Korrekte Lichtmessung

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Krefey

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Hi.

Ich hab vor ein paar Tagen einen Diafilm in die alte FM eingelegt, den Handbelichtungsmesser (Sekonic 508) und ein kleines Stativ eingesteckt und bin in den Wald marschiert. Eigentlich ging es nur darum, die Lichtmessung zu probieren/üben.

Folgende Situation: So gegen 16:30, Sonne also nicht mehr sehr hoch aber auch nicht besonders tief. Ich habe einen Baum auf einer Wiese anvisiert, die Sonne steht dabei exakt in meinem Rücken. Sonne-Kamera-Baum bilden praktisch eine Linie.

Bei der Lichtmessung misst man ja mit dem Belichtungsmesser, indem man die Messkalotte vom Objekt aus exakt in Richtung der Kamera hält. Genau das hab ich gemacht. Damit habe ich natürlich auch exakt in Richtung der Sonne gehalten. Natürlich zeigte das Gerät dabei extrem kurze Belichtungszeiten an.

Das Ergebnis: Der Baum ist um etliche Blenden unterbelichtet. Ich weiß aber wirklich nicht, was ich falsch gemacht haben könnte.

Wenn ich in weniger extremen Lichtsituationen (z.B. bei bedecktem Himmel oder in meiner Wohnung) eine Lichtmessung durchführe, klappte es eigentlich immer recht gut, egal ob mit der FM oder der D700.

Was mache ich falsch, bzw. wie führt man eine Lichtmessung korrekt durch, wenn die Hauptlichtquelle (Sonne) direkt hinter der Kamera steht?
 
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... Bei der Lichtmessung misst man ja mit dem Belichtungsmesser, indem man die Messkalotte vom Objekt aus exakt in Richtung der Kamera hält. ...


Ach tatsächlich, ich dachte bislang immer, man machte den Finger
feucht und hielte ihn in den Wind für die Lichtmessung ... :hehe:

Oder man hielt sich an Opa "Knipser" Kowalski sein Merksatz:

"Sonne lacht, Blende acht.
Nur im Revier nimm Blende vier!"







Ne in echt:
Du hast Dich exakt um 180° vertan. :heul:

Korrekterweise zielt man mit dem Belichtungsmesser auf das
abzulichtende Objekt und mißt das von diesem reflektierte Licht.

Ich bevorzuge dabei statt einer diffusen Kalotte, die m.E. oft eher
ebenso diffuse Ergebnise liefert, die gute alte Spotmessung.
Entweder direkt auf die bildwichtigste Fläche, meist das Gesicht,
oder aber auf dunkelste, mittlere und hellste Stelle plus einiges
an Rechenkünsten. Von Erfahrung ganz zu schweigen …


Beim nächsten Mal klappt's besser!

Viel Erfolg und beste Grüße,

Sven



PS: Watt brauche eigentlich bei 'ne FM 'nen Handbelichtungsmesser?

.
 
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Jedoch wäre sie in diesem Fall die probate Methode gewesen,
um eine korrekte Belichtung zu ermitteln.
Ich sehe in der Beschreibung des TO keinen Ansatzpunkt, warum nicht auch eine Lichtmessung ein korrekt belichtets Bild hätte liefern können.

Ich richte übrigens die Messkalotte nicht (wie beschrieben) exakt auf die Kamera, sondern in einem halbierenden Winkel zwischen Hauptlichtquelle und der Aufnahmerichtung zur Kamera, das dürfte hier aber keinen großen Unterschied gemacht haben.

MfG
Jürgen
 
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Was mache ich falsch, bzw. wie führt man eine Lichtmessung korrekt durch, wenn die Hauptlichtquelle (Sonne) direkt hinter der Kamera steht?

Die Überlegung ist folgende :
Bei der Lichtmessung wird jenes Licht gemessen welches auf das Motiv fällt.
So weit, so gut.

Nun kann es aber der Fall sein, dass man richtung Lichtquelle messen muss.
Dies ist geschehen.

Damit misst man aber gleichzeitig die Lichtquelle.
Übersteigt nun deren Leuchtkraft jene des sich direkt vor dem Motiv befindendem Licht, so ergibt dies zwangsweise ein Unterbelichtung.

Überlegung : die Lichtquelle ist immer heller als das Licht unmittelbar vor dem Motiv rsp des auf's Motiv einfallende Licht.
Ungefähr so.

Prinzipiell wurde die Lichtmessung korrekt angewandt.
Doch leider kaum eine Regel ohne Ausnahme. :dizzy:
 
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Vielleicht bringt das ein wenig Licht ins Dunkel ... wobei ich denke, dass die vom TO beschriebene Situation (Licht von Hinten) die für eine sinnvolle Lichtmessung denkbar schlechteste Situation ist. Die Stärke der Lichtmessung kommt in erster Linie in belichtungstechnisch kritischen Situationen zum Tragen (z.B. bei Gegenlicht, bei starken Hell-Dunkel-Kontrasten im Motivbereich bzw. im Studio mit vielen Lichtquellen).

Gruß Norbert
 
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Damit misst man aber gleichzeitig die Lichtquelle.
Übersteigt nun deren Leuchtkraft jene des sich direkt vor dem Motiv befindendem Licht, so ergibt dies zwangsweise ein Unterbelichtung.

Überlegung : die Lichtquelle ist immer heller als das Licht unmittelbar vor dem Motiv rsp des auf's Motiv einfallende Licht.
Wenn nicht gerade eine ungleichmäßige Bewölkung einen Strich durch die Rechnung macht (darauf ist natürlich zu achten), dann ist eine Ersatzmessung am Kamera-Standort in der Regel kein Problem, wenn die Lichtquelle derart weit entfernt ist wie die Sonne.

MfG
Jürgen
 
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Viel Erfolg und beste Grüße,

Sven

PS: Watt brauche eigentlich bei 'ne FM 'nen Handbelichtungsmesser?

.



Hi Sven.

Stimmt schon, bei der FM brauch ich das nicht, damit hab ich schon genug korrekt belichtete Dias auch ohne so ein Ding geschossen. Ich schaute aber in den letzten Wochen nach ner Mittelformat-6x6-SLR (Hasselblad V, Bronica SQ), die sowas normalerweise nicht hat.

Und bevor ich den auf die Bilderzahl doch deutlich teureren 120er-Film für einfache Belichtungsübungsschüsse wegballere, dachte ich, ich könnte mit 135 in der Nikon doch eigentlich auch ein bisschen üben, wird ja wohl nicht anders gehen.

Die Überlegung ist folgende :

...

Prinzipiell wurde die Lichtmessung korrekt angewandt.
Doch leider kaum eine Regel ohne Ausnahme. :dizzy:

Hi Fernauslöser.

Heißt, in so einem Fall ist eine Objektmessung mit Spotmesser dann doch besser? Objektmdessung am Objekt und abschätzen, was wie hell ist oder besser ne Graukarte anmessen? Vielleicht mach ich auch die brachiale Methode und nehme die digitale Taschenknipse mit für Testfotos. Müsste bei gleicher ISO-Zahl doch durchaus übertragbar sein, oder?
 
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Die Lichtmessung war wie schon mehrfach gesagt richtig beschrieben (mit Kalotte) - hätte aber in diesem Fall einer Korrektur bedurft (z.B. nicht Richtung Sonne messen, sondern im 90° Winkel dazu). Aber am zuverlässigsten ist eigentlich die Objektmessung mit Graukarte. Du nimmst die Graukarte und hältst sie so direkt ans Objekt (bzw. ins Licht), dass die Kamera frontal draufschaut, dann misst Du ohne Kalotte auf die Graukarte. Bei Motiven mit hohen Kontrasten (scharfe Lichter und tiefe Schatten) misst Du mehrmals, einmal die Graukarte zum Licht gedreht und einmal vom Licht weggedreht. Bei komplexen Motiven kann es durchaus auch mal nötig sein, mehr als 2 Messungen zu machen und die optimale Belichtung dann zu errechnen.

Ersatzweise kannst Du auch von der Kamera aus mit dem von Sven erwähnten Spotbelichtungmesser (Winkel </= 3°) verschiedene Bereiche des Motivs anmessen.

Eine große Hilfe wäre es vllt. auch für Dich, wenn Du mal nach dem Begriff "Zonensystem" googelst und Dich ein bisschen damit beschäftigst.
 
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......

Jedoch wäre sie in diesem Fall die probate Methode gewesen,
um eine korrekte Belichtung zu ermitteln.


.........

Ganz ehrlich?
Hätte ich auch gemacht. Die Objektmessung, meine ich.
Bis dato bin ich damit ganz gut gefahren. Und die ansonsten
durch die Festbrennweiten eh schon stark strapazierten
Schuhsohlen werden auch noch geschont. :D
 
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Heißt, in so einem Fall ist eine Objektmessung mit Spotmesser dann doch besser? Objektmdessung am Objekt und abschätzen, was wie hell ist oder besser ne Graukarte anmessen? Vielleicht mach ich auch die brachiale Methode und nehme die digitale Taschenknipse mit für Testfotos. Müsste bei gleicher ISO-Zahl doch durchaus übertragbar sein, oder?

Für mich gibt es da kein "besser oder schlechter", sondern viel eher einfach "anders".
Und in der Praxis entscheiden dann auch viel eher situative Gründe (zB welche Kamera überhaupt) welche Messmethodik nun zum Einsatz kommt.

Man kann ja auch nicht immer alle theoretisch möglichen Varianten zur Verfügung haben.
Mit einer Nikon F90X kann man beispielsweise getrost mal die Matrixmessung nutzen (gerade bei Blitz ist die ganz gut), aber hat man "nur" gerade eine Kamera dabei die nicht mal TTL Messung bietet, nimmt man halt einfach den Handbelichtungsmesser den man nun mal hat.

Entscheidend ist nur, wie man eine Messung einsetzt und wie man sie interpretiert.
Ein paar Grundlagen die man darüber wissen sollte und schon kommt man mit erstaunlich wenig Technik zurecht.
Jede Messmethodik hat genauso ihre Tücken wie auch jede Messcharakteristik (Matrix, Mitenbetont, Spot), genauso wie jede Belichtungsmethode (manuell, Zeitautomatik, Programmautomatik, usw).

Ja, die angegeben ISO-Werte entsprechen jene des früher üblichen ASA Wertes (wurde auch so übernommen). Von daher könntest du tatsächlich Werte aus einer Digitalkamera übernehmen.
Aber sinnvoler wäre es, man würde mit dem analogen Equipement arbeiten. Einfach aus praktischen Gründen - und es könnte aufgrund technischer Unterschiede (zB Messwinkel, Messcharakteristik usw) zu Abweichungen, rsp Fehlmessungen kommen.
 
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Ich sehe in der Beschreibung des TO keinen Ansatzpunkt, warum nicht auch eine Lichtmessung ein korrekt belichtets Bild hätte liefern können.

Ich richte übrigens die Messkalotte nicht (wie beschrieben) exakt auf die Kamera, sondern in einem halbierenden Winkel zwischen Hauptlichtquelle und der Aufnahmerichtung zur Kamera, das dürfte hier aber keinen großen Unterschied gemacht haben.

MfG
Jürgen

Das von dir beschriebene Halbieren des Meßwinkels geht bei mir schon automatisch. Meistens ist eine Blendenstufe Unterschied. Speziell empfehlenswert wenn eben wie beschrieben die Sonne tief steht.

Aber eine Frage an den TO: wie war der Himmel belichtet? Bedenke, der Diafilm packt nicht so viele Blenden Kontrast wie ein Negativfilm.
Himmel OK & Baum unterbelichtet? -> OK
Himmel ausgerissen & Baum unterbelichtet -> zu großer Kontrast zwischen Himmel & Baum.
Beim Diafilm muß man manchmal Kompromisse eingehen. Haupsache ist der Himmel reißt nicht aus.
 
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