Kurze treffende Beschreibung zur analog Fotografie

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Smile5

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Ich bin ja selber erst vor kurzem wieder zur "Analog Fotografie" zurückgekehrt (u.a. die unten erwähnte Nikon F3) - natürlich nicht ausschließlich, es gibt genug Situationen wo ich die Möglichkeiten meiner Diagital SLR, oder sogar meines IPhones, durchaus zu schätzen weiß ;) - und fand in diesem Zusammenhang diese kurze, treffende Beschreibung (hier am Beispiel einer Leica, aber das trifft auf nahezu jede der "guten alten Analogkameras" zu) wirklich lesens und nachdenkenswert, darum stelle ich sie euch mal hier ein:

  • Es gibt direkte (physische) Kontrollen für die drei Parameter, die die Belichtung determinieren: Blende (der Blendenring am Objektiv), Belichtungszeit (das Zeitenrad auf der Oberseite der Kamera) und ein ISO-Wahlrad, wo früher die Rückspulkurbel war. Egal, ob die Kamera eingeschaltet ist oder nicht, ein Blick von oben genügt, um zu wissen, was aktuell eingestellt ist. Nur drei Variablen… ist das nicht unglaublich, was die fernöstliche Kameraindustrie daraus gemacht hat? Die heutigen Nachfahren der klassischen (und auch vom mir hoch geschätzten) Nikon F2 oder F3 sehen aus, als hätten sie Elephantiasis und Pocken. Aufgeblähte Plastikmonster mit zu vielen Knöpfen. Menüs, durch die kein Schwein mehr durchsteigt. Die Qual der Wahl bei „Scene-Modes“ und Belichtungsautomatiken. Frei belegbare Knöpfe, die sich kein Mensch merken kann. Das bringt uns direkt zum nächsten Punkt:
  • Sie ist ein absolut „ehrliches“ Werkzeug. Sie versucht nicht, für den Fotografen zu denken und so ungewollte Überraschungen zu erzeugen. Jeder, der den Zusammenhang zwischen Blende und Belichtungszeit verstanden hat, kann sofort damit fotografieren, ohne auch nur einen Blick in die Bedienungsanleitung zu werfen. Was er dann künstlerisch daraus macht, ist eine andere Sache."
 
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Sogar die Z7/9 kann das ......
 
1 Kommentar
Frank2111
Frank2111 kommentierte
Die Leica-Trasher haben in einer Beziehung sicher recht und das ist die abartige Preisgestaltung, die ausschließlich auf ihre Fanboys zurückzuführen ist, die offensichtlich bereit sind, jeden Preis zu bezahlen umd sei es noch so unvernünftig.

Ich nutze ein Leica Fernglas mit Entfernungsmesser. Preisgestaltung absolut im Rahmen und vergleichbar mit Zeiss oder Svarowski. Klar, denn den Jägern ist der rote Punkt völlig Latte....

Bei Leica-Kameras ist das undenkbar.

Analog käme für mich nicht mehr in Frage, aber wenn die Anforderungen, die du beschreibst, für mich wesentlich wären, würde ich zur Nikon DF greifen.

Mit der zur Verfügung stehenden Objektivauswahl ganz sicher nicht schlechter als Leica aber um den Faktor 4 bis 5 preiswerter.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielleicht noch mal lesen ?

"Egal, ob die Kamera eingeschaltet ist oder nicht, ein Blick von oben genügt, um zu wissen, was aktuell eingestellt ist. Nur drei Variablen"
 
T
Tom.S kommentierte
T
Tom.S kommentierte
S
Steinkreis kommentierte

Stimmt. Da muss ich von hinten drauf sehen. Verdammt.
Ist heute schon Freitag. Muss wohl. Morgen hab ich frei.
 
S
Steinkreis kommentierte
N
Nikorino kommentierte
12
 
4 Kommentare
Wuxi
Wuxi kommentierte
Verstehe ich.
Und warum braucht man den Überblick wenn die Kamera aus ist?
 
F
FredB kommentierte
...dann bist Du immer aussagefähig und beim wieder einschalten einfach schneller!
 
Kay
Kay kommentierte
Es ist wie das schauen auf die Uhr: Wenn man mal den Blick von oben kennen gelernt hat, sieht man zwischendurch immer mal wieder hin und weiss, was eingestellt ist.
Meine Kameras zu analogen Zeiten waren mir mit den wenigen Einstellmoeglichkeiten ziemlich vertraut.
Jetzt habe ich die D500, die kleine Z fc und eine Sony RX 100 VII abwechselnd und manchmal merke ich noch nicht einmal, dass etwas verstellt ist und die Menues verwirren mich, wenn es schnell gehen soll.
 
Christoph Blümer
Christoph Blümer kommentierte
Warum bin ich beim Wiedereinschalten "schneller"? Wenn ich auf Fototour unterwegs bin, habe ich grob im Kopf, was ich gerade eingestellt habe. Da werde ich nicht nach 5 Minuten Ausschalten im "Huch...?!?"-Stil überrascht - so gut funktioniert das Kurzzeitgedächtnis an sich schon noch. Wenn ich die Kamera für eine Tour einpacke, mache ich immer (!) vorher einen Check der Werte und stelle immer z.B. den Weißabgleich auf "Auto", Blende auf 4 oder 5,6 und die Zeit auf 1/250s, ISO je nach Ziel auf 100 oder auf 1000. Dann kann es mir nicht passieren, dass beim ersten Bild unterwegs noch gänzlich abstruse Werte eingestellt sind.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn ich mit meinem kleinem Familien erb Stück los ziehe, liebe ich vor allem drei Sachen:
1. keine Belichtungsautomatik
2. fokussieren mit Schachtsucher
3. abgesehen von Blendenwert, Belichtungszeit und Fokusebene gibt es da keine Einstellmöglichkeiten an der Kamera

Das macht mir einfach riesigen Spaß und ist für MICH eben die kurze und treffende Beschreibung. Eine ganz andere Art der Kreativität und des Prozesses "Foto schießenschießen.

Ist ausserdem auch einfach eine verdammt hübsche Kamera, die ich mir von Zeit zu Zeit einfach gerne um den Hals hänge!
 
Zuletzt bearbeitet:
Kommentar
Ich verstehe ihn. Es ist ein wehmütiger nostalgischer aufgeschriebener Gedanke.
Erinnerungen, Design, Menülose Übersichtlichkeit und Begrenztheit spielen dabei die größte Rolle, ohne Neues zu verteufeln.
Auch ich mag die F4. Für mich die letzte ihrer Art bevor....ihr wißt schon.
 
2 Kommentare
A
agn137 kommentierte
Die letzte Ihrer Art ist eigentlich aber die F5. Und die letzte mit klassischer Bedienung die F3. Und die letzte mechanische die F2.
 
svantevit
svantevit kommentierte

Ja klassisch die F3. F4 hatte mehr an Funktionen die aber trotzdem mit Hebelchen Rädchen übersichtlich mit sofortigem Zugriff und Überlick aufwändig designt wurde.
F5 F6 zähle ich schon nicht mehr dazu. Mit mehr Tastenkombinationen übers Display zum Ziel.
Darum ging es im Thread. Darum meine Meinung zur F4, als Letzte zu bezeichnen mit einer klassischen Bedienungsweise.
 
Es ist wie das schauen auf die Uhr: Wenn man mal den Blick von oben kennen gelernt hat, sieht man zwischendurch immer mal wieder hin und weiss, was eingestellt ist.
Meine Kameras zu analogen Zeiten waren mir mit den wenigen Einstellmoeglichkeiten ziemlich vertraut.
Jetzt habe ich die D500, die kleine Z fc und eine Sony RX 100 VII abwechselnd und manchmal merke ich noch nicht einmal, dass etwas verstellt ist und die Menues verwirren mich, wenn es schnell gehen soll.


Mmh, Kay (aber auch @Wuxi) …
heutzutage soll es Kinder geben, die eine Uhr mit Zeigern nicht mehr lesen können. :heul:

Kopfrechnen können sie i.a.R. auch nicht mehr – so wie viele Fotografen, die mit den
Relationen von Blende, Zeit und ISO nicht mehr klarkommen.

die D500, die kleine Z fc und eine Sony RX 100 VII abwechselnd

So what? Eine ISO für alle, eine Zeit für alle und die Blende wird nachgeführt.
Oder verschiedene ISO pro Kamera, darauf angepasste Zeit und / oder Blende …

Schwer ist das alles nicht, zumal ja der Sucher die entscheidenen Infos liefert.

Heute läßt sich doch vergleichsweise viel kommoder einstellen als weiland, als
man die Zeit fix hatte und mit der linken Hand die Blende und Schärfe nachführte.
Von zwei Systemen (links vs. rechts drehend) ganz zu schweigen …

Und ansonsten gilt: Überinformation schadet nur.


.
 
Kommentar
Ich verstehe ihn. Es ist ein wehmütiger nostalgischer aufgeschriebener Gedanke.
Erinnerungen, Design, Menülose Übersichtlichkeit und Begrenztheit spielen dabei die größte Rolle, ohne Neues zu verteufeln.
Danke dir, ich dachte schon ich wäre hier der einzige...aber sorry, ich habe die F3 bei "nikonclassics" gekauft - und glaube nicht, dass der Laden nur von mir als einzigem Kunden leben kann ;) Also muss es ganz weit da draussen, doch wohl noch mehr so (oftmals gar nicht so alte) "verrückte Nostalgiker" wie mich geben. Und sogar Leute die alte Verbrennerautos mit massig Hubraum aber ohne Navi/Schallplatten/alte Schreibmaschinen/mechanische Uhren und sogar Fahrräder ohne Akku usw usw kaufen - kaum zu glauben, oder ?:hammer::f055:
 
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Ich sehe weder an meiner Leica MP noch an der F3 die Iso von oben. Das geht u.a. an der Nikon Df.
Dein ernst ???

Ich hätte nicht gedacht, dass ich bei meiner Anmerkung betreffend der "Nur drei Variablen" unbedingt einen entsprechenden Smiley setzen muss - wieder was gelernt......
 
2 Kommentare
Wuxi
Wuxi kommentierte
Nein, Dein Ernst!
Du hast doch die Sprüche gerissen.

Ist ja blöd über Usability zu schwadronieren die auf der Unterseite stattfindet.
 
T
Tom.S kommentierte

Ja. Wenn man etwas behauptet, soll es auch stimmen. Da ist die analoge Fotografie nicht ausgenommen.
 
Ich fürchte, du hast tatsächlich immer noch nicht begriffen um was es mir ging - aber ich habe nicht vor es dir noch weiter (egal ob von oben oder von unten :hammer: ) zu erklären - wenn selbst der Beitrag von @svantevit es dir nicht vermitteln konnte......

Aber deine Wortwahl "Sprüche/blöd/schwadronieren" lässt mich ehrlich gesagt, so langsam ohnehin daran zweifeln, dass du ernsthaft am Thema interessiert bist
 
Zuletzt bearbeitet:
1 Kommentar
Wuxi
Wuxi kommentierte
Entschuldigung wenn ich zu salopp war.
Ersetze (Sprüche, blöd, schwadronieren) durch (Aussagen, unklug, jubeln)
 
Wenn ich mit meinem kleinem Familien erb Stück los ziehe, liebe ich vor allem drei Sachen:
1. keine Belichtungsautomatik
2. fokussieren mit Schachtsucher
3. abgesehen von Blendenwert, Belichtungszeit und Fokusebene gibt es da keine Einstellmöglichkeiten an der Kamera

Das macht mir einfach riesigen Spaß und ist für MICH eben die kurze und treffende Beschreibung. Eine ganz andere Art der Kreativität und des Prozesses "Foto schießenschießen.

Ist ausserdem auch einfach eine verdammt hübsche Kamera, die ich mir von Zeit zu Zeit einfach gerne um den Hals hänge!
Ich glaube bei Leica gabs noch nie einen Lichtschachtsucher. Was du meinst ist ein Meßsucher. Oder hast du eine Rollei oder Hasselblad?
Die letzte Ihrer Art ist eigentlich aber die F5. Und die letzte mit klassischer Bedienung die F3. Und die letzte mechanische die F2.
F6
 
1 Kommentar
N
Nikorino kommentierte
Eine Hasselblad oder Leica wären ja auch schön! Ich hab eine alte exa 1b mit 50er objektiv.
 
Na jedenfalls wird das organisieren von Filmmaterial langsam zur Herausforderung. Beim DM z.B. ist seit Monaten Ebbe im Regal. und online ist es richtig teuer. Ich habe zum Glück noch im Keller, die meisten sind abgelaufen. Früher hab ich Dia Film eingefroren, bei Negativ traue ich mich nicht.
Zur Zeit wird jedes Filmeinlegen zu einer Abwägung was einem der Spaß wert ist. Aber ich liebe in Zeiten der Videokameras einfach das Geräusch des Filmtransportmotors oder aufziehen oder schlagen des Verschlußes, es gibt einem das Gefühl dass die Kamera lebt und funktioniert.
 
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Interessanterweise hat der verlinkte Artikel von dem Zahnarzt aus Vlotho gar nichts mit chemisch vs. digital zu tun.
Da geht es doch vorwiegend um die Lobpreisung von Leica und dass die Kritiker keine Ahnung haben.
 
Zuletzt bearbeitet:
1
1bildermacher1 kommentierte
Ich glaube nicht dass alle Käufer dumm sind die eine Leica kaufen..... Die Lobpreisung gibt es auch zuhauf hier auf andere Systeme
 
Christoph Blümer
Christoph Blümer kommentierte
Es gibt Leute, die diese Leicas kaufen, denen der Preis komplett egal ist, weil es für sie mehr ein Statussymbol wie die Breitling-, Rolex- oder Glashütte-Uhr ist, das dann "spazieren geführt" wird. Das sind so mehr oder weniger subtile Symbole in bestimmten Kreisen, in denen man sich auch zeitweise gern uniform in Burberry kleidete. Die fotografieren keineswegs besser als Leute, die mit einer Nikon D3400 aus der Saturn-Resterampekiste rumlaufen, aber darum geht es dabei auch gar nicht. Die Leute bei Leica hatten das unter dem neuen Eigentümer Kaufmann recht schnell erkannt, und konsequent auf "Edel-Accessoire" zu setzen hat Leica vor dem fast unausweichlich scheinenende Untergang gerettet. Die Profitmarge dürfte enorm sein, wie bei Porsche, weil dem Publikum +/- 1000 EUR einfach komplett egal sind.
 
Frank2111
Frank2111 kommentierte


Ich habe ja nicht geschrieben, dass die Menschen dumm sind.

Eine Bank hat mir auch mal einen 1.000 DM teuren Montblanc geschenkt. Ja ich schreibe manchmal damit, aber wenn ich mich gerade auf meinem Schreibtisch umschaue, hier liegen mindestens drei 1 € Kugelschreiber und wenn ich damit unterzeichne, wirst du beim Vergleich mit dem Montblanc den Unterschied nicht feststellen. ;)

Ist technisch nicht zu begründen, ist halt einfach eine Lebensphilosophie. So auch bei Leica. Mir geht das völlig ab, ich zahle realistische und keine Mondpreise.

Übrigens kommt haben von halten....

........außerdem will ich ja nicht @HaDiDi als möglichen Investor reich machen... ;)
 
1
1bildermacher1 kommentierte

Aber eine Unterschrift mit Tinte sieht schon edler aus wie mit einem Kugelschreiber .....
 
P
P.Gnagflow kommentierte
Zitat: "Da geht es doch vorwiegend um die Lobpreisung von Leica und dass die Kritiker keine Ahnung haben."

Leider sagt mir die vieljährige Erfahrung, dass die meisten Kritiker tatsächlich wenig oder keine Ahnung haben. Nicht dass ich LEICA nun irgendwie in Schutz nehmen möchte, ich selbst habe mich nach weit über 40 Jahren LEITZ- und LEICA-Kundschaft von einem Laden gelöst, der sich von einem Hersteller soliden Werkzeugs zu einem Spielzeug- und Schmuckhersteller entwickelt hat. Das ist auch in Ordnung so, weil LEICA nicht überlebt hätte, wenn sie ihre Strategie nicht drastisch geändert hätten. Die Arbeitsplätze wären futsch gewesen und die Ersatzteilversorgung u.v.a.m. wohl auch. Nur bin ich nicht bereit da mitzumachen. Diese Entwicklung passt nicht recht zu mir und meiner Einstellung zur einer Photographie, die zugleich meine Leidenschaft und wohl ein wenig Lebensinhalt seit über 50 Jahren ist. Aber ich benutze meine Leica-Ausrüstung nach wie vor, würde mich auch nicht davon trennen wollen, schätze ihre Eigenschaften sehr und lebe mit den Unzulänglichkeiten. Sie macht mir in der Art wie sie zu handhaben ist, viel Freude.

Kritik an LEICA ist ganz sicher berechtigt. Ich habe aber leider feststellen müssen, dass der Großteil der Kritiker wirklich keine echte Ahnung hat, wenn es um dieses Thema LEICA geht. Da werden haufenweise unqualifizierte Vorurteile z.T. in recht persönlicher Form und nicht selten gepaart mit einer guten Portion Neid wiederholt, unreflektiert abgeschrieben und oft in wenig schöner Art angebracht.

Es ist außerdem einfach so, dass der Mess-Sucher der LEICA M nicht jedermanns Sache ist. Ist im Grunde verständlich und schließlich auch der Grund warum spätestens zum Ende der 1960er Jahre die "Spiegelreflex" dem Messer-Sucher - nicht nur bei LEITZ, es gab haufenweise andere Fabrikate mit einem solchen Sucher - den Rang abgelaufen hat. Man muss weniger üben, überblickt die Tiefenverhältnisse viel besser und hat fast sowas wie "ein Probebild vorab", wie es ROLLEI mal beworben hat. Man kommt einfach leichter zum Bild und noch dazu ist der Wechsel der Brennweite entschieden einfacher, ganz ohne Zusatzsucher und Spielkasten.

Der Messer-Sucher hat aber nicht nur Nachteile, sondern war lange Zeit auch schneller, heller und insgesamt kleiner als der Reflex-Sucher. Zumindest bis der Autofokus die Photowelt revolutionierte. Was eben manch einen veranlasste, doch daran festzuhalten - und sei es nur als Ergänzung zur mitgeführten Reflexkamera. Die Nachteile muss man wollen, sich damit auseinandersetzen, sich damit abfinden, wie auch immer. Aber bloß weil man das selbst nicht will oder vielleicht auch nicht kann, ist der Sucher deswegen kein "Mist". Beim Autofokus kann man vielleicht auch noch mal erwähnen, dass der in seiner funktionierenden(!) Grundform auch eine LEITZ´sche Entwicklung war, welche an den Kooperationspartner Minolta abgegeben wurde, die diesen dann zur Marktreife brachten, bevor andere Hersteller auf diesen Zug aufsprangen.

Was die immer wieder mal kritisierte Objektiv-Qualität betrifft, so kann ich aus eigener Anschauung und jahrzehntelanger Praxis mit Messucher- und Reflex-System sagen, dass die Objektive wirklich exzellent sind. Sie sind es bis heute, nur haben andere Eltern auch hübsche Töchter. Das ist heute so und war früher nicht viel anders. Nur waren früher die Eltern meist nicht aus Asien, wie heute. ZEISS, Schneider, Rodenstock, LEITZ u.a.m. haben nicht umsonst bis heute klingende Namen. Die haben haben sich ihren Ruf erarbeitet indem sie über Jahrzehnte Weltmarktführer mit der von ihnen gelieferten Qualität waren. Nur stehen sie heute nicht mehr alleine da, sondern haben äußerst fähige Konkurrenz im Ausland. Spaßig fand ich vor mehr als zehn Jahren einen Artikel in einer Photozeitschrift, wo der Autor darauf hinwies, dass das neue CANON Objektiv genauso gut sei wie das entsprechende LEICA-Objektiv. Er sprach damals das LEICA 2,8/180 Elmarit an, nicht nur ohne irgendwie darauf hinzuweisen, dass dieses Objektiv gerade aus der Fertigung genommen war - wie das ganze übrige "R" System auch, sondern auch nicht darauf dass er das neue CANON Objektiv mit einer zu diesem Zeitpunkt über 30 Jahre alten Konstruktion verglich. Wenn das kein Kompliment war ....

LEICAs waren immer teuer, das stimmt zweifellos. Aber erstens bekam man auch beste Feinwerktechnik dafür und dann war die LEICA beileibe zur hohen Zeit der deutschen Kamera-Produktion beileibe nicht das teuerste was man bekommen konnte. Man vergleiche einmal mit der ZEISS IKON Contax und später die LEICAflexen mit der CONTAREX oder auch der Voigtländer ULTRAMATIC. Von einer LINHOF TECHNIKA mal ganz zu schweigen. Als Ende der 1980er Jahre die Hasselblad 205 TCC auf den Markt kam, kostete das nackte Gehäuse rund 12000,- DM. Gemessen an der Kaufkraft ist die M11 mit 2,0/50mm heute nachgerade ein günstiges Angebot dagegen. Natürlich sind die o.a. 11000,-€ kein Schnäppchen, ich selbst werde es mir nicht nur verkneifen, sondern auch nicht bezahlen können. Aber wir sollten uns auch darüber im Klaren sein, dass Deutschland nicht mehr der photographietechnische Nabel der Welt ist - wenn wir es denn je irgendwie waren. Deutsche Kundschaft spielt für die Hersteller von Kameraequipment heute nicht mehr die tragende Rolle, schon garnicht für LEICA. Die pekuniär potente Kundschaft sitzt heute anderswo und nach denen richten sich die Preise - und nicht nach den Verhältnissen im Niedriglohnland Germany.

Was ich bis heute an meiner LEICA sehr schätze, hat mit der Qualität der Objektive wenig zu tun, auch nicht die oben angesprochenen Suchereigenschaften geben mir dazu Anlass. Es ist der Eindruck - oder vielmehr die häufige Nichtbeachtung - den die kleine schnelle Kamera auf meine Umgebung macht. "Ischa Analooch, mit Film" was wohl impliziert, dass das mit Internet und Hochladen von Bildern irgendwie nicht geht, keine Gefahr droht und man den Verrückten gewähren lassen kann .... Ich liebe das Teil, auch wenn sich eine SD-Karte anstelle eines Films darin verbirgt.
 
Ich fand es sehr informativ, werde jetzt sparen, damit ich mir das Vogtländer 35 mm APO für meine Sony kaufen kann.
 
Kommentar
Habe gerade rein interessenhalber gegoogelt: 11 T€ für ne M11 mit 2,0 50 ist einfach dreist.
Ich bin der Letzte der Leica in Schutz nehmen will aber aktuell schlagen die Preise solche Kapriolen dass ich mich wundere dass es nur 11k sind.

Für ein Fahrrad (Spitzenmodell) kann man auch 15k und mehr hinblättern.

Oder anderes Beispiel:
Vor 10 Jahren hatte ich mal ein ertragreiches Jahr, wurde leichtsinnig und kaufte eine Armbanduhr. Jetzt kam ich vor ein paar Wochen beim gepflegten Gebrauchtuhrenhändler vorbei und sehe fassungslos was die jetzt kosten soll.

Ich traue mich jetzt nicht mehr die Uhr zu tragen….
 
Christoph Blümer
Christoph Blümer kommentierte
Die "Rückbesinnung auf analoge Kameras" ist, nüchtern betrachtet, ein Hipster-Trend gewesen, als es irgendwann chic wurde, zur "Hochwasserhose" und Topffrisur eine alte Kamera umzuhängen und damit durch die In-Viertel Berlins, Londons oder New York Citys zu flanieren. ;)
 
Smile5
Smile5 kommentierte
Jein - z.T. hast du (leider) recht und das treibt die Preise nach oben:cautious: - aber erstens ist es nicht "gewesen" sondern nach wie vor ein Trend - und zweitens ist das besternfalls die halbe Wahrheit, denn Läden wie z.B. https://nikonclassics-michalke.de/de/ könnten nur von diesen Hipstern wohl kaum leben. Da kaufen halt mehrheitlich eher Leute wie ich, die früher (das können Jahrzehnte sein) begeistert analog fotografiert haben und sich jetzt genau dieses Gefühl wieder kaufen wollen. Die einen Fotoapparat suchen,bei dem man keine Bedienungsanleitung von mehren Hundert Seiten braucht:)
 
Wuxi
Wuxi kommentierte

Alles gut.
Dann war der Artikel nicht ganz passend.

Beschränkung auf das Wesentliche finde ich auch prinzipiell sehr gut. Ich benutze auch selber überwiegend immer dieselbe Einstellung an der Kamera und weiche davon nur aus triftigen Gründen ab.

Auf diverse Automatiken würde ich jedoch nicht verzichten wollen. (AF, VR, ISO) weil ich damit technisch bessere Bilder mache
 
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1bildermacher1 kommentierte
du machst damit keine bessere Bilder sondern du kommst damit leichter zu technisch bessere Bilder.
 
Wuxi
Wuxi kommentierte
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