Wer Krakau erstmalig als Tourist besucht, kommt um die Besichtigungstouren Auschwitz und Salzbergwerk nicht herum. Empfohlen wird die Vorabbuchung via Internet. Als Anhaltspunkt: EUR 56,- pro Ziel für 1 Erw. + 1 Kind mit Privatbus ab/bis Unterkunft. Wer es flexibler mag, der kauft in der Stadt bei einem der vielen Tourenvermittlern. Und auch Freigeister habe ich getroffen, die per Uber anreisten und Restplatztickets ergatterten.
Das Stammlager Auschwitz I gehörte neben dem Vernichtungslager KZ Auschwitz II-Birkenau und dem KZ Auschwitz III-Monowitz zum Lagerkomplex Auschwitz und war eines der größten deutschen Konzentrationslager. Es befand sich zwischen Mai 1940 und Januar 1945 nach der Besetzung Polens im annektierten polnischen Gebiet des nun deutsch benannten Landkreises Bielitz am südwestlichen Rand der ebenfalls umbenannten Kleinstadt Auschwitz (polnisch Oswiecim).
Über dem Haupttor dieses Lagerteils wurde der zynische Schriftzug 'Arbeit macht frei' angebracht.
Teile des Lagers sind heute staatliches polnisches Museum bzw. Gedenkstätte. Seit dem 27. Juni 2007 trägt der größte Teil des ehemaligen KZ Auschwitz in der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes insgesamt die offizielle Bezeichnung 'Auschwitz-Birkenau - deutsches nationalsozialistisches Konzentrations- und Vernichtungslager'.
Nach dem Angriff auf Polen 1939 verschleppten die deutschen Besatzer zunehmend jüdische Polen im Zuge ihrer Germanisierungspolitik. Am 1. Februar 1940 erteilte der Reichsführer SS Heinrich Himmler dem Inspekteur der Konzentrationslager Richard Glücks die Weisung, im Altreich und in den besetzten Ostgebieten geeignete Gebäudekomplexe, Gefängnisse und Lager auf deren Verwendungsmöglichkeiten als Konzentrationslager zu prüfen. In der Weisung Himmlers wurde Auschwitz auch namentlich genannt.
Ursprünglich war das KZ Auschwitz wegen seiner 'günstigen verkehrstechnischen Lage' als Quarantäne- und Durchgangslager für verhaftete polnische Staatsangehörige aus Oberschlesien geplant, die als Zwangsarbeiter nach Deutschland verschleppt werden sollten. Auschwitz I wurde im Mai 1940 entgegen der ersten Planung nicht als Durchgangslager, sondern als Konzentrations- und Arbeitslager eingerichtet. Für die ersten Bauarbeiten wurden 300 Juden aus Oswiecim als Zwangsarbeiter herangezogen.
Als Schwarze Wand (auch Todeswand) wurde im Stammlager des KZ Auschwitz in der Lagersprache ein Kugelfang aus schwarzen Isolierplatten bezeichnet, der sich an der Steinmauer im Hof zwischen Block 10 und Block 11 (Lagergefängnis) befand. Hier ist ein Nachbau des Originals zu sehen, welches im Dezember 1943 unter dem KZ-Kommandanten Arthur Liebehenschel entfernt wurde.
Beginnend mit dem ersten Transport von 728 Häftlingen am 14. Juni 1940 wurden in den ersten Monaten seiner Existenz vorwiegend polnische Gefangene im Konzentrationslager Auschwitz interniert. Ende Januar 1942 war die Zahl der Inhaftierten im Stammlager auf 12.754 angewachsen. Unter ihnen befanden sich 1.305 sowjetische Kriegsgefangene. Gemäß noch vorliegender Unterlagen waren bis zu diesem Zeitpunkt insgesamt 36.285 Personen, darunter 9.997 registrierte sowjetische Kriegsgefangene, in das Lager eingeliefert worden.
Als 'Zugänge' mussten die Häftlinge im Block 26 des Stammlagers (ab 1944 in einem neu errichteten Gebäudekomplex) ihre Privatsachen abliefern. Die Häftlinge wurden geduscht, geschoren, fotografiert und registriert; ab 1942 wurde ihnen meist auf dem linken Unterarm die Häftlingsnummer aus einer der sechs Nummernserien eintätowiert. Sie erhielten Holzpantinen und gestreifte Häftlingsanzüge, auf denen sie durch Winkel als politischer Schutzhäftling, jüdischer Schutzhäftling, Krimineller, Asozialer, Emigrant, Zigeuner, Zeuge Jehovas (Bibelforscher) oder Homosexueller gekennzeichnet wurden.
Zwischen März 1941 bis Januar 1942 starben beim Ausbau des Stammlagers, beim Bau von Buna und bei Errichtung des Lagers in Birkenau rund 18.000 Häftlinge des Stammlagers. Nach Schätzungen sind im Stammlager insgesamt 60.000 bis 70.000 Menschen ums Leben gekommen. Das Lager diente daneben als Hinrichtungsstätte. Polnische Widerstandskämpfer, Geiseln und angebliche Saboteure aus Oberschlesien wurden dort von einem Standgericht der Gestapo unter Leitung zunächst von Rudolf Mildner, später dann von Johannes Thümmler verhört, verurteilt und hingerichtet.
Ein ehemaliger Munitionsbunker, der etwas abseits lag, wurde zu einem Krematorium umgebaut. Räume des Krematoriums wurden zu einer Gaskammer umgebaut, indem man mehrere Einschüttlöcher in die Decke schlug. Dort wurden im Dezember 1941 in einer Aktion 900 sowjetische Kriegsgefangene mit dem Insektizid Zyklon B umgebracht. Nachweisbar ist auch die Vergasung 400 arbeitsunfähiger jüdischer Zwangsarbeiter, die im Februar 1942 aus Oberschlesien dorthin verbracht wurden. Diese erste und einzige Gaskammer im Stammlager wurde bis zum Mai 1942 benutzt.
Die Sicherheitsbestimmungen vor Ort an der Zugangsschleuse zum Gelände sind streng und ähneln denen am Flughafen. Mitgeführt werden darf ein Handgepäckstück von maximal 20x30 cm Abmessung. Wer es durch die Detektoren geschafft hat, bekommt einen Funkempfänger mit Kopfhörer umgehängt, im Idealfall mit dem richtigen Kanal für die gebuchte Sprache.
Der Guide spricht eintönig und völlig emotionslos, als würde er das viermal täglich machen - was er wohl auch tut. Es ist ein Gedränge in den engen Gängen und Kellern, die Führungen sind minutiös durchgetaktet. Keine Zeit oder Gelegenheit sich Bildkompositionen zu überlegen, wenn man auf die vorige Gruppe aufläuft und die nächste von hinten anrückt.
Da man den monotonen Monolog vom Guide ständig im Ohr hört, besteht auch die Gefahr ihn leicht aus den Augen zu verlieren. Bei der Masse an Touristen nicht so günstig. Erst hinterher habe ich bemerkt, dass man das KZ auch individuell besichtigen kann, was aber mit Kind die schlechtere Option ist.
Die übertriebenen Security-Checks sind angeblich dadurch begründet, weil irgendwann irgendwer mal ein Schild am Gelände abmontiert hat oder es wollte, und das Werkzeug dafür im Handgepäck war. Tatsächlich wurde 2014 im KZ Dachau das Tor gestohlen. Ob sich das mit Handgepäckskontrolle hätte vermeiden lassen?