Lebensdauer von modernen Objektiven

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Werner1

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Früher ( in Vor-AF-Zeiten ) konnten die Fotografen, die sich ein hochwertiges Objektiv gekauft hatten, davon ausgehen, dass sie diese Investition für Jahrzehnte nutzen konnten. Vorausgesetzt man warf das Ding nicht auf den Boden, dann konnte außer Blende und Entfernungseinstellung nicht viel kaputt gehen.

Heute haben wir Ultraschallmotoren und VR an Bord. Das ist zusätzliche ( und gern genutzte ) Technik, die meines Erachtens jedoch nicht mehr den damaligen Anpruch auf jahrzehntelange Funktion erfüllen kann. Bei einer 200 Euro-Scherbe ist das nicht ganz so tragisch, wenn jemand aber z.B. fast 10.000 Euro für eine 600mm-Tüte ausgibt, will er das Ding auch eine Weile benutzen.

Gibt es von NIKON oder anderen großen Herstellern Angaben über die voraussichtliche Lebensdauer von modernen Objektiven?

Mich interessiert, ob ich meine Traumobjektive auch länger nutzen kann, als ich darauf sparen muß.

Gruß,
Werner
 
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Solche Fragen finde ich spannend. Ich kenne keinen Fotohersteller, der die Haltbarkeit seiner Geräte angibt. Wie soll man das auch messen? Der eine schmeißt die Dinger in den Dreck oder lose in den Kofferaum, wieder andere "putzen" sie zu tode. Und noch anderen gehen sie kaputt, weil sie nicht benutzt wurden.

Die Frage wird man Dir also nur in 10 Jahren beantworten können... Gib mir das Geld für das Objektiv. Ich berichte dann in 10 Jahren gern! :winkgrin:
 
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Ich würde mir da nicht so viele Gedanken machen. Sicherlich ist ein AF Objektiv evtl. etwas anfälliger, weil die Mechanik komplexer ist und leichtgängig sein muss.
Aber ich habe schon viele AF Objektive der ersten Generation (späten 80er und frühen 90er Jahre) in den Händen gehabt, die nach wie vor einwandfrei funktionieren.
Aber ebenso AI, AIS und AF Objektive, die aufgrund sehr intensiven Gebrauchs ziemlich "durchgenudelt" waren.
Ich glaube weniger, dass der VR die Lebensdauer eines Objektivs bestimmt, sondern dessen Fassungsqualität. Ist der VR hin, kann er mit hoher Wahrscheinlichkeit ersetzt werden. Ist die Fassung schlecht, dann wird das schwieriger, auf eine lange Lebensdauer zu kommen.
Und die Fassung der hochwertigen Nikkore (z.B. AF-S 2,8/28-70) ist meines Erachtens über jeden Zweifel erhaben.
Ich habe die meisten meiner Objektive gebraucht gekauft und bisher noch nie Probleme mit ihnen gehabt.
 
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Servus Werner,

Nikon wird Dir wegen zu viele Unbekannten und zur Vermeidung der Produkthaftungsfrage kaum eine genaue Antwort darauf geben (wollen).

Aus dem eigenen Erfahrungsbereich sieht es derzeit nicht danach aus, daß die Elektronik die Lebensdauer verkürzt. Mit ein paar Ausnahmen habe ich noch immer alle AFS/AFI und sehr viele AF Objektive aus dem Nikon Sortiment.

Meine Nikonbesuche für Objektive kann ich mit einer Hand abzählen (Grundgesamtheit ca 150 Stk):
1) AiS 800mm/8 - Innenreinigung
2) AFS 80-200mm/2.8 - Frontlinsentausch. Meine Schuld, Objektiv fiel runter
3) AiS 400mm/5.6 IFED - Der Rutschfilz für die eingebaute Sonnenblende wurde getauscht


Bei den Gehäusen sieht es schon anders aus (ca. 25 Stk):
Nikon F - Licht im Gehäuse - Filz getauscht
Nikon F3HP - Verschluß justiert
Nikon F3 - mehrmals wegen wackeligen Aufziehhebels
Nikon F4 - jagender AF
Nikon F801 - defekte Blitzkupplung
Nikon D2H - Serienfehler behoben
Nikon D2X - Upgrade
Nikon D40x - Mein Fehler. Kamera mit 18-200mm VR mit Tischstativ umgefallen. Objektiv ok, Kamera 280 Euro Schaden. Letzte Woche ist sie wieder ausgefallen. Scheint ein Folgeschaden an der Elektronik zu sein.
Nikon D1, D1X, D2H, D2X - mehrfach, wegen sich lösender Gummierung

Fazit: Um die Kameras würde ich mir mehr Sorgen machen.

LG, Andy
 
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AndyE schrieb:
Fazit: Um die Kameras würde ich mir mehr Sorgen machen.

Warum ???
Gute Objektive sind auch in 10 Jahren noch gut, nicht nur bei der Verarbeitungsqualität.
Es kann nur sein, dass DX ausstirbt und FF auch in der Amateurklasse wiederbelebt wird.
Die Kameras sind bis dahin schon jaaanz alte Hosen und keiner will sie mehr, da der Wahn nach mehr Pixeln sicher nicht auf einmal gestoppt wird.:D
Bei Analogen Kameras war es der Film, der mit der Zeit immer weiter hochgeschraubt wurde...
 
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wolfgang590326 schrieb:
Die Kameras sind bis dahin schon jaaanz alte Hosen und keiner will sie mehr, da der Wahn nach mehr Pixeln sicher nicht auf einmal gestoppt wird.:D
Bei Analogen Kameras war es der Film, der mit der Zeit immer weiter hochgeschraubt wurde...

Wie kommst Du darauf?

Es gibt immer wieder Interessierte, die alte Kamera's erwerben und sie auch nutzen.Das gilt sowohl für digital, wie auch für analoge Gehäuse. Der Großteil der Enthusiasten wird die Bequemlichkeit und Leistung des Neuen's höher einschätzen und diesen Weg wählen.

Das Beispiel mit der Analogen ist unvollständig. Es ist richtig daß der Film im Laufe der zeit besser wurde, damit gab es trotzdem kein AF, die Belichtungsmessung war simpel mittenzentriert und für Motorbetrieb mußte unten ein Ziegel angesteckt werden. Innovation passiert nicht nur in MP bzw. neuen Filmtypen.

LG,
Andy


PS: Ich verwende noch immer meine alte D1H/D1X - trotz aller neuen Gehäuse haben sie das Foto-aufnehmen nicht verlernt :)

Heuer mit der D1H aufgenommen:
original.jpg


original.jpg
 
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Werner1 schrieb:
Das ist zusätzliche ( und gern genutzte ) Technik, die meines Erachtens jedoch nicht mehr den damaligen Anpruch auf jahrzehntelange Funktion erfüllen kann.
Nun das ist eine persönliche Einschätzung von Dir....so eine Art Bauchgefühl. Oder kennst Du Hinweise darauf, dass AF-S usw. der Langlebigkeit im Wege stehen?
Tatsache ist: Es sind noch unzählige AF-I 500´er und alte AF-S 2,8 300´er usw. im Gebrauch, die schon 10-15 Jahre alt sind, nicht selten intensiv/professionell genutzt wurden und ohne Probleme ihren Dienst verrichten.

Werner1 schrieb:
Bei einer 200 Euro-Scherbe ist das nicht ganz so tragisch, wenn jemand aber z.B. fast 10.000 Euro für eine 600mm-Tüte ausgibt, will er das Ding auch eine Weile benutzen.
Wenn an der 200-Euro Scherbe der AF-S Motor kaputt ist, wird Dir den wohl keiner Reparieren. Bei der 600mm-Tüte kann der Service so ziemlich alles austauschen, was kaputt gehen kann.

Gruß
Heiko
 
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@Heiko
Natürlich ist das eine rein subjektive Betrachtungsweise von mir. Exakte Daten habe ich nicht. Das Bauchgefühl ( der Bauch ist relativ groß :hehe: ) kommt von meinen Erfahrungen mit Kameras: Mir ist noch nie eine rein mechanische Kamera ausgefallen. Bei Kameras mit Elektronik hatte ich schon Kriechströme, gebrochene Platinen und unerklärliche Todesfälle, die ich wegen des zu erwartenden Verhältnisses von Kosten und Restwert nicht aufklären ließ.

Gruß,
Werner
 
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Heiko Men. schrieb:
Bei der 600mm-Tüte kann der Service so ziemlich alles austauschen, was kaputt gehen kann.

Nur für begrenzte Zeit, und das ganz unabhängig von Elektronikteilen. Es sind auch solche Dinge wie Front- oder Rücklinsen, die bei älteren Objektiven irgendwann nicht mehr lieferbar sind. Da betrifft nicht nur Ai/Ais, sondern auch schon etliche Objektive der AF Generation.
 
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Klar Volker, irgendwann gibt es bestimmte Teile nicht mehr als Ersatzteile. Das ist unabhängig von der Tatsache, ob ein Objektiv moderne Elektronik beinhaltet oder nicht. Werner ging es ja speziell um die Punkte AF-S, VR usw. Bei den ganzen ersten großen AF-S Teleobjektiven, die vor ca. 10 Jahren auf den Markt kamen, kann man heute noch den Motor austauschen lassen. Was den VR-betrifft, muss man wohl erst mal abwarten.

Gruß
Heiko
 
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Heiko Men. schrieb:
Bei den ganzen ersten großen AF-S Teleobjektiven, die vor ca. 10 Jahren auf den Markt kamen, kann man heute noch den Motor austauschen lassen.
Bei den AF-I (z.T.?) nicht mehr.
Aber das ist ja jetzt eine Diskussion um das Thema Ersatzteilversorgung, die wird mit zunehmendem Alter der Linse natürlich immer schwieriger, egal ob MF, AF, AF-I, AF-S oder VR.
Und ansonsten gilt: Was nicht dran ist, das kann nicht kaputtgehen; insofern würde ich auch mal davon ausgehen das ein MF-Objektiv (theoretisch) länger lebt als ein AF-S VR.

Werner1 schrieb:
Mich interessiert, ob ich meine Traumobjektive auch länger nutzen kann, als ich darauf sparen muß.
Was hast du denn monatlich so netto? :D

Gruß
Dirk
 
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AndyE schrieb:
Wie kommst Du darauf?

Es gibt immer wieder Interessierte, die alte Kamera's erwerben und sie auch nutzen.Das gilt sowohl für digital, wie auch für analoge Gehäuse. Der Großteil der Enthusiasten wird die Bequemlichkeit und Leistung des Neuen's höher einschätzen und diesen Weg wählen.

Das Beispiel mit der Analogen ist unvollständig. Es ist richtig daß der Film im Laufe der zeit besser wurde, damit gab es trotzdem kein AF, die Belichtungsmessung war simpel mittenzentriert und für Motorbetrieb mußte unten ein Ziegel angesteckt werden. Innovation passiert nicht nur in MP bzw. neuen Filmtypen.


PS: Ich verwende noch immer meine alte D1H/D1X - trotz aller neuen Gehäuse haben sie das Foto-aufnehmen nicht verlernt :)

Hallo Andy
Ich wollte damit eigentlich nur sagen, dass die Kameras schneller veralten und auch eher mal getauscht werden, als die Objektive. Wenn ein Objektiv nur einen Stangen-AF hat, die Bildquali aber stimmt, wird nur deshalb wohl keiner die Linse wechseln...
Natürlich, die Sache mit dem VR..., aber auch das ist kein KO Kriterium.
 
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AndyE schrieb:
Es gibt immer wieder Interessierte, die alte Kamera's erwerben und sie auch nutzen.Das gilt sowohl für digital, wie auch für analoge Gehäuse. ..... Ich verwende noch immer meine alte D1H/D1X - trotz aller neuen Gehäuse haben sie das Foto-aufnehmen nicht verlernt :)

Auf der Fotobörse in Lauffen am Neckar wurde heute eine D1 angeboten (keine D1H oder D1X, sondern eine echte D1). Orginalverpackt, mit Schnell-Ladegerät, dieses ebenfalls orginalverpackt. Die Kamera hatte nur geringe Gebrauchsspuren und funktionierte offensichtlich perfekt. Dazu noch ein Orginalkarton mit etwas drin, möglicherweise ein zweiter Akku, ich habe nicht weiter gefragt.

Preis: 368 Euro - meines Wissens hat die Kamera alleine Anfang 2002 noch 6000 Euro gekostet! Nun bin ich gespannt, was für Schnäppchen in Sachen D1X oder D2H möglich werden, wenn die D3 das erste Modelljahr hinter sich hat ...

Was die Frage nach der Lebensdauer von AF-S/VR-Objektiven angeht: den Ultraschallmotor sehe ich nicht unbedingt als Verschleißteil an, da er meines Wissens kontakt- und berührungslos funktioniert. Die Lagerung der VR-Linsenbaugruppe dürfte dagegen irgendwann in die Binsen gehen. Generell gilt, dass Ersatzteile für häufig verkaufte Kameras und Objektive in der Regel auch dann noch zu haben sind, wenn der Hersteller nicht mehr liefern kann oder will, viele Werkstätten haben dann immer noch Bestände auf Lager oder haben Schrott-Kameras bzw. -Objektive als Ersatzteilspender gehortet. Ansonsten gilt: jedes technische Gerät ist, wenn es nur häufig genug genutzt wird, irgendwann so stark verschlissen, dass es nicht mehr repariert werden kann, zumindest nicht zu vernünftigen Kosten.

Gruß
Uwe
 
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wolfgang590326 schrieb:
Hallo Andy
Ich wollte damit eigentlich nur sagen, dass die Kameras schneller veralten und auch eher mal getauscht werden, als die Objektive. Wenn ein Objektiv nur einen Stangen-AF hat, die Bildquali aber stimmt, wird nur deshalb wohl keiner die Linse wechseln...
Natürlich, die Sache mit dem VR..., aber auch das ist kein KO Kriterium.
Ich formuliere das für mich aus verschiedenen Gründen genau anders herum. Ich habe nur ein VR Objektiv, das Micro 105 (weil mich das optisch rundum überzeugt hat).
Beim Telezoom sah es anders aus, da ist es für mich auf ein (schon ein paar Jahre altes) AF-S 2,8/80-200mm geworden, weil es einen Tick besser war als das von mir getestete VR 70-200.
Außerdem bin ich in den letzten Jahren auch immer mal an Orten gewesen (Nepal, Island) wo man nicht alle Nase lang eine Steckdose zur Verfügung hat. Da würde ich keinen VR einsetzen, weil er zusätzlich Energie braucht.

Und zusätzliche Energie braucht ein Stativ eben nicht. Viele Features der letzten Jahre, wie eben auch der VR, haben das Fotografieren komfortabler gemacht, und Manchem mag das suggerieren, es sei deshalb einfacher gute Bilder zu bekommen ... manchmal bringt weniger Konfort und mehr Mühe und Langsamkeit aber die besseren Ergebnisse.

Ich will die neuen Techniken keineswegs verteufeln, ich selbst schätze aber an der Fotografie häufig auch die Langsamkeit und die Entspannung, wenn ich ein Motiv in Ruhe gestalte. Und da ist ein zuviel an Technik manchmal etwas hinderlich.

Insofern kann VR auch ein Auschlusskriterium sein. ;) Und um zum Threadthema zurückzukommen. Ich kaufe gerne und regelmäßig gebrauchte Nikkore. Um die Mechanik mache ich mir dabei am wenigsten Sorgen, sondern eher um so unschöne Dinge wie Glaspilz. Und den gab es zur der guten alten AI/AIS Zeit genauso wie heute.
 
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AndyE schrieb:
Objektive ... (Grundgesamtheit ca 150 Stk)
Bei den Gehäusen ... (ca. 25 Stk)

Respekt. Selbst wenn Du "nur" mit 3 Gehäusen und 10 Gläsern regelmäßig arbeitest, bist Du besser ausgestattet als die allermeisten Hobbyfotografen.

Lebensdauer moderner Objektive:

Darum mache ich mir keine großen Gedanken. Bei Gläsern über 1000 Euro sähe das vielleicht anders aus.

LG

Stefan
 
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AndyE schrieb:
Es ist richtig daß der Film im Laufe der zeit besser wurde, damit gab es trotzdem kein AF, die Belichtungsmessung war simpel mittenzentriert und für Motorbetrieb mußte unten ein Ziegel angesteckt werden. Innovation passiert nicht nur in MP bzw. neuen Filmtypen.
F4? F5? F6?
 
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Das ist mein Punkt, Andreas.

Das oft gehörte Argument, im analogen Bereich wird Innovation außerhalb des Gehäuses von den Filmfirmen vorangetrieben wollte ich mit diesem Statement in einen breiteren Zusammenhang stellen. Das es natürlich auch Innovationen wie oben genannt gibt, die einen Gehäuswechsel erzwungen haben wenn der Fotograf sie nutzen wollte.

LG, Andy
 
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