Krakau, historisch belastet

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Blick vom 'Plac sw Idziego kolo Wawelu' in die Stradomska.

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Nochmals die barocke Bernhardinerkirche (Kosciol Bernardynow), allein schon weil der Name so schön ist.:-]

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Die 'Straße zum Schloss' (Ulica Droga do Zamku) führt steil zum Wawel-Hügel, parallel zur Bernardynska-Straße und endet am Bernhardiner Tor.

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Die Grodzka-Straße (Burgstrasse) ist ein Teil des Krakauer Königsweges und führt vom Krakauer Marktplatz bis zur Wawel Burg. Die heutige Flanier- und Shoppingmeile war schon immer ein wichtiger mittelalterlicher Handelsweg, der von Ungarn nach Großpolen und weiter in die westeuropäische Städte führte.

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Erneut ein sehr interessantes Stadtportrait aus Deiner Feder bzw. Kamera! Ich nehme es gleich in unsere Highlights auf :up:

Für tolle urbane Nachtaufnahmen scheinst Du wirklich ein Händchen zu haben und auch die Blicke ins Innere der Kirchen sind ganz besonders beeindruckend.
 
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Sandomierska Turm auf der Wawel.

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Die Weichsel (Wisla) ist ein 1048 Kilometer langer Strom und der längste Fluss in Polen.

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Malerisch umschließt ein Ring von Grünanlagen die Altstadt, daher wird er zuweilen auch als 'grüne Halskette Krakaus' bezeichnet. Ein wichtiger Akzent darin sind die Denkmäler zum Gedenken an polnische Künstler, verdiente Bürger oder sogar literarische Figuren. Heute ist der Esplanadenring in 8 Gärten unterteilt. Er ist etwa 4 Kilometer lang und erstreckt sich auf einer Fläche von 21 Hektar.

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So sieht das Gebäude der Feuerwache an der Adresse 'Westerplatte 19' aus.

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Luftbild der Tuchhallen von der Marienbasilika.

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Luftbild der Tuchhallen von der Marienbasilika.

Deine Reisen verfolge ich heir mit Interesse, weil auch immer sehr viel Informationen zu den Zielen gegeben werden. Ich weiß, welche Mühe das macht. Hut ab!

Schleppst du inzwichen auch noch eine Drohne mit dir rum?
 
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An Stelle eines romanischen Kirchengebäudes aus den Jahren 1221-1222 wurde am Ende des 13. bis zum Beginn des 15. Jahrhunderts, als klassisches Beispiel polnischer gotischer Architektur, die Kirche der heiligen Magd Maria an der nordöstlichen Ecke des Marktplatzes errichtet. Sie trägt das Patrozinium Wniebowziecia NMP (Mariacka) 'Himmelfahrt der seligen Jungfrau Maria'.

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1970 wurde die Kirche durch Papst Paul VI. in den Rang einer Basilica minor erhoben.

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Als bedeutendstes Kunstwerk gilt der Hochaltar von Veit Stoß. Er ist der größte Altar Europas dieser Art und entstand in den Jahren 1477-1489, gestiftet von der Bürgerschaft Krakaus. Der Marienaltar besitzt die Abmessungen 11 m × 13 m, die Höhe der realistisch wiedergegeben Figuren beträgt ca. 2,7 m. Er wurde aus Eichen- (Konstruktion) und Lindenholz (Figuren) geschnitzt und erzählt bei geöffneten Türen die Geheimnisse der Freude Mariens von der Verkündigung bis zur Himmelfahrt. Bei geschlossenen Türen sind dagegen die zwölf Szenen der Leiden Marias zu sehen.

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Der Krakauer Hochaltar in der Marienkirche ist ein Pentaptychon, ein Wandelaltar mit einem Hauptschrein, zwei feststehenden Außen- und zwei beweglichen Innenflügeln. Der Schrein ist mit Skulpturen versehen, die Flügel sind mit Reliefs geschmückt. Die Schnitzarbeiten sind teils farbig gefasst, teils vergoldet. Thema des Altares ist die Verherrlichung Marias. Der Flügelaltar mit seinen zwei Schauseiten ist das erste gesicherte Werk des spätgotischen Bildhauers Veit Stoß und eines seiner Hauptwerke.

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Orgelempore mit der großen Orgel: 56 Register auf drei Manualen und Pedal.

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Die Krakauer Altstadt als Modell zur Zeit des Mittelalters.

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Unter dem Marktplatz von Krakau (Kraków) liegt eine Ausgrabungsstätte, die mit einer Betondecke überdacht und 2010 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde. Die unterirdische Route führt die Besucher durch die 1.000jährige Geschichte der Stadt.

Auf rund 4.000 qm Fläche kann man in die spannende Geschichte Krakaus eintauchen - von der Steinzeit über den Mongoleneinfall im 13. Jahrhundert bis in die Neuzeit. Archäologische Funde wie befestigte, erstaunlich gut erhaltene Pflasterwege aus dem frühen Mittelalter, Brunnen, Fundamente alter Wohn- und Geschäftshäuser, Kellergewölbe, die einst den Händlern als Warenlager dienten sowie mittelalterliche Grabstätten wurden sorgsam rekonstruiert, konserviert und durch anschauliche Informationen in multimedialer Form (Touchscreens, Filmleinwände, audiovisuelle Effekte) über die Geschichte der Stadt und ihre Bedeutung im weit verzweigten Flechtwerk der Handelsrouten ergänzt.

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Die Ausstellung befindet sich auf einer Ebene, die noch im 10. Jahrhundert der eigentliche Marktplatz war. Die Tatsache, dass im Mittelalter Abfälle auf Straßen und Plätzen nicht beseitigt, sondern einfach mit Sand zugeschüttet wurden, führte dazu, dass die ehemalige Erdgeschossebene der Häuser zu Kellern wurde. Man erfährt auch, dass Krakau im Laufe seines Bestehens mehrfach zerstört worden war und dass man die Stadt einfach auf den Überresten der alten Bebauung wieder aufbaute, was ebenfalls zur Erhöhung des Geländes führte.

Der Eintritt zum Rynek Underground bedarf einer Vorausplanung, ohne Online-Reservierung bekommt man den nächsten freien Termin als Einzelperson frühestens 4 Stunden später.

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Die Fabryka Emalia Oskara Schindlera (kurz: Fabryka Schindlera) ist ein staatliches Museum in einem ehemaligen Gebäude der Emaillewarenfabrik von Oskar Schindler in Krakau.

Es ist recht schwierig dem Wiederbetätigungsgesetz entsprechend die Abbildung von Nazi-Symbolik zu vermeiden.
Unabhängig davon macht es auf mich einen widerlichen Eindruck junge Asiatinnen im Wartebereich beobachten zu müssen, wie sie vor der Hakenkreuzfahne für Selfies mit Grimassen und Gesten posieren.

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Das Museum stellt die Zeit der deutschen Besatzung Krakaus von 1939 bis 1945 dar, ein besonderer Schwerpunkt ist das Schicksal der Juden im Krakauer Ghetto und im Zwangsarbeitslager Plaszow im Vergleich zu den Beschäftigten in Schindlers Fabrik.

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Auch Bezüge zum Film Schindlers Liste, der teilweise im Gebäude gedreht wurde, werden hergestellt. Das Museum wurde 2010 eröffnet und ist Teil des Historischen Museums der Stadt Krakau.

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Das Museum befindet sich in der Ulica Lipowa 4 (Lindenstraße) in einem Industriegebiet des Krakauer Stadtteils Podgorze. Das dreistöckige Museumsgebäude beherbergte die Verwaltung von Schindlers Emaillewarenfabrik.

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Das Museum wurde von 2007 bis 2010 konzipiert und eingerichtet, die Kosten dafür lagen bei 3,7 Mio. Euro. Am 11. Juni 2010 fand die offizielle Eröffnung statt.

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Die Dauerausstellung trägt den Titel 'Krakau unter der deutschen Besatzung 1939-1945', die in Schindlers Liste dargestellten Menschen und Umstände nehmen nur einen Teil der Ausstellung ein.

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Oskar Schindler (1908-1974) war ein deutschmährischer Unternehmer, der während des Zweiten Weltkrieges gemeinsam mit seiner Frau etwa 1200 bei ihm angestellte jüdische Zwangsarbeiter vor der Ermordung in den Vernichtungslagern der Nationalsozialisten bewahrte.

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Von 1939 bis Ende 1942 war sein Betrieb zu einer Email- und Munitionsfabrik gewachsen, die 45.000 m² groß war und fast 800 Arbeitskräfte beschäftigte. Unter diesen waren 370 Juden aus dem Krakauer Ghetto, das im März 1941 errichtet worden war. Die Deutsche Emailwarenfabrik (DEF) wurde von Juden häufig Emalia genannt.

Schindlers Widerstand gegen das Regime entwickelte sich nicht aus ideologischen Gründen. Den zuvor opportunistischen Fabrikanten widerte die Behandlung der hilflosen jüdischen Bevölkerung an. Die angestrebte Basis der Rettungsbemühungen war die Einstufung seiner Fabrik als kriegswichtige Produktionsstätte. Dies gelang ihm, denn die Militärverwaltung des besetzten Polen erkannte 1943 sein Emailierwerk als Rüstungsbetrieb (Produktion von Granatenhülsen) an.

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Wer Krakau erstmalig als Tourist besucht, kommt um die Besichtigungstouren Auschwitz und Salzbergwerk nicht herum. Empfohlen wird die Vorabbuchung via Internet. Als Anhaltspunkt: EUR 56,- pro Ziel für 1 Erw. + 1 Kind mit Privatbus ab/bis Unterkunft. Wer es flexibler mag, der kauft in der Stadt bei einem der vielen Tourenvermittlern. Und auch Freigeister habe ich getroffen, die per Uber anreisten und Restplatztickets ergatterten.


Das Stammlager Auschwitz I gehörte neben dem Vernichtungslager KZ Auschwitz II-Birkenau und dem KZ Auschwitz III-Monowitz zum Lagerkomplex Auschwitz und war eines der größten deutschen Konzentrationslager. Es befand sich zwischen Mai 1940 und Januar 1945 nach der Besetzung Polens im annektierten polnischen Gebiet des nun deutsch benannten Landkreises Bielitz am südwestlichen Rand der ebenfalls umbenannten Kleinstadt Auschwitz (polnisch Oswiecim).

Über dem Haupttor dieses Lagerteils wurde der zynische Schriftzug 'Arbeit macht frei' angebracht.

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Teile des Lagers sind heute staatliches polnisches Museum bzw. Gedenkstätte. Seit dem 27. Juni 2007 trägt der größte Teil des ehemaligen KZ Auschwitz in der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes insgesamt die offizielle Bezeichnung 'Auschwitz-Birkenau - deutsches nationalsozialistisches Konzentrations- und Vernichtungslager'.

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Nach dem Angriff auf Polen 1939 verschleppten die deutschen Besatzer zunehmend jüdische Polen im Zuge ihrer Germanisierungspolitik. Am 1. Februar 1940 erteilte der Reichsführer SS Heinrich Himmler dem Inspekteur der Konzentrationslager Richard Glücks die Weisung, im Altreich und in den besetzten Ostgebieten geeignete Gebäudekomplexe, Gefängnisse und Lager auf deren Verwendungsmöglichkeiten als Konzentrationslager zu prüfen. In der Weisung Himmlers wurde Auschwitz auch namentlich genannt.

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Ursprünglich war das KZ Auschwitz wegen seiner 'günstigen verkehrstechnischen Lage' als Quarantäne- und Durchgangslager für verhaftete polnische Staatsangehörige aus Oberschlesien geplant, die als Zwangsarbeiter nach Deutschland verschleppt werden sollten. Auschwitz I wurde im Mai 1940 entgegen der ersten Planung nicht als Durchgangslager, sondern als Konzentrations- und Arbeitslager eingerichtet. Für die ersten Bauarbeiten wurden 300 Juden aus Oswiecim als Zwangsarbeiter herangezogen.

Als Schwarze Wand (auch Todeswand) wurde im Stammlager des KZ Auschwitz in der Lagersprache ein Kugelfang aus schwarzen Isolierplatten bezeichnet, der sich an der Steinmauer im Hof zwischen Block 10 und Block 11 (Lagergefängnis) befand. Hier ist ein Nachbau des Originals zu sehen, welches im Dezember 1943 unter dem KZ-Kommandanten Arthur Liebehenschel entfernt wurde.

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Beginnend mit dem ersten Transport von 728 Häftlingen am 14. Juni 1940 wurden in den ersten Monaten seiner Existenz vorwiegend polnische Gefangene im Konzentrationslager Auschwitz interniert. Ende Januar 1942 war die Zahl der Inhaftierten im Stammlager auf 12.754 angewachsen. Unter ihnen befanden sich 1.305 sowjetische Kriegsgefangene. Gemäß noch vorliegender Unterlagen waren bis zu diesem Zeitpunkt insgesamt 36.285 Personen, darunter 9.997 registrierte sowjetische Kriegsgefangene, in das Lager eingeliefert worden.

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Als 'Zugänge' mussten die Häftlinge im Block 26 des Stammlagers (ab 1944 in einem neu errichteten Gebäudekomplex) ihre Privatsachen abliefern. Die Häftlinge wurden geduscht, geschoren, fotografiert und registriert; ab 1942 wurde ihnen meist auf dem linken Unterarm die Häftlingsnummer aus einer der sechs Nummernserien eintätowiert. Sie erhielten Holzpantinen und gestreifte Häftlingsanzüge, auf denen sie durch Winkel als politischer Schutzhäftling, jüdischer Schutzhäftling, Krimineller, Asozialer, Emigrant, Zigeuner, Zeuge Jehovas (Bibelforscher) oder Homosexueller gekennzeichnet wurden.

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Zwischen März 1941 bis Januar 1942 starben beim Ausbau des Stammlagers, beim Bau von Buna und bei Errichtung des Lagers in Birkenau rund 18.000 Häftlinge des Stammlagers. Nach Schätzungen sind im Stammlager insgesamt 60.000 bis 70.000 Menschen ums Leben gekommen. Das Lager diente daneben als Hinrichtungsstätte. Polnische Widerstandskämpfer, Geiseln und angebliche Saboteure aus Oberschlesien wurden dort von einem Standgericht der Gestapo unter Leitung zunächst von Rudolf Mildner, später dann von Johannes Thümmler verhört, verurteilt und hingerichtet.

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Ein ehemaliger Munitionsbunker, der etwas abseits lag, wurde zu einem Krematorium umgebaut. Räume des Krematoriums wurden zu einer Gaskammer umgebaut, indem man mehrere Einschüttlöcher in die Decke schlug. Dort wurden im Dezember 1941 in einer Aktion 900 sowjetische Kriegsgefangene mit dem Insektizid Zyklon B umgebracht. Nachweisbar ist auch die Vergasung 400 arbeitsunfähiger jüdischer Zwangsarbeiter, die im Februar 1942 aus Oberschlesien dorthin verbracht wurden. Diese erste und einzige Gaskammer im Stammlager wurde bis zum Mai 1942 benutzt.

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Die Sicherheitsbestimmungen vor Ort an der Zugangsschleuse zum Gelände sind streng und ähneln denen am Flughafen. Mitgeführt werden darf ein Handgepäckstück von maximal 20x30 cm Abmessung. Wer es durch die Detektoren geschafft hat, bekommt einen Funkempfänger mit Kopfhörer umgehängt, im Idealfall mit dem richtigen Kanal für die gebuchte Sprache.

Der Guide spricht eintönig und völlig emotionslos, als würde er das viermal täglich machen - was er wohl auch tut. Es ist ein Gedränge in den engen Gängen und Kellern, die Führungen sind minutiös durchgetaktet. Keine Zeit oder Gelegenheit sich Bildkompositionen zu überlegen, wenn man auf die vorige Gruppe aufläuft und die nächste von hinten anrückt.
Da man den monotonen Monolog vom Guide ständig im Ohr hört, besteht auch die Gefahr ihn leicht aus den Augen zu verlieren. Bei der Masse an Touristen nicht so günstig. Erst hinterher habe ich bemerkt, dass man das KZ auch individuell besichtigen kann, was aber mit Kind die schlechtere Option ist.

Die übertriebenen Security-Checks sind angeblich dadurch begründet, weil irgendwann irgendwer mal ein Schild am Gelände abmontiert hat oder es wollte, und das Werkzeug dafür im Handgepäck war. Tatsächlich wurde 2014 im KZ Dachau das Tor gestohlen. Ob sich das mit Handgepäckskontrolle hätte vermeiden lassen?​
 
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Das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau war das größte deutsche Vernichtungslager während der Zeit des Nationalsozialismus. Es wurde 1941 drei Kilometer entfernt vom Stammlager Auschwitz I auf dem Gebiet der Gemeinde Brzezinka (Birkenau) gebaut und befand sich nahe der Stadt Oswiecim (Auschwitz).

Der Massenzustrom zu dieser Gedenkstätte lässt sich an dieser Aufnahme ansatzweise erahnen.

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Der Name 'Auschwitz' wurde zum Symbol der Shoa. Von den mehr als 5,6 Millionen Opfern des Holocaust wurden etwa 1,1 Millionen Menschen, darunter eine Million Juden, in Birkenau ermordet. Etwa 900.000 der Deportierten wurden direkt nach ihrer Ankunft in den Gaskammern ermordet. Weitere 200.000 Menschen kamen zu Tode durch Krankheit, Unterernährung, Misshandlungen und medizinische Versuche oder wurden später als zur Arbeit untauglich selektiert und vergast.

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Herkunftsländer der meisten Ermordeten waren Belgien, Deutschland, Frankreich, Griechenland, Italien, Jugoslawien, Luxemburg, Niederlande, Österreich, Polen, Rumänien, Sowjetunion, Tschechoslowakei und Ungarn. Das Lager wurde am 27. Januar 1945 durch Truppen der Roten Armee befreit.

Gedenktafeln für die in Auschwitz-Birkenau Ermordeten. Übersetzung der Aufschriften: 'Zur Erinnerung an die Männer, Frauen und Kinder, die dem Völkermord der Nazis zum Opfer gefallen sind. Hier liegt ihre Asche. Mögen ihre Seelen in Frieden ruhen.'

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Auschwitz-Birkenau, auch KL Auschwitz II genannt, wurde 1941 als Arbeits- und als Vernichtungslager mit später insgesamt sechs Gaskammern und vier Krematorien errichtet. Unter äußerst widrigen Bedingungen wurden hier viele hunderttausende Häftlinge gefangen gehalten, zur Zwangsarbeit angehalten und massenhaft durch unbehandelte Krankheiten, Erfrierungen, unzureichende Ernährung, körperliche Erschöpfung, medizinische Experimente, Exekutionen oder Vergasen getötet.

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Viele Gefangene aus ganz Europa wurden bereits am Tag ihrer Ankunft vergast; ihre Leichen wurden in den Krematorien verbrannt. Viele Menschen verbinden heute deshalb vor allem diesen Teil des Lagerkomplexes mit dem Namen 'Auschwitz'.

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Die meisten Opfer kamen in Auschwitz-Birkenau mit dem Zug an, oft nach tagelangen Reisen in Viehwaggons. Die ankommenden Gefangenen wurden von einer Entladerampe (alte Rampe, südlich vom Bahnhof Auschwitz) zu Fuß ins Lager getrieben. Im Frühjahr 1944 wurde ein Gleisanschluss direkt bis ins Lager zur neuen Rampe gelegt. Manchmal wurde der ganze Transport direkt in die Gaskammern geschickt - meistens wurde erst eine Selektion durchgeführt, bei der die 'Schwachen, Alten und Kranken' von den 'Arbeitsfähigen' nach Augenschein getrennt und zur Gaskammer geführt wurden.

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Das Salzbergwerk Wieliczka in der südpolnischen Stadt Wieliczka (Groß Salze) ist eines der ältesten und bekanntesten Salzbergwerke der Welt. Seit 1978 ist es UNESCO-Weltkulturerbe. Hier ist der Förderturm zu sehen.

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Der Goryszowskischacht wurde etwa 1280 abgeteuft. Seit dem 15. Jahrhundert wurden Maschinen und seit dem 17. Jahrhundert Pferde im Bergwerk eingesetzt. Bis zum 18. Jahrhundert ging der Abbau nur im oberen Teil des Flözes, bis etwa in 60 m Teufe um, später wurden unter den alten Bauen vier weitere Sohlen angelegt, die bis in 340 m Teufe reichen.

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Es ist eine phantastische Kunstwelt ganz aus Salz, die von Bergleuten in jahrhundertelanger Arbeit geschaffen wurde. Künstliche Seen und bizarr geformte Höhlen, Kapellen und Kathedralen, sowie lebensgroße Figuren sind in diesem 'Atlantis aus Salz' zu sehen. Hier wird der Mythen- und Legendenschatz der Bergleute ebenso wie die Geschichte des Bergwerks lebendig.

Diese Kammer ist dem aus Salz skulptierten Astronomen Nikolaus Kopernikus gewidmet.

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1368 erließ Kasimir der Große eine Bergordnung, die die Salzproduktion und den Salzhandel regelte. Die Verwaltung der Salinen oblag einem Salzgrafen, der seinen Sitz im Schloss Wieliczka hatte. Aus den Einnahmen des Salzhandels, der während seiner Blüte vom 14. bis ins 16. Jahrhundert ein Drittel der Staatseinnahmen erwirtschaftete, wurden unter anderem die Kosten für den Bau des Wawels, der Akademie und der Stadtbefestigungsanlagen in Krakau sowie der Heeressold bestritten.

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Zum Bergwerk gehören 2350 Kammern, 240 Kilometer Gänge, 26 Oberflächen und 180 Verbindungsschächte. Für Touristen zugänglich sind 2,2 Kilometer mit 'nur' 40 Kammern.

Kasimir der Große (Kazimierz III Wielki, 1310-1370) war der jüngste Sohn von König Wladyslaw I. Ellenlang. Er entstammte der Dynastie der kujawischen Piasten und war ab 1333 als Kasimir I., König von Polen.

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Vor der Begegnung mit einem Stück Weltkulturerbe stehen 378 Stufen. Jedes Jahr steigen laut Betreiber mehr als eine Million Besucher die hölzerne Treppe abwärts zur Ebene 1 des Salzbergwerks Wieliczka in der Nähe von Krakau. Auch hier ist alles minutiös getaktet um den Besuchermassen Herr zu werden.

Die Gruppe muss immer geschlossen beisammenbleiben, da es regelmäßig durch Luftschleusen geht und sich das nächste Tor erst öffnet, wenn das vorige geschlossen wurde. Die Gruppe 'verlieren' bringt auch nichts, denn die nächste Partie ist bereits in Sichtweite dahinter und muss warten, bis eine Kammer frei wird. Ein ungestörtes Fotografieren ist somit unmöglich.

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Die Kingakapelle auf der 2. Sohle (-96,5 m) ist eine 54 Meter lange, 18 Meter weite und 12 Meter hohe Salzkammer.
Alle dortigen Bildnisse und selbst die Kronleuchter sind aus Salz, welches damals in Gold aufgewogen wurde. Phrasen wie 'gesalzene Preise' erinnern noch heute umgangssprachlich daran.

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Bei einer Temperatur von konstant 14 Grad finden Besucher im Sommer einen erfrischenden Kontrast zur Hitze und im Winter wohltemperierte Bedingungen. Die Empfehlung zur Mitnahme von Jacken stellt sich im heissen Juli als unnötig heraus.

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Kristall-Lüster aus Salz hängen von der Decke, in den Nischen stehen von hinten angeleuchtete, seltsam transparent wirkende Heiligenstatuen.

Diese Figur hier kommt mir nun auch schon ziemlich bekannt vor.

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Schilder in mehreren Sprachen, aber auch die Grubenführer machen darauf aufmerksam, dass dies nicht nur ein Museum, sondern eine unterirdische Kirche ist, in der sich die Besucher entsprechend benehmen sollten. Regelmäßig finden hier unten Gottesdienste statt.

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Nicht nur bei Bergleuten ist es beliebt, in der Kinga-Kapelle zu heiraten. Schon vor dem Einsetzen des Massentourismus zog das Salzbergwerk Besucher in seinen Bann. In der mit Sprengstoff ausgehöhlten Weimar-Kammer mit einem unterirdischen See zucken Lichtblitze entlang der Felswände, während aus Lautsprechern eine Nocturne von Chopin ertönt, verwoben mit Explosionsklängen, die an den Einsatz von Dynamit im Bergbau erinnern.

Dies findet bei ziemlicher Dunkelheit statt und empfand ich optisch wie akustisch für gänzlich entbehrlich.

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Besucher können viele Skulpturen, Reliefs und Altäre nach biblischen Motiven entdecken. Im Bild zu sehen ist das letzte Abendmahl.

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Ohne ortskundigen Führer darf man nicht ins Bergwerk, deren unterirdische etwa 300 Kilometer lange Wege man touristisch nur zu 1% sehen darf. Neben der Schilderung der Geschichte der Salzmine gibt es die gewaltige, dem Steinsalz abgerungene unterirdische Kirche zu entdecken, deren Schutzpatronin, die Herzogin Kinga von Polen, 1999 von Papst Johannes Paul II. heiliggesprochen wurde.

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Neben den Abbaukammern gibt es eine Touristenroute bis in 130 Meter Teufe, einen Heilstollen zur Behandlung von Atemwegserkrankungen, und einige der Säle können für Feste im Bergwerk gemietet werden.

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Ein gewisser Johann Wolfgang von Goethe und Jozef Pilsudski wurden hier gedenkmalt.

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Jozef Pilsudski-Grotte - Jozef Klemens Pilsudski (1867-1935) war ein polnischer Militär und Politiker. Er kämpfte gegen die russische Herrschaft und war später Marschall der Zweiten Polnischen Republik. Von 1926 bis zu seinem Tod 1935 regierte er de facto diktatorisch.

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Sogar beim Ausgang wird man mit einer weiteren Kapelle begleitet.

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Und der heilig gesprochene Ausnahmepapst Johannes Paul II. winkt zum Abschied.
Es ist übrigens nicht möglich diese Tour unguided zu machen. Aber zumindest die Anreise könnte man selbst organisieren, damit man im Sammelbus durch Einsammeln von Passagieren und Stadtstau keine 90 Minunten für die 15 km verplempert. Pro Richtung!

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Der Botanische Garten der Jagiellonen-Universität (Ogrod Botaniczny Uniwersytetu Jagiellonskiego) wurde 1783 in Krakau im Osten der Altstadt eingerichtet und liegt im heutigen Distrikt II Grzegorzki, ul. Copernicus 27. Die Einrichtung umfasst 9,6 Hektar Land.

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Die aktuelle Sammlung umfasst insgesamt etwa 5.000 Arten aus der ganzen Welt. Dazu zählen fast 1.000 Bäume und Sträucher sowie über 2.000 in Gewächshäusern untergebrachte Pflanzenarten.

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Das als Park ausgeführte Arboretum mit der Sammlung an Bäumen und Sträuchern nimmt den Großteil der Fläche der Einrichtung in Anspruch. Hier findet sich eine wichtige Sammlung an Ahorn- und Eichenbäumen, darunter die etwa 230 Jahre alte 'Jagiellonianische Eiche' (Quercus robur).

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1976 wurden die Botanischen Gärten von Krakau in den Denkmalstatus erhoben. Sie sind der Öffentlichkeit nur während der Sommermonate von Mitte April bis Mitte Oktober zugänglich und kosten Eintritt.

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Mein FAZIT: Wem sogar in einem Sündenpfuhl wie Prag zu wenig Leute sind, der ist in Krakau bestens aufgehoben. Bei den Erzkatholiken gibt es zwar keine Bordelle - zumindest konnte ich keine offensichtlichen entdecken - in der Altstadt ist Tag wie Nacht trotzdem Hochbetrieb.
Wer sich auf Prags Karlsbrücke einsam fühlt, soll mal auf Krakaus Marktplatz lustwandeln.

Auschwitz und Salzbergwerk sind völlig überlaufen, überteuert und überreguliert - das muss ich kein zweites Mal mitmachen.

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PS: Polnische Sonderzeichen, die ich in ASCII nicht darstellen konnte, wurden auf 7bit formiert.​
 
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Danke für die tollen Bilder....
Damit legst Du die Latte sehr hoch

Krakau und Auschwitz werden wir Anfang Juni auch besuchen und nun weiss ich schon mal, was uns da erwartet.
 
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Oh, danke schön.
Am Sonntag geht's für mich nach Warschau.
Mal sehen, was mir diese Stadt zu bieten hat...
 
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Deine Fotos machen große Lust darauf, mal selbst hinzufahren - Danke!!

Grüße, Christian

Edit: Du meinst, es sei überall so voll gewesen. Hm, Du warst im Hochsommer dort, zu allerbester Touristenzeit.
Da ist es doch überall voll, ob in Warschau, Krakau, Paris, Budapest, Wien, London, Mailand oder Rom. Sogar
am Strand und in den Bergen...
 
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