Krakau, historisch belastet

Thread Status
Hello, There was no answer in this thread for more than 30 days.
It can take a long time to get an up-to-date response or contact with relevant users.

BeST

Sehr aktives NF Mitglied
Registriert
Mit einem Reisebericht möchte ich euch noch belästigen, der letzte von 2018, den ich veröffentlichen möchte.
Diesmal geht es in eine kulturell reiche, historisch schwerst belastete ehemalige Hauptstadt.


Krakau (Krakow), die Hauptstadt der Woiwodschaft Kleinpolen, liegt im Süden von Polen etwa 350 km südwestlich von Warschau und ist mit ca. 760.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt des Landes Polen.

krakau18_001.jpg
 
Anzeigen
Da Krakau im Mittelalter die Hauptstadt Polens war und seine Bausubstanz in der Neuzeit weitgehend von Kriegszerstörungen verschont blieb, hat es ein historisch geprägtes Stadtbild und zahlreiche original erhaltene Baudenkmäler. Das ist auch der Grund, warum sein historisches Zentrum, die Altstadt von Krakau, 1978 in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen wurde.

krakau18_002.jpg


Die Adalbertkirche (Kosciol sw. Wojciecha) ist neben der Marienkirche ein Gotteshaus auf dem Hauptmarkt. Sie befindet sich südöstlich der Tuchhallen und ist wohl die kleinste Kirche der Stadt, sowie eines der ältesten Beispiele für romanische Baukunst in Polen.

krakau18_003.jpg


Die Marienkirche (Kosciol archiprezbiterialny Wniebowziecia Najswietszej Marii Panny w Krakowie) ist eine römisch-katholische Basilika und gehört aufgrund ihrer Geschichte, ihrer Architektur und ihrer Kunstschätze zu den Wahrzeichen der Stadt Krakau. Insbesondere ist der Hochaltar aus der Werkstatt von Veit Stoß weltweit bekannt.

krakau18_004.jpg


Die Krakauer Tuchhallen (Sukiennice) befinden sich in der Mitte des Hauptmarktes (Rynek Glowny) in Krakau und sind eines der bedeutendsten Beispiele der Renaissance-Architektur in Mitteleuropa. Ihren Namen erhielten sie nach dem Handel mit Tüchern.

krakau18_005.jpg
 
Kommentar
An den Wänden über den hölzernen Verkaufsständen sind polnische Stadtwappen und Zunftzeichen angebracht.

krakau18_006.jpg


Der Zloty ist die Währung der Republik Polen. Ein Zloty ist in 100 Groszy geteilt.
Der Beitritt Polens zur Europäischen Union am 1. Mai 2004 bedeutete nicht die Einführung des Euro in Polen. Zwar enthielt der Beitrittsvertrag eine Verpflichtung, die Einhaltung der EU-Konvergenzkriterien anzustreben und der Europäischen Währungsunion (EWU) beizutreten, jedoch ohne Zeitvorgaben.

Sowas in der Art habe ich doch schon beim Reisebericht Brno zur tschechischen Krone geschrieben.

krakau18_007.jpg


Die Stadt macht übrigens einen sauberen und kulturell hochwertigen Eindruck. Auffallend sind die zahlreichen Baustellen und Renovierungsarbeiten (im Juli 2018) rund um die Altstadt, die für entsprechenden Lärm und Ausweichmanöver auf Gehsteigen sorgen.

krakau18_008.jpg


Die Krakauer Tuchhallen wurden im Mittelalter auf Veranlassung von König Kasimir dem Großen errichtet. Die überdeckten Gebäude dienten dem Handel mit englischen und flämischen Tuchen, wonach die Hallen ihren Namen erhielten. Nachts lieferten Pferdefuhrwerke neue Waren in die enge Passage zwischen den Krämerläden.

krakau18_009.jpg


Kirche der Dreifaltigkeit (Kosciol Sw. Trojcy) beim Platz 'Wszystkich Swietych'

krakau18_010.jpg
 
Kommentar
Die römisch-katholische Jesuitenkirche Peter-und-Paul-Kirche befindet sich an der ul. Grodzka 52a und ist berühmt für die Statuen der zwölf Apostel.

krakau18_011.jpg


Die Peter-und-Pauls-Kirche wurde auf Initiative des Priesters Piotr Skarga für den Jesuitenorden erbaut. Sie wurde von König Sigismund III. gestiftet.

krakau18_012.jpg


Um die Wende vom 16. zum 17. Jahrhundert wurde sie unter anderem von dem Architekten Giovanni Trevano nach dem Vorbild der römischen Il Gesù-Kirche entworfen. Im Jahre 1635 wurde sie fertiggestellt, sie war das erste Barockgebäude in Krakau.

krakau18_013.jpg


In der Krypta unter dem Altarraum der Kirche ruhen die Gebeine von Piotr Skarga.

krakau18_014.jpg


1960 erhielt die Kirche durch Papst Johannes XXIII. den Titel einer Basilica minor.

krakau18_015.jpg


In der Kuppel der Kirche wurde ein so genanntes Foucaultsches Pendel aufgehängt, das durch seine Abweichung beweist, dass sich die Erde dreht.

krakau18_016.jpg


Am Eingang zur St.-Peter-und-Pauls-Kirche stehen zwölf mächtige spätbarocke Apostelfiguren. Diese wurden allerdings im 18. Jahrhundert durch Kopien ersetzt, da die Originalen durch Luftverschmutzung völlig zerfressen wurden. Im Jahr 2003 wurden sie erneut komplett restauriert, nachdem die aggressiven Emissionen der Krakauer Stahlhütte in Nowa Huta sie fast gänzlich zerstört hatten.

krakau18_017.jpg
 
Kommentar
Der Königsweg ist ein touristischer Rundgang durch die Altstadt. Er beginnt nördlich der Altstadt am Denkmal der Schlacht von Tannenberg, welches an den Sieg der Polen über den Deutschen Orden erinnert. Man überquert die innere Ringstraße um die Altstadt und steht vor der Barbakane, die als größter gotischer Wehrturm Europas gilt. Weiter kommt man zu den Resten der Stadtmauer mit dem Krakauer Florianstor. Durch dieses letzte erhaltene Stadttor betritt man die Altstadt. Im Verlauf der ul. Florianska kommt man unter anderem am Pharmazeutischen Museum vorbei und erreicht den Rynek Glowny, den größten europäischen Marktplatz des Mittelalters.

krakau18_018.jpg


Hier begegnet der Weg einem zweiten Rundgang, der Universitätsroute durch die historische Studentenstadt, die der Geschichte der Jagiellonen-Universität gewidmet ist. Folgt man aber dem Königsweg, kommt man entlang der ul. Grodzka an weiteren Kirchen vorbei - der Dominikanerkirche, der Peter-und-Paul-Kirche, der romanischen Andreaskirche und der evangelischen Martinskirche. Am Ende des Weges sieht man das überwältigende Königsschloss auf dem Wawelhügel am Ufer der Weichsel mit dem feuerspeienden Denkmal des legendären Wawel-Drachen.

krakau18_019.jpg


Juliusz-Slowacki-Theater (Teatr im. Juliusza Slowackiego)

krakau18_020.jpg


Das Slowacki-Theater befindet sich zwischen Florianstor und Hauptbahnhof.

krakau18_021.jpg


Der Barbakan in Krakau gilt als der größte erhaltene Barbakan Europas. Dieses der Stadtmauer vorgelagerte Verteidigungswerk vor dem Florianstor wurde 1498/99 unter der Regierung des Johann I. Albrecht aus Backstein errichtet.

Das kreisrunde gotische Bauwerk hat 24,40 Meter Innendurchmesser, die Mauerdicke beträgt über drei Meter. Das Gebäude war früher mit dem Florianstor durch einem breiten Korridor verbunden. Das Dach wird durch sieben achteckige oder runde Türmchen mit spitzen Dächern durchbrochen. Im umlaufenden Schützengang befinden sich 130 Schießscharten und Öffnungen im Fußboden zum Gießen von siedendem Wasser auf die Belagerer. Das Gebäude war mit einem mit Wasser gefüllten Graben umgeben.

krakau18_022.jpg


Die Bildergalerie am Florianstor an den Resten der Stadtmauer.
Im 19. Jahrhundert wurden in Krakau fast alle Befestigungsanlagen und Stadtmauern abgerissen, aber glücklicher Weise wurden der Barbakan und das Florianstor gerettet. Dies geschah dank eines Bürgers aus Krakau. Denn er warnte, dass die kalten Winde aus dem Norden den Krakauer Marktplatz erreichen und den Frauen unmoralisch die Röcke hochheben würden, sollten der Barbakan und das Florianstor abgerissen werden. Den ehemaligen Streifen des Stadtgrabens und der Befestigungsanlagen bebaute man allerdings nicht mehr, sondern pflanzte dort Bäume. So enstand der Planty-Park - ein 4 km langer Grüngürtel, der heutzutage die gesamte Altstadt von Krakau umgibt.

krakau18_023.jpg
 
Kommentar
Barockkirche Bernhardinerkirche (Kosciol Bernardynow), errichtet 1659 bis 1680.

krakau18_024.jpg


Der Wawel ist die ehemalige Residenz der polnischen Könige in Krakau. Die Burganlage liegt auf einem Hügel (228 m über dem Meeresspiegel) über der Weichsel. Der Erstbebauung des Hügels im Frühmittelalter folgten im Laufe der Jahrhunderte immer mehr Gebäude. Zusammen mit der Krakauer Altstadt ist das Bauensemble Weltkulturerbe der UNESCO.

krakau18_025.jpg


An der Uferseite der Kalksteinformation Wawelhügel befindet sich der Eingang zur Drachenhöhle, in der einst der Wawel-Drache (Smok Wawelski) gelebt haben soll. Eine feuerspeiende Bronzeplastik vor der Höhle erinnert an den Drachen, der zum Wahrzeichen der Stadt geworden ist.

krakau18_026.jpg


Eine der bekannteren Geschichten über den Smok Wawelski spielt in Krakau um die Zeit der Herrschaft Kraks, des legendären Stadtgründers.

An jedem Tag schlug der böse Drache einen Pfad der Zerstörung durch das Land, tötete die Bürger, steckte ihre Heime in Brand und verschlang ihr Vieh. In den meisten Versionen bevorzugte der Drache junge Mädchen zu fressen, man konnte ihn nur durch die monatliche Darbietung eines Mädchens vor seiner Höhle besänftigen. Der König versuchte alles, um das Untier aufzuhalten, jedoch fielen alle seine tapferen Ritter dem feurigen Atem des Biests zum Opfer. In den Versionen, die von der Mädchenopferung erzählten, waren schon alle Mädchen dem Drachen zum Fraß vorgeworfen, bis auf eine, die Königstochter Wanda. In seiner Verzweiflung bot der König demjenigen, der den Drachen besiegen konnte, die Hand seiner Tochter an. Jedoch konnte niemand, von nah oder fern gekommen, den Drachen erlegen. Eines Tages meldete sich ein junger Schusterlehrling namens Dratewka für die Aufgabe. Er füllte ein totes Lamm mit Schwefel (nach manchen Versionen auch Ätzkali) und ließ es vor dem Drachenhort liegen. Der Drache fraß es und bekam alsbald gewaltigen Durst. Er lief hinunter zur Weichsel und trank Wasser, jedoch konnte es nicht seinen Durst löschen. Er trank so lange, bis er vor lauter Wasser im Bauch platzte und verendete. Dratewka durfte nun die Königstochter heiraten und lebte fortan glücklich mit ihr weiter.

krakau18_027.jpg


ul. Kanonicza 19 - Ein gewisser Karol Wojtyla hat hier mal gewohnt.

krakau18_028.jpg
 
Kommentar
Die Kirche des Heiligen Johannes des Täufers und des Heiligen Johannes des Evangelisten (Kosciol sw. Jana Chrzciciela i sw. Jana Ewangelisty) ist eine katholische Kirche an der ul. Jana 7, im nördlichen Teil der Krakauer Altstadt.

krakau18_029.jpg


Die St.-Johannes-Kirche (Kosciol sw. Jana) wurde bereits um 1100 von Piotr Wlostowic als romanische Stiftskirche gestiftet. Im 17. Jahrhundert wurde die Kirche barockisiert und 1659 neu eingeweiht.

krakau18_030.jpg


Seit 1978 ist die Altstadt von Krakau (Krakow), also der Kern der früheren polnischen Hauptstadt in Südpolen, in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen worden.

Diese Altstadt liegt an der Weichsel (Wisla) unterhalb des Burgbergs Wawel mit dem Königlichen Schloss und der Wawel-Kathedrale. Neben diesem Wawelhügel-Komplex besteht das Altstadt-Ensemble aus der der mittelalterlichen Kernstadt Krakaus und dem Stadtteil Kazimierz (mit dem Vorort Stradom). Die Kaufmannsstadt des 13. Jahrhunderts besitzt Europas größten Marktplatz (pl. Rynek Glowny) und zahllose historische Häuser, Paläste und Kirchen mit prächtiger Innenausstattung. Ein weiteres Zeugnis für die faszinierende Vergangenheit sind die Stadtmauern aus dem 14. Jahrhundert, der mittelalterliche Stadtteil Kazimierz mit seinen alten Synagogen im Süden, die Jagiellonen-Universität und die gotische Kathedrale, in der die polnischen Könige begraben liegen.

krakau18_031.jpg
krakau18_032.jpg


Die Adalbertkirche ist dem Schutzpatron Polens Adalbert von Prag geweiht, der von Krakau aus die Missionierung Preußens betrieb. In Legenden wird berichtet, dass er vor seinem Aufbruch zu den Pruzzen in dieser Kirche predigte. Ihr Baujahr wird mit 1000 n. Chr. angeführt.

krakau18_033.jpg


Die Bedeutung der Stadt, die 1257 die Stadtrechte erhielt, ist augenscheinlich aufgrund ihrer Stadtanlage, ihrer zahlreichen Kirchen und Klöster, ihrer imposanten öffentlichen Gebäude, der Reste der mittelalterlichen Stadtmauern und aufgrund ihrer Paläste und Stadthäuser, die vielfach von bekannten Architekten und Handwerkern entworfen und gebaut wurden.

krakau18_034.jpg
 
Kommentar
Das Adam-Mickiewicz-Denkmal (Pomnik Adama Mickiewicza w Krakowie) ist eine der bekanntesten Bronzestatuen in Polen und ein beliebter Treffpunkt auf dem Hauptmarkt in der Krakauer Altstadt. Von Bürgern Krakaus wird das Denkmal auch kurz 'Adas' (Verkleinerungsform von 'Adam') genannt.

Die Statue von Adam Mickiewicz, dem größten polnischen Romantiker des 19. Jahrhunderts, wurde 1898 zum 100. Jubiläum seiner Geburt enthüllt.

krakau18_035.jpg


Das illuminierte Wasserspiel am Hauptplatz ist gleichzeitig die Oberlichte vom unterirdischen Rynek Underground.

krakau18_036.jpg


Das traditionelle Gefährt Pferdedroschke dient heute nur noch als Touristenattraktion.

krakau18_037.jpg


Neben den Tuchhallen eröffnete die Stadtverwaltung 2010 ein neues, unterirdisches Museum. Die archäologischen Ausgrabungen am Marktplatz in den Jahren 2004 bis 2006 zeigten Wände verschollener Bauten aus dem Mittelalter.

Statt sie wieder zuzuschütten, wurden sie mit einer Stahlbetonplatte bedeckt und zugänglich gemacht. Sie sind eine Zweigstelle des Krakauer Historischen Museums.

krakau18_038.jpg
 
Kommentar
Die Uhr am Rathausturm (Wieza Ratuszowa). Der Turm kann bis zur obersten Plattform über steile Stufen bestiegen werden, ein Freiluftausstieg ist nicht möglich. Fotos daher nur durch (schmutzige) Glasscheiben möglich.

krakau18_039.jpg


Die Marienkirche besitzt zwei Türme. Einen nördlicheren und höheren (81 m) mit spitzem Dach (mit Uhrglocke) und den etwas niedrigeren (69 m) südlichen. Einer Sage nach sollen die Türme von zwei Brüdern in Konkurrenz erbaut worden sein. Während der ältere Bruder seinen Turm bereits fertiggestellt hatte, war sein jüngerer Bruder noch mit dem Bau beschäftigt. Aus Angst, sein Bruder könne einen höheren Turm bauen, erstach er ihn. Das Tatwerkzeug (Messer) ist bis heute an der Tuchhalle zu sehen.

Im Nordturm befindet sich auf etwa 54 m die Türmerstube. Seit dem 14. Jahrhundert läutet ein Türmer zu jeder vollen Stunde die Stundenglocke von Hand und spielt das Krakauer Trompetensignal 'Hejnal' in alle vier Himmelsrichtungen. Es bricht mitten im Spiel ab und soll damit an den Mongolenangriff (damals 'Tataren' genannt) 1241 erinnern, bei dem der damalige Trompeter während des Blasens des Alarmsignals von einem Tatarenpfeil getötet worden sei - so die Legende.

krakau18_040.jpg


Der Hauptmarkt (Rynek Glowny) bildet das Zentrum der Altstadt. Er wurde im 13. Jahrhundert angelegt und ist mit einer Fläche von etwa 40.000 m² einer der größten mittelalterlichen Plätze in Europa.

Der Ring (Marktplatz) ist quadratförmig angelegt, mit Seitenausmaßen von jeweils 200 Metern, und wird von Palästen und Kirchen umrahmt. Die Mitte des Platzes wird von den Tuchhallen eingenommen, die 1555 im italienischen Renaissance-Stil wiederaufgebaut wurden.

krakau18_041.jpg


Der Hauptmarkt ist Schauplatz zahlreicher öffentlicher Veranstaltungen und Festlichkeiten. Dazu zählen die jährlich stattfindende Krakauer Weihnachtskrippe, Lajkonik-Umzüge, Galakonzerte des Großen Orchesters der Weihnachtshilfe und die landesweit größte Silvesterparty.

krakau18_042.jpg


Nachdem Sigismund III. Wasa 1596 die polnische Hauptstadt von Krakau nach Warschau verlegt hatte, wurden in Krakau weiterhin Krönungen und königliche Bestattungen vorgenommen.

Während der deutschen Besetzung Polens im Zweiten Weltkrieg erfolgte die Umbenennung in Adolf-Hitler-Platz. Das Adam-Mickiewicz-Denkmal wurde zerstört und nach Kriegsende wiederaufgebaut.

krakau18_043.jpg
 
Kommentar
Unter den bekanntesten Sehenswürdigkeiten Krakaus ist diese Skulptur in der westlichen Ecke des Marktplatzes ein beliebter Treffpunkt und dient irgendwann als fotografische Kulisse für fast jeden Touristen, der die Stadt besucht. Liebevoll als "der Kopf" bezeichnet, lautet der offizielle Titel des Bronzeteils "Eros Bendato" (Eros Bound) und ist das Werk des polnischen Künstlers Igor Mitoraj (1944 - 2014).

Trotz Protest von Historikern und vielen Einheimischen fand die Skulptur ihren heutigen Platz in der Nähe des Rathausturms, wo sie zu einer unerwarteten Touristenattraktion wurde. Im Sommer können Kinder und andere geistig Junggebliebene im hohlen Schädel herumkriechen, wobei sie ihre Köpfe und Gliedmaßen durch die Augenhöhlen für die zur Kamera greifenden Begleiter stecken.

krakau18_044.jpg


Das Florianstor (Florianertor) ist das letzte erhaltene Stadttor der Krakauer Stadtmauer.
Es wurde am Anfang des 14. Jahrhunderts gebaut. Der Turm ist 34,5 m hoch. Auf der Innenstadtseite zeigen Künstler mit einer ständigen Freiluftgalerie eigene Werke und Kopien berühmter Gemälde; dort befindet sich auch ein Relief des St. Florian.

krakau18_045.jpg


An den Füßen des Poeten beim Adam-Mickiewicz-Denkmal symbolisieren vier allegorische Gruppen das Vaterland (von der Stirnseite des Denkmals aus entlang der Sienna-Straße), Wissenschaft (in Richtung Norden), Mut (in Richtung Tuchhallen) und Poesie (in Richtung Adalbertkirche, Süden). Auf dem Podest befindet sich die Inschrift 'Adamowi Mickiewiczowi NARÓD' (Für Adam Mickiewicz, die Nation).

krakau18_046.jpg


Franziskanerkirche (Kosciol Franciszkanow) und Franziskanerkloster, die Basilika aus dem 13. Jh. mit farbigen Glasfenstern von Stanislaw Wyspianski.

krakau18_047.jpg


Die Krakauer Franziskanerkirche (Kosciol Franciszkanow) wurde nach dem heiligen Franz von Assisi benannt und zusammen mit dem angrenzenden Franziskanerkloster befindet sie sich in Krakau auf der Franziskanerstraße 2. Die Kirche gehört zu den ältesten gotischen Kirchen in Krakau, ihr wurde im Jahre 1920 der Titel einer Basilica minor verliehen.

krakau18_048.jpg


Die Franziskanerbasilika hat drei Kapellen: Kapelle der Seligen Salome, Kapelle der Passion Christi und die Kapelle der Mutter Gottes. In der Passionskapelle steht eine Christus-Statue und die Wände sind mit Kreuzwegstationen ausgemalt. In dieser Kapelle befindet sich auch eine Kopie des Turiner Grabtuchs.

krakau18_049.jpg


Die Franziskanerkirche ist ein Bau der Backsteingotik und gliedert sich in Chorraum, Querschiff, Langhaus und mehreren Kapellen. Besonders hervorzuheben ist die polychrome Glasmalerei. Die Malereien im Chor und Querschiff wurden von Stanislaw Wyspianski (1869-1907) geschaffen.

krakau18_050.jpg
 
Kommentar
Der Wawelhügel ist der südlichste Ausläufer des Krakau-Tschenstochauer Jura, eines 160 Millionen Jahre alten Kalksteingebirges im südlichen Zentralpolen. Historisch belegt ist, dass sich seit dem frühen Mittelalter an dieser Stelle eine Burg befand. Die komplexe Bebauung zeugt von einer über 1000-jährigen Baugeschichte. Dabei finden sich Zeugnisse aus allen Stilepochen wie der Romanik, der Gotik, der Renaissance sowie des Barock.

krakau18_051.jpg


Beim Eingangstor steht das Denkmal von Tadeusz Kosciuszko und das ist nicht einfach irgendwer, denn immerhin ist in Australien der höchste Berg des australischen Festlandes, der Mount Kosciuszko, nach ihm benannt.

Andrzej Tadeusz Bonawentura Kosciuszko (1746-1817) war ein polnischer Militäringenieur, der im Russisch-Polnischen Krieg von 1792 und besonders als Anführer des nach ihm benannten Aufstandes von 1794 gegen die Teilungsmächte Russland und Preußen zum polnischen Nationalhelden wurde. In den Jahren 1777 bis 1783 kämpfte Kosciuszko auch im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg an der Seite George Washingtons. Er vertrat die Ideale der Aufklärung und unterstützte die weltweite Bewegung zur Abschaffung der Sklaverei. Der Status eines Nationalhelden wird ihm außer in Polen auch in Weißrussland, in den Vereinigten Staaten und teilweise in Litauen zugeschrieben.

krakau18_052.jpg


Im Jahre 1978 wurde der Erzbischof von Krakau, Karol Wojtyla, zum Papst gewählt und nahm als solcher den Namen Johannes Paul II. an. Er besuchte Krakau während seines Pontifikates mehrmals. Diese Wahl hatte bedeutende Auswirkungen auf die polnische Oppositionsbewegung und indirekt auf die gesamte internationale Politik. Im selben Jahr wurden die Altstadt von Krakau und der Wawel zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt.

krakau18_053.jpg


Zu den wichtigsten erhaltenen Bauwerken der Burg Wawel gehören:
Königsschloss auf dem Wawel, Wawel-Kathedrale, Rotunde der Allerheiligsten Jungfrau Maria, mehrere gotisch-romanische Türme und Basteien, vier Tore aus der Gotik, der Renaissance und dem Barock, ehemalige Kasernenbauten aus dem 19. Jahrhundert, Burgmauern und andere Befestigungsanlagen, Fundamente mehrerer romanischer und gotischer Kirchen, Fundamente mehrerer Wirtschaftsgebäude aus der Renaissance sowie ein Höhlengang von den Wehrmauern bis zur Drachengrotte.

krakau18_054.jpg


Der Rathausturm (Wieza Ratuszowa) ist der bis heute erhaltene Rest des im 13. Jahrhundert erbauten und wegen Baufälligkeit im 19. Jahrhundert abgetragenen Krakauer Rathauses. Er steht schräg gegenüber der Marienkirche am Rand des quadratischen, etwa 40000 m² großen Hauptmarktes Rynek Glowny inmitten der Altstadt.

Der 70 m hohe Turm wurde aus Backstein und Steinblöcken errichtet und ist infolge eines Sturms im Jahre 1703 um einen halben Meter geneigt. Der Turm wird von einer barocken Haube gekrönt.

krakau18_055.jpg


2003 wurde zum ersten Mal nach dem Zweiten Weltkrieg Touristen der Zugang zum 4., dem höchsten Stockwerk des Turms erleichtert. Dort werden Uhren aus dem 16. Jahrhundert ausgestellt. Aus den drei Balkonen kann man mit einem Fernrohr nach Süden, Osten und Westen sehen und hat eine weite Aussicht auf den Hauptplatz und die Tuchhallen.

Am Montag ist der kostenfreie Zutritt möglich - wie bei den meisten Sehenswürdigkeiten in Krakau.

krakau18_056.jpg
 
Kommentar
Kazimierz ist ein Stadtteil von Krakau und liegt südöstlich der Altstadt und wie diese am linken Ufer der Weichsel. Kazimierz war bis 1800 eine eigenständige Stadt. Dazu gehörte auch das jüdische Viertel im Osten mit zahlreichen Synagogen.
Hier ist auch die Fronleichnamskirche (Bazylika Bozego Ciala) zu finden.

krakau18_057.jpg


Fronleichnam Basilika (Bazylika Bozego Ciala)

krakau18_058.jpg


Unter Kasimir Jagiello wurde die Fronleichnamskirche den Augustiner-Chorherren vom Lateran, sogenannten Regularkanonikern, übergeben, in deren Besitz sie sich noch immer befindet.

krakau18_059.jpg


Am 24. Januar 2005 hat Papst Johannes Paul II. die Fronleichnamskirche in den Rang einer Basilica minor erhoben.

krakau18_060.jpg


1494 ließ König Jan Olbracht nach Pogromen in Krakau die dortigen Juden nach Kazimierz umsiedeln. Es entstand eine eigene jüdische Siedlung (oppidum Judaeorum) im Osten der Stadt. Diese wurde von einer Mauer umgeben und bildete bis ins 18. Jahrhundert die kleinere Teilstadt von Kazimierz neben dem größeren christlichen Stadtteil im Westen, deren Einwohner wenig Berührung hatten.

1795 kam Kazimierz im Zuge der Dritten Polnischen Teilung an die Habsburgermonarchie, was die Lage der jüdischen Bevölkerung verschlechterte. Sie wurde ghettoisiert, indem ihr etwa der Handel nur innerhalb ihrer Siedlung frei gestattet wurde, ihnen deutsche Nachnamen und Schulbildung vorgeschrieben wurden und nur die etwa 1,5 Prozent der damals 13.000 Gemeindemitglieder, die als Wissenschaftler oder Künstler anerkannt wurden, das Bürgerrecht erhielten.

krakau18_061.jpg

 
Kommentar
Das ehemalige Rathaus auf dem Markt Plac Wolnica wurde im 16. Jahrhundert erbaut und im 19. Jahrhundert umgebaut. Heute beherbergt es das Ethnographische Museum.

krakau18_062.jpg


Diese schmucke Fußgänger- und Fahrradbrücke über die Weichsel verbindet die Stadtteile Kazimierz und Podgorze.

krakau18_063.jpg


Die Josefskirche (poln. Kosciol sw. Jozefa) ist eine katholische Kirche an der ul. Jana Zamoyskiego 2 im Stadtteil Podgorze. Sie liegt an der südlichen Ecke des dreieckigen Podgorzer Marktplatzes.

krakau18_064.jpg


Die Kirche wurde 1832 im Stil des Klassizismus errichtet. Da die Kirche bereits Ende des 19. Jahrhunderts für die ca. 17.000 Gläubigen zählende Gemeinde zu klein wurde, fasste man 1905 den Beschluss, sie durch eine große Kirche zu ersetzen.
Die Inspiration für den Turm war hier der nördliche Turm der Krakauer Marienbasilika.

krakau18_065.jpg


Den Ausbau leitete von 1905 bis 1909 Jan Sas-Zubrzycki, der das Bauwerk im Stil der Neugotik errichtete.
Das Innere der Kirche ist im Stil einer gotischen Kathedrale im sogenannten gotischen Weichselstil gestaltet. Es ist mit zahlreichen Altären, Bänken und anderen Gegenständen aus Holz gefüllt.

krakau18_066.jpg
 
Kommentar
Das Kirchengebäude ist ein Beispiel für den Weichsel-Ostsee-Stil, die polnische Variante der Neugotik, die an die mittelalterliche Backsteingotik im Raum der Weichsel und der Ostsee anknüpft.

krakau18_067.jpg


Die Kirche hat die 24-stimmige Orgel von Adolf Homan aus Warschau 1922 gekauft.

krakau18_068.jpg


Der Hauptaltar bestand ursprünglich aus dem Tabernakel und Statuen von St. Joseph. Im Hauptaltar im westlichen (rechten) Arm des Querschiffs steht der Altar der Verkündigung. Es gibt 5 weitere Hauptaltäre.

krakau18_069.jpg


Ein charakteristisches Merkmal dieses Tempels ist die große Menge (67) an Bilder von Heiligen in Skulpturen, Reliefs und Gemälden.

krakau18_070.jpg
 
Kommentar
Jan Karski, eigentlich Jan Kozielewski (1914-2000), war ein polnischer Offizier und Kurier der Polnischen Heimatarmee. Der Jurist und Diplomat zählte zu den wichtigsten Zeugen des Holocaust.

Zwischen 1942 und 1943 informierte er die polnische Exilregierung in London sowie die britische und US-amerikanische Regierung von der tragischen Situation in Polen und über die systematische Ermordung der Juden. Karski berichtete als Augenzeuge, weil er in einer Uniform der ukrainischen Miliz in das Sammellager Izbica eingeschleust wurde.

Im Juli 1943 traf sich Karski persönlich mit US-Präsident Franklin D. Roosevelt und berichtete ihm über die Situation in Polen und darüber, was er gesehen hatte. Er sprach auch mit anderen US-amerikanischen Politikern, Führern jüdischer Organisationen und katholischen Erzbischöfen, jedoch ohne Erfolg. Seinen Schilderungen wurde kein Glauben geschenkt, oder sie wurden als Übertreibungen der polnischen Exilregierung eingestuft.

krakau18_071.jpg


Gebäude der Volksschule No. 16 Sniadecki in der Dietla 70.

krakau18_072.jpg


Heute erscheint die Krakauer Straßenbahn als modernes zeitgemäßes innerstädtisches Verkehrsmittel mit einem hohen Anteil neuwertiger Niederflurwagen. Das Modell 'Pesa 2014N Krakowiak' wird seit 2012 im Werk Pesa in Bydgoszcz produziert.

krakau18_073.jpg


Die Exekutive mit ihren schärfsten Waffen.

krakau18_074.jpg


Der Obwarzanek (Plural: Obwarzanki) ist eine polnische Backspezialität, die in Polen landesweit verbreitet ist, ihre Heimat in Krakau hat und zu den traditionellen Symbolen dieser Stadt zählt. Das ringförmige Brotgebäck blickt auf eine lange Geschichte zurück und zeichnet sich durch eine Reihe besonderer Merkmale aus.

Hergestellt wird ein Obwarzanek, indem zwei oder drei parallele Hefeteigstränge umeinander gedreht werden. Die Enden der hierbei entstehenden dicken Teigkordel werden zu einem Ring verbunden, dessen Verflechtungen auch nach dem Backen sichtbar bleiben. Anschließend wird der Teigring mehrere Minuten lang in kochendem Salzwasser blanchiert. Hiervon leitet sich auch der Name des Backwerks ab (polnisch obwarzyc/obwarzac = abkochen, brühen). Schließlich wird der Ring - meist nur auf einer Seite - mit grobkörnigem Salz, Mohn oder Sesam bestreut und gebacken. Obwarzanki haben einen Durchmesser von etwa 12-17 cm, sind 3-4 cm dick und wiegen 120-200 g. Sie werden überwiegend in Handarbeit produziert.

Erstmals schriftlich erwähnt wurden sie 1394 in einem Rechnungsdokument des polnischen Königshofes unter König Wlaldyslaw II. Jagiello. In Krakau sind frische Obwarzanki überall im Straßenverkauf erhältlich.

krakau18_075.jpg
 
Kommentar


Der Obwarzanek (Plural: Obwarzanki) ist eine polnische Backspezialität, die in Polen landesweit verbreitet ist, ihre Heimat in Krakau hat und zu den traditionellen Symbolen dieser Stadt zählt. Das ringförmige Brotgebäck blickt auf eine lange Geschichte zurück und zeichnet sich durch eine Reihe besonderer Merkmale aus.

Hergestellt wird ein Obwarzanek, indem zwei oder drei parallele Hefeteigstränge umeinander gedreht werden. Die Enden der hierbei entstehenden dicken Teigkordel werden zu einem Ring verbunden, dessen Verflechtungen auch nach dem Backen sichtbar bleiben. Anschließend wird der Teigring mehrere Minuten lang in kochendem Salzwasser blanchiert. Hiervon leitet sich auch der Name des Backwerks ab (polnisch obwarzyc/obwarzac = abkochen, brühen). Schließlich wird der Ring - meist nur auf einer Seite - mit grobkörnigem Salz, Mohn oder Sesam bestreut und gebacken. …



Wie sagt der Fachmann:

Kaum gestohlen, schon in Polen … :fahne:


International bekannt als Bagel, ist das ein
typisch jüdisches Gebäck …

Etwa als "Bagel with schmear", wobei die
Schmiere schlicht Cream Cheese wie z.B.
Philadelphia ist.


.
 
Kommentar
Die Jagiellonen-Universität in Krakau (auch Jagellonen-Universität; Uniwersytet Jagiellonski) wurde 1364 vom polnischen König Kasimir dem Großen als Studium Generale gegründet. 1817 erfolgte die Umbenennung in den heutigen Namen. Sie ist die älteste polnische und nach der Karls-Universität in Prag die zweitälteste Universität in Mitteleuropa. Zu ihren berühmtesten Studenten zählen der Astronom Nikolaus Kopernikus und Papst Johannes Paul II.

Das Collegium Maius ist das älteste Gebäude der Jagellonischen Universität und ist heute Sitz des Universitätsmuseums.

krakau18_076.jpg


Die Dominikanerkirche ist eine der größten römisch-katholischen Kirchen der Stadt. Sie ist die gotische Dreifaltigkeitskirche der Dominikaner, die in Krakau seit 1222 nachgewiesen sind. Der Standort der Kirche ist ul. Stolarska 12.

krakau18_077.jpg


Bei dem Bauwerk handelt es sich um eine dreischiffige Basilika, deren Vorgänger im 13. Jahrhundert gegründet und zunächst in Holz ausgeführt worden war. Im 14. und 15. Jahrhundert erfolgten Aus- und Umbauten sowohl der Kirche als auch der Konventsgebäude.

krakau18_078.jpg


Nach einem Brand im Jahre 1850 wurde die Klosterkirche wieder aufgerichtet und neu ausgestattet. 1957 wurde sie in den Rang einer Basilica minor erhoben.

krakau18_079.jpg


Myszkowski-Kapelle

krakau18_080.jpg


Im Presbyterium befindet sich das von Veit Stoß entworfene Epitaph für den italienischen Dichter und Gelehrten Filippo Buonaccorsi (Callimachus). Es handelt sich um das erste solche Stück in Polen für eine Person ohne weltliche oder geistliche Würden.

krakau18_081.jpg
 
Kommentar
-Anzeige-
Zurück
Oben Unten