Hi,
MD5 als Integritätstest wurde ja schon genannt. Die Kardinalfrage in der Archivierung von Bilder ist immer: Wie kann ich einen irreversiblen Verlust verhindern. Dabei ist das Erkennen eines drohendenden bzw. eingetretenen Verlustes die eine Sache, die Behebung die andere.
Wenn es darum geht, fortlaufend größer werdende Datenbestände mit möglichst minimalem Aufwand valide zu halten, kommst Du um einen (automatisierten) Kontrollmechanismus nicht herum. Mit Deiner schüchternen Frage nach der Nichtlesbarkeit von Bildern hast Du das Thema offensichtlich bereits viel mehr durchdrungen als die vielen anderen Fragesteller, die das Problem der Langzeitarchivierung reduzieren auf die Frage nach dem sichersten Speichermedium.
Fakt ist: Shit happens - und dummerweise immer dann, wenn man es am wenigsten braucht. Eine einfache Methode ist, auf zwei Medien redundant gespeicherte Daten periodisch miteinander zu vergleichen. Sind beide Medien identisch, ist alles gut. Tritt ein Fehler auf, läßt man ein drittes Medium ... das man hoffentlich in der virtuellen Schublade hat ... entscheiden wer Recht hat. Die Vorteile dieser Methode sind vielfältig: (a) der Vergleich (Dateiweise auf Bitebene) läßt sich mit jedem handelsüblichen Vergleichsprogramm (Freeware, Windows-Bordmittel) bewerkstelligen. (b) Der Vergleich kann völlig automatisiert ablaufen, so dass man den Vorgang nicht einmal manuell anstoßen muss. (c) Die Fehlererkennung läuft mit den Original-Daten ab, es braucht keine zusätzlichen Informationen (z. B. MD5-Hashwert) dessen Integrität und Validität ebenfalls sichergestellt sein muss. (d) die Korrektur nach einem möglichen Fehler kann ebenfalls automatisch erfolgen, ohne dass ein manueller Eingriff notwendig ist.
Zu Deinen Fragen: Sobald eine Datei von einem Medium in den Hauptspeicher gelesen wird, wird eine Kopie des Orginals erstellt. Die Werte dieser Kopie entsprechen (wenn der Lesezugriff erfolgreich war und kein Fehler auf dem Medium eingetreten ist) zu 100% dem Original, so wie er gespeichert wurde. In regelmäßigen Abständen die Daten auf ein neues Medium zu kopieren verringert die Wahrscheinlichkeit einen Datenverlust zu erleiden, schafft aber keine Sicherheit, die verlorenen Daten wiederherstellen zu können. Hier hilft nur "Redundanz" und "Logistik" und nicht "Materialschlacht".
Das Thema ist komplex, konnte hier nur ganz kurz angerissen werden und es müßten eigentlich noch ganz viele weitere Aspekte erwähnt werden. Die Botschaft ist: Eine de facto 100% sicheres Digitalarchiv ist möglich, braucht aber etwas Gehirnschmalz und einen strengen Workflow bei der Einpflege neuer Daten in das Archiv. Den meisten Fotografen allerdings reicht ein 99,9% sicheres Archiv und sind da mit zwei USB-Festplatten soweit einigermaßen auf der sicheren Seite.
Ciao
HaPe