Korrektionsausgleich, wer weiß was hierzu?

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Moseleifel

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Hi,

laut Beschreibung verfügt das 60 mm Mikro über einen sog. Korrektionsausgleich, welcher eine Schärfe über das gesamte Bild ermöglilchen soll. Verstehe ich das richtig, dass der Vordergrund genauso scharf abgebildet wird wie der Hintergrund? Leider kann ich im Net nicht so die richtigen Infos hierzu finden. Wer hat ein 60 mm Mikro? Noch eine Frage: Eine Einstellgrenze von 22 cm bei diesem Objektiv erscheint mir recht groß. Ist es damit möglich, z. B. eine Centmünze bildfüllend zu fotografieren. Wenn jemand ein solches Objektiv besitzt, würde ich mich über Testfotos in höchster Auflösung freuen.

[email protected]

Grüße

Jörg
 
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Moseleifel schrieb:
Verstehe ich das richtig, dass der Vordergrund genauso scharf abgebildet wird wie der Hintergrund?

Nein, das verstehst du falsch. Die Schärfentiefe ist leider nicht durch die Objektivkonstruktion zu beeinflußen sondern nur durch Abbildungsmaßstab und Blende.

Moseleifel schrieb:
Ist es damit möglich, z. B. eine Centmünze bildfüllend zu fotografieren. Wenn jemand ein solches Objektiv besitzt, würde ich mich über Testfotos in höchster Auflösung freuen.

Das 60er Micro geht bis zum Abbildungsmaßstab 1:1. Damit kannst du also Objekte in Originalgröße auf dem Aufzeichnungsmedium abbilden. An einer analogen Nikon SLR wären das also 24x36mm, an einer digitalen ca. 16x24mm. Wie groß du das Bild dann nachher vergrößerst, das ist eine andere Geschichte.

Gruß
Dirk

Edit: Quark gelöscht
 
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Hallo Jörg,

dieser CRC sorgt dafür, daß das Objektiv einerseits auf große Entfernungen eine gute Leistung bringt oder bei anderer Fokuseinstellung auch im Nahbereich.

Die älteren Makros von Nikon waren im Nahbereich sehr gut und dann auf große Entfernung nicht ganz so gut. Das ist mit dem CRC verbessert.

Zur Einstellentfernung: das wird ab Film/Sensorebene gemessen. Von der Frontlinse aus ist die Entfernung entsprechend geringer.
 
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volkerm schrieb:
...Die älteren Makros von Nikon waren im Nahbereich sehr gut und dann auf große Entfernung nicht ganz so gut. Das ist mit dem CRC verbessert...

Lieber Volker,

korrigiere mich, wenn ich Quatsch schreibe, aber ich möchte ergänzen (ohne Dir zu widersprechen), dass die "close-range-correction" (Nahbereichs-Korrektur)doch eigentlich aus dem umgekehrten Grunde entstand: Objektive, die normalerweise für mittlere Entfernungen optimiert sind, erreichen durch CRC eine bessere Abbildungsleistung im Nahbereich (vor allem die wunderbaren manuellen Weitwinkel-Objektive wie das 24/2,8 und 28/2,0).
Andersherum kann man natürlich sagen, dass die für den Nahbereich optimierten Micro-Nikkore durch diesen Trick (auch "floating elements" genannt) eine bessere Abbildungsleistung im Fernbereich bekommen, wobei ausgerechnet das 60/2,8 im Fernbereich nicht ganz so scharf sein soll wie im Nahbereich (habe ich noch nicht richtig probiert), aber das ist auch kaum möglich, da ist es nämlich einmalig scharf!
 
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Hallo Dirk,

Das 60er Micro geht bis zum Abbildungsmaßstab 1:1. Damit kannst du also Objekte in Originalgröße auf dem Aufzeichnungsmedium abbilden. An einer analogen Nikon SLR wären das also 24x36mm, an einer digitalen ca. 16x24mm. Wie groß du das Bild dann nachher vergrößerst, das ist eine andere Geschichte.


Diese Aussage von Dir stimmt so nicht.
Der Abbildungsmassstab hat mit der Größe des Mediums-Film/Digital- überhaupt nichts zu tun. Eine Briefmarke mit einer Größe von 2,2 cm wird bei 1:1 immer 2,2 cm abgebildet. Nur, bei einem großen Aufnahmeformat hast Du halt noch viel Platz neben der Briefmarke. Bei einem kleinen Aufnahmeformat ist sie eventuell schon beschnitten.

Frohes Pixeln

det
 
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Colonia schrieb:
Hallo Dirk,

Das 60er Micro geht bis zum Abbildungsmaßstab 1:1. Damit kannst du also Objekte in Originalgröße auf dem Aufzeichnungsmedium abbilden. An einer analogen Nikon SLR wären das also 24x36mm, an einer digitalen ca. 16x24mm. Wie groß du das Bild dann nachher vergrößerst, das ist eine andere Geschichte.


Diese Aussage von Dir stimmt so nicht.
Der Abbildungsmassstab hat mit der Größe des Mediums-Film/Digital- überhaupt nichts zu tun. Eine Briefmarke mit einer Größe von 2,2 cm wird bei 1:1 immer 2,2 cm abgebildet. Nur, bei einem großen Aufnahmeformat hast Du halt noch viel Platz neben der Briefmarke. Bei einem kleinen Aufnahmeformat ist sie eventuell schon beschnitten.

Frohes Pixeln

det


Hmm,

da verstehe ich jetzt nicht ganz, wo Du einen Widerspruch zu Dirks Aussage siehst...?

Er schreibt, man könne Objekte in Originalgröße abbilden.
Du schreibst, ein Objekt von 2,2cm würde 2,2cm (=Originalgröße) abgebildet... wo ist der Unterschied? :nixweiss: :)
 
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Hallo Marc,

o.k. ich habe Dirks Aussage nochmal gelesen.
Ich verstand es so, dass Originalgrösse bei einer analogen SLR 24x36 mm usw. sind. Dies stimmt natürlich nicht. Ob Dirk es jetzt ungünstig formulierte oder ich unter Hitzeeinfluss falsch verstand, ist nicht zu prüfen:).
Hauptsache der Fragesteller hat es richtig verstanden.

Frohes Pixeln

det
 
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Interessant hierbei ist, dass Nikon beim 105er VR Micro scheinbar erstmals darauf verzichtet hat.
 
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Hallöchen,

ich glaube, mit Korrektionsausgleich ist gemeint, daß das Macro-Objektiv über die ganze Bildbreite gleichmäßig scharf abbildet (vorausgesetzt natürlich, alle abgebildeten Motivteile liegen in einer Ebene, d.h., sind gleich weit entfernt).
Bei Nicht-Macro-Objektiven fällt die Schärfe oft zum Bildrand hin ab.
Das ganze wird m.W. dadurch erkauft, daß die Bildschärfe in der Bildmitte nicht ganz so hoch ist.
Den Effekt kann man den MTF-Graphen entnehmen.

MfG Hermann
 
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grhe6715 schrieb:
Nein.

Close Range Correction siehe Posting von volkerm plus Ergänzungen von merler darunter. Das plane Bildfeld ist etwas was man von Makroobjektiven grundsätzlich erwartet und das auch Objektive ohne CRC bringen. Bei Festbrennweiten ist das durchaus auch für Nicht-Makro Objektive etwas, was man für gutes Geld erwarten darf. Bei Zooms sind da nunmal gewisse Kopromisse zu erwarten, Spitzen-Zooms können aber durchaus auch hier gute Ergebnisse bringen.

In den 70ern gab fast ausschließlich Objektive, bei denen die Fokussierung dadurch erfolgte, dass ein fester Linsenblock in der Fassung vor und zurück geschoben wurde. Normale Obkektive waren für den Fernbereich optimiert und brachten am Zwischenring oder Balgengerät etwas schwächere Leistung. Spezielle Makroobjektive waren für den Nahbereich optimiert, waren aber im Fernbereich nicht ganz so gut wie fernkorrigierte Objektive.

In den frühen 80ern wurde die vorher bei Makroobjektiven übliche Lichtstärke von f/3.5 bis f/4 auf f/2.8 hochgeschraubt. Das machte die perfekte Korrektur noch schwerer. Man griff daher zu zoom-ähnlichen Konstruktionen, bei denen nicht nur der Linsenblock verschoben wurde, sondern auch die Linsengruppen gegeneinander gewegt wurden.

Das brachte zwei entscheidende Vorteile:
- Die Korrektur konnte für jeden Aufnahmeabstand optimiert werden. Das Makroobjektiv wurde zum Universalobjektiv und brachte auch im Fernbereich die Leistung, die von einer guten Festbrennweite erwartet wurde.
- Nach wievor wanderte beim Fokussieren der Linsenblock aus dem Tubus raus. Durch eine gleichzeitige Brennweitenverkürzung beim Fokussieren wurde aber die Wirkung der Verschiebung verstärkt, sodass es mechanisch möglich wurde, statt bis auf 1:2 bis auf 1:1 zu fokussieren. Für Insektenfotografen übrigens nich nur ein Vorteil, denn durch die Brennweitenverkürzung verringerte sich auch der Abstand zum Motiv gegenüber einem Objektiv konstanter Brennweite.

Soviel ich weiss, wird CRC nicht nur bei Makroobjektiven eingesetzt. Mir fällt aber jetzt so spontan kein anderes Objektiv ein, dass das nutzt.
 
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tengris schrieb:
Soviel ich weiss, wird CRC nicht nur bei Makroobjektiven eingesetzt. Mir fällt aber jetzt so spontan kein anderes Objektiv ein, dass das nutzt.

Ich hab mal geschummelt und im Objektivkatalog nachgeschaut, da hat Nikon das gekennzeichnet. Aktuelle AF Festbrennweiten mit CRC wäre demnach das 16mm Fisheye, das 20/2.8, das 24/2.8, das 60 Micro, das 85 PC Micro* und das 200 Micro. Nach der Liste hat das 105VR kein CRC.

Bei den verbliebenen AIS Objektiven haben die meisten CRC: das 20/2.8, 24/2.8, 28/2.8, 35/1.4, 55 Micro und 105 Micro.

* na gut, das hat keinen AF aber eine CPU.
 
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Könnte es sein, dass moderne IF-Konstruktionen CRC in manchen Bereichen hat überflüssig werden lassen?

Andererseits hat Sigma mit dem 70er Makro offensichtlich erstmals Floating Elements erwähnt, welches allerdings keine IF-Konstruktion ist.
 
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Nobody schrieb:
Könnte es sein, dass moderne IF-Konstruktionen CRC in manchen Bereichen hat überflüssig werden lassen?

Das ahbe ich mich auch gefragt. Andererseits ist sind beim 200 Micro sowohl IF als auch CRC als Features gelistet und im Text erwähnt, so als ob das doch zwei separate Eigenschaften seien. :nixweiss:
 
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Ich wäre da ein bisschen skeptisch, ob man das wirklich exakt trennen kann. Das Prinzip der Innenfokussierung ist salopp formuliert eine Verkürzung der Brennweite unter Beibehaltung der Schnittweite, wodurch sich zwangsläufig die fokussierte Entfernung verkürzt. Damit ist aber die Innenfokussierung ohne relativ gegeneinander bewegte Linsengruppen gar nicht möglich. Somit habe ich also auf jeden Fall "Floating Elements", wenngleich aus unterschiedlicher konstruktiver Absicht.

Wenn ich jetzt "Innenfokussierung" so definiere, dass die Frontlinsengruppe sich nicht gegenüber dem Tubus bewegt, habe ich bei Makroobjektiven (kürzerer bis mittlerer Brennweite) keine echte Innenfokussierung, auch wenn eine teilweise Brennweitenverkürzung vorliegt. Auch ist der Anteil unterschiedlich. Die AI-s Micro Nikkore 55mm f/2.8 und 105mm f/2.8 verändern die Brennweite beim Fokussieren praktisch nicht, hier dient also die relative Linsenbewegung rein der Nahbereichskorrektur. Bei Fremdobjektiven hat man in den 80ern schon von einer relevanten Brennweitenverkürzung beim Fokussieren gelesen. Da kann man es sich mehr oder weniger aussuchen, wie die Marketingabteilung das Kind nennen möchte.
 
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