Labor: Chemie in der Mikrowelle

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calc

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Im Winter ist die Chemie in meiner Dunkelkammer oft kalt, das heisst, 16-17°C. Den Raum bekomme ich schnell aufgeheizt, jedoch ist es dann immer umständlich alle Lösungen auch auf 20° zu kriegen. Meistens mache ich das dann, indem ich die Flaschen in ein Wasserbad stelle.

Ich habe mir jetzt die Frage gestellt, ob das in einem Mikrowellengerät nicht "besser" gehen würde. Bei bekannter Leistung, Wirkungsgrad, Chemikalienmenge, Temperatur kann man sich leicht ausrechnen, welche Zeit notwendig ist, um die Chemikalien auf Anhieb auf Temperatur zu kriegen. Das würde Zeit sparen. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass die Mikrowelle sich negativ auf die Chemikalien auswirken würde. Um da chemische Veränderungen hervorzurufen ist die Wellenlänge zu gross und somit die Energie pro "Photon" zu klein.

Gibt es jemanden der dies regelmässig betreibt und berichten kann?
 
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Wenn Du das Wasserbad dementsprechend wärmer machst, dauert es so lange auch nicht bis Du die Chemie auf 20°C hast. Bei einer Microwelle ist das immer so eine Sache, nacher machst Du ein Wasserbad aus Eiswasser um auf die 20°C zu kommen :rolleyes:.

Wenn ich weiß, es soll ein Film entwickelt werden oder ein paar Ausbelichtungen stehen an, stelle ich die Chemie schon vorher warm.
 
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Ich weiß nicht, was in den Chemikalien alles drin ist, aber diese Mikrowellen regen eigentlich nur die Wassermoleküle zum schwingen an. Wenn die Chemikalien einen großen Wasseranteil besitzen, dann dürfte das vom Prinzip her kein Problem sein.

MfG
André
 
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Bei der Mikrowelle sehe ich das Problem, dass Du schnell eine sehr ungleichmässige Erwärmung hast, inkl. partieller Temperaturspitzen. Keine Ahnung wie die Chemie darauf reagiert.

Ich denke ein Wasserbad mit der entsprechenden langsamen aber dafür gleichmässigen Erwärmung ist für die Chemie wesentlich schonender. Zudem hast Du den Aufheizvorgang erheblich besser unter Kontrolle.

Just my 2 cents ...
Ralf
 
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Hallo calc ( komischer Name),

ich weiß ja nicht, in was für Gefäßen du deine Foto-Chemikalien lagerst, meine sind in Kunststoff-Flaschen. Meines Wissens bedürfen Mikrowellen-Geräte spezieller Keramik-Gefäße, um ihre Wirkung überhaupt zu entfalten (ich besitze solch neumodisches Zeugs nicht). Wenn dem so ist, mußt du deine Chemikalien ständig hin u. her schütten, m. E. Gift für sie, weil sie jedesmal mehr als nötig mit Luftsauerstoff in Berührung kommen, was der Haltbarkeit sicherlich nicht förderlich ist.

lg
Axel
 
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Moin,

Meines Wissens bedürfen Mikrowellen-Geräte spezieller Keramik-Gefäße, um ihre Wirkung überhaupt zu entfalten

Die Wirkung ist nicht so das Problem, das Problem liegt eher in dem niedrigen Schmelzpunkt diverser Kunststoffe, welcher durch lokale Überhitzung schnell überschritten sein kann.
Glas ist da kein Problem.

Meine Befürchtung wäre auch, dass die Zeit ganz schnell zu lang und die Lösung zu heiß werden können. ich würde es lassen und die Lösungen als erstes, bevor du alle anderen Vorbereitungen triffst, ins Wasserbad stellen.
 
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Bei bekannter Leistung, Wirkungsgrad, Chemikalienmenge, Temperatur kann man sich leicht ausrechnen, welche Zeit notwendig ist, um die Chemikalien auf Anhieb auf Temperatur zu kriegen.

An dieser Aufgabe scheitere ich jeden Abend aufs Neue. Nicht mit Kemikalien, sondern mit einer blöden Milchflasche. Mit anderen Worten: Die Idee eine Flüssigkeit in einer Microwelle um exakt X°C zu erwärmen halte ich für komplett praxisfern!

Gruß
Dirk
 
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An dieser Aufgabe scheitere ich jeden Abend aufs Neue. Nicht mit Kemikalien, sondern mit einer blöden Milchflasche. Mit anderen Worten: Die Idee eine Flüssigkeit in einer Microwelle um exakt X°C zu erwärmen halte ich für komplett praxisfern!

Gruß
Dirk

Das ist ansich eine der einfachsten Uebungen:
Die Fluessigkeit der Milchfalsche im Verhaeltnis 2/3 zu 1/3 (oder auch 3/4 zu 1/4) teilen. Die 2/3 in der Milchflasche bei mittlerer Wattzahl(400-500 W) in der Mikrowelle erwaermen, ruhig etwas waermer, als gewollt und dann mit dem noch kuehlen 1/3 die gewollte Temperatur durch Mischen einstellen. Sollte genauso auch mit den Chemikalienloesungen klappen, fuer einen Chemiker ist selbst der Haushalt ein kleines Labor.

Fuer Grobmotoriker gibt es auch Eintauchthermostate, die sind dann auf +/-0,05K genau! Technisch fast so interessant, wie eine DSLR. :D
 
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ich sehe eher ein problem darin, dass chemikalien in einem gerät angewärmt werden sollen, das eigentlich zur erwärmung von dingen, die später verzehrt werden sollen, gedacht ist. nix für ungut, aber ausdünstungen sowie chemierückstände an den gefäßen selbst kann man wohl bei so einer aktion kaum ausschließen - und das wäre dann kein spaß. es sei denn natürlich, dass die mikrowelle ausschließlich zur chemieanwärmung genutzt wird.

nix für ungut und schönen sonntag noch (die sonne kommt raus..)
 
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Wenn Du die Zeit nicht hast die Chemie anzuwärmen, dann lass es besser gleich sein.

Das war aber nicht die feine Art.

Ich bin einfach auf der Suche, mir das leben einfacher zu machen. Nicht mehr und nicht weniger.

Danke für alle Antworten. Ich werde es einfach demnächst probieren und gegebenfalls berichten.
 
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ausdünstungen sowie chemierückstände an den gefäßen selbst kann man wohl bei so einer aktion kaum ausschließen
Das ist der Hauptgrund, warum ich sowas nicht machen würde. Chemikalien und Lebensmittel im selben Gerät verarbeitet, das verträgt sich m. E. nicht und ist eine potentielle Gefahrenquelle. Du nimmst ja auch zum Chemie anrühren nicht das Rührgerät, das anschließend in der Vanillesoße oder im Kuchenteig landet - oder doch :eek:?
Mal abgesehen vom Geruch, der sich im Lauf der Zeit im Mikrowellengerät festsetzen dürfte ...
 
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... Ausdünstungen ...

Das wäre das geringste Problem. Ich würde meine ausrangierte "Plasma-Mikrowelle" benutzen. Die hat schon so manches Experiment hinter sich ;)
 
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Ich denke du kannst das ruhig ausprobieren. Es sind ja alles wässrige Lösungen. Solange keine leicht verdampfbaren organischen Lösungsmittel (Brandgefahr) verwendet werden sehe ich keine Gefahr.
 
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Gib' mal in der Suchmaschine "Heizmatte" und "Thermostat" ein. Sehr gängig im Pflanzenbereich. Auch Aquaristen benutzen geregelte "Heizstäbe".
Im Chemielabor wird auch ähnliches benutzt.

Seit die Pixelfotografie auf dem Vormarsch ist, gibt es nur noch ganz ganz wenig "Heizplatten" original für die Dunkelkammer.

Grüße - Bernhard
 
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