Langzeitbelichtung mit ND-Filter

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Dr.Dooom

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Ich bin gerade am überlegen meine digitale Knipse beim anstehenden Urlaub daheim zu lassen und nur analog zu fotografieren (und falls das funktioniert eventuell generell wieder auf analog umzustellen).

Da ich Wasserfälle immer gerne mit Langzeitbelichtung mit aufgesetztem 1000x ND Filter mache stellt sich mir da jetzt noch die Frage wie das bei Film läuft (vor allem wegen Schwarzschildeffekt).

Gehe ich richtig in der Annahme dass ich

Belichtungszeit * 1000 = X
X + Belichtungsanpassung wegen Schwarzschildeffekt

Dementsprechend bei 1/100s:

0,01s * 1000 = 10s
10s + (laut Datenblatt) 50s = 60s

rechnen muss?

(Der Film den ich dabei nutzen möchte ist Tri-X 400. Damit sind Farbverschiebungen kein Thema...)

Und die nächste Frage: Laut Datenblatt muss man auch die Entwicklungszeit anpassen. Ich entwickle zwar selber mit D76, kann aber, weil 36er Kleinbildfilm, nicht wegen einer Langzeitbelichtung auf dem Film die Entwicklungszeit des kompletten Films ändern. Wie mache ich das am besten?

Vielen Dank schonmal...
 
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… Laut Datenblatt muss man auch die Entwicklungszeit anpassen. Ich entwickle zwar selber mit D76, kann aber, weil 36er Kleinbildfilm, nicht wegen einer Langzeitbelichtung auf dem Film die Entwicklungszeit des kompletten Films ändern. Wie mache ich das am besten?


Mmh, das verstehe ich ehrlich gesagt nicht. :nixweiss:

Wenn man unter Berücksichtigung aller Faktoren
den Film korrekt belichtet, dann sehe ich keinen
Grund, die Entwicklungszeit anzupassen.

Welche man wofür braucht, findest Du hier:lupe:


 
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Warum weiß ich auch nicht. Steht aber so im Datenblatt...

http://www.kodak.com/global/en/professional/support/techPubs/f4017/f4017.pdf (zweite Seite)

Wobei mir dieses sowieso Rätsel aufgibt... Laut Datenblatt hat man bei 1s Belichtungszeit +1 Blende entpricht 2s, passt noch. Bei 10s hat man aber +2 Blenden was nach meiner Rechnung dann 40s wären, im DB aber 50s. Und bei 100s +3 Blenden kommen die auf 1200s, ich komm auf 800s!?!?!?
 
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… Wobei mir dieses sowieso Rätsel aufgibt... Laut Datenblatt hat man bei 1s Belichtungszeit +1 Blende entpricht 2s, passt noch. Bei 10s hat man aber +2 Blenden was nach meiner Rechnung dann 40s wären, im DB aber 50s. Und bei 100s +3 Blenden kommen die auf 1200s, ich komm auf 800s!?!?!?


Das mit den Rätseln spüre ich.


Du hast die Boole'schen Operatoren überlesen. :eek:

Da steht nämlich folgende Bedingungskombination:
1. Mach bei gemessenen 100 s Belichtungszeit die Blende drei Stufen auf
ODER belichte 1200 s.
2. UND verkürze die Entwicklungszeit um 30 Prozent.

Der Logiker sagt: Wenn 1., dann zwingend 2. :cool:


Nun guckst Du Dir mal das verlinkte Massive Dev Chart an,
jeweils 1+1 bei 20° C:

50 ISO = 7 min ≈ 420 s
200 ISO = 9,5 min ≈ 570 s
400 ISO = 9,75 min ≈ 585 s

30% Abzug von 585 s ergibt 410 s – quod erat demonstrandum. :cool:
Denn der Abstand von 50 zu 400 ISO beträgt exakt 3 Blendenstufen.


Es mag labortechnische Gründe für das von Kodak empfohlene Procedere
geben, für die ich jedoch keine Erklärung habe. Doch eines ist glasklar:

3 Blendenstufe auf und 30% kürzere Entwicklungszeit
heben sich gegenseitig auf.​


Da der Tri-X 400 mit rd. 5,00 Euro ja kein Vermögen kostet, würde ich
zwei Filme unter identischen Rahmenbedingungen je einmal nach Kodak
und einmal nach Schwarzschild-Formel belichten. Kluger Mann markiert
natürlich die Filme, damit er sie dann beim Entwickeln nicht verwechselt.
Den nach Kodak belichteten Film entwickelst Du 30% kürzer als Chart,
den anderen ganz normal.

Anschließend nimmst Du eine Lupe und schaust genau hin. :lupe:



Auf die Ergebnisse bin ich echt gespannt. :cool:


 
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Du hast die Boole'schen Operatoren überlesen. :eek:

Da steht nämlich folgende Bedingungskombination:
1. Mach bei gemessenen 100 s Belichtungszeit die Blende drei Stufen auf
ODER belichte 1200 s.
2. UND verkürze die Entwicklungszeit um 30 Prozent.

Der Logiker sagt: Wenn 1., dann zwingend 2. :cool:


Das hatte ich schon auch so verstanden dass ich beides machen muss. Also Belichtungszeit ODER Blende UND Entwicklungszeit anpassen. Mein Problem damit ist dass z.B. die berechneten 1200s beim Ausgangswert 100s keinen 3 Blenden entsprechen, sondern meiner Meinung nach 3 1/2 Blenden sind. Eine Blende entspricht ja der verdoppelung/halbierung der Belichtungszeit, bedeutet für mich 100 -> 200 -> 400-> 800.


3 Blendenstufe auf und 30% kürzere Entwicklungszeit
heben sich gegenseitig auf.​


Da kann ich dir zwar folgen, aber das würde ja bedeuten wenn sich die Anpassung der Belichtungszeit/Blende mit der Anpassung der Entwicklungszeit aufhebt, dass die Langzeitbelichtung garnicht berücksichtigt würde sondern ich das Bild "praktisch" belichte als gäbe es keinen Schwarzschildeffekt. Laut Datenblatt steht es da zwar so, aber das kann doch eigentlich nicht sein. Ich bin davon ausgegangen dass eine Langzeitbelichtung bei identischer Entwickung wie ein "normales" Foto einfach eine längere Belichtungszeit braucht. Dass es im Grunde genommen genau wie ein "normales" Foto behandelt wird und die verlängerte Belichtungszeit durch die verkürzte Entwicklungszeit ausgeglichen wird hätte ich nicht erwartet... Oder hab ichs doch nicht kapiert? :nixweiss:

Die Schwarzschildformel gibt an wie ich Belichten muss wenn ich die Entwicklungszeit konstant halten will? Also wie in meinem Fall bei einem 36er Film die eine Langzeitbelichtung nicht gesondert entwickeln kann? Wenn das so ist würde es meine Frage schon beantworten.
 
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Mmh, nach einiger Recherche muß ich sagen, daß offenbar
der Tri-X 400 ziemlich ungeeignet für lange Zeiten ist. :eek:

Besser wäre es, Du nähmest den T-Max 100, der bei 100 s
lediglich 1 Blende auf oder eine Verdopplung der Zeit verlangt.
Wirklich interessant für Dich ist hierbei, daß keine zusätzlichen
Korrekturen bei der Entwicklungszeit erforderlich sind.

Den T-Max 100 kannst Du problemlos in D-76 entwickeln … :cool:



 
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Okay, vielen Dank euch.

Ich verwende den T-MAX 100 zwar auch, hab ihn auch schon selber entwickelt, aber 100 ISO ist mir dann für diesen Zweck leider zu langsam. Dann müsste ich wieder zwei Kameras mitführen, was dann auch wieder zu umständlich wäre.

Ne Lösung wäre evtl. T-MAX 400 (hab nicht nachgeschaut), aber für Streetaufnahmen und Schnappschüsse finde ich den Tri-X einfach unersetzbar, da sind mir beide T-MAX zu clean... Damit hätte ich das gleiche Problem wie oben und somit ist es auch keine Option.

Ich glaube mein Komplettumstieg auf Analog wird sich damit verzögern oder ausfallen.

Ich liebe Film zwar für Portraits und Streetaufnahmen, aber wenn man Landschaften fotografieren will ist die Digitaltechnik leider deutlich überlegen. Ich bin echt hin und hergerissen zwischen komplett Analog und Digital mit Silver Efex umwandeln. Beides hat Vor- und Nachteile und eine endgültige Entscheidung werde ich wohl so schnell nicht finden.
 
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Und das muss unbedingt alles auf einen film?

Gesendet von meinem SM-P600 mit Tapatalk

Naja, theoretisch hätte ich auch noch ne F75 zur F100. Hier zeigen sich dann aber die Vorteile der Digitalkameras. Bevor ich zwei Kameras rumschleppe nehme ich meine D700 mit und bearbeite die Fotos mit Silver Efex. Is zwar irgendwie paradox dass ich digital fotografiere um den Fotos danach einen analogen Look zu verleihen, aber macht irgendwie trotzdem mehr Sinn und spart dann auch Arbeit (Entwickeln, Scannen).
 
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Zeig doch mal bitte so ein Digitalfoto im analogen Look.

So, lange hats gedauert, aber jetzt hab ich es... (Dieses gute Wetter verleitet einen dazu mehr Zeit im Biergarten als sonstwo zu verbringen..)



Ich habe nie direkt verglichen, aber die Nik-Filter setzen das schon ganz gut um. Vor allem muss man eigentlich, wenn sonst alles passt keine weiteren Einstellungen vornehmen. Einfach importieren, ganz wichtig: Profil auf Neutral stellen (ansonsten übersteuern die Filter) und mit SilverEfex umwandeln.
 
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Hübsches Gesicht :D

Wenn Du den BB-Code in den Beitrag kopierst, sieht man das Bild dann auch in voller Größe.
 
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