Kurze Zeiten bei alten Kameras zu lang?

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Jens Bielinski-Gärtner

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Guten Tag zusammen!
In letzter Zeit sehe ich mich um bei ebay unter FE, FE2, FM und FM2. Dabie stand in einer FE2 Beschreibung, dass die kurzen Zeiten zu lang seien, aber das sei normal. Ich fragte nochmal nach und bekam die Antwort, dass es ab 1/500 zu Fehlbelichtung auf Diafilm käme. Der Zeitunterschied würde 1/3 Blende betragen, bis hin zu 1 1/2 Blenden bei 1/4000. Aberr das sei nicht ungewöhnlich bei Kameras, die über 10 Jahre alt seien. Eine Nachjustierung bringe nur kurzzeitigen Erfolg.
Ich habe bisher bei meiner FM2 (8 Jahre alt) und F2s eigentlich nichts dergleichen feststellen können. Habe ich da nur Glück gehabt, schaue ich nicht genau genug hin, oder stimmen die Angaben des Fotohändlers einfach nicht. Von Leica M sagt man ja auch, man müsse sie von Zeit zu Zeit nachstellen lassen.
Wie sind hier die Erfahrungen mit alten Gehäusen?
Ist man vielleicht mit einer F3 eher auf der sicheren Seite?
Gruß
Jens
 
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Hallo Jens,
kann Nobody nur zustimmen. Finger weg. Aber diese Abweichungen sind nicht normal. Ich habe hier eine FM2 die ziemlich viel mitgemacht hat und mehr als 15 Jahre auf dem Buckel hat. Die hat keine Belichtungsausreißer.
Meine alte F301 war fast 20 Jahre alt, als ich sie einem Freund anvertraute. Dort tut sie heute noch zuverlässig ihren Dienst.
Also lieber die Finger weg von so einer ausgenudelten Kamera.
Gruß
Jörg
 
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Hallo Jens,

Abweichungen in der Größenordnung, wie von Dir zitiert, sind nicht normal, die Aussage des Anbieters ist Bullshit.

Der Tuchschlitzverschluss der Leica M ist in der Tat dafür bekannt, daß die 1/1000 sec nicht echt ist. Alle anderen Zeiten stimmen jedoch, sofern die Kamera in Ordnung ist. Nikon hat, abgesehen von ein paar wenigen Exemplaren des ersten Baujahrs der Nikon F, nie Spiegelreflexkameras mit Tuchschlitzverschluss gebaut.

Bei mechanisch gesteuerten Verschlüssen kann es in der Tat vorkommen, daß das Uhrwerk nicht mehr stimmt. Generell ist jede Art von Mechanik Verschleiß unterworfen. Ganz schlimm ist es, wenn die Kamera jahrelang intensiv genutzt und nie gewartet wurde, so daß alle Schmierstellen trockengelaufen sind, und dann jahrelang unbenutzt herumlag.

Ich empfehle daher, jede gebraucht gekaufte Kamera erstmal zum Service zu bringen. Für relativ wenig Geld wird sie dort gereinigt, geschmiert und justiert. Wenn Ihr sie dann regelmäßig nicht-professionell benutzt, wird sie für den Rest Eures Lebens halten. Rasende Reporter, Kriegsberichterstatter etc. sollten Ihr Equipment einmal pro Jahr zur Inspektion in die Werkstatt geben.

Grüßle
Uwe
 
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Ich habe eine FM-2. Das gute Stück ist gerade beim Nikon-Service um nach ca. 10 Jahren einmal gereinigt, geschmiert und justiert zu werden. Das ist aber eine reine Vorsichtsmaßnahme. An den Zeiten ist mir nicht ungewöhnliches aufgefallen, und ich habe gerade die kurzen Zeiten häufig benutzt (Luftaufnahmen). Ich verwende ausschließlich Diafilm, da wäre mir eine Abweichung von mehr als 1/3 Blende aufgefallen.

Ganz genau - so wie die heutigen AF-Nikons - haben die alten Dinger nie belichtet. Das geht schon wegen der vielen mechanischen Übertragungskomponenten bei der Belichtungsmessung nicht. Aber im Dia sichtbar sollten diese Abweichungen nicht sein.

Grüße
Andreas
 
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Nachdem nun alles wesentliche geklärt ist, noch ein ergänzender Nachtrag: Bei FM2, FE2 und FA ist die 1/250 nicht ganz echt. Zeitgenössischen Testberichten zufolge ist das nur ca. 1/210. Das liegt noch so einigermaßen innerhalb der Toleranz. Der Grund ist natürlich die Blitzsynchronzeit. Der Verschluss ist halt doch nicht ganz so schnell wie der der F-801 und Nachfolger, sicher auch daher nur 1/4000 statt später 1/8000. Inwieweit die FM2n und FM3A sich "korrekter" verhalten, ist mir nicht bekannt.
 
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