Es ist absolut NICHT OK, die eigenen Masstäbe anzulegen, wenn man das Leben in fremden oder fernen Kulturen bewertet. Und Vorurteile, von denen unsere liebe Furby offensichlich so viele hat, dass sie schon aus verschiedenen Körperöffnungen herausquellen, sind die dümmste Art, sich mit einem solchen Problem zu befassen.
In Spanien und in einigen weiteren Mittelmeerländern ist Tierquälerei auf verschiedenste Weise Volkssport der Machos:
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An den Rändern der EU herrscht noch Mittelalter und ein grausames Machotum u.a. in Spanien unterstützt durch einen mittelatlerlichen Katholizismus, der keine Achtung vor der Schöpfung hat. .....
Ich lese daraus, dass Furby einen gewissen Fanatismus zeigt, wenn es um Machos und/oder die katholische Kirche geht, nicht aber, dass sie das Leben dort verstanden hat.
Singvögel werden auf eine ebenso unappetitliche Methode auch in Südfrankreich und Italien gefangen, und viele verenden langsam dabei. Es ist aber eine traditionelle Jagd der Armen, die keine elaborierten Waffen und Fallen hatten. Diese Leute sind/waren auch nicht arm, weil sie "beruflich nicht weitergekommen sind", sondern weil sie ihrem Land, ihrer "Scholle" verbunden sind - und ihr Land gibt nicht viel zum Leben her. So wurden also seit Jahrhunderten auch Sing- und Zugvögel mit einfachsten Mitteln bejagt und sorgten zweimal im Jahr für eine Bereicherung des Speiseplans.
Heute stellen wir fest, dass der Bestand einer grossen Zahl der bejagten Arten "in besorgniserregender Weise zurückgegangen ist" und zeigen Bilder von den bösen Tierquälern im Mittelmeerraum.
Tatsache ist aber, dass die Arten nicht dort dezimiert werden, sondern entweder nicht mehr kommen, weil wir hier im Norden ihren Brutraum zubetonniert haben, oder weil die Veränderung des Klimas ihnen neue, grössere Bruträume erschliesst (zB südliches Finnland, wo immer mehr "neue" Arten brüten, die dort vor 20 Jahren noch nie gesehen wurden).
Die Jagd an sich ist immer ein grausames Geschäft, und seltenst stirbt die Beute sofort und überraschend; sie ist aber Teil der Welt und ihrer Ordnung. Ich persönlich esse gern Wild, lehne aber Gänse- (und Enten-) Stopfleber ab, esse keine Shrimps aus Südost-Asien, keinen Reis aus Südost-Asien, keine Wachteln, keine Schildkrötensuppe (obwohl ich die früher SEHR gemocht habe) und würde auch nie einen Stierkampf besuchen wollen. Ich empfinde keine Freude an Tierquälerei. Aber ich masse mir nicht an, Menschen so dumm und vorurteilsbehaftet zu verurteilen, wie das hier geschieht.
Wer glaubt, er leistet einen wichtigen Beitrag, wenn er so eine Jagd anprangert: absolut! Wer dies unterstützen möchte: so geht es in einer Demokratie zu; ein Jeder hat dieses Recht. Allerdings fusst dieses Recht auf der Pflicht, auch die andere Seite anzuhören, und nicht deren tun zu verurteilen, ohne das "warum" zu kennen.
Wer aber hier seinen kulturell-politisch bizarren Rundumschlag mit persönlichen Vorurteilen mixt und mit mangelnder Bildung würzt, muss mal ausgebremst werden; es hat nämlich kaum etwas mit dem Thema zu tun.
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