhält es sich in dem verschwindend winzigen Markt der gehobenen EBV. Adobe ist sehr zufrieden, wenn ein Kunde sich mit seiner Datenbank an das Unternehmen gebunden hat und nun feststeckt. Das ganze Abo-Modell basiert auf der Überlegung, dass ein Kunde, der einmal n-hundert Stunden in die Erstellung von Dateien im proprietären Format gesteckt hat, wohl Kunde bleiben wird, egal wie teuer die Nummer auf lange Sicht wird. Beweis gefällig?
Die Vorstellung, bei 60.000+ Bildern alles neu erstellen zu müssen, ist ein Horror....
Die Informationen zur Transformation einer Datei (vom NEF über Farb- und Ebenenbearbeitung bis zum publizierten .jpg) sind nur mit Programmen dieses Herstellers weiter verwendbar. Stellt man die Zahlung ein, verschwindet sofort die Bearbeitungshistorie. Sie bleibt zwar technisch erhalten, ist aber nun für den User unzugänglich. Das ist das Geschäftsmodell.
Je länger man an proprietären Formaten festhält, desto grösser das Leid bei der Abnabelung. Adobe (und alle anderen kommerziellen Anbieter) wissen um das Risiko freier Lösungen. Rein zufällig fiel der Preis für das PS-Abo in genau dem Monat, in dem der Gimp mit 32-Bit Farbtiefe zu Download bereitgestellt wurde.
Zurück zur Eingangsgeschichte: es gibt Schulen und Behörden, ja sogar ganze Länder, in denen staatliche Stellen obligatorisch nur Dokumente in freien Formaten annehmen und bearbeiten. MS hat sich dagegen mit sehr gezielter Lobby-Arbeit zu wehren versucht, aber letzthin wurde durchgesetzt, dass MS-Office entweder die freien Formate unterstützen muss, oder nicht mehr im öffentlichen Bereich eingesetzt werden darf. Plötzlich ging das ....
Gleiches wird es im Bereich der EBV natürlich niemals geben, aber jeder Einzelne kann sich selbst fragen, wie abhängig er vom Unternehmen X oder Y sein will. Ich kann mein Auto wechseln und trotzdem die gleichen Personen zum gleichen Ort transportieren, ich kann mein Office-Programm wechseln und trotzdem die gleichen alten Dokumente öffnen und bearbeiten. Wenn ich das bei der EBV nicht kann, nutze ich das falsche Programm. Dann muss ich eher heute als morgen einen Schlussstrich ziehen.
[MENTION=61]Christian B.[/MENTION] nicht jede Kritik an einer Frage entspringt der Arroganz. Hättest du deine Frage genau so in die Leiste einer Suchmaschine eingetragen, dann ....
Typischerweise informieren sich wirklicjh interessierte Leute meist selbsttätig. Zurücklehnen und erwarten, dass man Alles vorgekaut bekommt ist ..... arrogant?
Nee, ist es nicht. weder so noch so. Nur unüberlegt.. Und dafür gibt es ja "let me google that for you"